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deutscher Gendamerie-Wachtmeister und NS-Ortsgruppenleiter, verurteilter Mörder wegen Endphaseverbrechen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Oskar Bresler (geboren 8. Februar 1885 in der Landgemeinde Minken, Landkreis Ohlau in Schlesien;[1] gestorben nach 1964)[2] war ein deutscher Gendarmerie-Wachtmeister, NSDAP-Ortsgruppenleiter[3] und verurteilter Mörder aufgrund von Kriegsendeverbrechen gegen drei Zivilisten[4] in Arnum, Region Hannover.[5]
Der in Schlesien geborene Bresler[1] war zum 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten (Mitgliedsnummer 2.609.552)[6] und wirkte als Gendarmeriehauptmeister in Arnum vor Hannover[5] als Ortsgruppenleiter seiner Partei in der dortigen Gendarmerie. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges[4] wurde in Arnum am 9. April 1945[1] – einen Tag vor dem Einmarsch amerikanischer Truppen[7] – eine Straßenkontrolle durchgeführt mit dem Ziel, aus der Haft entflohene Strafgefangene zu finden. Ein Passant,[5] angeblich ein „aus dem Zuchthaus“ entlassener, namentlich nicht bekannter Mann,[4] soll sich dabei kritisch zur Lage an der Front geäußert haben und wurde daraufhin kurzerhand in Selbstjustiz von Bresler erschossen.[5]
Nach der Hinrichtung ging Bresler „zu einem nahe gelegenen Haus, in dem das Ehepaar Othmer wohnte, mit dem er schon längere Zeit im Streit lag“;[5] vor allem Frau Othmer waren so genannte „staatsfeindliche“ Äußerungen nachgesagt worden. Kurz hintereinander erschoss Bresler[5] „in einem Akt nationalsozialistischer Willkür und Gewalt“ nun auch das Ehepaar Bertha und Karl Othmer.[8]
In der Nachkriegszeit kam Bresler wegen Mordes in Untersuchungshaft. Das Schwurgericht in Hannover entschied während Breslers U-Haft auf Grund der Gerichts-Sitzungen vom 23. und 24. Juni 1948 mit Urteil vom 26. Juni 1948 auf lebenslängliche Freiheitsstrafe zuzüglich weiteren eineinhalb Jahren Haft.[1]
1957 beantragte Bresler seine Begnadigung, doch die Arnumer Gemeindeverwaltung wehrte sich dagegen unter anderem mit den Worten: „Die Tat ist Gemeindeangehörigen noch stark in Erinnerung und wird verabscheut. Eine Rückkehr des B. würde große Beunruhigung“ in der Bevölkerung hervorrufen.[2]
Um 1961 kam der ehemalige Gendarm dennoch durch einen Gnadenakt frei und siedelte sich dann unauffällig in der Gegend um Arnum an. Um 1964 berichtete die Polizei über Bresler: „Herr B. führt zurückgezogen ein bescheidenes Dasein und ist stets freundlich und hilfsbereit. Die allgemeine Anteilnahme an seiner goldenen Hochzeit zeigte, daß er in kurzer Zeit regelrecht beliebt geworden ist.“[2]
„An ein unbekanntes Opfer nationalsozialistischer Willkür und Gewalt. Am 9. April wurde ein Unbekannter vom damaligen Gendarmeriemeister und Ortsgruppenleiter der NSDAP O. Bresler ermordet.“
zum Gerichtsverfahren:
Archivalien von und über Oskar Bresler und seine Opfer finden sich beispielsweise
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