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Das Moving Anthropology Student Network („Sich bewegendes Netzwerk von Anthropologie-Studenten“), abgekürzt MASN, ist ein 2005 gegründetes transnationales Netzwerk für Studierende der Sozialanthropologie und der Kulturanthropologie (gleichbedeutend mit der Ethnologie: Völkerkunde). Der bewegte Aspekt des Namens soll auf die Eigendynamik innerhalb des Netzwerkes hindeuten, die Interaktionsgrundlage ist basisdemokratisch angelegt und das Netzwerk lebt von den Eigeninitiativen der Teilnehmenden. Die Bezeichnung student wird dabei im breiteren Sinne aufgefasst: Im Netzwerk soll der gegenseitige Informationsaustausch von Interessierten, die frei von einer verpflichtenden fachlichen Ausbildung teilnehmen können, sowie von Graduierten und Studierenden der Ethnologie gepflegt werden. Somit bietet die Organisation Raum, um ethnologische Aktivitäten, Erfahrungen, Ideen sowie Informationen grenzüberschreitend miteinander zu teilen und zu diskutieren.
Im Jahre 2009 wurden statistisch über 1650 Teilnehmende aus rund 80 Ländern erfasst; damit gehört das Netzwerk zu den größten ethnologischen Netzwerke dieser Art.[1] In Großbritannien wird die Ethnologie oder die Ethnosoziologie als social anthropology bezeichnet, in den USA als cultural anthropology.
Neben den Aktivitäten im World Wide Web kommt es durch Projekte zu Interaktionen. Zentral sind hierbei die transnationalen MASN-Konferenzen, welche im Programm des Netzwerks jährlich in einem anderen Land eingeplant sind. Hier werden Vorträge, Diskussionen, Workshops und Rahmenprogramme von Teilnehmenden veranstaltet. Diese Konferenzen sollen Raum für wissenschaftliche Diskussionen sowie die Vorstellung rezenter Forschungen bieten und ein Bindeglied zwischen der Ausbildung und der Praxis darstellen. Weiterhin werden kritische Ansichten über die Rolle und den Nutzen der Anthropologie in Gesellschaften ausgetauscht, und in dieser Hinsicht gemeinsam nach Lösungen gesucht. Konferenzen wurden 2005 in Österreich, 2006 in Kroatien, 2007 und 2010 in Polen, 2007 in Deutschland, 2008 in Italien und Slowenien sowie 2010 in Irland abgehalten.
Durch den offenen und dynamischen Charakter des Moving Anthropology Student Networks und durch seine Reputation seriöse Projekte zu organisieren, bekam es von der European Association of Social Anthropologists (EASA) das Angebot, sich ihnen als Studierendenverband anzuhängen. Eine solche Einbettung in eine anthropologische Institution hätte die Schaffung zentralisierter Verwaltungsstrukturen erforderlich gemacht. MASN wird jedoch seit seiner Gründung basisdemokratisch durch freiwillige Motivation und Eigeninitiativen der Teilnehmenden getragen. Wegen der Bedenken, dass durch zentralisierte Verwaltungsstrukturen die spontanen und vielseitigen Interaktionen gemindert würden, kam die Einbettung nicht zustande. Jedoch entstanden Projektpartnerschaften und eine gegenseitige Unterstützung bei Konferenzen,[2] wie die 6.MASN Konferenz (19.–24. August 2008) in Osilnic/Slowenien mit der 10.EASA Konferenz (26.–30. August 2008) in Ljubljana/Slowenien.[3] Sowie die 8.MASN Konferenz (20.–22. August 2010) mit der 11.EASA Konferenz (24.–27. August 2010) in Maynooth/Irland.
Zur Entstehung von MASN verhalf die Aufmerksamkeit von zwei kultur- und sozialanthropologischen Studierenden der Universität Wien. Sie erfuhren im Rahmen der 8. EASA Konferenz (8.–12. September 2004) von 'Roaming Anthropology'. Dieses Netzwerk von Studierenden der Anthropologie und Ethnologie aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Makedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien, organisierte transnationale Konferenzen. Weiterhin kamen sie in Kontakt mit dem jährlich im deutschsprachigen Raum stattfindenden „Ethnologiesymposium der Studierenden“ und weiteren kleinen transnationalen Seminaren wie die „Mediterranean Ethnological Summer School“ (MESS). Mit dem Willen ein transnationales Netzwerk für Anthropologiestudierende zu bilden organisierten die zwei Impulsgeber mit weiteren Wiener Studierenden dafür eine Koordinierungsversammlung. Dadurch trafen sich rund 20 Studierende aus sechs europäischen Ländern vom 4. bis 6. Februar 2005 in Wien. Ergebnis dieser Koordinierungsversammlung war die Gründung des transnationalen Netzwerkes MASN – Moving Anthropology Student Network. Damit entstanden bestimmte Bestrebungen für Moving Anthropology Student Network:
Die erste MASN Konferenz fand vom 3. bis 6. November 2005 in Ottenstein, Niederösterreich statt. Eine Wiener MASN-Gruppe sorgte für die Organisation und Versorgung. Der Impuls der viertägigen Konferenz zum Thema Connecting Europe – Transcending Borders mit teilnehmenden und vortragenden Studierenden aus zehn verschiedenen europäischen Ländern, verleitete dazu weitere Konferenzen zu organisieren.[4][5]
Parallel kam es im Entstehungsprozess von MASN auch in Wien zur Gründung des Vereins Moving Anthropology Social Network Austria (MASN-Austria), ein Kultur- und Sozialanthropologisches Kompetenzzentrum und Vernetzungsbüro. Dies ist eine weitere Initiative von den in Österreich lokalisierten MASN-Akteure, welche auch die grundsteinlegende Koordinierungsversammlung und die erste MASN Konferenz organisierten. MASN-Austria arbeitet seit dem an Zukunftsperspektiven für sozial- und kulturanthropologisches Arbeiten, an der Verwirklichung transnationaler Projekte sowie gesellschaftskritische und innovative Impulse wie Initiativen zu setzen, die über das Betätigungsfeld der etablierten wissenschaftlichen Institutionen hinausgehen.[6]
MASN-Germany veröffentlichte einen Reader zur vierten MASN-Konferenz Exploring Anthropology, die 2007 in Blaubeuren in Deutschland stattfand.[7]
Neben den transnationalen Konferenzen kommt es auch im kleineren Rahmen oder regional zu Aktivitäten. So fanden noch weitere vier Koordinierungsversammlungen statt. Regionale MASN-Zentren, wie zum Beispiel MASN-Austria, entstanden, welche regelmäßig Veranstaltungen beziehungsweise Zusammenkünfte organisieren und Projekte durchführen sowie unterstützen.[8]
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