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US-amerikanischer Schauspieler und Mathematiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Patrick Paul „Pat“ Billingsley (* 3. Mai 1925 in Sioux Falls, South Dakota; † 22. April 2011 in Chicago, Illinois) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Mathematiker, der sich mit Wahrscheinlichkeitstheorie beschäftigte.
Billingsley wuchs in Sioux Falls auf dem Land als Sohn eines Arztes auf. Er studierte an der United States Naval Academy als Ingenieur (Bachelor 1948) und war bis 1957 Offizier in der United States Navy. Dabei war er unter anderem in Japan stationiert, wo er einen schwarzen Gürtel im Judo erwarb. Daneben studierte Billingsley Mathematik an der Princeton University, wo er 1952 seinen Masterabschluss machte und 1955 bei William Feller promoviert wurde (The invariance principle for dependent random variables, Transactions American Mathematical Society, Bd. 83, 1956, S. 250). 1957/58 war er als Fellow der National Science Foundation in Princeton. 1958 wurde er Assistant Professor für Statistik an der University of Chicago, wo er den Rest seiner Karriere als Mathematiker blieb, ab 1963 mit einer vollen Professur für Mathematik und Statistik. 1980 bis 1983 war er Leiter der Fakultät für Statistik und 1994 wurde er emeritiert. Er war unter anderem Gastprofessor in Großbritannien, Indien, Schweden und Italien.
Billingsley war 1976 bis 1979 Herausgeber der Annals of Probability. Er war Fulbright Lecturer in Kopenhagen (1964/65) und als Guggenheim Fellow 1972/72 Gastprofessor an der University of Cambridge.
Billingsley beschäftigte sich schon um 1960 mit der Hausdorff-Dimension in der Wahrscheinlichkeitstheorie, aber auch der Anwendung von Grenzwertsätzen der Wahrscheinlichkeitstheorie in der Zahlentheorie[1]. 1974 erhielt er den Lester Randolph Ford Award für seinen Aufsatz Prime numbers and Brownian motion. Billingsley war Fellow des Institute of Mathematical Statistics, dessen Präsident er 1983 war, und seit 1986 der American Academy of Arts and Sciences. Zeitweise arbeitete er auch als Kryptanalytiker für die National Security Agency.[2]
Neben seiner Karriere als Mathematiker war er auch Schauspieler. Er spielte zunächst ab 1966 am Court Theatre der Universität Chicago und am Body Politic Theatre, wo er in den 1970er und 1980er Jahren auch häufig in Hauptrollen zu sehen war. Das führte auch zu Nebenrollen in Hollywood-Produktionen, darunter in den von Brian De Palma inszenierten Filmen Teufelskreis Alpha (1977) und Die Unbestechlichen (1987). Er spielte auch Lehrer (in Die Schulfhofratten von Chicago von Tony Bill, 1980) und Professoren (in Ein tödlicher Traum von Jeannot Szwarc, 1980) und sah in einem Interview 1978 einen unmittelbaren Bezug von seiner Lehrtätigkeit zur Schauspielerei: sowohl beim Lehren als auch beim Schauspielen trete man vor ein Publikum.[3]
Er war bis zu ihrem Tod 2000 mit der Sozialaktivistin Ruth Billingsley verheiratet und hatte vier Töchter und einen Sohn. Billingsley starb am 22. April 2011 nach kurzer schwerer Krankheit in seiner Wohnung im Chicagoer Stadtteil Hyde Park.[4]
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