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deutsch-französischer Schauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pascal Houdus (* 1986[1][2]) ist ein deutsch-französischer Theater- und Filmschauspieler sowie Hörspielsprecher.
Houdus wurde als Sohn eines französischen Dolmetschers und einer holländisch-deutschen Lehrerin aus Westfalen in der Nähe von Bielefeld geboren.[3][4][5] Er wuchs in Gütersloh auf, wo er das Städtische Gymnasium besuchte.[6] Seine Schullaufbahn schloss er mit dem Abitur ab.[3][6] Seinen Zivildienst machte er in Berlin; er arbeitete dort im Kinderladen in Berlin-Schöneberg.[6] Nebenbei besuchte er einen Schauspielkurs an der VHS.[6] 2008 wirkte er, noch vor seiner Schauspielausbildung, in Stephen Daldrys Literaturverfilmung Der Vorleser mit, wo er als Rechtsanwaltsgehilfe kurz an der Seite von Ralph Fiennes zu sehen ist.[6]
Er sprach an verschiedenen Schauspielschulen in Leipzig, München, Rostock und Berlin vor, wo er, mit Ausnahme von München, jeweils auch sofort angenommen wurde.[3] Houdus entschied sich für Berlin, wo er dann von 2009 bis 2013 sein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ absolvierte.[2][4][5] Während seines Studiums wirkte er in verschiedenen Studienproduktionen am BAT-Studiotheater mit.[4][5] Außerdem trat er in der Spielzeit 2011/12 als Gast am Deutschen Theater im Stück Das Ding von Philipp Löhle (Regie: Daniela Löffner) in den Rollen Beat/Wang auf.[7]
Im September 2012 debütierte Pascal Houdus noch während seines Studiums in der Hauptrolle (als Maik) im Theaterstück Tschick (Regie: Christopher Rüping) am Thalia Theater.[4] In der Spielzeit 2012/13 gastierte er am Volkstheater München in Calderons Versdrama Das Leben ein Traum.[2][6]
Seit der Spielzeit 2013/14 ist er festes Ensemblemitglied am Thalia Theater.[4][5] In dem Theaterstück Revolvertraum (Premiere: 2013, nach Lola Arias) stellte er einen jungen Mann in einer Beziehungskrise dar.[3] Außerdem gehörte er in der Spielzeit 2013/14 zur Uraufführungsbesetzung von Bye Bye Hamburg, einer literarischen Spurensuche über Auswanderer.[3] In der Spielzeit 2013/14 übernahm er außerdem die Rolle des Max in Christina Rasts Uraufführungsinszenierung der Theateradaption Bei den Wilden Kerlen von Dave Eggers, nach Maurice Sendaks Bilderbuch Wo die wilden Kerle wohnen.[3]
Am Thalia Theater spielte er in den folgenden Jahren u. a. Benvolio in Die Tragödie von Romeo und Julia (2014–2017, Regie: Jette Steckel), Atréju in Die unendliche Geschichte (2015–2017, Regie: Rüdiger Pape), des Grieux in Der Spieler (2016–2017, nach Motiven von Dostojewski, Regie: Jan Bosse), Herr K. in Das Schloss (2016–2017, nach Motiven von Franz Kafka, Regie: Antú Romero Nunes) und als Kadett Lignière in Cyrano de Bergerac (2017, Regie: Leander Haußmann).
Weiters wirkte er zwischen 2015 und 2017, u. a. neben Gabriela Maria Schmeide, Rafael Stachowiak und Stephan Bissmeier, in mehreren Rollen in Luk Percevals Zola-Trilogie, einer Textfassung für dreizehn Schauspieler (mit Texten aus den Bänden Der Totschläger und Doktor Pascal aus Zolas Romanzyklus Die Rougon-Macquart), mit. In der Spielzeit 2018/19 spielte er am Thalia-Theater den Göttervater Zeus in einer Inszenierung des Orpheus- und Eurydike-Stoffs von Antú Romero Nunes, das Monster in der Uraufführung von Frankenstein/Homo Deus (Regie: Jan Bosse) und in John von Düffels Shakespeare-Adaption Rom (Regie: Stefan Bachmann).[8][9][10] In der Spielzeit 2019/20 stand er im Thalia Gauß in der Rolle des deutschen Biogenetikers Eitan Zimmermann, der sich in die amerikanische Arabistik-Studentin Wahida verliebt, in Wajdi Mouawads neuem Stück Vögel auf der Bühne.[11]
2014 gastierte er, von seinem Hamburger Festengagement aus, am Schauspiel Stuttgart in dem Theaterstück Das Fest nach dem gleichnamigen Film von Thomas Vinterberg.[5] Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Thalia Kulturlandschaften“ gab er im Mai 2015 im Archäologischen Zentrum Hitzacker eine Lesung mit Joseph Conrads Erzählung Herz der Finsternis.[12]
Houdus arbeitet regelmäßig auch für den Film und das Fernsehen, wo er häufig in verschiedenen Krimiformaten zu sehen ist. Er hatte zunächst Episodenrollen in den ZDF-Fernsehserien SOKO Leipzig (2014), wo er den Medizinstudenten Fabian Weller, einen Sektionsassistenten der Seriennebenfigur Prof. Rossi (Anna Stieblich), der einen Mord zu verbergen sucht, darstellte, und Notruf Hafenkante (2015); dort war er der vorbestrafte und tatverdächtige Umzugshelfer Freddy Rösner. In der 4. Staffel der ARD-Vorabendserie Morden im Norden (2017) folgte eine Episodennebenrolle als Jungunternehmer und tatverdächtiger Freund einer jungen Frau, bei dem Teile des erpressten Lösegelds aufgefunden werden.[13] In der 16. Staffel der ZDF-Krimiserie SOKO Köln (2018) war Houdus in einer Episodenhauptrolle zu sehen; er spielte den jungen Nikolas Becker, den WG-Mitbewohner des Opfers, der versucht, seinen Bruder, der eine Vergewaltigung begangen hat, vor der Polizei zu schützen.[14] In der 12. Staffel der ZDF-Serie SOKO Stuttgart (2021) übernahm er eine Episodenhauptrolle als Fahrradladen-Inhaber und tatverdächtiger Ex-Freund einer getöteten Trail-Bikerin.[15] In der 21. Staffel der ZDF-Serie SOKO Wismar (2024) spielte er den tatverdächtigen Callboy und Ex-Polizisten Steffen Meissner.[16]
Houdus, der auch die französische Staatsangehörigkeit besitzt, lebt in Hamburg.[1][2] Mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Franziska Hartmann, hat er zwei Kinder.
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