Oppach
Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Oppach (oberlausitzisch Uppach) ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz und liegt in der südlichen Oberlausitz an den Bundesstraßen 96 und 98 direkt an der Grenze zu Nordböhmen (Tschechien). Mit dem Nachbarort Beiersdorf bildet Oppach eine Verwaltungsgemeinschaft.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 3′ N, 14° 30′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Oppach-Beiersdorf | |
Höhe: | 321 m ü. NHN | |
Fläche: | 8 km2 | |
Einwohner: | 2284 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 286 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02736 | |
Vorwahl: | 035872 | |
Kfz-Kennzeichen: | GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 26 410 | |
LOCODE: | DE OPC | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | August-Bebel-Straße 32 02736 Oppach | |
Website: | www.oppach.de | |
Bürgermeisterin: | Sylvia Hölzel | |
Lage der Gemeinde Oppach im Landkreis Görlitz | ||
Oppach liegt im Tal des Beiersdorfer Wassers, das den Ort im Alten Graben verlässt. Eingebettet ist das Tal des Lausitzer Berglandes in den Kälbersteine-Bieleboh-Bergrücken mit dem Bieleboh (499 m ü. NHN) als höchster Erhebung im Norden sowie den Bergrücken Großer Wald mit der höchsten Erhebung Steinklunsen (437,2 m ü. NHN) im Südosten.
Ortsteile sind Oppach (früher Niederoppach), Fuchs (früher Neuoppach), Eichen (früher Oberoppach), Picka und Lindenberg. Inoffiziell gibt es weitere Ortsteile, z. B. Hatsche, Hinterecke, Katermautze, Oberdorf und Spreedorf.
Schirgiswalde-Kirschau | Wurbis (zu Schirgiswalde-Kirschau) | Cunewalde |
Sohland an der Spree | Beiersdorf | |
Taubenheim/Spree (zu Sohland) | Šluknov (Schluckenau, Tschechien) | Neusalza-Spremberg |
Oppach, als Waldhufendorf angelegt, wurde im Jahr 1336 durch die Erwähnung eines Zeugen namens Johann de Opach in einer Urkunde des Löbauer Ratsarchivs erstmals nachweislich erwähnt. Die Entstehung des Ortsnamens geht nach einer Variante wohl auf den Namen des Beiersdorfer Wassers zurück: „Oberhalb des Baches“ – „Oberbach“ – „Obbach“ – „Oppach“. Oppach und das Nachbardorf Taubenheim waren die ersten Landgemeinden in der Oberlausitz, die sich bereits um 1524 der Reformation anschlossen. Ende des 17. Jahrhunderts fanden, vertrieben durch die Gegenreformation in Böhmen, protestantische Glaubensflüchtlinge aus Fugau und der böhmischen Enklave Schirgiswalde in Oppach eine neue Heimat. Durch sie entstanden die Ortsteile Fuchs und Eichen. Mit den Exulanten hielt die gewerbliche Hausweberei in Oppach Einzug, aus der später die ersten Textilfabriken hervorgingen.
Auf dem Pickaer Berg errichtete und unterhielt zu DDR-Zeiten das Gaskombinat Schwarze Pumpe ein Ferienlager für die Kinder seiner Betriebsangehörigen, das nach 1990 verfiel.
Am 1. April 2006 wurde die alte Fugauer Straße durch einen touristischen Grenzübergang zwischen Oppach und Schluckenau wiedereröffnet.
Beim Zensus vom 9. Mai 2011 lebten in den 788 Wohngebäuden der Gemeinde 2548 Personen. Der Kernort Oppach bestand aus 424 Wohngebäuden und hatte 1615 Einwohner; die übrigen lebten in Lindenberg (360), Fuchs (311), Eichen (201) und Picka (61). Das Durchschnittsalter lag bei 48,5 Jahren.[2]
Jahr | Einwohner | |
---|---|---|
(Nieder-)Oppach[3] | Gemeinde Oppach[4] | |
1777 | 6 besessene Mann, 36 Gärtner, 37 Häusler |
siehe Ortsteile |
1834 | 827 | 1914 |
1871 | 1207 | 2633 |
1890 | 1216 | 2766 |
1910 | — | 2952 |
1925 | — | 2977 |
1939 | — | 3250 |
1946 | — | 3987 |
1950 | — | 4276 |
1964 | — | 3938 |
1990 | — | 3256 |
2000 | — | 3203 |
2007 | — | 2986 |
2009 | — | 2914 |
2011 | 1615 | 2548 |
2012 | — | 2529 |
2013 | — | 2505 |
Seit dem Jahr 2000 gibt es ein lockeres Bündnis aus Orten beidseits der Grenze, genannt „Fünfgemeinde“, deren Mitglieder Neusalza-Spremberg, Sohland an der Spree und Oppach auf deutscher Seite sowie Jiříkov (Georgswalde) und Šluknov (Schluckenau) auf tschechischer Seite sind. 2011 kam die Stadt Ebersbach-Neugersdorf hinzu.
Nach der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 wurden nur 9 Sitze besetzt. Die AfD kann drei Sitze mangels Bewerbern nicht besetzen. Der Gemeinderat setzt sich folgendermaßen zusammen:
Bei den Wahlen im Juni 2015 konnte sich Amtsinhaber Stefan Hornig nicht gegen Sylvia Hölzel durchsetzen, Frau Hölzel wurde mit 57,4 % der Stimmen zur neuen Bürgermeisterin gewählt.[8]
Seit dem 1. April 1995 führt die Gemeinde Oppach das aktuelle Wappen. Das in Schildform ausgebildete Wappen wird von einem grünen Rand eingefasst, welcher auf das den Ort umgebende Landschaftsschutzgebiet „Oberlausitzer Bergland“ hinweist. Das Grün der drei Blätter sowie der weiße Untergrund der oberen Schildhälfte nehmen die Farben des Freistaates Sachsen auf. Das Blau des gewellten Bandes und das Gelb des Untergrundes der unteren Schildhälfte spiegeln gleichfalls die Farben der Oberlausitz wider. Das gewellte Band symbolisiert das Beiersdorfer Wasser, welches ab dem Busbahnhof „Alter Graben“ heißt. Es teilt den Ort – so wie das Band das Ortswappen. Die drei Blätter symbolisieren drei der Ortsteile um Oppach: der Ortsteil Lindenberg durch das Lindenblatt, der durch evangelische Exulanten aus Schirgiswalde gegründete Ortsteil Eichen (im „Eichengrund“) durch das Eichenblatt und der durch böhmische Exulanten aus Fugau gegründete Ortsteil Fuchs (die „Fug’schen“) durch ein Birkenblatt, welches wohl auf das Adelsgeschlecht Berka von der Duba verweisen soll. Die Gleichfarbigkeit der Blätter soll die Zusammengehörigkeit der Ortsteile im Ort Oppach ausdrücken und deren grafische Anordnung verweist auf die geografische Lage der Ortsteile in Bezug auf das Dorfzentrum: Lindenberg im Nordwesten, Eichen im Nordosten und Fuchs im Süden.
Das Stadiongelände am Lindenberg umfasst zwei Tennisplätze (Rotstein) und zwei große Fußballfelder (einen Rasenplatz und einen Grünsteinplatz), die vom Tennisclub Oppach (TC Oppach e. V.) und vom Fußballspielverein Oppach (FSV Oppach e. V.) bewirtschaftet werden. Gleich neben der Sportanlage befindet sich das Oppacher Freibad, mit einem Beach-Volleyballplatz. Des Weiteren gibt es in der Oberlausitzer Gemeinde einen Skihang, der im Winter vom Ski-Club Oppach (SC Oppach e. V.) betrieben wird. Im Oppacher Kretscham und im Haus des Gastes (Schützenhaus) gibt es jeweils eine Kegelbahn.
Die 1991 gegründete Oppacher Mineralquellen GmbH & Co. KG blickt auf eine bis 1886 reichende Geschichte als Destillation und Obstkelterei zurück. Für alkoholfreie Getränke wird das aus eigenen Tiefbrunnen gewonnene natürliche Mineralwasser erst seit 1953 genutzt. Eines der typischen Produkte aus den Zeiten der DDR, die Orangen-Perle, wird bis heute produziert. Im Jahr 2000 wurde der Betrieb von der Actris AG übernommen und Anfang 2007 wieder getrennt.
Der Bahnhof Oppach lag von 1892 bis 1945 an der Schmalspurbahn Taubenheim–Dürrhennersdorf. Diese ist stillgelegt.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.