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Klasse mathematischer Funktionen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine monotone reelle Funktion ist eine reellwertige Funktion einer reellen Variablen, bei der der Funktionswert entweder immer wächst oder gleich bleibt beziehungsweise immer fällt oder gleich bleibt, wenn das Argument erhöht wird. Steigt der Funktionswert immer, wenn das Argument erhöht wird, so heißt die Funktion streng monoton steigend, steigt der Funktionswert immer oder bleibt er gleich, heißt sie monoton steigend. Analog heißt eine Funktion streng monoton fallend, wenn ihr Funktionswert immer fällt, wenn das Argument erhöht wird, und monoton fallend, wenn er immer fällt oder gleich bleibt. Reelle monotone Funktionen sind klassische Beispiele für monotone Abbildungen.
Eine Funktion , wobei eine Teilmenge von ist, heißt
Manchmal werden die nicht strengen Monotoniebegriffe nur für definiert, also „[...] heißt monoton steigend, wenn für alle mit gilt, dass “. Die beiden Definitionen sind gleichwertig, da aus trivialerweise folgt.
Für eine reelle monotone Funktion mit gilt:
(indirekter) Beweis |
A. Voraussetzung: Annahme: Es gibt ein mit .
Mit (1) und (2) gilt für alle sowohl also auch (Widerspruch), q. e. d.
B. Voraussetzung: Annahme: Es gibt ein mit .
Mit (1') und (2') gilt für alle sowohl also auch (Widerspruch), q. e. d. |
Ist die Funktion differenzierbar, so lässt sich die Ableitung als Monotoniekriterium verwenden. Die Kriterien für strenge Monotonie lauten:
Zu beachten ist, dass dieses Kriterium nur hinreichend, aber nicht notwendig ist. Es gibt auch streng monotone Funktionen, deren Ableitung null wird, ein Beispiel ist weiter unten aufgeführt. Es lässt sich mit zusätzlichen Forderungen noch eine Verschärfung dieser Kriterien formulieren:
Die Kriterien für Monotonie lauten:
Bei diesen Kriterien handelt es sich um Äquivalenzen.
Alle genannten Kriterien lassen sich noch erweitern: Ist zusätzlich stetig auf (bzw. oder ), so gilt die Aussage über die Monotonie auch für das Intervall (bzw. oder ).
Sei ein Intervall und sei streng monoton wachsend/fallend und stetig. Dann ist:
Um den Monotoniebegriff auf Funktionen zu verallgemeinern, die auf dem definiert sind, wählt man auf dem einen echten Kegel und betrachtet die von ihm definierte verallgemeinerte Ungleichung und die strikte verallgemeinerte Ungleichung sowie eine konvexe Menge . Dann heißt eine Funktion
Wählt man als Vektorraum den (den Raum aller reellen symmetrischen Matrizen) und als Kegel den semidefiniten Kegel (bzw. als verallgemeinerte Ungleichung die Loewner-Halbordnung), so erhält man die Matrix-monotonen Funktionen.
Eine Möglichkeit, Monotonie für Funktionen zu verallgemeinern ist, für zu fordern, dass wenn für ist, dass dann für eine monoton wachsende Funktion gelten soll, dass ist. Die Formulierung monoton fallender Funktionen und der strikten Versionen folgt analog. Dieses Vorgehen entspricht der Verallgemeinerung der Ordnung auf auf die komponentenweise Halbordnung auf .
Alternativ kann man die Eigenschaft von monoton wachsenden reellen Funktionen, dass für beliebige gilt, verallgemeinern. Dies führt dann zu dem folgenden Monotoniebegriff: Gegeben sei und eine Funktion . Die Funktion heißt
Verallgemeinert man dies weiter, so erhält man den Begriff eines monotonen Operators.
Ein anderes Monotoniekonzept für Funktionen wird mit dem Differenz-Operator definiert. Eine Funktion heißt rechtecksmonoton, falls
gilt.[1] Eine rechtecksmonotone Funktion wird auch -steigend genannt.
Die Rechtecksmonotonie spielt eine Rolle bei der Definition multivariater Verteilungsfunktionen und bei der Definition einer Copula. Weder ist ein rechtecksmonotone Funktion notwendig monoton steigend, noch ist eine monoton steigende Funktion notwendig rechtecksmonoton[2].
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