Mortagne-sur-Gironde
französische Gemeinde im Département Charente-Maritime Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Mortagne-sur-Gironde ist eine westfranzösische Gemeinde mit 913 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Charente-Maritime in der Region Nouvelle-Aquitaine.
Mortagne-sur-Gironde | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Charente-Maritime (17) | |
Arrondissement | Saintes | |
Kanton | Saintonge Estuaire | |
Gemeindeverband | Royan Atlantique | |
Koordinaten | 45° 22′ N, 0° 34′ W | |
Höhe | 9–108 m | |
Fläche | 18,87 km² | |
Einwohner | 913 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 48 Einw./km² | |
Postleitzahl | 17150 | |
INSEE-Code | 17248 | |
Website | www.mortagne-sur-gironde.fr | |
Mortagne-sur-Gironde – Ortsbild |
Mortagne-sur-Gironde liegt nahe dem Nordostufer der Gironde-Mündung etwa 36 Kilometer (Fahrtstrecke) südwestlich von Saintes bzw. 33 Kilometer südöstlich von Royan.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2016 |
Einwohner | 1310 | 1210 | 1121 | 1039 | 972 | 967 | 1037 | 911 |
Im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte der Ort beständig zwischen 1200 und 1700 Einwohner. Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft und des daraus resultierenden Verlusts von Arbeitsplätzen ist die Bevölkerungszahl in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich zurückgegangen.
Seit Jahrhunderten spielt die Landwirtschaft die dominierende Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. Diese gehört zu den Bons Bois des Weinbaugebiets Cognac, doch wegen der Absatzkrise von Weinbränden wird kaum noch Wein angebaut. Viele Bauern sind zur 'normalen' Landwirtschaft zurückgekehrt.
Auf dem Gemeindegebiet wurden prähistorische und gallorömische Funde gemacht. Aus dem 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. stammt möglicherweise die Einsiedelei in der Felswand südlich des Ortes. Im Mittelalter gründeten Augustiner-Mönche hier ein Priorat, das zwar den Hundertjährigen Krieg (1337–1453) unbeschadet überstand, aber in den französischen Religionskriegen (1562–1598) schwer beschädigt wurde. Mit dem von Heinrich IV. im Jahr 1598 erlassenen Edikt von Nantes beruhigte sich die Situation, doch nach der Ermordung des Königs (1610) flammten neue Feindseligkeiten zwischen Katholiken und Protestanten auf, so dass sich Ludwig XIII. und sein Kanzler Richelieu zum Eingreifen veranlasst sahen. Das katholisch gebliebene Mortagne diente dem Heer des Königs zeitweise als Stützpunkt und wurde entsprechend befestigt. Richelieu selbst trug von 1624 an bis zu seinem Tod (1642) den Titel eines ‚Prinzen von Mortagne‘. Im 18. Jahrhundert wurde der Hafen der Stadt zu einem Militärhafen ausgebaut und über einen Kanal mit der Gironde verbunden.
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Mortagne-sur-Gironde