Nord-West Oelleitung
Unternehmen für Mineralöltransport und Lagerung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Nord-West Oelleitung GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | November 1956 |
Sitz | Zum Ölhafen 207
26384 Wilhelmshaven |
Leitung | Jörg Niegsch, Lars Bergmann |
Mitarbeiterzahl | 150[1] |
Branche | Mineralölumschlag |
Website | www.nwowhv.de |
Die Nord-West Oelleitung GmbH (NWO) in Wilhelmshaven wurde im November 1956 gegründet, um die Nord-West-Oelleitung[1] als erste Mineralölfernleitung in Europa zu bauen und zu betreiben. Mit dem Bau der Mineralölfernleitung wurde die Rohstoffversorgung mehrerer Mineralölraffinerien im Emsland und im Rhein-Ruhr-Gebiet sichergestellt. Entscheidend für die Standortwahl war vor allem der Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven, den auch die größten Tanker beladen anlaufen können.
Die NWO ist Deutschlands Knotenpunkt für Umschlag, Lagerung und Durchleitung von Mineralöl. Mehr als 1 Milliarde Tonnen Mineralöl wurden seit Inbetriebnahme der Anlagen am 29. November 1958 mit über 19.000 Tankern umgeschlagen. Im Jahr 2020 wurden 18,2 Millionen Tonnen Mineralöl umgeschlagen, die von 236 Tankern angeliefert wurden.[1]
Zu den Betriebsanlagen gehören im Wesentlichen die Tankerlöschbrücke zum Löschen der Tanker, das Tanklager auf dem Betriebsgelände zum Zwischenlagern des Mineralöls und die Mineralöl-Fernleitungen mit allen dazugehörigen technischen Einrichtungen.
Die Hälfte des angelieferten Mineralöls kommt aus Europa. Ein Drittel kommt aus Russland und ca. 20 % aus Afrika.[2]
Seit Aufnahme des Betriebes im November 1958 entwickelte sich der neu gebaute Ölhafen Wilhelmshaven zu dem bedeutendsten Mineralölimporthafen der Bundesrepublik.
Die NWO ist Teilnehmer am BIL-Portal und bildet Leitungsauskünfte über das durch die Genossenschaft betriebene bundesweite Informationssystem für Leitungsrecherche (BIL) ab.
Im Ölhafen Wilhelmshaven beginnt ebenfalls die Norddeutsche Oelleitung, die von NWO betrieben wird. Die Nord-West Oelleitung GmbH ist die Betriebsführungsgesellschaft für diese Leitung.
Die Anlagen der Nord-West Oelleitung GmbH sind an drei Kavernenanlagen der strategischen Rohölreserve in Wilhelmshaven-Rüstringen, Etzel und Ochtrup angebunden. Die Kavernenanlagen sind unterirdische Vorratslager in Salzstöcken, die in rund 900 bis 1700 Metern Tiefe mit (See-)Wasser ausgespült wurden.
Das Betriebsgelände in Wilhelmshaven hat eine Gesamtfläche von 170 Hektar.[1]
Das Tanklager hat ein Gesamtfassungsvermögen von 1,6 Mio. m³:[1]
Die komplette Leitung wird von einer Fernsteuerzentrale auf dem Wilhelmshavener Gelände ferngesteuert und -überwacht. Auf sämtliche Schieber und Sensoren kann von dort zugegriffen werden. Zwei Dispatcher sind zum einen für das Tanklager inkl. Löschbrücke und zum anderen für die Fernleitungen und ihre Installationen zuständig.
Grundlage für den Betrieb ist der Pumpplan, also welche Mineralölbatche in welcher Reihenfolge an welche Abnehmer entlang der Pipeline geschickt werden. Die Batche werden ohne Trennmolch direkt hintereinander versendet. Die Abnehmer haben oft dringenden Bedarf an speziellen Chargen und es gilt, alle gerecht zu beliefern. Daher wird einiges an Optimierungsarbeit geleistet.
Für die NWO-Leitung gibt es drei Pumpstationen: in Wilhelmshaven selbst (mit vier Pumpen von bis zu 3,2 MW Leistung, alle anderen nur mit zwei Pumpen), in Ostenwalde und in Ochtrup. Früher gab es noch eine vierte, und zwar in der Betriebsstätte Mülheim/Ruhr (s. u.). Der maximal erreichbare Druck (direkt hinter der ersten Pumpstation) erreicht 65 bar.
Das Öl fließt dann mit ca. 3 bis 5 km/h durch die Leitung, also etwa Fußgängergeschwindigkeit. Das hört sich sehr langsam an, wird aber permanent, rund um die Uhr erreicht und führt zu annehmbaren Transferzeiten.
Auf dem Gelände der ehemaligen Pumpstation Mülheim gibt es eine weitere Betriebsstätte. Von hier aus wird der Südabschnitt der NWO-Fernleitung betreut.
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