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Stadtteil von Romrod Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ober-Breidenbach ist ein Stadtteil von Romrod im mittelhessischen Vogelsbergkreis.
Ober-Breidenbach Stadt Romrod | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 41′ N, 9° 14′ O |
Höhe: | 393 m ü. NHN |
Fläche: | 8,92 km²[1] |
Einwohner: | 324[2] |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36329 |
Vorwahl: | 06636 |
Das Dorf liegt südlich des Hauptortes. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3070. Sie verbindet Ober-Breidenbach mit Nieder-Breidenbach und Windhausen. Ober-Breidenbach ist der höchstgelegene Stadtteil. Er hatte 1993 insgesamt 493 Einwohner.
Der Ort wurde wahrscheinlich im 10./11. Jahrhundert gegen Ende der ersten Rodungsperiode besiedelt. Erstmals schriftlich erwähnt wird der Ort Bredenbach im Jahre 1266. Die Unterscheidung zwischen Ober- und Nieder-Breitenbach erfolge erstmals 1397, als der Ortsname Obirn Brydenbach erwähnt wurde. Im Mittelalter lag Ober-Breidenbach etwas weiter westlich als der heutige Ort. Als zu dieser Zeit die Pest umging, traf sie auch das alte Ober-Breidenbach. Fast alle Einwohner erkrankten damals und verstarben. Nachdem das Dorf ausgestorben war, gab es dort längere Zeit keine Besiedlung. Erst am Ende des Mittelalters fingen neue Siedler an, sich wieder in Ober-Breidenbach zu sammeln und das Dorf etwa 300 Meter weiter östlich erneut zu gründen. Heute ist vom alten Ober-Breidenbach kaum noch etwas zu sehen. Bis auf ein paar alte Mauerreste ist das alte Dorf völlig verschwunden.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Ober-Breidenbach:
„Oberbreidenbach (L. Bez. Alsfeld) evangel. Pfarrdorf; liegt im Vogelsberg an der Andreft, 2 St. von Alsfeld, hat 92 Häuser und 500 Einwohner, die außer einem Katholiken evangelisch sind, so wie 1 Mühle. Jährlich werden 3 Vieh- und Krämermärkte gehalten. – Die Pfarrkirche war, 1342, dem Kloster Blankenheim einverleibt, und mit dem Pfarrsatz wurde 1424 Heinrich von Ehringshausen vom Grafen Johann von Ziegenhain belehnt. Das Kloster Blankenheim lag bei Hersfeld, scheint frühe eingegangen zu seyn, und hatte Nonnen vom Orden des heil. Augustins.“[3]
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ober-Breidenbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Romrod eingegliedert.[4] Für den Ortsteil Ober-Breidenbach wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ober-Breidenbach angehört(e):[1][6][7]
In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Oberhessen (ab 1815 Provinz Oberhessen) wurde das „Hofgericht Gießen“ eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit für Ober-Breidenbach durch das Amt Romrod. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte übertragen. „Landgericht Alsfeld“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht in Alsfeld, das heutige Amtsgericht, das für Ober-Breidenbach zuständig war.
Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglichen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Alsfeld und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[15]
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ober-Breidenbach 321 Einwohner. Darunter waren 6 (1,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 132 zwischen 18 und 49, 84 zwischen 50 und 64 und 66 Einwohner waren älter.[16] Die Einwohner lebten in 141 Haushalten. Davon waren 45 Singlehaushalte, 39 Paare ohne Kinder und 45 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 27 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 90 Haushaltungen lebten keine Senioren.[16]
Einwohnerentwicklung
• 1806: | 461 Einwohner, 86 Häuser[11] |
• 1829: | 500 Einwohner, 92 Häuser[3] |
• 1867: | 513 Einwohner, 89 Häuser[17] |
Ober-Breidenbach: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2011 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1791 | 456 | |||
1800 | 475 | |||
1806 | 461 | |||
1829 | 500 | |||
1834 | 546 | |||
1840 | 543 | |||
1846 | 553 | |||
1852 | 551 | |||
1858 | 533 | |||
1864 | 520 | |||
1871 | 524 | |||
1875 | 523 | |||
1885 | 518 | |||
1895 | 541 | |||
1905 | 544 | |||
1910 | 554 | |||
1925 | 502 | |||
1939 | 500 | |||
1946 | 632 | |||
1950 | 630 | |||
1956 | 519 | |||
1961 | 503 | |||
1967 | 469 | |||
1970 | 497 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 321 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1791[9]; 1800[18]; Zensus 2011[16] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1829: | 499 evangelische, ein katholischer Einwohner[3] |
• 1961: | 449 evangelische (= 89,26 %), 53 katholische (= 10,54 %) Einwohner[1] |
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