Michel Vovelle
französischer Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Michel Luc Vovelle (* 6. Februar 1933 in Gallardon; † 6. Oktober 2018) war ein französischer Historiker.
Als Sohn eines Lehrers und einer Lehrerin wurde Michel Vovelle in der Stadt Gallardon in der Nähe von Chartres geboren. Er besuchte das Lycée Marceau in Chartres. 1956 wurde er Assistent an der École normale supérieure de Saint-Cloud. Von 1976 bis 1984 lehrte er als Professor für Geschichte an der Universität der Provence Aix-Marseille I. Anschließend war er Professor für Geschichte an der Universität Paris I. Als Nachfolger von Albert Soboul leitete er von 1983 bis 1993 das Institut d’Histoire de la Revolution française. Einer seiner Forschungsschwerpunkte war die Geschichte der Französischen Revolution. Vovelle war auch ein bedeutender Mentalitätshistoriker, vor allem mit Arbeiten zur historischen Soziologie des Todes sowie zur Geschichte von Religion und Frömmigkeit. Er war Gründer und Leiter des „Forschungszentrums zur Sozialgeschichte der Mentalitäten und Kulturen“ in Aix. Peter Schöttler übersetzte Vovelles Standardwerk De la cave au grenier ins Deutsche (Die Französische Revolution, München 1982). Auch Vovelles Aufsatz über die Marseillaise in Pierre Noras „Erinnerungsorte Frankreichs“ wurde ins Deutsche übersetzt. Vovelle dürfe als „der international führende Mentalitätshistoriker gelten“, schrieb Rolf Reichardt 1982.[1] Vovelle verstand sich als unorthodoxer Marxist, der entgegen der in der marxistischen Geschichtsschreibung vorherrschenden Tendenz individuelle Akteure gegenüber Kollektiven wieder stärker hervortreten ließ. Er war Mitglied des Parti communiste français und unterstützte zur Präsidentschaftswahl 2012 den sozialistischen Kandidaten Jean-Luc Mélenchon.
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