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französische Gemeinde im Département Charente-Maritime Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gémozac ist eine westfranzösische Gemeinde mit 2989 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Charente-Maritime in der Region Nouvelle-Aquitaine.
Gémozac | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Charente-Maritime (17) | |
Arrondissement | Saintes | |
Kanton | Saintonge Estuaire | |
Gemeindeverband | Gémozac et la Saintonge Viticole | |
Koordinaten | 45° 34′ N, 0° 41′ W | |
Höhe | 17–48 m | |
Fläche | 31,93 km² | |
Einwohner | 2.989 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 94 Einw./km² | |
Postleitzahl | 17260 | |
INSEE-Code | 17172 | |
Gémozac – Ortsansicht mit Kirche Saint-Pierre |
Gémozac liegt in der alten Kulturlandschaft der Saintonge etwa 21 Kilometer (Fahrtstrecke) südwestlich von Saintes bzw. etwa 12 Kilometer westlich von Pons.
Jahr | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2016 | 2019 |
Einwohner | 2236 | 2388 | 2381 | 2333 | 2352 | 2527 | 2843 | 2906 |
Aufgrund der relativen Nähe zu den Städten Saintes und Pons und der vergleichsweise günstigen Miet- und Grundstückspreise ist die Bevölkerungszahl von Gémozac in den letzten Jahren leicht angestiegen.
Landwirtschaft und Weinbau bestimmen seit Jahrhunderten das Wirtschaftsleben des Ortes, der daneben auch als Handels-, Handwerks- und Dienstleistungszentrum für die – mittlerweile weitgehend verschwundenen – Weiler und Einzelgehöfte im Umland fungierte. In Gémozac sind gut 600 ha dem Weinbau vorbehalten – die Böden der Gemeinde gehören zum Anbaugebiet der Bons Bois des Weinbaugebietes Cognac; im Ort gibt es mehrere Destillerien zur Herstellung des Eau de vie. Auf den übrigen Ackerflächen wird in der Hauptsache Getreide (Weizen, Mais) angebaut. Seit den 1980er Jahren ist der Tourismus (Vermietung von Ferienwohnungen) als Einnahmequelle hinzugekommen.
Gémozac lag an der antiken Römerstraße von Saintes (Mediolanum Santonum) zur Gironde-Mündung. Aus mittelalterlicher Zeit ist nur wenig überliefert – als Gründungsdatum des Ortes gilt die Loslösung aus der Grundherrschaft des Priorats von Mortagne-sur-Gironde im Jahr 1163. Kurz danach entstand die romanische Kirche auf dem höchsten Punkt des Ortes; die Ruinen einer von einem Wassergraben (douve) umschlossenen Burg wurden im Jahr 1829 abgerissen. Im Hundertjährigen Krieg (1337–1453) war die Saintonge lange Zeit von den Engländern besetzt. Im 16. Jahrhundert gehörte Gémozac zu den protestantischen Zentren der Region; es erlitt während der Hugenottenkriege (1562–1598) Übergriffe und Zerstörungen. Nach der Verkündung des Edikts von Nantes wurde ein protestantisches Gotteshaus (temple) erbaut, das jedoch im Jahre 1768 zerstört wurde. Von den Ereignissen der Französischen Revolution weitgehend unberührt, erlebte Gémozac im 19. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blütezeit, die vor allem auf den Wein- und Getreideexport nach England und in andere mittel- und nordeuropäische Staaten zurückzuführen ist. Im Jahr 1868 erreichte der Ort mit 2792 seine bislang höchste Einwohnerzahl, doch schon wenige Jahre später erlitt die gesamte Region einen enormen Rückschlag durch die Reblauskrise.
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Gémozac
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