Nassach (Fils)
Fließgewässer in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Nassach ist ein auf dem Namenslauf fast 6 km langer Bach im Schurwald auf dem Gebiet der Stadt Uhingen im baden-württembergischen Landkreis Göppingen, der nach südöstlichem Lauf unterhalb von Uhingen selbst und noch vor der Stadtgrenze von Ebersbach an der Fils von rechts in die untere Fils mündet. Er entsteht aus dem Zusammenfluss seiner fast gleich langen beiden Oberläufe Herrenbach und Lochbach, die überwiegend noch im Schurwald-Anteil der Stadt Schorndorf im angrenzenden Rems-Murr-Kreis verlaufen.
Nassach linker Hauptstrang-Oberlauf: Herrenbach | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23828 | |
Lage | Schurwald und Welzheimer Wald
Vorland der mittleren Schwäbischen Alb
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Fils → Neckar → Rhein → Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss Herrenbach/Lochbach:
am Gemeindekindergarten östlich-lochbachabwärts von Uhingen-Baiereck | |
Quellhöhe | ca. 453 m ü. NN[LUBW 1] Quelle Herrenbach
| |
Mündung | nach der Kläranlage von Uhingen von rechts in die untere Fils am Brückenzubringer der L 1172 rechts des Flusses zur B 10 links davon. 48° 42′ 56″ N, 9° 33′ 25″ O | |
Mündungshöhe | ca. 281 m ü. NN[LUBW 1] | |
Höhenunterschied | ca. 172 m | |
Sohlgefälle | ca. 19 ‰ | |
Länge | 9,2 km[LUBW 3][LUBW 4] mit Oberlauf Herrenbach | |
Einzugsgebiet | 25,405 km²[LUBW 5] | |
Abfluss[1] AEo: 25,4 km² an der Mündung |
MQ Mq |
266 l/s 10,5 l/(s km²) |
Kleinstädte | EZG-Randschnipsel: Ebersbach an der Fils | |
Gemeinden | EZG-Randschnipsel: Wangen, Lichtenwald |
Der Bach wird 1476 („an der Nassach“) erstmals schriftlich erwähnt. Der Name setzte sich zusammen aus dem Grundwort -aha für „Fließgewässer“ und dem althochdeutschen Wort nazza für „(Brenn)nessel“.[2]
Der linke, einzugsgebietsreicher Oberlauf Herrenbach entsteht östlich des Friedhofs im Norden des Dorfes Schlichten der Stadt Schorndorf im Rems-Murr-Kreis im Neuwiesenwald auf etwa 453 m ü. NN. Er fließt, dabei einige Klingenbäche vor allem von rechts ausfnehmend, etwa zwei Kilometer lang südöstlich durch den Wald. Dann nimmt er vor der Südspitze des Bergwaldrückens Rossert dicht am sogenannten Herrenbachbrunnen von links und Norden her den hier etwa ein Drittel kürzeren Bach aus der Goldschmiedsklinge auf und kehrt sich dann auf Südlauf. Er nimmt weitere, teils aufgefiederte Waldklingenbäche auf und tritt auf seinem letzten halben Kilometer Lauf zuletzt an der Kreis- und Stadtgrenze zu Uhingen im Landkreis Göppingen aus dem Wald in das Flurgewann Kohlplatte über. Nahe dem Gemeindekindergarten unterquert er die aus dem anderen Oberlauftal kommende Nassachtalstraße L 1152 und fließt auf deren anderen Seite auf 340,8 m ü. NN mit dem Lochbach zur Nassach zusammen.
Der Herrenbach ist 3,3 km lang und hat ein Teileinzugsgebiet von 4,8 km², das weit überwiegend Wald umfasst. Er mündet etwa 112 Höhenmeter unter seiner Quelle und hat ein mittleres Sohlgefälle von etwa 34 ‰. Ein recht kleiner Teil von Schlichten entwässert zum Herrenbach, sonst gibt es keine Siedlungsplätze im Teileinzugsgebiet.
Der rechte, fast ebenso lange Oberlauf Lochbach entspringt südwestlich von Schlichten auf etwa 473 m ü. NN nahe dem Abzweig der Nassachbachtal von der Kaiserstraße L 1151 am Rand der offenen Flur zum Lochbachwald. Zu Anfang durchläuft er diesen südöstlich und nimmt dabei noch weitere Quellbäche aus kleinen Klingen auf. An der von diesem Oberlauf sehr viel früher überschrittenen Grenze zur offenen Flur, die auch hier zugleich die genannte Kreis- und Stadtgrenze ist, fließt der Lochbach schon fast ostwärts. Bald erreicht er in der Flur schon die Siedlungsgrenze des Uhinger Dorfes Baiereck, das er auf dem größten Teil seines restlichen Laufs zumeist unterirdisch verdolt unter der Nassachtalstraße durchzieht. Besonders vom bewaldeten rechten Talhang Geißhalde läuft dabei kammartig eine dichte Folge von Klingenbächen zu, doch auch die linke Seite des Baches bleibt nicht zuflussfrei. Nach dem letzten knappen halben Kilometer erreicht fließt er ostwärts mit dem Herrenbach zusammen.
Der Lochbach ist 3,3 km lang und hat ein Teileinzugsgebiet von 3,9 km², das weit überwiegend Wald umfasst. Er mündet etwa 132 Höhenmeter unter seiner Quelle und hat ein mittleres Sohlgefälle von etwa 41 ‰. Außer dem ganz im Lochbachtal liegenden Baiereck entwässert auch kleiner Teil von Schlichten über ihn zur Nassach. Knapp über die Hälfte des Lochbach-Teileinzugsgebietes ist bewaldet.
Die durch die Vereinigung ihrer zwei Oberläufe entstandene Nassach zieht nun auf dem größten Teil seines Laufes südöstlich durch ein an den Hängen bewaldetes Keupertal, dessen waldfreier Grund überall unter 400 m, an den engsten Stellen kaum mehr als 100 Meter breit ist. Auch hier münden von rechts und links viele Klingentäler, dabei sind die linken, die etwa südwestlich ziehen, merklich größer und länger. Zunächst läuft an einer kleinen Talspinne der Seebach von rechts und der lange Fliegenbach von links zu, der aus zwei Oberläufen entsteht, die beide unter dem Ober- mit Unterberken verbindenden Höhenrücken entspringen; auf den letzten Metern mündet diesem noch die Säutobelklinge zu. Links dieser kleineren Klinge wie auch links der Nassach unterhalb liegen einige ehemalige Sandbrüche auf halber Hanghöhe.
Danach durchläuft die Nassach den Uhinger Stadtteil Nassach, der überwiegend am linken Ufer und am linken Unterhang steht; der Siedlungsteil auf der anderen Bachseite gehörte früher als Unterhütt zum zwei Kilometer entfernten Baiereck, als dieses noch selbständige Gemeinde war. Etwas unterhalb der geschlossenen Ortsbebauung mündet der zweite große linke Zufluss Bärentobelbach, der ebenfalls in zwei recht gleichgewichtigen Ästen nun unter dem Waldrücken Sauhag entspringt. Am Mittellauf durchläuft er das Naturschutzgebiet Bärentobel, er mündet in einem kleinen Waldriegel auf dem Talgrund der Nassach, nach dem bald der dritte Talort Nassachmühle an deren Ufer folgt.
Am Ende von Nassachmühle mündet der Klingentobelbach von links gegenüber dem Dorf Diegelsberg, das auf dem abwärtigen Sporn vor dem Tal der Fils liegt. Schon in Nassachmühle fließt der Bach südwärts, in dieser Richtung verlässt er hier den Schurwald ins Filstal, wo er die Filstalbahn unterquert und dann gleich noch die L 1172 rechts des Flusses („Stuttgarter Straße“ in Uhingen). Abwärts der Uhinger Kläranlage mündet er dann an der Brücke des Straßenzubringers zur B 10 auf der anderen Flussseite auf etwa 281 m ü. NN von rechts in die untere Fils.
Die Nassach ist auf ihrem Namensabschnitt 5,9 km lang, auf denen sie etwa 60 Höhenmeter verliert. Vom Ursprung des linken Oberlaufs Herrenbach an gerechnet, der etwa 172 Höhenmeter über der Mündung liegt, ist sie 9,2 km lang und hat ein mittleres Sohlgefälle von etwa 19 ‰.
Die Nassach entwässert eine Fläche von 25,4 km² Größe, das zwischen den Neckar-Zuflüssen Rems im Norden und Fils unmittelbar im Süden und weit überwiegend im mittleren Teil des Naturraums Schurwald liegt, etwa in südöstlicher Richtung direkt zur Fils, deren Lauf selbst schon im Teilraum Schlierbacher Platte des Vorlandes der mittleren Schwäbischen Alb liegt.[3] Das Gebiet ist zu etwa drei Vierteln bewaldet, die Anteile an offener Flur umfassen den Talzug von Lochbach und dann Nassach selbst, Anteile der Liashöhenbänder um Unter- und Oberberken im Nordosten sowie um Schlichten im Nordwesten und um Diegelsberg rechts des untersten Laufs. Im Tal überwiegt das Grünland, auf den nicht zu steilen Höhenlagen gibt es fast nur Äcker.
An diesen Rändern liegen auch die größten Höhen, besonders an der nördlichen Wasserscheide entlang der Trasse der historischen Höhenstraße Kaiserstraße, auf der anfangs die L 1151 verläuft, später nur noch ein Wirtschaftsweg, von West nach Ost: wenig über 505 m ü. NN[LUBW 1] am höchsten Punkt von Schlichten, 503,1 m ü. NN[LUBW 6] auf der Waldkuppe des Brennten, 505,9 m ü. NN[LUBW 6] bei der Kaisereiche am Waldaustritt, bis etwa 508 m ü. NN[LUBW 1] auf der Ortskuppe von Oberberken. Hinter dieser Scheide entwässern die linken Zuflüsse der Rems vom Winterbacher Lehnenbach bis hinauf zum Schorndorfer Eichenbach das angrenzende Gebiet.
Der anschließende Abschnitt der Einzugsgebietsgrenze im Nordosten scheidet bis etwas nördlich des Lembergs (460 m ü. NN[LUBW 6]) bei Nassachmühle vom Entwässerungsgebiet des Marbach-Zuflusses Herrenbach. Hinter einem kleineren Stück Ostgrenze bis zur Mündung der Nassach konkurrieren dann unbedeutendere rechte Zuflüsse der Fils.
Die südwestliche Wasserscheide von der Mündung an läuft auf einem Kamm, der bei Diegelsberg über 400 m ü. NN[LUBW 1] steigt, bei Krapfenreut 474,8 m ü. NN[LUBW 6] erreicht und danach auf Höhen ungefähr um 480 m ü. NN[LUBW 1] bleibt. Der Linie folgt recht genau die Trasse der Straße K 1412/K 1209 bis zur Triangel bei Thomashardt, wo sie die erwähnte Kaiserstraße erreicht. Jenseits entwässern hauptsächlich Ebersbach, Kirnbach und Reichenbach zur unteren Fils.
Politisch gehört gut die Hälfte des Gebietes, nämlich der nördliche Teil, zur Stadt Schorndorf im Rems-Murr-Kreis, und nicht viel weniger im Süden zur Stadt Uhingen, darunter mit dem Dorf Baiereck (im Lochbachtal), den Weilern Nassach (mit dem ehemaligen Unterhütt) und Nassachmühle die drei einzigen Orte am Lauf liegen. Im weiteren Einzugsgebiet liegen noch der Weiler Diegelsberg rechtsseits wenig über dem unteren Talausgang. Von der Stadt Schorndorf liegen im entwässerten Gebiet ganz im Nordwesten Randteile des Dorfs Schlichten im gleichnamigen Stadtteil, im Nordnordosten Randteile des Dorfs Oberberken und im Nordosten Häuserteile des Weilers Unterberken, beide zum Stadtteil Oberberken. Am Ostrand zählt ein nur kleines Waldgebiet zur Gemeinde Wangen und über sehr kleine unbesiedelte Randschnipsel haben auch die Stadt Ebersbach an der Fils im Süden und die Gemeinde Lichtenwald des Landkreises Esslingen im Westen einen Anteil.
Hierarchische Liste der Zuflüsse von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 3], Einzugsgebiet[LUBW 7] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Das Flusssystem besitzt außer der im Folgenden genannten Auswahl noch eine große Zahl weiterer oft namenloser und teils fein aufgefiederter kurzer Läufe in steil eingeschnittenen Erosions-Klingen oder -Tobeln.
Ursprung der Nassach auf 340,6 m ü. NN[LUBW 2] aus dem Zusammenfluss seiner zwei Oberläufe ein paar hundert Meter lochbachabwärts und östlich von Uhingen-Baiereck nahe dem Gemeindekindergarten im Gewann Kohlplatte.
Mündung der Nassach von rechts und zuletzt Norden auf etwa 281 m ü. NN[LUBW 1] nach Unterqueren der Filstalbahn an der Kläranlage flussabwärts des Epplesees unterhalb von Uhingen in die unter Fils. Der Bach ist zusammen mit seinem geringfügig längeren linken Oberlauf Herrenbach 9,2 km lang, auf dem Namenslauf allein nur 5,9 km, und er hat ein Einzugsgebiet von 25,4 km².[LUBW 12]
am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.
Die höchste geologische Schicht im Einzugsgebiet ist der Schwarze Jura, er umrandet es in fast geschlossenem, verebnetem Ring, teils mit kleinen Vorsprüngen ins Innere auf den Bergrücken zwischen den höheren Nebentälern. Die Oberläufe und großen Zuflüsse entspringen im Grenzbereich zwischen dieser Juraschicht und dem unterlagernden Keuper, der auf dem größten Teil des Einzugsgebietes ansteht und aus einer Folge von Sandstein- und Mergelschichten besteht, in welchen sich steil die örtlichen Klingen eingegraben haben. Die aufgeschlossene Schichtenfolge endet über dem Gipskeuper (Grabfeld-Formation) im Mittelkeuper.
Im östlichen Einzugsgebiet liegt in wenigen Schichtinseln auf Kuppen im Innern sowie als zusammenhängendes Band auf den Schwarzjura-Hochflächen am Rand Lösssediment aus quartärer Ablagerung. Im Talzug finden sich schon vor Nassach Auensedimente. Bei Nassachmühle am Unterlaufschwenk nach Süden quert eine Störung das Tal; die abgesunkene Scholle liegt im Süden, hier grenzt auf der rechten Randhöhe bei Diegelsberg Schwarzjura im Süden gegen Keuper im Norden.[4]
Am Seitenbach Bärentobelbach liegt das 9,8 ha große Naturschutzgebiet Bärentobel.[LUBW 13] Der weit überwiegende Teil des Einzugsgebietes, ausgenommen fast nur das Quellgebiet des Lochbachs und die schmale Talachse Lochbach–Nassach mit den Orten im und am Tal rechnet zum 1.878 ha großen Wasserschutzgebiet Nassachtal-Uhingen, das in nur geringem Maße über die Wasserscheide ausgreift.[LUBW 14]
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