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deutscher Maler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Otto Griebel (* 31. März 1895 in Meerane; † 7. März 1972 in Dresden) war ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit und der proletarisch-revolutionären Kunst.
Otto Griebel – Sohn eines Tapeziermeisters – begann 1909 eine Lehre als Dekorationsmaler, kurze Zeit später wechselte er an die Königliche Zeichenschule in Dresden, wo er Otto Dix kennenlernte. Von 1911 bis zur Einberufung 1915 studierte Griebel die Glasmalerei bei Josef Goller an der Kunstgewerbeschule Dresden. Und er malte erste Ölbilder.
Im August 1915 wurde Griebel Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg war er in Dresden ein Mitglied des revolutionären Arbeiter- und Soldatenrates und er trat der KPD bei. 1919 wurde Griebel ein Meisterschüler von Robert Sterl an der Dresdner Akademie, und er lernte Oskar Kokoschka kennen.[1] 1919/1920 arbeitete er bei den Dadaisten mit und war Teil der Dresdner Dada-Gruppe. Es bildeten sich Freundschaften mit George Grosz und John Heartfield. Griebel übersiedelte nach Berlin. 1922 beteiligte er sich an der Dresdner Sezession Gruppe 1919. Er war ebenfalls an der Dresdner Sezession 1925/26, der Künstlergruppe Aktion, der ASSO Dresden, der Freien Künstlerschaft Sachsens, der Neuen Dresdner Sezession 1931 und an der Dresdner Sezession 1932 beteiligt. Er war Mitglied beim Jungen Rheinland in Düsseldorf, dem Bielefelder Wurf, der Berliner Novembergruppe und 1921 Mitbegründer der „Roten Gruppe“ in Dresden. Als der estnische Geiger Julius Eduard Sõrmus in den 1920er Jahren auf Solidaritätsveranstaltungen der KPD auftrat, gehörte Griebel zu seinen Begleitern durch Deutschland.[2]
Auch für die Kunst des Puppenspiels wurde Griebel ein bedeutsamer Mann. Durch seinen Freund Otto Kunze, einen 1888 in Dresden geborenen Musiker und Handpuppenspieler, kam er mit dem Puppentheater in Verbindung und „fasste“ Kunzes geschnitzte Handpuppenköpfe, er gestaltete auch die entsprechenden Bühnenbilder. Griebel war selbst als Handpuppenspieler tätig. Er konnte sich aber nicht entschließen, das Puppenspiel zu seinem Beruf zu machen. Griebels „puppenspielerischer“ Nachlass befindet sich heute in der Abteilung Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Griebel 1933 von der Gestapo verhaftet, sein Werk wurde als kommunistische Kunst eingestuft. Er gehörte fortan dem Kreis der aufrechten Sieben an, die ihre Kunst und politische Haltung im Privaten offen besprachen. 1937 wurden im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ Werke Griebels beschlagnahmt und vernichtet.[3] Der 2012 entdeckte Schwabinger Kunstfund aus dem Besitz Cornelius Gurlitts enthält auch zwei Werke Griebels: Kind am Tisch und das Aquarell Die Verschleierte.[4] Trotz der Beschlagnahme konnte Griebel weiter Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste bleiben und, offenbar unterbrochen von 1937 bis 1940, an Ausstellungen teilnehmen. Der größte Teil seines Werkes wurde in seiner Wohnung in der Nicolaistraße 30[5] im Februar 1945 beim Luftangriff auf Dresden zerstört.
Griebel beteiligte sich 1945/1946 an der ersten Kunstausstellung in Dresden nach Kriegsende („Freie Künstler. Ausstellung Nr. 1“), 1946 an der Kunstausstellung Sächsische Künstler in Dresden und an der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung sowie 1949 an der 2. Deutschen Kunstausstellung in Dresden. Auch in den nächsten Jahren hatte er eine bedeutende Anzahl weiterer Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, vor allem an Ausstellungen antifaschistischer Künstlerinnen und Künstler.[6] Bis 1960 war Griebel an der Arbeiter- und Bauernfakultät für Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Dresden tätig.
Griebel war der Vater des Heimatforschers Matthias Griebel. Griebels Grab befindet sich auf dem Loschwitzer Friedhof.
(Quelle:[16])
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