Loading AI tools
Bibliothekar und Musikologe der Library of Congress Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Oscar Sonneck, vollständig Oscar George Theodore Sonneck (* 6. Oktober 1873 in Jersey City; † 30. Oktober 1928 in New York City) war ein deutsch-amerikanischer Musikwissenschaftler, Bibliothekar und Bibliograph.
Oscar Sonneck wurde in New Jersey geboren, wuchs aber in Deutschland auf.[1] Er besuchte die Kieler Gelehrtenschule und das Kaiser-Friedrich-Gymnasium in Frankfurt am Main bis zum Abitur 1893.[2] Von 1893 bis 1897 studierte er Musikwissenschaft an den Universitäten Heidelberg und München. Daneben nahm er Unterricht im Klavierspiel und in Kompositionslehre. 1899 unternahm er eine Studienreise nach Italien.
Nach fast 30-jähriger Abwesenheit kehrte er in die USA zurück. Er war entschlossen, erstmals die Musikgeschichte der USA zu erforschen und zu publizieren. Das erste Ergebnis war A Bibliography of Early Secular American Music. Sonneck konnte keinen Verleger für das Werk finden und musste es auf eigene Kosten drucken lassen. Herbert Putnam, der Direktor der Library of Congress, dem Sonneck ein Exemplar schickte, wurde auf ihn aufmerksam und bot ihm 1902 an, die neugeschaffene Musikabteilung der Library of Congress zu leiten. Sonneck gelang es, aus den zahlreichen, aber verstreuten Copyright-Pflichtexemplaren an Musikdrucken eins der weltgrößten Archive für Musikforschung zu schaffen.[3] Dazu erarbeitete er ein 1904 eingeführtes Bibliothekarisches Regelwerk als Teil der Library of Congress Classification für die Klasse M: Noten und Musikliteratur, das in revidierter Form im Wesentlichen bis heute in Gebrauch ist. Er baute systematisch, auch mit Hilfe von Händlern in Europa wie Leo Liepmannssohn, eine internationale Sammlung von Musikdrucken, Autographen und Musikliteratur auf. 1908 gelang ihm der Ankauf der Libretti-Sammlung von Albert Schatz.
Sonneck gründete 1915 die Zeitschrift The Musical Quarterly und wurde ihr Chefredakteur. 1917 schied er aus dem Dienst der Library of Congress aus. Er ging zum New Yorker Musikverlag G. Schirmer, wo er 1921 Vizepräsident des Unternehmens wurde. Hier arbeitete er eng mit Theodore Baker zusammen.
Ab 1918 war er ehrenamtlich Bibliothekar der New Yorker Beethoven Association. Die von ihm aufgebaute Sammlung an Beethoveniana kam 1940 an die New York Public Library.[4]
Sonneck komponierte auch, vor allem Stücke für Klavier sowie Lieder. Seine Bibliographien sind bis heute Standardwerke.
Sonnecks Forschungsnotizen sowie umfangreiche Teile seiner Korrespondenz kamen nach und nach an die Library of Congress, wo sie die Oscar George Theodore Sonneck Collection bilden.[5]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.