Methomyl

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Methomyl

Methomyl ist ein Pflanzenschutzmittel aus der chemischen Gruppe der Carbamate, Thioether und Imine. Es wird als Insektizid und Nematizid eingesetzt. Das technische Produkt ist eine Mischung von (Z)- und (E)-Isomer und wird auch unter den Handelsnamen Lannate (DuPont) und Nudrin (Shell) vertrieben.

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...
Strukturformel
Struktur von Methomyl
Gemisch aus (E)-Isomer (oben) und (Z)-Isomer (unten)
Allgemeines
Name Methomyl
Andere Namen
  • (E,Z)-1-(Methylthio)ethlidenamin-N-methylcarbamat
  • 2-Methylthiopropionaldehyd-O-(methylcarbamoyl)oxim
  • S-Methyl-N-[(methylcarbamoyl)oxy]­thioacetimidat
  • 1-Methylthioethlidenamin­methylcarbamat
Summenformel C5H10N2O2S
Kurzbeschreibung

farblose Kristalle mit schwefelartigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 16752-77-5
EG-Nummer 240-815-0
ECHA-InfoCard 100.037.089
PubChem 4109
Wikidata Q423398
Eigenschaften
Molare Masse 162,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,29 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

78–79 °C[2]

Siedepunkt

Zersetzung bei Temperaturen über 140 °C[3]

Dampfdruck

6,5 mPa bei 25 °C[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300+330336410
P: 260270273284301+310+330304+340+310[2]
MAK

Schweiz: 2,5 mg·m−3 (gemessen als einatembarer Staub)[6]

Toxikologische Daten

17–24 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[7]

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).
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Geschichte

Methomyl wurde 1966 von DuPont als systemisches und Kontaktinsektizid auf den Markt gebracht.[8]

Gewinnung und Darstellung

Der Thioester wird durch die Reaktion von Methanthiol mit Essigsäure unter Wasserabspaltung gewonnen:

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Synthese von Methomyl (1)

Die anschließende Umsetzung mit Hydroxylamin liefert das Thio-Imidat:[3]

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Synthese von Methomyl (2)

Methomyl kann durch Reaktion von S-Methyl-N-hydroxythioacetimidat (MHTA)[9] in Methylenchlorid mit gasförmigen Methylisocyanat bei 30–50 °C gewonnen werden:

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Synthese von Methomyl (3)

Verwendung

Methomyl wird als Insektizid und Nematizid eingesetzt und wirkt durch Hemmung der Cholinesterase.[4]

Zulassungsstatus

Gemäß europäischer Gesetzgebung (Richtlinie 98/8/EG vom 16. Februar 1998 über das Inverkehrbringen von Biozid-Produkten)[10] und mit Entscheid vom 14. August 2007[11] liegt ein Entscheid vor, den Wirkstoff Methomyl nicht in die entsprechende Liste (Anhang I/IA der Richtlinie 98/8/EG) für Biozidprodukte aufzunehmen. Die Abgabe von Biozidprodukten, die den Wirkstoff Methomyl enthalten, ist somit in der EU für Insektizide (Produktart 18) nicht mehr erlaubt. Die Schweiz hat diese Bestimmung übernommen.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mehr zugelassen, die diesen Wirkstoff enthalten.[12]

Obwohl der Einsatz in Deutschland verboten war, wurden 2005 Rückstände davon in deutschem Gemüse nachgewiesen.[13]

Nachweis

Methomyl kann durch verschiedene chromatographische Verfahren (HPLC und GC) nachgewiesen werden.

  • Registration Sheet der UNITED STATES ENVIRONMENTAL PROTECTION AGENCY (englisch, PDF, 55 kB)

Einzelnachweise

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