Nussfrüchte, genannt auch Nüsse, sind Schließfrüchte, bei denen alle drei Schichten der Fruchtwand (d. h. des Perikarps) verholzt sind. Meist wird dabei nur ein einzelner, umgangssprachlich ebenfalls als Nuss bezeichneter Samen von der Nussschale umschlossen.

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Walnuss in Fruchthülle
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Die Frucht der Gemeinen Hasel:
Die Haselnuss
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Keimpflänzchen der Haselnuss
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Edelkastanie

Schalenobst (auch Schalenfrüchte) ist die handelsübliche Bezeichnung für Obst, dessen Fruchtkerne von einer harten, meist holzigen Schale umgeben sind. Es handelt sich um Nüsse und Kerne, die für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Ihre Fruchtwand – die Schale bzw. das Perikarp – ist dagegen nicht zum Verzehr geeignet.

Etymologie

Das Wort Nuss (aus althochdeutsch nuz) geht auf ein urgermanisches Substantiv zurück, das als *χnuts zu rekonstruieren ist. Dieses wiederum setzt ein indogermanisches Substantiv *knud- fort. Das keltische Wort *knūs, worauf das altirische cnú und das walisische cnau zurückgehen, und das lateinische nux (Wortstamm nuc-), falls aus umgestelltem *knu-k- entstanden, alle mit derselben Bedeutung ‚Nuss‘, setzen wahrscheinlich ebenfalls *knu-d- fort.[1]

Nüsse im botanischen Sinne

Zu den Nüssen im botanischen Sinne gehören u. a.

Sonderformen der Nussfrucht

  • Flügelfrucht (Pseudosamara) wie bei den Hainbuchen oder der Virginischen Hopfenbuche (Ostrya virginiana), die Nuss ist hier einseitig oder ganz in ein flügelartiges Tragblatt (Vorblatt, Deckblatt) eingehüllt.
  • Tryma mit einer umgebenden, aufspringenden Fruchthülle wie bei der Hickory (Carya spp.), auch Arten der Walnussgewächse (Juglandaceae) können dazu gerechnet werden.

Nussähnlich sind:

Im botanischen Sinne keine Nüsse

Bei den Steinfrüchten ist nur die innere Fruchtwand verholzt und außen von einer weichen Hülle, dem Fruchtfleisch, umgeben.

Die Pinienkerne (Pinoli) sind die Samen der Pinie (Pinus pinea), die als Nacktsamer gar keine Fruchtknoten ausbildet.

Wirkung von Nüssen auf die Gesundheit

Nüsse stabilisieren den Zuckerwert, unterstützen die Gefäße und mindern das Risiko für Magen- und Prostatakrebs sowie für Infarkte. Weitere Studien, in denen geringere Mengen oder andere Nüsse, wie Wal-, Erd- oder Macadamianüsse verzehrt wurden, zeigten vergleichbare Effekte.

Es ist nicht abschließend geklärt, von welchen Inhaltsstoffen neben den ungesättigten Fettsäuren die positiven gesundheitlichen Auswirkungen der Nuss herrühren.[4] Wegen des hohen Fettgehalts sollte weiterhin beachtet werden, wie sich der Verzehr von Nüssen auf die Energiebilanz auswirkt. Daneben ist der relativ hohe Gehalt an Blei und Cadmium bei einigen Sorten zu beachten (beispielsweise enthalten Haselnüsse bis zu 5,5 mg Blei/kg).[5]

Bei Kindern unter vier Jahren sollte auf ganze Nüsse verzichtet werden. Diese können wegen ihrer Form und Größe versehentlich in die Luftröhre gelangen und zu Atemnot und sogar zur Erstickung führen. Vor allem Erdnüsse sind für Kinder gefährlich, da die weiche Schale leicht geöffnet werden kann. Besonders in der Vorweihnachtszeit komme es immer wieder zu Atemnot durch Nüsse und Mandeln.[6][7]

Fettgehalte und Brennwerte

Lebensmitteltabelle der DFL[8]

Weitere Informationen Fettgehalt in g / 100 g, Brennwert in kJ / 100 g ...
Nussfrucht Fettgehalt
in g / 100 g
Brennwert
in kJ / 100 g
Brennwert
in kcal / 100 g
Cashewnuss42,22377572
Erdnuss (ungeröstet)48,12337564
Erdnuss (ungesalzen, geröstet)49,42423585
Haselnuss (ohne Samenschale)61,62662644
Kokosnuss36,51498363
Macadamianuss73,02896703
Mandel (ohne Samenschale)54,12411583
Paranuss66,82764670
Pekannuss72,02897703
Pistazie (ohne Samenschale)51,62406581
Walnuss (ohne Samenschale)62,52738663
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Inhaltsstoffe

Die aufgeführten Nährstoffe und Vitalstoffe sind abhängig von der Nusssorte. In ihrer Gesamtheit enthalten Nüsse das wasserlösliche Vitamin B1, das im Körper für den Kohlenhydratstoffwechsel verantwortlich ist. Weitere Inhaltsstoffe sind ungesättigte Fettsäuren, hochwertige pflanzliche Proteine, Fette, leicht verwertbare Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Niacin, essentielle Aminosäuren, Fluor, Eisen, Kupfer, Magnesium, diverse B-Vitamine sowie Vitamin A, C, D und E. Des Weiteren Zucker, Linolsäure, Linolensäure, Mangan und Folsäure.

Statistik

Der Verzehr von Nüssen liegt in Deutschland bei durchschnittlich 5 Kilogramm pro Person und Jahr. Der Verbrauch von Nüssen stieg laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) von ca. 343.000 t im Wirtschaftsjahr 2011/12 auf ca. 415.000 t im Jahr 2018/19 an. Zu den beliebtesten Sorten zählen Erdnüsse (1,3 kg/Person), Mandeln (0,8 kg/Person), Haselnüsse (0,7 kg/Person), Cashewkerne (0,5 kg/Person), Walnüsse (0,4 kg/Person) und Pistazien (0,4 kg/Person). Da Deutschland nur geringe Mengen an Hasel- und Walnüssen produziert, betrug der Nettoimport an Schalenfrüchten im Jahr 2018/19 nach vorläufigen Angaben des BZL insgesamt 424.000 t.[9] Hauptverarbeiter ist die Süßware­nindustrie.

Siehe auch

Literatur

Commons: Nüsse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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