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französischer Philologe und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Michel Zink (* 5. Mai 1945 in Issy-les-Moulineaux, Département Hauts-de-Seine) ist ein französischer Schriftsteller, Philologe, Mediävist, Romanist und Hochschullehrer, der 1997 auswärtiges Mitglied der American Academy of Arts and Sciences sowie 2000 Mitglied der Académie des inscriptions et belles-lettres wurde und seit 2011 Ständiger Sekretär der Académie des inscriptions et belles-lettres ist. 2017 wurde er zudem Mitglied der Académie française.
Michel Zink ist der Sohn des Germanisten und Dichters Émile Georges Zink, der 1977 mit dem Oberrheinischen Kulturpreis ausgezeichnet wurde, sowie dessen Ehefrau Marthe Cohn, und ein Bruder der Historikerin und Hochschullehrerin Anne Zink. Er selbst begann nach dem Besuch des Lycée du Parc in Lyon und der Vorbereitungsklasse (Classe préparatoire) 1964 ein Studium an der École normale supérieure (ENS Paris) und erwarb dort 1967 als Jahrgangsbester die Lehrerlaubnis im Fach Klassische Philologie (Agrégation de lettres classiques). Danach begann er seine berufliche Tätigkeit zwischen 1968 und 1970 als Wissenschaftlicher Assistent an der Sorbonne, der Universität von Paris, und legte 1970 seine Promotion (Doctorat de spécialité (3e cycle)) am Lehrstuhl von Pierre Le Gentil mit einer Arbeit über die mittelalterliche lyrische Gattung der Pastourelle ab. Im Anschluss war er im Rahmen der militärische Kooperation mit Tunesien Wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Literaturwissenschaften an der Universität Tunis. Nach seiner Rückkehr war er zwischen 1972 und 1976 Oberassistent (Maître-assistant) an der Universität Paris-Sorbonne (Paris IV) und legte in dieser Zeit 1975 seine Habilitation (Doctorat d’État) mit einer Arbeit über die Anfänge der römischen Volkssprache ab.
1976 übernahm Zink eine Professur an der Université Toulouse II - Le Mirail und lehrte dort bis 1987. 1987 erhielt er den Preis der Internationalen Vereinigung für Französische Studien (Association internationale des études françaises). Im Anschluss war er zwischen 1987 und 1994 Professor an der Universität Paris-Sorbonne (Paris IV), ehe er von 1994 bis 2016 Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Französische Literatur des Mittelalters am Collège de France war. Daneben hielt er Gastprofessor Vorlesungen an zahlreichen ausländischen Universitäten wie der Yale University, University of California, Berkeley, University of Pennsylvania, Johns Hopkins University, Columbia University, Stanford University, Wesleyan University, University of Chicago, Universität La Sapienza, Universität Neapel Federico II, Universität Konstanz, Universität Santiago de Compostela, Universität Genf sowie der Universität Zürich. 1997 erhielt er die Goldmedaille der Société Arts-Sciences-Lettres.
Michel Zink wurde 1997 auswärtiges Mitglied der American Academy of Arts and Sciences sowie 2000 als Nachfolger von Félix Lecoy Mitglied der Académie des inscriptions et belles-lettres. 2001 verlieh ihm die Académie des jeux floraux in Toulouse das Liseron d’or. Darüber hinaus erhielt er 2004 von der University of Sheffield sowie 2011 von der Universität Bukarest Ehrendoktorwürden. Für seine Verdienste um die Europäische Literatur des Mittelalters wurde er 2007 mit dem Balzan-Preis geehrt.[1] Zudem ist er seit 2011 als Nachfolger von Jean Leclant Ständiger Sekretär der Académie des inscriptions et belles-lettres sowie korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Zink, der Kommandeur der Ehrenlegion, des Ordre des Palmes Académiques sowie des Verdienstorden der Italienischen Republik ist, wurde am 14. Dezember 2017 zum Mitglied der Académie française gewählt, wo er als Nachfolger von René Girard den Stuhl 37 (37e fauteuil) einnahm. Am 18. Dezember 2018 hielt er die obligatorische Lobrede auf seinen verstorbenen Vorgänger René Girard.[2]
Michel Zink ist neben seiner Lehrtätigkeit Verfasser und Herausgeber zahlreicher Bücher. Die überwiegende Mehrheit seiner Bücher und die meisten Werke, die er in Zusammenarbeit verfasst oder herausgegeben hat, befassen sich mit der Literatur des Mittelalters, insbesondere der Lyrik und der religiösen Literatur, oder genauer gesagt mit dem religiösen Gedankengut in der Literatur und seinen Konsequenzen für literarisches Denken und Ästhetik. In seinen Werken befasste er sich dabei insbesondere mit Persönlichkeiten wie Jordi de Sant Jordi, Jean Renart, Jules Cornu, Carlo Salvioni, Daniel Poirion und Guy Raynaud de Lage, aber auch mit Themen wie Canso d’Antiocha, Historia Caroli Magni, Chanson de toile sowie Zweisprachige Alba von Fleury-sur-Loire.
Einige der von ihm organisierten Symposien und die darauf bezogenen Bände beziehen sich auf allgemeine Themen aus Literaturkritik und Literaturtheorie. In der vom Verlag Hachette Livre erschienenen Taschenbuchreihe Le Livre de Poche gibt er seit 1988 die Lettres gothiques heraus, in der Werke aus dem Mittelalter im französischen, okzitanischen oder lateinischen Originaltext der Übersetzung in der heutigen Sprache gegenübergestellt werden. Daneben verfasste er kurze Chroniken, die er unter dem Titel Bienvenue au Moyen Âge („Willkommen im Mittelalter“) im Programm France Inter des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders Radio France vorstellte, und die 2015 in einem Sammelband erschienen. Für das 2017 aufgeführte Oratorium La Passion selon Marc – Une Passion après Auschwitz transkribierte er den ungekürzten Text der Kapitel 14 und 15 des Markus-Evangeliums in altfranzösischer Sprache nach einem Bibelmanuskript des 13. Jahrhunderts.
Zu seinen Werken gehören:
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