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Der Bozen-Krimi

deutsche ARD-Fernsehkrimireihe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Der Bozen-Krimi ist eine deutsche Kriminalreihe, die auf dem Sendeplatz „Donnerstag-Krimi im Ersten“ unregelmäßig im Hauptabendprogramm des Ersten gezeigt wird. Die Pilotfolge wurde am 29. Januar 2015 ausgestrahlt. Bisher sind 20 Episoden veröffentlicht worden.

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Handlung

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Im Zentrum der Reihe steht die deutsche Kriminalpolizistin Sonja Schwarz (Chiara Schoras). Sie hat ihre hochrangige Position bei der Frankfurter Polizei gekündigt und ist ihrem aus Südtirol stammenden Ehemann Thomas gefolgt, als dieser zurück in seine Heimat zieht, um dort seine verwitwete Schwiegermutter Katharina bei der Bewirtschaftung des finanziell angeschlagenen Familien-Weinguts zu unterstützen. Zur Familie gehört außerdem Laura, Thomas’ zunächst noch jugendliche Tochter aus der Ehe mit Katharinas verstorbener Tochter.

Das Ermittlerteam, in dem Sonja Schwarz nun arbeitet, besteht im Kern zunächst aus dem Kriminalpolizisten Jonas Kerschbaumer (Gabriel Raab) und seinem Vater, dem Schutzpolizisten Peter Kerschbaumer (Hanspeter Müller-Drossaart). In der zweiten Episode stößt der schon in der ersten Folge als undurchsichtiger Polizist in Erscheinung getretene italienische Ermittler Matteo Zanchetti (Tobias Oertel) zur Kripo Bozen und übernimmt als neuer Commissario Capo den freien Chefposten. Er war zuvor als verdeckter Ermittler tätig und hatte einen Mafia-Clan in Bari infiltriert, wurde dann aber enttarnt. Nach Ende der elften Episode verlässt Zanchetti die Kripo Bozen (und damit die Serie): Er wechselt auf eigenen Wunsch zur Anti-Mafia-Behörde Direzione Investigativa Antimafia in Rom. In einer der letzten Szenen der zwölften Episode erhält Sonja ein Ernennungsschreiben: Sie übernimmt künftig selbst den Capo-Posten.

Bei einigen Fällen werden die Beamten von einer Rechtsmedizinerin unterstützt (zunächst Marion Mitterhammer als Chiara Bonetti, ab Folge zwei zunächst Floriane Daniel als Heidi Grüner), in späteren Episoden treten auch andere Forensiker in Erscheinung.

Die Ermittler lösen im Team Mordfälle in der Region in und um Bozen. Neben den jeweiligen Fällen der einzelnen Episoden gibt es eine reihenübergreifende Rahmenhandlung, die in einigen Folgen die zentrale Rolle spielt, während sie in anderen nur beiläufig als zusätzlicher Erzählstrang weiterentwickelt wird. Dabei geht es zunächst um den Verdacht, dass Sonjas Ehemann Thomas ein dunkles Geheimnis hat. Außerdem stehen Zanchettis Vergangenheit als verdeckter Ermittler und die kriminellen Machenschaften der auch in Südtirol aktiven Mafia im Mittelpunkt.

Auch das Privatleben der Ermittler und die Entwicklung ihrer Beziehungen untereinander werden stetig thematisiert. So ist das Verhältnis zwischen Sonja und Thomas’ Schwiegermutter Katharina zunächst sehr schwierig, was sich sogar noch verstärkt, als Thomas zunächst unter Mordverdacht gerät und dann selbst ermordet wird. Später finden die beiden Frauen aber zu einem respektvollen, fast freundschaftlichen Miteinander. Auch die Beziehung zu ihrer Stieftochter Laura ist insbesondere nach Thomas’ Tod nicht unkompliziert, verbessert sich aber ebenfalls zusehends und wird schließlich zu einem vertrauensvollen Mutter-Tochter-Verhältnis. Als junge Erwachsene übernimmt Laura außerdem die Verantwortung für das Familien-Weingut.

Sonja und Matteo finden sich gegenseitig anziehend, lassen es angesichts der Umstände aber nicht zu einer Liebesbeziehung kommen: Sonja fühlt sich nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes zunächst noch nicht bereit für eine neue Partnerschaft, während Matteo stets davon ausgehen muss, im Visier der Mafia zu stehen. Außerdem macht er sich Vorwürfe im Zusammenhang mit den Ereignissen, die dazu geführt haben, dass Thomas getötet wurde. Als sich Sonja schließlich in den verdeckten Ermittler Riccardo Riello aus Bari verliebt, gesteht Matteo ihr doch noch seine Liebe, kündigt aber gleichzeitig an, sich aus ihrem Leben zurückzuziehen. Er sei seinerzeit nur ihretwegen zur Kripo Bozen gewechselt, habe ihr und ihrer Familie dann aber bloß Unglück gebracht. Sonja akzeptiert seine Entscheidung und lässt ihn gehen. Zu einer Beziehung mit Riccardo, der das Umfeld des Mafioso Michele Lagagna infiltriert hat und weiter in Bari lebt, kommt es zunächst aber nicht.

Jonas Kerschbaumer geht eine Beziehung mit der ebenfalls zum Team gehörenden Kollegin Sofia Lanthaler ein, die auf eine harte Probe gestellt wird, als sich Sofia als Mafia-Spitzel wider Willen entpuppt und aus dem Polizeidienst entlassen wird. Die Mafia-Anwältin und spätere Patin Giulia Santoro hatte sie mit Informationen über ihren Vater erpresst, der als Jugendlicher in den 1960er-Jahren zum Umfeld des Befreiungsausschusses Südtirol gehörte und an einem Anschlag beteiligt war, bei dem ein Polizeibeamter ums Leben kam.

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Hauptdarsteller

Aktuelle

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Ehemalige

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Hintergrund

Die zunächst unter dem Arbeitstitel Kripo Bozen gestartete Reihe wurde ab der zweiten Episode umbenannt in Der Bozen-Krimi.[1] Der ursprüngliche Arbeitstitel lautete Frau Commissario.[2]

Episodenliste

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Kritik

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Tilmann P. Gangloff bezeichnet die Reihe auf tittelbach.tv in einer Gesamtkritik der Folgen-Trilogie 10 bis 12, die er mit drei von sechs möglichen Sternen bewertete, als „eine Art Wundertüte“. „Die Geschichten [...] wirkten mitunter unausgegoren, weil die Kombination von Krimihandlung und familiärer Ebene mit Weingut, Schwiegermutter und Stieftochter oft nicht funktionierte.“ Auch die Umsetzung sei „nur selten wirklich packend“. Die Schwäche vieler Bozen-Krimis bestehe darin, dass eine spannende durchgehende Handlung nur notdürftig mit einem in sich abgeschlossenen und deutlich uninteressanteren Fall kombiniert werde.[24]

Harald Keller schreibt nach der sechsten Folge („Leichte Beute“) in der Frankfurter Rundschau: Anders als in anderen Donnerstags-Krimis des Ersten, die in jüngster Zeit „eine positive Entwicklung hin zu weniger eindeutigen, mitunter gebrochenen Figuren und verschlungenen Geschichten“ zeigten, kämen beim Bozen-Krimi „die Protagonisten [...] kaum über den Rang von Spielbrettfiguren hinaus, die von Autorenhand über die vorgedruckten Linien geschoben werden“. Alles wirke „sehr gestellt, konstruiert und arrangiert“.[25]

Frank Jürgens urteilt in einer Kritik zur neunten Folge („Gegen die Zeit“) in der Neuen Osnabrücker Zeitung: Regisseur und Drehbuchautor Thorsten Näter verstehe es, „die Reihe von Episode zu Episode kontinuierlich auf hohem Niveau fortzuführen und dabei auch neuen Zuschauern die Möglichkeit zum problemlosen Neueinstieg zu bieten“.[26]

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Literatur

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Einzelnachweise

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