My
zwölfter Buchstabe des griechischen Alphabets Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
My [altgriechisches Neutrum μῦ und neugriechisch Μι, μι, μυ [mi]; Majuskel: Μ, Minuskel: μ) ist der 12. Buchstabe des griechischen Alphabets und hat nach dem milesischen System den Zahlwert 40.
] (![]() My | |||||||||||||||||||||||
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Aussprache | |||||||||||||||||||||||
antik | [m] - | ||||||||||||||||||||||
modern | [m] - | ||||||||||||||||||||||
Entsprechungen | |||||||||||||||||||||||
lateinisch | M | ||||||||||||||||||||||
kyrillisch | М | ||||||||||||||||||||||
hebräisch | מ | ||||||||||||||||||||||
arabisch | ﻡ | ||||||||||||||||||||||
phönizisch | 𐤌 | ||||||||||||||||||||||
Transkription | |||||||||||||||||||||||
Aus dem Antiken | m | ||||||||||||||||||||||
Aus dem Modernen | m | ||||||||||||||||||||||
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Herkunft
→ siehe: M #Herkunft
Mikro-Zeichen µ
Zusammenfassung
Kontext
Im Internationalen Einheitensystem (SI) wird der Buchstabe μ als einziger nicht-lateinischer Buchstabe als Vorsatz für Einheitenzeichen verwendet,[1] z. B. in „µm“ für Mikrometer. Die 7-Bit-Zeichenkodierung (ASCII) der frühen Computer konnte aber nur die 2×26 einfachen lateinischen Groß- und Kleinbuchstaben verarbeiten. Als in den 1980er Jahren verschiedene 8-Bit-Kodierungen entwickelt wurden, um Umlaute und Buchstaben mit Akzenten darstellen zu können, wurde oft auch das μ als Sonderzeichen eingefügt, insbesondere in die Codepage Latin-1, das spätere ISO 8859-1.[Anm. 1] In den 1990er Jahren etablierte sich der Unicode-Standard. Aufbauend auf der ISO-8859-1-Codepage, die unverändert übernommen wurde, enthält er Codierungen für eine Vielzahl weiterer Zeichen, so auch für das griechische Alphabet.
Aufgrund dieser Historie ist das μ in Unicode doppelt vorhanden: als Buchstabe im griechischen Alphabet (U+03BC greek small letter mu) und als Sonderzeichen aus dem ISO-8859-1-Zeichensatz, das zur Unterscheidung „Mikro-Zeichen“[2] oder Mikrozeichen[3] (U+00B5 micro sign) genannt[Anm. 2] wird. Beide Kodierungen sind compatibility equivalent,[4] d. h. auch formal in bestimmten Kontexten (Suche, URL) als äquivalent anzusehen, können aber in Computerschriftarten leicht unterschiedlich dargestellt werden.[Anm. 3]
Auf der deutschen PC-Tastatur erzeugt Alt Gr + m das Mikro-Zeichen µ,[5] auf der Mac-Tastatur wird es mit alt ⌥ + m erreicht. In LaTeX wird \micro
verwendet.[6] Die HTML-Entität lautet µ
.

Verwendung
Zusammenfassung
Kontext
Naturwissenschaften
Der Kleinbuchstabe μ wird benutzt
- für Maßeinheiten
- als Kurzzeichen des Präfixes „Mikro-“ im SI-Einheitensystem (das Präfix bedeutet 10−6 bzw. ein Millionstel, zum Beispiel ist ein μW ein Millionstel Watt),
- früher auch für die Längeneinheit Mikron (μ), eine 1967 abgeschaffte[7] Bezeichnung für den Mikrometer;
- in der Chemie
- für das chemische Potential,
- für den Joule-Thomson-Koeffizienten;
- in der Physik
- für den Absorptionskoeffizienten,
- für die Beweglichkeit und Elektronenmobilität,
- für Reibungskoeffizienten,
- für die magnetische Permeabilität,
- für das magnetische Dipolmoment,
- für die reduzierte Masse,
- für den Wasserdampfdiffusionswiderstand (Bauphysik),
- für das Myon (ein Elementarteilchen);
- in der Astronomie
- für die Eigenbewegung.
Mathematik
Der Kleinbuchstabe μ wird benutzt
- für die Möbiussche μ-Funktion,
- für den Erwartungswert einer Zufallsvariablen, falls dieser eine reelle Zahl ist,
- für ein Maß in der Maßtheorie,
- in der analytischen Geometrie häufig als Parameter neben λ von Ebenen in der Parameterform.
Eigennamen
Das My taucht als Bestandteil von Eigennamen verschiedener (Anwendungs-)Software auf:
- Torrentclient: μTorrent
- Multiuser-Version von WordPress: WordPress μ
- Bentley µStation
Weil bei Computern lange Zeit nur eingeschränkte Zeichensätze bzw. Zeichensatztabellen vorhanden waren, beispielsweise ASCII, wurde das „μ“ meist als u geschrieben, sodass auch die entsprechenden Dateinamen und Pakete meist mit „u“ geschrieben werden. So heißen Mikrocode-Pakete etwa „ucode“ statt μcode, und auch μTorrent wird über uTorrent.exe
aufgerufen.
Anmerkungen
- Die 1981 von IBM entwickelte Codepage 437 enthielt neben μ einige wenige weitere griechische Buchstaben, z. B. das Ω für das Ohm. In der 1985 entwickelten, später zum ISO-Standard erhobenen Codepage ISO 8859-1 ist das μ der einzige griechische Buchstabe.
- SI und andere das Messwesen betreffende DIN- und andere Normen (im Unterschied zu den für das Bürowesen relevanten DIN 2137 und DIN 5009) erwähnen kein spezielles „Mikro-Zeichen“, genauso wenig wie etwa ein „Kilo-“ oder „Milli-Zeichen“. Der Begriff wurde nur für das Bürowesen für seine dortige spezifische Verwendung etabliert und standardisiert.
- Eine komplette Gleichsetzung beider Zeichen (kanonische Äquivalenz) ist aus Gründen der Kompatibilität (eineindeutige Zuordnung der in ISO 8859-1 enthaltenen Zeichen) nicht möglich. Siehe: The Unicode Consortium: The Unicode Standard, Version 14.0 – Core Specification, Kap 4, S. 159. „The Unicode Standard [...] has to strike a balance between uniformity of treatment for similar characters and compatibility with existing practice for characters inherited from legacy encodings. Because of this [...] some pairs of characters might have been treated as canonical equivalents but are left unequivalent for compatibility with legacy differences. This situation pertains to U+00B5 µ micro sign and U+03BC μ greek small letter mu [...]“
Einzelnachweise
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