NBA 2015/16

70. Spielzeit der National Basketball Association Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die NBA-Saison 2015/16 stellte die 70. Spielzeit der National Basketball Association dar. Meister wurden zum ersten Mal die Cleveland Cavaliers, die sich im Finale gegen den Titelverteidiger Golden State Warriors durchsetzen konnten.

Schnelle Fakten
National Basketball Association
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Dauer Oktober 2015 – April 2016
Saisonspiele je Team 82
Anzahl der Teams 30
Hauptrunde
Beste Bilanz Vereinigte Staaten Golden State Warriors
Saison MVP Vereinigte Staaten Stephen Curry
Top Scorer Vereinigte Staaten Stephen Curry
Playoffs
Eastern-Champion Cleveland Cavaliers
  Zweitplatziertes Team      Toronto Raptors
Western-Champion Golden State Warriors
  Zweitplatziertes Team      Oklahoma City Thunder
Finals
NBA-Meister Cleveland Cavaliers
   Vizemeister      Golden State Warriors
Finals MVP LeBron James
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Die Hauptrunde („Regular Season“) begann am 27. Oktober 2015 im United Center, der Heimstätte der Chicago Bulls, mit dem Spiel gegen die Cleveland Cavaliers. Wenige Stunden später folgte das Spiel zwischen den Golden State Warriors, dem aktuellen Meister, und den New Orleans Pelicans.[1] Am 25. Dezember, dem Ersten Weihnachtsfeiertag, waren fünf Spiele angesetzt, darunter mit den Cleveland Cavaliers gegen die Golden State Warriors eine Neuauflage der Finals der vorherigen Saison.[2] Das All-Star Game fand am 14. Februar 2016 im Air Canada Centre in Toronto statt. Die Regular Season endete am 13. April 2016, woraufhin ab dem 16. April 2016 die Playoffs ausgetragen wurden.

Off-Season

Zusammenfassung
Kontext

Besitzerwechsel

  • Die Atlanta Hawks wurden von einer mehrköpfigen Investorengruppe um den Milliardär Antony Ressler und den früheren NBA All-Star Grant Hill gekauft. Sie erhielten bereits im April 2015 den Zuschlag. Dabei wurde das Team für 850 Millionen Dollar verkauft.[3]

Karriereenden

  • Shawn Marion beendete seine Karriere am 18. Juni 2015, nachdem er das Finale mit den Cleveland Cavaliers gegen die Golden State Warriors verloren hatte.[4]
  • Andrei Kirilenko, der zuletzt in Russland gespielt hatte, schloss zunächst ein Comeback in der NBA aus und beendete seine Karriere am 23. Juni 2015 endgültig.[5]
  • Kenyon Martin, einstiger First Pick und NBA All-Star, verkündete am 2. Juli 2015 nicht mehr auf den Court zurückzukehren.[6]
  • Auch der First Pick des NBA Draft 1999 Elton Brand von den Atlanta Hawks beendete nach 16 Jahren seine Karriere; das gab der ehemalige All-Star Power Forward am 11. August 2015 bekannt.[7] Anfang Januar 2016 wurde Brand jedoch von seinem alten Club, den Philadelphia 76ers, unter Vertrag genommen. Er spielte jedoch zunächst nicht, sondern wurde vor allem als „Mentor“ für das junge Sixers-Team geholt.[8] Im späteren Verlauf der Saison kam er jedoch auch zum aktiven Einsatz, wodurch sein Rücktritt beendet war.
  • Jason Richardson von den Atlanta Hawks beendete nach 14 Spielzeiten überraschend seine Karriere. Richardson hatte erst im August einen Einjahresvertrag bei den Hawks unterschrieben. Zu seinen größten Erfolgen zählt der zweimalige Gewinn des Slam-Dunk-Contest im Rahmen des NBA All-Star Game.[9]

Trainerwechsel

NBA-Draft

Der NBA-Draft 2015 fand am 25. Juni 2015 im Barclays Center in Brooklyn, New York statt. Vor Beginn des Drafts galten die beiden Center Jahlil Okafor und Karl-Anthony Towns als Topfavoriten auf den First Pick.

Spielerwechsel

Vereinswechsel beginnen in der Regel mit der Trade-Phase, in der die Verträge der Spieler unter den Teams getauscht werden. Am 1. Juli 2015 begann die Free-Agency-Phase, in der Spieler, deren Vertrag ausgelaufen ist oder nicht verlängert wurde, mit den Teams verhandeln konnten. Dabei konnten sie entweder einen neuen Vertrag bei ihrem aktuellen Verein unterschreiben oder ab dem 9. Juli 2015 einen Vertrag mit einem anderen Team unterzeichnen. Die meistdiskutierten Spielerwechsel sind:

Vertragsverlängerungen und -erneuerungen

Die meistdiskutierten Vertragsverlängerungen in der Off-Season 2015 waren:

Hauptrunde („Regular Season“)

Zusammenfassung
Kontext

Die Hauptrunde begann am 27. Oktober 2015 im United Center mit dem Spiel der Chicago Bulls gegen die Cleveland Cavaliers. Zeitgleich fand in der Philips Arena das Spiel der Atlanta Hawks und der Detroit Pistons statt. Wenig später startete der amtierende Meister in die Saison, als die Golden State Warriors zuhause in der Oracle Arena die New Orleans Pelicans empfingen.

Endstände

DR = Divisionranking, CR = Conferenceranking, S = Siege, N = Niederlagen, PCT = prozentualer Sieganteil

Weitere Informationen DR, CR ...
Eastern Conference
Atlantic Division
DRCRTeamSNPCT
12Toronto Raptors56260.683
25Boston Celtics48340.585
313New York Knicks32500.390
414Brooklyn Nets21610.256
515Philadelphia 76ers10720.122
Central Division
DRCRTeamSNPCT
11Cleveland Cavaliers57250.695
27Indiana Pacers45370.549
38Detroit Pistons44380.537
49Chicago Bulls42400.512
512Milwaukee Bucks33490.402
Southeast Division
DRCRTeamSNPCT
13Miami Heat48340.585
24Atlanta Hawks48340.585
36Charlotte Hornets48340.585
410Washington Wizards41410.500
511Orlando Magic35470.427
Western Conference
Northwest Division
DRCRTeamSNPCT
13Oklahoma City Thunder55270.671
25Portland Trail Blazers44380.537
39Utah Jazz40420.488
411Denver Nuggets33490.402
513Minnesota Timberwolves29530.354
Pacific Division
DRCRTeamSNPCT
11Golden State Warriors7390.890
24Los Angeles Clippers53290.646
310Sacramento Kings33490.402
414Phoenix Suns23590.280
515Los Angeles Lakers17650.207
Southwest Division
DRCRTeamSNPCT
12San Antonio Spurs67150.817
26Dallas Mavericks42400.512
37Memphis Grizzlies42400.512
48Houston Rockets41410.500
512New Orleans Pelicans30520.366
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Der Gewinner der Division ist automatisch für die Playoffs qualifiziert. Im Gegensatz zum Vorjahr sind die Sieger der Division nicht mehr mindestens an Platz 4 gesetzt.

Western Conference

Mit dem Sieg gegen die Denver Nuggets am 22. November, ihrem 15. der laufenden Saison, stellten die amtierenden Meister Golden State Warriors den NBA-Rekord für die meisten Siege zu Beginn der Saison ein.[30] Sie wurden während dieser Serie von Interims-Trainer Luke Walton trainiert, weil ihr Head Coach Steve Kerr sich von einer Rücken-OP erholte. Am 12. Dezember handelten die Milwaukee Bucks den Warriors in deren 25. Spiel die erste Saison-Niederlage ein.[31] Im Spiel gegen die New York Knicks am 16. Dezember kam Ricky Rubio einem Quadruple-Double sehr nahe – er beendete das Spiel mit 9 Punkten, 10 Rebounds, 12 Assists und 8 Steals.[32] Nach der Hälfte der Saison hatten zwei Mannschaften – die Warriors und die San Antonio Spurs – jeweils mindestens 35 Siege. Dies war das erste Mal in der Liga-Geschichte, dass zwei Mannschaften in ihren ersten 41 Spielen so viele Siege einfuhren.[33] Im Finals-Rematch am Martin Luther King Day zwischen den Warriors und den Cleveland Cavaliers gewannen die amtierenden Meister in Cleveland überraschend deutlich mit 132:98. Es war die höchste Heimniederlage in LeBron James’ Karriere.[34] Am 25. Januar 2016 kam es zur ersten Saison-Begegnung zwischen den beiden „historisch guten“[35] Mannschaften der Warriors und der Spurs. Die Warriors gewannen gegen die ohne Tim Duncan spielenden Spurs überraschend deutlich mit 120:90.[36] Am selben Tag warf DeMarcus Cousins im Spiel gegen die Charlotte Hornets 56 Punkte, was das beste Einzelergebnis der laufenden Saison war.[37] Einen Monat später wurde Cousins’ Ergebnis von Anthony Davis überboten, der im Spiel gegen die Detroit Pistons 59 Punkte und 20 Rebounds erreichte.[38] Bis zum All-Star-Break Mitte Februar zeichnete sich die Tabellensituation relativ deutlich ab: mit den Warriors, Spurs und Oklahoma City Thunder belegten drei Teams mit deutlichem Vorsprung die Spitzenplätze, während die enttäuschenden Houston Rockets sowie die Überraschungsteams aus Utah und Portland sich ein Rennen um die Play-offs lieferten. Am 27. Februar schafften es die Warriors, sich für die Play-offs zu qualifizieren – sie siegten in einem Verlängerungsspiel gegen die Thunder mit 121:118, während die neuntplatzierten Rockets am selben Abend gegen die Spurs verloren. Stephen Curry traf in dem Spiel 12 Dreier (NBA-Rekord).[39] Am 19. März revanchierten sich die Spurs für ihre Niederlage gegen die Warriors vom Januar und gewannen mit 87:79.[40] Damit haben die beiden Mannschaften die meisten Regular-Season-Heimsiegen in Folge mit Warriors 50, Spurs 45 (Stand: 23. März).[41] Allerdings verloren die Spurs zwei Tage später in Charlotte in einem Spiel, in dem sie einen 23-Vorsprung verspielten, was Gregg Popovichs negativen Rekord darstellte.[42] Die Heim-Serie der Warriors endete am 1. April nach 54 Siegen in Folge mit einer Niederlage gegen die Boston Celtics.[43] Die Serie der Spurs dauerte bis zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften an – am 10. April gewannen die Warriors in San Antonio mit 92:86, es war die erste Heimniederlage der Spurs im 40. Saisonspiel. Gleichzeitig stellten die Warriors damit den Rekord der Chicago Bulls aus der Saison 95/96 für die meisten Saisonsiege (72) ein.[44] Am letzten Spieltag schafften es die Warriors noch, mit einem Sieg gegen die Memphis Grizzlies mit 73 Regular-Season-Siegen einen neuen Rekord aufzustellen. Am selben Tag warf Kobe Bryant im letzten Spiel seiner Karriere gegen die Utah Jazz 60 Punkte.

Eastern Conference

Nachdem sie zu Beginn der Saison 2014/15 17 Niederlagen in Folge verzeichneten, starteten die Philadelphia 76ers mit 18 Niederlagen in die neue Saison. Da sie am Ende der vergangenen Saison die letzten 10 Spiele verloren hatten, betrug die negative Serie de facto 28 Spiele. Erst in ihrem 19. Spiel konnten sich die Sixers gegen die Los Angeles Lakers erfolgreich durchsetzen. Über lange Zeit war die Tabellensituation in der Eastern Conference sehr ausgeglichen – zwar setzten sich die Cleveland Cavaliers und dann auch die Toronto Raptors relativ bald recht deutlich von den anderen Mannschaften ab, doch auf den Plätzen 3–11 kam es zu ständigen Rotationen. Dabei gab es sowohl positive als auch negative Überraschungsteams, insbesondere die Boston Celtics, die lange den 3. Platz in der Konferenz belegten, sowie die Milwaukee Bucks, die vor allem in der ersten Saisonhälfte enttäuschten.

Trainerwechsel

Monatliche Auszeichnungen

Zu den Ausgezeichneten dieser regulären Saison gehörten:

Playoffs

Alle Play-off-Runden wurden im Best-of-Seven-Modus gespielt.

Erste Runde Conference Semifinals Conference Finals NBA Finals
1 Cleveland Cavaliers 4
8 Detroit Pistons 0
1 Cleveland Cavaliers 4
4 Atlanta Hawks 0
4 Atlanta Hawks 4
5 Boston Celtics 2
1 Cleveland Cavaliers 4
Eastern Conference
2 Toronto Raptors 2
2 Toronto Raptors 4
7 Indiana Pacers 3
2 Toronto Raptors 4
3 Miami Heat 3
3 Miami Heat 4
6 Charlotte Hornets 3
1 Cleveland Cavaliers 4
1 Golden State Warriors 3
1 Golden State Warriors 4
8 Houston Rockets 1
1 Golden State Warriors 4
5 Portland Trail Blazers 1
4 Los Angeles Clippers 2
5 Portland Trail Blazers 4
1 Golden State Warriors 4
Western Conference
3 Oklahoma City Thunder 3
2 San Antonio Spurs 4
7 Memphis Grizzlies 0
2 San Antonio Spurs 2
3 Oklahoma City Thunder 4
3 Oklahoma City Thunder 4
6 Dallas Mavericks 1

Saisonale Auszeichnungen

Trivia

Rücktritte

  • Am 29. November 2015 kündigte Kobe Bryant an, dass er nach der Saison 2015/16 seine Karriere beenden würde.[57]

Meilensteine

  • LeBron James wurde zweiter Spieler nach Oscar Robertson, der in den Top-25-Listen der meisten Karriere-Punkte und -Assists ist.[58]
  • Chris Paul wurde der 15. Spieler, der mehr als 7000 Karriere-Assists vorweisen kann. Er hat auch den drittbesten Karriereschnitt (9,9 Assists pro Spiel), übertroffen nur von Magic Johnson und John Stockton.[58]
  • Am 11. Dezember überholte Kevin Garnett beim Spiel gegen die Denver Nuggets Karl Malone und ist nun der beste Defensivrebounder in der NBA-Geschichte.[59] Allerdings werden Defensivrebounds erst seit der Saison 1973/74 statistisch erfasst, sodass die zwei besten Rebounder der Liga-Geschichte, Wilt Chamberlain und Bill Russell, nur über einen Teil ihrer Karrieren in dieser Statistik erfasst wurden.[58]
  • Ebenfalls am 11. Dezember gelang Draymond Green als 9. Spieler ein Five-by-Five. Im Gastspiel der Warriors bei den Celtics sammelte Green 24 Punkte, 11 Rebounds, 8 Assists, 5 Steals und 5 Blocks.[60]
  • Mit dem Sieg gegen die Utah Jazz am 14. Dezember überholte Gregg Popovich Rick Adelman und rückte auf den achten Platz auf der Liste der NBA-Trainer mit den meisten Karriere-Siegen vor.
  • Am 23. Dezember überholte Dirk Nowitzki beim Gastspiel seiner Dallas Mavericks gegen die Brooklyn Nets NBA-Legende Shaquille O’Neal in der All-Time Scoring Liste der NBA. Vor der neuen Nummer 6 Nowitzki liegen nur noch Kareem Abdul-Jabbar, Karl Malone, Kobe Bryant, Michael Jordan und Wilt Chamberlain.
  • Beim 142:119-Sieg seiner Kings über die Phoenix Suns am 2. Januar 2016 zog George Karl mit Phil Jackson gleich auf der Liste der NBA-Trainer mit den meisten Karriere-Siegen. Sie belegten zu dem Zeitpunkt gemeinsam Platz 5 der Liste mit jeweils 1.155 Siegen.[61]
  • Beim Spiel gegen die Houston Rockets am 2. Januar 2016 erzielte Tim Duncan erstmals in seiner Karriere keinen einzigen Punkt. Es war sein 1360. NBA-Spiel. Es ist die längste solche Serie in der Liga-Geschichte.[62]
  • Am 29. Januar 2016 beim Spiel gegen Detroit Pistons wurde LeBron James zum jüngsten Spieler in der NBA-Geschichte, der die Marke von 26.000 Karrierepunkten erreichte.[63]
  • Am 25. Februar 2016 gelang Stephen Curry im 128. Spiel in Folge ein erfolgreicher Dreipunktewurf. Damit stellte er einen neuen NBA-Rekord für die meisten aufeinanderfolgenden Spiele mit mindestens einem erfolgreichen Dreipunktewurf auf und löste Kyle Korver ab, welcher in 127 aufeinanderfolgenden Spielen einen Dreier erzielen konnte.[64] 2 Tage später stellte Curry im Spiel gegen die Thunder den NBA-Rekord für die meisten Dreier in einem Spiel ein (12) und brach den eigenen Rekord für die meisten Dreier in einer Saison (288 nach dem Thunder-Spiel).[65]
  • Ebenfalls am 27. Februar wurde Tim Duncan der fünfte Spieler in der Liga-Geschichte mit mind. 3.000 Karriere-Blocks und zudem überholte er Karl Malone in der Liste der meisten Karriere-Rebounds und liegt dort nun auf Platz 6.[66]
  • Am 13. April 2016 beendeten die Golden State Warriors nach einem 125:104-Sieg gegen die Memphis Grizzlies die reguläre Saison mit dem neuen NBA-Rekord von 73 (von 82) gewonnenen Spielen.[67] Die bisherige Bestmarke hielten die Chicago Bulls mit 72 Siegen aus der Saison 1995/96. Beim Sieg gegen die San Antonio Spurs, der im Spiel zuvor den Rekord einstellte, fügten sie den Spurs gleichzeitig deren erste und einzige Heimniederlage der Saison zu,[68] nachdem diese zuvor 39-mal zu Hause ungeschlagen geblieben waren.

Einzelnachweise

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