Otto Piper (Burgenforscher)
deutscher Jurist, Kunsthistoriker, Bürgermeister Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Otto Heinrich Carl Christian Piper, auch Otto Karl Heinrich Christoph Piper, Pseudonym: P. Sincerus (* 22. Dezember 1841 in Röckwitz; † 23. Februar 1921 in München) gilt neben August von Cohausen als Begründer der wissenschaftlichen Burgenforschung.
Otto Piper war das jüngste von fünf Kindern des evangelischen Theologen und Pastors Wilhelm Piper (1806–1873) und dessen Frau Julie, geb. Mercker (1818–1888). Er wurde in Röckwitz bei Stavenhagen geboren, besuchte 1851–1862 in Neubrandenburg das Gymnasium und bestand hier 1862 als Klassenbester das Abitur. In der Neubrandenburger Zeit, über die er später in Schulerinnerungen berichtete, begegnete er Fritz Reuter, Johannes Schondorf und anderen Persönlichkeiten aus Reuters Freundeskreis. Nach einem Jurastudium in München, Berlin und ab Mai 1864 Rostock[1], wo er 1873 zum Dr. jur. promoviert wurde, ließ sich Piper zunächst als Advokat in Rostock nieder. Dort lernte er im Kollegenkreis seine spätere Frau Sophie Krüger kennen.
Bald nach Ende des Deutsch-Französischen Krieges ging er als Redakteur des „Niederrheinischen Kuriers“ nach Straßburg. Später war er Schriftleiter von Zeitungen in Trier und Düsseldorf, von wo Piper 1879 nach Mecklenburg zurückkehrte. Von 1879 bis 1889 war er Bürgermeister von Penzlin. Danach siedelte er nach Konstanz am Bodensee und 1893 nach München über.
Sein Hauptwerk Burgenkunde (1895) ist nach wie vor eines der Standardwerke der deutschsprachigen Burgenforschung, die in Anlehnung an das Werk auch allgemein als Burgenkunde bezeichnet wird. Sein großer Rivale war Bodo Ebhardt, der andere berühmte deutsche Burgenforscher der Jahrhundertwende. Piper warf Ebhardt beispielsweise Opportunismus vor, als dieser im Auftrag des deutschen Kaisers 1902 die Hohkönigsburg im Elsass wieder aufbaute und dabei, entgegen seinen eigenen wissenschaftlichen Erkenntnissen, mehrere ahistorische Änderungen vornahm, um dem Geschmack seines Auftraggebers entgegenzukommen.
Otto Piper war mit Sophie, geb. Krüger (1846–1927), Rechtsanwaltstochter aus Rostock, verheiratet und hatte drei Kinder, darunter den Verleger Reinhard Piper.
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