Ernstbrunn
Marktgemeinde im Bezirk Korneuburg, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ernstbrunn ist eine Marktgemeinde mit 3310 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.
Marktgemeinde Ernstbrunn | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Korneuburg | |
Kfz-Kennzeichen: | KO | |
Fläche: | 80,70 km² | |
Koordinaten: | 48° 32′ N, 16° 22′ O | |
Höhe: | 293 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.310 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2115 | |
Vorwahl: | 02576 | |
Gemeindekennziffer: | 3 12 03 | |
NUTS-Region | AT126 | |
UN/LOCODE | AT ETB | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 1 2115 Ernstbrunn | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Horst Gangl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (23 Mitglieder) |
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Lage von Ernstbrunn im Bezirk Korneuburg | ||
Hauptplatz mit der Pfarrkirche Ernstbrunn | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Ernstbrunn liegt im Zentrum des Weinviertels in Niederösterreich am Fuß der Leiser Berge. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 80,70 Quadratkilometer. 27 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Das Gemeindegebiet umfasst insgesamt 14 Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus 14 Katastralgemeinden Au, Dörfles, Ernstbrunn, Ernstbrunnerwald, Gebmanns, Klement, Lachsfeld, Maisbirbaum, Merkersdorf, Naglern, Oberleis, Simonsfeld, Steinbach und Thomasl.
Hollabrunn (Bez. Hollabrunn) |
Gnadendorf (Bez. Mistelbach) |
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Großmugl | Niederleis (Bez. Mistelbach) | |
Niederhollabrunn | Großrußbach |
Bereits um 2000 v. Chr. bestand eine Siedlung im heutigen Ort, etwa um 500 v. Chr. siedelten Kelten am Oberleiser Berg. Aus dem Jahre 100 n. Chr. datieren Funde eines römischen Wachturmes (Donaulimes) in Oberleis.
Im Jahre 1045 wurde Ernustisprunnin erstmals urkundlich erwähnt. Um 1533 verlieh der römisch-deutsche König und spätere Kaiser Ferdinand I. dem Flecken Ernstbrunn das Marktrecht, nachdem 1531 erstmals ein örtlicher Schulmeister erwähnt wurde. 1592 erwarben die Herren von Sinzendorf die Herrschaft, die sie bis 1822 innehatten. 1432 wurde erstmals von der Heilquelle („Heilbründel“) berichtet (1710 wurde dort die Bründlkirche gebaut, diese wurde in den josephinischen Reformen 1786 aufgelassen). Im Dreißigjährigen Krieg wurde Ernstbrunn 1645 durch schwedische Truppen besetzt. 1713 forderte die Pest 23 Tote, zu deren Gedenken im darauffolgenden Jahr die Pestsäule am Hauptplatz errichtet wurde. 1720 wütete eine große Feuersbrunst im Ort. 1793 entstand die erste Apotheke in Ernstbrunn, 1798 wurde der heutige Friedhof eingeweiht.
1828 übernahm das Fürstenhaus Reuß-Köstritz Schloss und Gut Ernstbrunn. Während des Deutschen Krieges 1866 besetzten preußische Truppen Ernstbrunn, die ausgebrochene Cholera forderte 140 Tote. 1883 wurden die Freiwillige Feuerwehr und die Kalkgewerkschaft gegründet. Im Jahre 1887 eröffnete in Ernstbrunn das k.k. Postamt mit dem Postmeister Jakob Wojna, nachdem Ernstbrunn seit 1839 an das Postwesen angeschlossen war. Bürgermeister Reidlinger nahm 1891 den Feuerwehrbrunnen in Betrieb, 1894 eröffnete eine Raiffeisenkasse, 1896 wurde die Dampfmühle Weislein errichtet.
Mit der Eröffnung der Lokalbahn Korneuburg–Ernstbrunn im Jahr 1904 wurde die Postkutsche nach Korneuburg eingestellt. Zwei Jahre darauf wurde die Strecke der Landesbahn von Ernstbrunn nach Mistelbach eröffnet. 1908 folgte die Einweihung der Kaiserjubiläums-Schule, Bürgermeistersitz wurde das heutige Rathaus. Die Inbetriebnahme der gemeindeeigenen Stromerzeugung erfolgte 1911, gegen Ende des Ersten Weltkrieges, 1917, wurde das Kriegerdenkmal eingesegnet. Das Postamt übersiedelte ein Jahr später vom Hammerschmied-Haus ins Rathaus.
1920 wurde der Fernsprechdienst eingerichtet, ein Jahr später wurde eine Filiale der Korneuburger Sparkasse eröffnet. Im Jahr 1923 wurde das Turnerdenkmal am Semmelberg errichtet und 1926 der Fußballverein gegründet. Ein Jahr darauf wurde der erste öffentliche Fernsprecher am Bahnhof eingerichtet. Norbert Wutsch gründete 1929 die Autobuslinie Ernstbrunn–Laa/Thaya. 1934 wurde ein Bombenattentat auf das Haus des Bürgermeisters Seiler verübt.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde Ernstbrunn Schauplatz heftiger und wechselvoller Kämpfe. So kamen zunächst bei einem Luftangriff der United States Air Force am 31. Jänner 1945 zehn Zivilisten und zwei ungarische Soldaten ums Leben, drei Gebäude wurden komplett und 20 weitere teilweise zerstört. Zwischen dem 20. April und dem 8. Mai 1945 kam es zu Kämpfen zwischen Truppen der Wehrmacht und der Roten Armee. Dabei wurden die Wlassow-Truppen teilweise eingekesselt. Hartnäckige Kämpfe fanden außerhalb der Ortschaft im Ernstbrunner Wald statt. Im Zuge der weiteren Kämpfe in Ernstbrunn kamen 9 Zivilisten um, durch Artilleriebeschuss wurden 5 Wohnhäuser zerstört und etwa 100 beschädigt.[2]
Im Jahr 1953 wurde eine Rotkreuzstelle gegründet, ein Jahr darauf wurde in der Gemeinde erstmals ein Faschingsumzug veranstaltet. Das Ferienheim Janua Vitae nahm 1967 seinen Betrieb auf. Im Jahr 1970 wurde Ernstbrunn wieder zum Bezirk Korneuburg geschlagen. Drei Jahre später errichtete man in der Gemeinde den ersten öffentlichen Münzfernsprecher. 1975 wurde der Wildpark eröffnet. Vier Jahre später wurde der Kameradschaftsbund (Veteranenverein von 1905) wiederbegründet.
1983 fand die 450-Jahr-Feier der Marktgemeinde Ernstbrunn statt, man gründete eine Gemeindepartnerschaft mit Isen in Bayern und eröffnete die Heimatstube, errichtete einen Trachtenbaum. Eine Volksbank wurde in der Gemeinde eröffnet. Die Musikkapelle Ernstbrunn wurde 1984 gegründet. Im Jahr 1988 wurde die Personenzugverbindung Korneuburg–Ernstbrunn–Mistelbach eingestellt. Zwei Jahre darauf wurde das Hilfswerk Ernstbrunn-Niederleis gegründet. 1995 wurde das Heimatmuseum eröffnet und es fand die 950-Jahr-Feier der Pfarre Ernstbrunn statt. Im Jahr 1997 wurde der Trachtenbaum total erneuert. Am 6. September 1998 wurde die neue Feuerwehrzentrale eröffnet und ein Jahr später, 1999, der Schüttkasten Klement als Kulturzentrum, das Altstoffsammelzentrum, das Seniorenwohnhaus und die Hilfswerkstation „Leiser Berge“ eröffnet.
2000 wurden die Volks- und Hauptschule erweitert und ein neues Sportzentrum eröffnet. Im Jahr 2003 wurde abermals der Trachtenbaum erneuert. Ein Jahr darauf wurden der neue Radweg „Keltentrail“ und die neue Aufbahrungshalle eröffnet, 2007 folgte die Eröffnung der Nostalgie-Erlebniswelt (Fahrraddraisinenbahn) und des restaurierten Rathauses.
In den Jahren 1981 bis 1991 hatte Ernstbrunn eine negative Geburtenbilanz von −87, die auch durch eine leichte Zuwanderung nicht ausgeglichen werden konnte. In den Jahren 1991 bis 2001 war die Wanderungsbilanz mit +215 so groß, dass trotz geringerer Geburten ein Saldo von +200 blieb. In den folgenden zehn Jahren ging die Zuwanderung zurück und die stark negative Geburtenbilanz von −152 führte insgesamt zu einem Bevölkerungsverlust.[3]
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 114, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 144. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1460. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,99 Prozent.
Unternehmen
Ernstbrunn liegt an mehreren überregionalen Wanderwegen.
In der Gemeinde gibt es zwei Kindergarten,[4] eine Naturpark Volksschule und eine Naturpark Neue Mittelschule.[5]
Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.
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