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deutscher Komponist, Musikwissenschaftler und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Enjott Schneider (* 25. Mai 1950 in Weil am Rhein als Norbert Jürgen Schneider[1]) ist ein deutscher Komponist, Musikwissenschaftler und Hochschullehrer.
Enjott Schneider wuchs in Weil am Rhein auf.[2] Zu den zahlreichen Instrumenten, die er erlernte, zählen unter anderem Violine, Klavier, Akkordeon, Trompete und Orgel. Im Alter von 19 Jahren wurde er Organist im französischen Huningue und wirkte außerdem als Keyboarder in der Popgruppe Kaktus. Schneider studierte von 1969 bis 1977 Musiktheorie, Schulmusik, Orgel und Trompete an der Musikhochschule Freiburg sowie Musikwissenschaft, Germanistik und Linguistik an der Universität Freiburg und wurde 1977 bei Hans Heinrich Eggebrecht zum Dr. phil. promoviert. Von 1975 bis 1982 wirkte er als Kirchenmusiker in Hinterzarten, wo er mit seinem „Collegium Musicum Hinterzarten“ in vielen Konzerten und drei LP-Einspielungen kulturelle Impulse gab.[3]
Schneider hatte von 1973 bis 1982 zeitgleich Lehraufträge für Tonsatz, Analyse und Musikwissenschaft an der Musikhochschule Freiburg, an der Universität Freiburg und an der Pädagogischen Hochschule Freiburg inne. Von 1979 bis 2012 bekleidete er eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater München: zunächst für Musiktheorie, Instrumentation und kirchenmusikalische Komposition, ab 1996 für Filmmusik (Filmkomposition). Parallel dazu war er von 1982 bis 1991 Gastdozent für Filmmusik an der Hochschule für Fernsehen und Film München und lehrte ab 1993 am Staatlichen Filminstitut in Pune (Indien).[3] Von 2011 bis 2019[4] wirkte er als Dozent für Neue Musik/Komposition an der Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg.[3]
Enjott Schneider gehörte 2003 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie. Er wurde 2003 in den Aufsichtsrat der GEMA gewählt und war dort von 2012 bis 2017 Vorsitzender des Aufsichtsrates.[5][6] Zudem wirkte er ab 2013 als Präsident des Deutschen Komponistenverbandes[6] sowie ab 2014 als Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates; von beiden Positionen trat er 2020 zurück.[6]
2018 erfolgte seine Ernennung als Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.[7]
Im Jahr 1988 richtete Schneider das Tonstudio Augenklang ein, das 1997 durch das Tonstudio Am Wageck abgelöst wurde.
Enjott Schneiders kompositorisches Schaffen umfasst ein breites Spektrum: zahlreiche Werke für Orchester (darunter Sinfonien und Werke für Soloinstrumente und Orchester), Orgel, Kammermusik, Solowerke sowie Vokal- und Bühnenwerke, Oratorien und geistliche Werke sowie Kompositionen für Film und Fernsehen. Seine zahlreichen Veröffentlichungen befassen sich mit Musiktheorie, Psychologie und Philosophie der Musik, mit Neuer Musik und Musik in audiovisuellen Medien.
Das kompositorische Schaffen von Enjott Schneider ist auf über 140 CDs dokumentiert, insbesondere in drei Reihen: Das Label Wergo veröffentlichte seit 1995 über 25 CDs, seit 2015 mit Schwerpunkt auf den symphonische Werken, im Label Ambiente Audio erschienen seit 2008 mit dem Schwerpunkt Sacred Music / Orgelwerke 28 CDs. 2022 wurde mit dem Label Solo Musica eine CD-Reihe begonnen, ebenfalls mit dem Schwerpunkt symphonischer Werke.
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