deutscher Kulturwissenschaftler, Hochschullehrer und Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nico Stehr (* 19. März 1942 in Berlin) ist ein deutscher Kulturwissenschaftler und Soziologe. Er war bis Juni 2018 Inhaber des Karl-Mannheim-Lehrstuhls für Kulturwissenschaften an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen.
Stehr lehrte und forschte von 1967 bis 2000 an amerikanischen und kanadischen Universitäten, zuletzt als Forschungsprofessor am „Peter Wall Institute for Advanced Study“ der University of British Columbia in Vancouver. Im Studienjahr 2002/2003 war er „Paul-Lazarsfeld-Professor“ der human- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.
Stehr war von 2004 bis Juni 2018 Karl-Mannheim-Professor für Kulturwissenschaften an der privaten Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Ebenda leitete er von 2006 bis 2009 ein von der EU-Kommission gefördertes Forschungsprojekt zum gesellschaftspolitischen Umgang mit den so genannten Converging Technologies (d. h. Biotechnologie, Nanotechnologie, Informationswissenschaften und Kognitionswissenschaft) und gründete 2011 das Europäische Zentrum für Nachhaltigkeitsforschung (ECS).
Stehr war Senior Research Fellow am Sustainable Development Research Institute der University of British Columbia (Vancouver), Fellow des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen und ist Fellow der Royal Society of Canada sowie Mitbegründer und bis 2006 Herausgeber des Canadian Journal of Sociology. Der Titel seines 1986 erschienenen Buchs (mit Gernot Böhme) The Knowledge Society („Die Wissensgesellschaft“) wurde im wissenschaftlichen, politischen und ökonomischen Kontext zum geflügelten Wort.
Stehr arbeitet zur Kontroverse um die globale Erwärmung unter anderem eng mit dem Hamburger Klimatologen Hans von Storch zusammen. Er ist einer der Autoren des Hartwell Papiers zur Neuausrichtung der Klimapolitik nach dem Zusammenbruch von 2009. Dieses Papier ist das Ergebnis eines von der London School of Economics (LSE) im Februar 2010 einberufenen Treffens zur Reflexion über Konsequenzen aus den Entwicklungen der Klimapolitik Ende 2009.
Einer der besonderen Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit ist die Transformation moderner Gesellschaften zu Wissensgesellschaften sowie die damit verbundenen Folgen für Bereiche u. a. der Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und der Globalisierung. Ein weiteres wichtiges Thema sind die gesellschaftlichen Ursachen und Folgen des Klimawandels.[1][2] Von Stehr liegen hierzu zahlreiche Veröffentlichungen als Autor und Herausgeber sowie auch in Form von Artikeln vor.
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