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Wärmegerät Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Ofen (von mittelhochdeutsch oven/ofen) ist eine Vorrichtung zur kontrollierten Erzeugung von Wärme für die direkte Übertragung ebendieser Wärme in eine Raumzone, meist durch Verbrennung von Brennholz oder fossilen Brennstoffen wie Gas, Öl oder Kohle. Der historische Beruf des Ofenherstellers ist der Ofenbauer, meist zum Bau von Kachelöfen.
Öfen existieren in verschiedenen Bauformen und für verschiedene Anwendungen, von einfachen überkuppelten Feuerstellen zum Backen und Heizen bis zu den großen Hochöfen zum Erzeugen von Stahl des industriellen Zeitalters.
Man unterscheidet verschiedene Ofenarten nach der Anwendung:
Industrieöfen umfassen Prozesse wie das Schmelzen, Anlassen, Härten, Tempern, Trocknen und Verformen von Werkstücken aus Metall, Ton, Glas und Kunststoff, Herstellung von Metallen (Schmelzprozesse und Pulvermetallurgie), Herstellung oder Behandlung von Stoffen für die Chemische-, Farben-, Holz-, Elektronik-, Fahrzeug- und Lebensmittelindustrie, aber auch Recycling, Bodenaufbereitung, Müllverbrennung. Deutschland ist neben den USA und Japan das wichtigste Herstellerland von Industrieöfen (in Deutschland gibt es etwa 270 Hersteller von Industrieöfen).
Zimmerofen dienen als Wärmequelle von Räumen, die Bauformen reichen vom einfachen Holzofen bis zu Kamin- oder Kachelöfen.
Unterschieden wird hier zwischen raumluftabhängiger und raumluftunabhängiger Luftzufuhr. Eine raumluftabhängige Feuerstelle z. B. ein (offener Kamin) bezieht den zur Verbrennung nötigen Sauerstoff aus dem Innenraum: Der Betrieb ist abhängig von der Raumluft. Im Gegensatz dazu wird eine raumluftunabhängige Feuerung mit Luft bzw. Sauerstoff von außen versorgt. Die Abkürzung für raumluftunabhängig ist RLU. Die Begriffe finden sich in Deutschland in der Feuerungsverordnung (FeuVO).
In älteren Gebäuden ist die Hülle des Hauses relativ undicht ausgeführt, so dass durch Leckagen an den Fenstern genügend Frischluft für die Verbrennung nachströmt. Bei der heute angewandten luftdichten Bauweise ist diese Frischluftzufuhr nicht mehr automatisch gewährleistet. Daher gibt es raumluftunabhängige Öfen und Feuerungsanlagen, denen die Verbrennungsluft über Leitungen oder Schächte zugeführt wird.
In Mitteleuropa sind Öfen bereits seit der jungsteinzeitlichen bandkeramischen Kultur belegt. Brennöfen zum Brennen von Keramik gibt es spätestens seit der Urnenfelderkultur.
Bereits im 18. Jahrhundert gab es Brennholzknappheit und von Landesherren veranstaltete Wettbewerbe, in denen brennstoffsparende Öfen erfunden werden sollten. Eine neuere Entwicklung mit dem besten Wirkungsgrad bzw. der besten Energieausnutzung der häuslichen Holzheizung ist der Holzvergaser(ofen). Ein Holzvergaser mit geregelter Sekundärluft ist in der Lage, seinen Brennstoff sehr sauber und vollständig zu verbrennen.
Anordnungen unter Pfalzgraf Karl IV. aus dem Jahr 1772 dienten auch der Verhütung eines Brandes im Zusammenhang mit häuslichen Feuerstätten. Nach gleichzeitigen Bauvorschriften durften keine Holzschornsteine mehr errichtet, keine hölzernen Schläuche mehr eingebaut werden, die den Rauch der Feuerstätte zum Kamin zu leiten hatten, wie es auch untersagt wurde, Ofenrohre zum Fenster hinauszuführen.[2]
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