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deutscher Ökonom und Philosoph Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Birger Peter Priddat oder Birger-Peter Priddat (* 13. Februar 1950 in Leuna) ist ein deutscher Ökonom und Philosoph. Seit August 2007 war er Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre und Philosophie an der privaten Universität Witten/Herdecke. Von August 2007 bis Dezember 2008 war er Präsident der Universität, von 1995 bis 2000 sowie von Oktober 2013 bis September 2016 war er zudem Dekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.
Im Jahr 1969 verließ Birger Priddat kurz vor dem Abitur das Herzog-Ernst-Gymnasium in Uelzen und ging nach Paris. Im gleichen Jahr begann er ein Kunststudium an der Akademie am Lerchenfeld in Hamburg, das er 1971 abbrach. Er arbeitete im Stahlbau (Eggers & Kerhan) und auf einer Werft (Blohm + Voss). 1974 holte er in Uelzen das Abitur nach.
Von 1974 bis 1979 studierte Priddat Volkswirtschaftslehre, Philosophie und Arbeitspsychologie an der Universität Hamburg. Nach einer kurzen Tätigkeit in einer Unternehmensberatung promovierte er von 1980 bis 1985 bei Harald Scherf in Hamburg. Nach weiteren Assistententätigkeiten am Institut für Finanzwissenschaft (bei Gunther Engelhardt) und am Institut für Politikwissenschaften (bei Udo Bermbach) sowie einem Forschungsaufenthalt an der Universität Wien erhielt[1] Priddat 1991 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaft und Philosophie der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Witten/Herdecke. Von 1995 bis 2000 war er Dekan der Fakultät.
2004 wechselte Priddat auf den Lehrstuhl für Politische Ökonomie an die neu gegründete Zeppelin Universität in Friedrichshafen, deren Präsident Stephan A. Jansen bei ihm promoviert hatte. Dort war er auch Head of Department for Public Management & Governance. Im August 2007 wurde er zum Präsidenten der Universität Witten/Herdecke berufen und hatte dort den Lehrstuhl für Politische Ökonomie inne.[2] (Dieses Fach vertrat er weiterhin auch in einer Gastprofessur an der Zeppelin Universität bis 2014.) Im Dezember 2008 trat er als Präsident in Witten zurück,[3] und legte sein Amt als Geschäftsführer der Privaten Universität Witten/Herdecke GmbH nieder, nachdem der Uni die Zahlungsunfähigkeit attestiert wurde und die Landesregierung einen Auszahlungsstopp über weitere Beihilfen verfügt, weitere rund drei Millionen Euro von der Privatuniversität zurückverlangt hatte und das Ministerium die Uni mit dem Vorwurf konfrontiert hatte, die rechtlichen Voraussetzungen für diese Millionenzuwendungen nicht erfüllt zu haben.[4] Alle Vorwürfe stellten sich später als unberechtigt und rechtlich nicht als relevant heraus. Er hatte zudem bis 2013 eine Gastprofessur an der Universität Basel zum Thema Wirtschaft und Religion und eine Gastprofessur an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen inne. Seit 2013 hat er wieder den Lehrstuhl für Volkswirtschaft und Philosophie inne und war von Oktober 2013 bis September 2016 Dekan der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten/Herdecke. Seit Januar 2017 hat er eine Seniorprofessur für Wirtschaft und Philosophie auf drei weitere Jahre, mit einer Option auf Verlängerung.
2005 war er Mitglied der Arbeitsgruppe Elitenintegration an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2010–2012 war er Fellow der Forschungsinstitution "Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik" an der Universität Basel, in Kooperation mit dem collegium helveticum. Vom Oktober 2011 bis Oktober 2012 war er Fellow am Exzellenzcenter der Universität Konstanz (Kulturwissenschaften: subgroup Nichtwissen). Priddat ist Mitglied der Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW).[5]
Priddat ist Herausgeber verschiedener Schriftenreihen:
Priddats Forschungsschwerpunkte übergreifen die Wirtschaftswissenschaften. Im Bereich der Ökonomik gehören dazu die Politische Ökonomie, Institutionenökonomie, Theoriegeschichte der Ökonomie, Theorie der Arbeit, das Themenfeld Sprache und Ökonomie sowie Wirtschaftsphilosophie. Im Bereich der Politikwissenschaften forscht und lehrt er an politischer Philosophie, Politikprozessanalysen, Modernisierungsprozessen, Governance- und Netzwerk-Theorien.
Seit Juni 2013 ist Birger P. Priddat Mitherausgeber der Zeitschrift agora42. Es sei an der Zeit, Wirtschaftsphilosophie zu betreiben. „Die Ökonomik ist eine ausgezeichnete analytische Wissenschaft – allerdings kann sie bei der Frage nach dem Sinn und Zweck des Wirtschaftens nicht weiterhelfen. Zwar liefert sie funktionale Erklärungen, jedoch fallen diese in Bezug auf komplexe Phänomene wie beispielsweise Eurokrise, Finanzkrise, Bankenregulierung, Klimabewältigung etc. so unterschiedlich aus, dass man sich fragt, ob die Ökonomen die Probleme angemessen verstehen“, sagt Priddat.[6]
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