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Lied aus dem Jahr 1939 von Harold Arlen und E. Y. Harburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Over the Rainbow (Jenseits des Regenbogens, Musik Harold Arlen, Text E. Y. Harburg), manchmal auch Somewhere over the Rainbow genannt, ist eines der bekanntesten Lieder der späten 1930er Jahre. Es entstand zunächst als Teil der Filmmusik zum Musicalfilm Der Zauberer von Oz, entwickelte sich aber zum Evergreen.
Harold Arlen schrieb Over the Rainbow mit einer Einleitung und einem 32-taktigen Refrain in A-A-B-A. Die Coda (Schlussteil) wird aus dem B-Teil abgeleitet.
Jeder A-Teil beginnt mit „Somewhere over the rainbow…“ („Irgendwo jenseits des Regenbogens“) und fährt dann fort, eine märchenhaft schöne Situation zu beschreiben, z. B. ein Land wie im Schlaflied, wo blaue Vögel (eigentlich: Hüttensänger) fliegen, die Himmel immer blau sind oder die Träume wahr werden. In der „Bridge“ (B-Teil) wird beschrieben, dass die Sängerin sich eines Tages etwas wünschen kann und es beim Aufwachen wahr sein wird.
Das Lied ist in Dur und beginnt mit der Oktave (gesungen auf dem Wort „Somewhere“). Die von hier erzeugte Spannung wird im achttaktigen Refrain langsam aufgelöst durch das Absenken der Melodik zurück zum Ausgangston über die wiederkehrenden Motive a) zwei aufsteigende Halbe (T. 1, 3 und 5) und b) eine in sich kreisende Viertel-Achtel-Viertel-Bewegung (T. 2, 6 und 7). Die Melodie hat Ähnlichkeiten zum Thema des 3. Satzes von Griegs Klavierkonzert. In der Tonart ist das Stück deutlich Dur-geprägt; wenige Moll-Akkorde unterstützen die musikalische Spannung.
Der Titel wurde zwar ursprünglich für die Verfilmung des Romans Der Zauberer von Oz von 1939 geschrieben und dort von der jungen Judy Garland gesungen. Aber bereits wenige Tage nach der Filmpremiere (15. beziehungsweise 17. August 1939) waren vier Versionen des Liedes auf dem Markt, die alle innerhalb eines Monats in der angegebenen Reihenfolge die Top Ten und dort den angegebenen Platz erreichten:[1]
Da der Text neutral formuliert war, konnte er unverändert sowohl von Männern als auch von Frauen interpretiert werden.
1940 wurde er mit dem Academy Award for Best Music, Original Song (Oscar) ausgezeichnet. Das Lied führt die Liste der Songs of the Century der Recording Industry Association of America und der AFI’s 100 Years … 100 Songs des American Film Institutes an.[2][3]
Zusammen mit Irving Berlins White Christmas wurde das Lied durch die US-amerikanischen Truppen im Zweiten Weltkrieg zum Symbol der Sehnsucht nach der Heimat adaptiert. Später diente der Titel als Hymne der Schwulenbewegung und als Inspirationsquelle für die Regenbogenfahne.
Das Lied wurde auch von Jazzmusikern aufgegriffen und gehörte schnell zu den internationalen Jazzstandards. Die erste deutsche Version in englischer Sprache wurde vom Swing-Orchester Heinz Wehner im März 1940 in Berlin eingespielt, wobei Wehner auch die Gesangspartie übernahm.[4] Auch Art Tatum, Ella Fitzgerald oder Louis Armstrong nahmen das Lied auf. Eine deutsche Fassung (Wenn Du in meinen Träumen) sang 1960 Inge Brandenburg.[5] Der Altsaxofonist Art Pepper spielte das Stück oft live und nahm es wiederholt auf, darunter auch eine unbegleitete Soloimprovisation über die Harmonien des Liedes.[6] Weitere bekannte Interpreten waren das Modern Jazz Quartet, Keith Jarrett und Les Paul. 1976 interpretierten es Sunny Murray, Byard Lancaster und David Murray (Wildflowers – The New York Jazz Loft Sessions).
Als Pop- und Jazzstandard wurde Over the Rainbow von einer Vielzahl von Interpreten unterschiedlicher Stilrichtungen interpretiert. Zu den kommerziell erfolgreichsten Aufnahmen gehören:
In dem Album Face Value von Phil Collins sind die ersten Zeilen des Liedes auf der Auslaufspur der zweiten Seite zu hören.
Die Liste der Coverversionen weist für dieses Lied über 100 Eintragungen auf.
Seine schlichte Version (in C-Dur) wird nur mit einer Ukulele im double time feeling[10] begleitet und ist durch seine Stimme mit sehr zurückhaltendem Volumen geprägt. Er singt nicht den Oktavsprung (auf „somewhere“), sondern nur eine Prim (zweimal das gleiche obere C). Beim B-Teil weicht er ebenfalls von der Original-Melodie ab, die da eine Terzenfolge verlangt hätte.
Harmonisch beschränkt sich Kamakawiwoʻole auf die Grundakkorde, allerdings hat er einige Erweiterungen vorgenommen: Eine Einleitung, die er mit der Kadenz C-Am-F beginnt. Und am Ende jedes A-Teiles geht er nicht auf C-Dur (die Tonika), sondern auf Am-F (kleine Sexte). Dadurch werden für den Zuhörer die Strophen eigentlich nicht abgeschlossen, was eine eigene Spannung erzeugt.
Der größte Unterschied liegt allerdings in der eigenwillig anmutenden Textinterpretation. So weicht er an vielen Stellen in der Reihenfolge einzelner Verszeilen soweit vom Original ab, dass der ursprüngliche Sinn kaum noch zu erkennen ist. Vermutlich soll dieses Vorgehen die träumerische Grundstimmung seiner Version unterstreichen.
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