Neckarbischofsheim
Stadt in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Neckarbischofsheim ist eine Kleinstadt im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg. Sie gehört zur europäischen Metropolregion Rhein-Neckar (bis 20. Mai 2003 Region Unterer Neckar und bis 31. Dezember 2005 Region Rhein-Neckar-Odenwald).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 18′ N, 8° 58′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Rhein-Neckar-Kreis | |
Höhe: | 171 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,41 km2 | |
Einwohner: | 4213 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 160 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74924 | |
Vorwahl: | 07263 | |
Kfz-Kennzeichen: | HD | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 26 055 | |
LOCODE: | DE NKB | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Alexandergasse 2 74924 Neckarbischofsheim | |
Website: | www.neckarbischofsheim.de | |
Bürgermeister: | Thomas Seidelmann (Aktive.Liste) | |
Lage der Stadt Neckarbischofsheim im Rhein-Neckar-Kreis | ||
Neckarbischofsheim liegt im Tal des Krebsbachs kurz vor dessen Einmündung in den Schwarzbach im Übergangsgebiet von Kraichgau zu Kleinem Odenwald im nördlichen Baden-Württemberg, jeweils rund 25 km südöstlich von Heidelberg und nordwestlich von Heilbronn. Die Gemarkung liegt auf einer Höhe von 166 bis 298 Metern über NN. Die Gemeinde ist Teil der Tourismusregion Brunnenregion.
Zur Stadt Neckarbischofsheim gehört das 1971 eingemeindete Untergimpern.
Auf der Gemarkung der Stadt Neckarbischofsheim in den Grenzen von 1970 liegen auch das 1712 gegründete und bis 1951 nur teilweise von Neckarbischofsheim verwaltete Dorf Helmhof, der Weiler Heidäcker, die Orte Helmhofer Forsthäuser, Krixenberghof, Wohnsiedlung am Bundesbahnhof und Wohnsiedlung am Kalkwerk und das Haus Pulvermühle. Darüber hinaus befinden sich dort die Wüstungen Christlingen, Hinter- und Vorderschendlingen.[2]
Verschiedene Kleinfunde im Krebsbachtal lassen innerhalb der heutigen Stadtgrenzen auf eine fast 2000 Jahre alte Besiedlung vermutlich römischen Ursprungs schließen. Aus fränkischer Siedlungszeit um 500 n. Chr. sind Gräberfelder im benachbarten Bargen erhalten.
Im Jahr 988 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt: König Otto III. verlieh dem Bischof von Worms in der Wildbannurkunde das Fischerei- und Jagdrecht in Biscovesheim. Im Jahr 1223 schenkte König Heinrich VII. den nahegelegenen Großen Forst (heute: Stadtforst) der Stadt Wimpfen, die diesen bis heute bewirtschaftet. Die Ortsherren hatten den Ort zu Kaiserlichem oder zu Wormser Lehen.
Im Hochmittelalter hatten die Herren von Helmstatt die Ortsherrschaft. Ihr Wappen (Schild mit Rabenfigur bekrönt von einem Helm mit Büffelhörnern) ist an zahlreichen Bauten erhalten. Diether von Helmstatt erhielt die Burg in Neckarbischofsheim von Rudolf von Habsburg als Reichslehen. Raban I. von Helmstatt († 1334) hatte den Ort bereits als Wormser Lehen inne und gilt als Stammvater von Bischofsheim. Die Helmstatt tauschten mit dem Bistum Worms um 1330 das Patronatsrecht der Johanneskirche (heutige Totenkirche) gegen Besitz in Grombach und den Oberbiegelhof ein. Am 24. Juni 1378 erwarb Weiprecht I. (genannt Wiprecht der Alte) von Helmstatt für 5000 Gulden von seinem Bruder Raban III. dessen „Theil an Burg und Stadt zu Bischofsheim“. Im erhaltenen Kaufbrief wurde Bischofsheim erstmals urkundlich als „Stadt“ erwähnt, bei deren Befestigung der Krebsbach umgeleitet worden war und als Stadtgraben die mittelalterliche Stadt mit Johanneskirche (13. Jahrhundert), Rathaus, Zehntscheune und Backhaus (erwähnt um 1380), Marienkapelle (1386) und Alexanderschloss (nach 1420) umfloss. Durch die Erweiterung der Stadt im späten 15. Jahrhundert, von der noch der Hohe Turm als Wehrturm zeugt, entstand die sogenannte Hinterstadt. Im frühen 15. Jahrhundert wurde von den Ortsherren außerdem ein Rat aus zwölf Bürgern und zwölf Schöffen zugelassen, der die Interessen der Bischofsheimer gegenüber der Ortsherrschaft vertrat.
Im Bauernkrieg 1525 kam es auch zu Unruhen in und um Bischofsheim, obwohl 1524 die Ortsherren Philipp Jakob, Alexander und Philipp den Einwohnern bereits vertraglich Zugeständnisse gemacht hatten. Nach der Niederschlagung der Unruhen im Kraichgau wurde in Bischofsheim daraufhin am 28. Juni 1525 der Vertrag von 1524 für nichtig erklärt und der bereits über hundert Jahre eingesetzte Rat der Vierundzwanzig aufgelöst.
Bereits 1517 war mit Nikolaus Renneysen ein protestantisch gesinnter Prediger am Ort. 1525 oder 1526 wurde vermutlich durch Alexander und Philipp von Helmstatt eine neue Kirchenordnung erlassen, die die Reformation des Ortes einleitete, etwa zur selben Zeit wurde auch eine Lateinschule in der Stadt gegründet.
Ein bedeutendes Ereignis für den Ort war die Helmstattsche Erbteilung von 1543, die Johann von Helmstatt mit Besitz in Bischofsheim begünstigte. Dessen Schwiegervater Philipp von Helmstatt aus dem Grumbacher Ast der damals weit verzweigten Herrenfamilie ließ das Alte Schloss zur Residenz umbauen. Gleichzeitig erfolgte ein Ausbau der Marienkapelle und damit der Vorgriff auf deren Erhebung zur Stadtkirche. 1560 wurde dann durch die überarbeitete Kirchenordnung des Philipp von Helmstatt die Reformation des Ortes förmlich vollzogen.
Der Haupterwerb in der Stadt lag im 16. Jahrhundert in der Landwirtschaft, außerdem waren alle wichtigen Handwerker zur Deckung des Bedarfs vorhanden, zum Beispiel Maurer, Steinmetze, Schmied, Schreiner, Schneider. Am Ort bestanden drei Mühlen, später noch ein Sägewerk. 1561 wird die Ziegelhütte erstmals erwähnt, in der Ziegel gebrannt wurden. Da Bischofsheim auch Fluchtort der umliegenden Dörfer war, sollen in der Zeit vom 15. bis zum 17. Jahrhundert oft über 2000 Personen in Bischofsheim gelebt haben. 1574 und 1575 wütete die Pest in der Stadt. Im frühen 17. Jahrhundert wurde die Marienkapelle zur Stadtkirche St. Salvator ausgebaut.
Während des Dreißigjährigen Kriegs hatte Tilly vom 6. März bis 4. April 1622 sein Hauptquartier im Steinernen Haus und begann hier mit den Vorbereitungen zur Belagerung Heidelbergs. Tilly flüchtete jedoch, nachdem am 3. April 1622 Pfälzer Truppen von Osten nach Bischofsheim vordrangen. 1634 überfielen kaiserliche Reiter, 1638 belagerten die Kroaten und 1645 die Franzosen die Stadt, die auch an Hungersnöten und erneut an der Pest zu leiden hatte. Während des Krieges waren Flüchtlinge aus den umliegenden unbefestigten Dörfern, speziell aus Untergimpern, im Alexanderschloss einquartiert. Aus den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts sind zahlreiche Einquartierungen und Todesfälle im Zusammenhang mit den Franzoseneinfällen bezeugt. Nach der Zerstörung von Sinsheim 1689 fanden auch viele Sinsheimer Zuflucht in Bischofsheim.
Um 1712 entstand die nahe Helmhof-Siedlung zwischen Bischofsheim und Untergimpern im Krebsbachtal, die sich teils auf Bischofsheimer Gemarkung und teils im Wimpfener Forst ausdehnte und deren Siedler auf Bischofsheimer Seite gegen Fronleistungen zwar nicht zu Bürgern, aber zu „Schutzverwandten“ wurden. Im 18. Jahrhundert wuchs Bischofsheim über die Grenzen der mittelalterlichen Befestigung hinaus. Die Stadtgräben versumpften und fielen trocken, die Stadtmauern und zuletzt 1826 auch die bis dahin erhaltenen mittelalterlichen Stadttore wurden abgerissen.
1806 wurden infolge des Reichsdeputationshauptschlusses nach den napoleonischen Kriegen die Reichsritter mediatisiert und Bischofsheim kam an das Großherzogtum Baden, woraufhin der Name der Stadt in „Neckarbischofsheim“ geändert wurde, weil es innerhalb des Großherzogtums noch zwei weitere Orte mit dem Namen Bischofsheim gegeben hatte: Tauberbischofsheim und Rheinbischofsheim. Neckarbischofsheim führt den Neckar im Namen, obwohl dieser rund 15 km entfernt fließt.
In Baden kam Neckarbischofsheim 1807 zunächst zum Oberamt Waibstadt und wurde 1810 Sitz des Bezirksamtes Neckarbischofsheim. Die Stadt wuchs als beliebter Zuzugsort bis 1860 auf rund 2000 Einwohner, wobei im gleichen Zeitraum auch rund 260 Einwohner zumeist nach Amerika auswanderten. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Bezirksamtsgebäude (1825), Forsthaus, neues Schloss (1829), neues Rathaus (1843) und Schulgebäude am Marktplatz (1850) errichtet. Das bürgerliche Vereinswesen in Bischofsheim begründete 1830 die Rittergesellschaft, die sich an den Bräuchen studentischer Verbindungen orientierte. Zentrale Bedeutung hatte der gemeinschaftliche Bierkonsum. Entzog man sich den Turnierabenden genannten Pflichtgelagen, wurden zur Strafe die Fensterscheiben eingeworfen. Der ab 23. Februar 1835 Kasinogesellschaft genannte Verein gab später finanzielle Unterstützung für die Gründung von Gesangvereinen und einer Bibliothek.
Nach zwei Missernten 1846 und 1847 nahmen die Badischen Agrarunruhen in Neckarbischofsheim ihren Anfang, die zu den Ursprüngen der Revolution von 1848 gezählt werden. Am 3. März 1848 und an den Folgetagen kam es wiederholt zu Ausschreitungen aufgebrachter Bauern gegen wohlhabende Bischofsheimer Juden, die zu dieser Zeit gerade eine Synagoge in der Stadt errichteten.
Der große Brand von Neckarbischofsheim in der Nacht vom 2. zum 3. November 1859 zerstörte das gesamte südwestliche Drittel der Stadt (46 Wohnhäuser und 42 Nebengebäude brannten ab). Durch den Brand wurden über 300 Einwohner vorübergehend obdachlos. Der Wiederaufbau schritt rasch voran, hat in Einzelfällen dennoch vermutlich Jahre gedauert. Da die Brandschäden so großflächig waren, folgte der Wiederaufbau nicht den alten Grundstücksgrenzen und Straßenverläufen, sondern wurden die Grundstücke neu parzelliert und Straßen wie der südliche Teil der Hauptstraße, die Bergstraße oder die Untere Mühlbachgasse begradigt bzw. neu angelegt.
1864 wurde das Bezirksamt Neckarbischofsheim aufgelöst, und Neckarbischofsheim kam zum erweiterten Bezirksamt Sinsheim, aus dem 1939 der Landkreis Sinsheim hervorging. Eine gewisse Industrialisierung der Stadt setzte mit dem Bau der nahen, 1862 eröffneten Badischen Odenwaldbahn ein, deren Brunnen von einer Neckarbischofsheimer Firma gewartet wurden. 1879 wurde eine Druckerei gegründet, die Schmiede der Familie Zuck wurde zum Fahrzeugbau-Unternehmen, es gab später auch Kalkwerk, Zigarren- und Goldfabrik. Eine Flurbereinigung schuf 1870–1880 bessere Voraussetzungen für die Landwirtschaft, indem die starke Parzellierung der Felder beseitigt und die etwa 29.000 Parzellen neu auf 9.000 Parzellen verteilt wurden. 1885 wurde auf Veranlassung von Bürgermeister Neuwirth ein Verein zur Hebung der Stadt begründet. Dieser spätere „Verschönerungsverein“ legte Fußwege an, stiftete Parkbänke und pflanzte Bäume, da man sich Hoffnungen auf eine Erhebung zum Kurort machte.
1900–1902 wurde die Nebenbahn Neckarbischofsheim-Hüffenhardt eröffnet und ein Krankenhaus erbaut. 1906 wurde die Sanitätskolonne Neckarbischofsheim gegründet, aus der der heutige Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes hervorging. Die Stadt hatte eine rege wirtschaftliche Entwicklung, es gab zahlreiche mittelständische Firmengründungen. Und die Motorisierung verdrängte rasch traditionelle Berufe.
Bei der Pogromnacht 1938 wurde die Synagoge der Stadt zerstört. Bei der Wagner-Bürckel-Aktion am 22. Oktober 1940 wurden die letzten Angehörigen der seit dem 17. Jahrhundert bestehenden Jüdischen Gemeinde Neckarbischofsheim von der Gestapo verhaftet und in das Lager Gurs deportiert. Ab 1943 war die Produktion von Kronenmuttern für Flugzeugmotoren der Firma Kuntz und Weitbrecht aus Winterbach in Neckarbischofsheim ausgelagert. Ab September 1944 befand sich in Neckarbischofsheim ein Unterkommando des KZ Neckarelz, ein Außenlager des KZ Natzweiler. Hierzu wurden im Wiesental mehrere Unterkunfts- und Wirtschaftsbaracken errichtet. Ende März 1945 wurde das Lager aufgelöst, die Gefangenen erst nach Neckarelz und weiter nach Dachau verbracht. Der Bahnhof Neckarbischofsheim-Nord wurde wegen seiner kriegswichtigen Bedeutung aufgrund der nahen Heeresmunitionsanstalt in Siegelsbach und Obergimpern wiederholt zum Ziel von Tiefflieger-Angriffen.
1939 wurden 1316 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 1916.[3] Mit Ende des Zweiten Weltkrieges kamen fast 900 Heimatvertriebene und Flüchtlinge, die Arbeit und Unterkunft suchten, in die Stadt. Durch die Ansiedlung mehrerer Industriebetriebe und eine intensive Bautätigkeit gelang es im Laufe der Jahre, diese Aufgabe zu bewältigen.
Im Januar 1946 errichtete die Firma Franz Derscheid aus Mannheim in den früheren Wirtschafts- und Verwaltungsbaracken des KZ-Unterkommandos beim Nordbahnhof ein Sägewerk, für das im Jahr 1947 ein Anschlussgleis gebaut wurde. In dem Barackenlager wurden viele der fast 900 Heimatvertriebenen untergebracht und aus ihm entwickelten sich der Waibstadter Ortsteil Bernau und die zu Neckarbischofsheim gehörende Schwarzbachsiedlung. 1948 wurde die Reiners Festhalle errichtet, die später (bis zu deren Abriss 2014) als Stadthalle diente.
Weitere Firmengründungen der Nachkriegszeit sind eine Schwingquarz-Fabrik, eine Strumpffabrik und eine Kartonagenfabrik, die bis 1988 zusammen 650 von damals rund 1400 Arbeitsplätzen der Stadt boten. Bis 1967 gab es auch eine Landwirtschaftsschule in Neckarbischofsheim. 1966 starb die Neckarbischofsheimer Linie der Adelsfamilie von Helmstatt aus und viele ihrer Besitztümer wurden in den Folgejahren von der Stadt erworben.
Bei der Auflösung des Landkreises Sinsheim Ende 1972 kam Neckarbischofsheim mit Helmhof und dem am 1. Januar 1971 eingemeindeten Untergimpern[4] zum neu geschaffenen Rhein-Neckar-Kreis. Infolgedessen wurden Amtsgericht, Forstamt und Krankenhaus aufgelöst und der Notariatsbezirk verkleinert.
Von 1976 bis 1998 fand eine umfassende Sanierung des Ortskerns statt. 1994 wurde die Stadt jedoch vom sogenannten Jahrtausendhochwasser heimgesucht, so dass weitere Sanierungsmaßnahmen nötig wurden.
44 % der Einwohner sind evangelisch, 32 % katholisch.[5] Die Evangelischen Kirchengemeinden in Neckarbischofsheim (Stadtkirche St. Salvator und Totenkirche), Helmhof und Untergimpern gehören zum Kirchenbezirk Kraichgau der Evangelischen Landeskirche in Baden. Die Pfarreien Maria Königin (Neckarbischofsheim) und St. Josef (Untergimpern) gehören zur Seelsorgeeinheit Waibstadt im Dekanat Kraichgau des Erzbistums Freiburg.
Die Gemeinde gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Waibstadt an.
In Neckarbischofsheim wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Diese garantiert den Ortsteilen eine festgelegte Anzahl von Sitzen. Aus der Kernstadt Neckarbischofsheim kommen zehn Gemeinderäte, aus den Ortsteilen Helmhof und Untergimpern kommen je zwei Räte. Der Gemeinderat hat normalerweise 14 Mitglieder. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate (Ausgleichssitze) verändern. 2024 besteht er aus 15 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis.[6]
FWV und SPD | 55,51 %, 8 Sitze |
Aktive Liste und CDU | 44,49 %, 7 Sitze |
Die Wahlbeteiligung lag bei 61,27 %.
Bei der Bürgermeisterwahl 2012 setzte sich Tanja Grether durch. Sie trat das Amt am 1. August 2012 an.
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Silber auf grünem Boden stehend ein Bischof mit silberner Albe, rotem Mantel mit silbernem Kragen und goldener Schließe, golden bordierter roter Mitra und schwarzen Schuhen, in der Rechten einen schräglinken goldenen Krummstab mit der Krümme nach links haltend, in der Linken ein aufgeschlagenes goldenes Buch haltend.
Das Wappen geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1766, das redend auf den Ortsnamen verwies. Die heutigen Farben wurden erst 1950 festgelegt, zeitgleich mit der Wiederverleihung der Stadtrechte, die in den 1930ern entzogen worden waren.
Die Flagge ist Rot-Weiß und wurde 1963 vom Innenministerium verliehen.
Neckarbischofsheim unterhält seit 1971 eine Partnerschaft mit der französischen Stadt La Chapelle-Saint-Luc (Département Aube) und seit 1992 mit der russischen Stadt Pereslawl-Salesski.
Am 26. Januar 1859 zählte die Badische Volkszählung 2010 Einwohner, davon 1683 evangelische, in 392 Familien. Die Vermehrung seit 1855 betrug damit 63.
Am 1. Juni 2017 zählte Neckarbischofsheim mit den Stadtteilen Helmhof und Untergimpern insgesamt 4058 Einwohner (Neckarbischofsheim 2903, Helmhof 584, Untergimpern 571).
Neckarbischofsheim verfügt über ein Heimatmuseum im Fünfeckigen Turm.
Über die Jahrhunderte hinweg haben sich in Neckarbischofsheim eine Reihe sehenswerter Baudenkmäler und die Überreste einer mittelalterlichen Befestigungsanlage erhalten, die eine reiche geschichtliche Vergangenheit widerspiegeln:
In den Ortsteilen befinden sich auch mehrere Baudenkmäler, darunter in Helmhof eine Kirche aus dem Jahr 1892 und in Untergimpern die dortigen historischen evangelische und katholische Kirche sowie ein von 1807 bis 1883 als Synagoge genutztes Gebäude.
Die ausgedehnten Wälder, die oft bis dicht an die Stadt heranreichen, laden auf gut ausgebauten Wegen zu Spaziergängen ein. Das inmitten des 600 ha großen Forstwaldes gelegene „Forsthaus“ ist ein lohnendes Ziel. Zur weiteren Freizeitgestaltung stehen ein Hallen- und ein vom Turnverein betriebenes Freischwimmbad, zwei Sportanlagen, eine Schieß- und Reitanlage sowie eine Kegelbahn zur Verfügung. Für die jüngsten Besucher gibt es mehrere Spielplätze. Einer davon als Abenteuerspielplatz im „Steinigten Bergwald“ mit Wanderparkplatz und Grillgelegenheit.
Neckarbischofsheim ist der Hauptsitz der 1919 gegründeten BENZ Baustoffe GmbH & Co. KG, die mit knapp 400 Mitarbeitern an mehreren Standorten in der Metropolregion Rhein-Neckar im Bereich Baustoffhandel und Transport tätig ist.
Mit der Gründung der Kristallverarbeitungsgesellschaft Neckarbischofsheim GmbH im Jahre 1946 begann die Geschichte zweier Weltmarktführer im Bereich der Herstellung von Schwingquarzen und hochpräziser Quarzoszillatoren im sogenannten „Kraichgau Quartz Valley“. Hieraus entstanden die KVG Quartz Crystal Technology GmbH und die 1974 gegründete Firma Telequarz (heute Microchip) in Untergimpern, welche zusammen in den 1980er Jahren über 1000 Mitarbeiter beschäftigten und bis heute zu den weltweit bedeutendsten Herstellern im Bereich Frequency Control Products gehören.
Bereits 1862 entstand die im Zuge der Badischen Odenwaldbahn Heidelberg–Würzburg die heutige Badische Schwarzbachtalbahn nach Aglasterhausen. 1887 wurde die Station Neckarbischofsheim Nord eröffnet; 1902 die Zweigstrecke nach Hüffenhardt. Auf dieser findet an Sonn- und Feiertagen von Juni bis Oktober ein Ausflugsverkehr statt; täglichen Verkehr gibt es seit August 2009 nicht mehr. Die Schwarzbachtalbahn ist mit der Linie S51 in das Netz der S-Bahn RheinNeckar eingebunden, wodurch umsteigefreie Verbindungen nach Heidelberg, Mannheim und teilweise Mainz bestehen.
Durch Neckarbischofsheim verläuft die Burgen-Tour Kraichgau-Stromberg, eine etwa 52 Kilometer lange regionale Radroute, die den Ort mit den Gemeinden Waibstadt und Rohrbach verbindet.[7]
Über Sinsheim besteht ein Anschluss an die Bundesautobahn 6.
Neben zwei kommunalen und einem evangelischen Kindergarten gibt es ein modernes Schulzentrum mit einer Grundschule sowie dem Adolf-Schmitthenner-Gymnasium und zwei Turnhallen. Im Spätjahr 2012 siedelte sich außerdem die Fachschule für Sozialwesen (Johannes-Diakonie Mosbach) in Neckarbischofsheim an.
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