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Mercedes-Benz R 129
Sportwagen von Mercedes-Benz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Mercedes-Benz R 129 ist ein Roadster. Der zweisitzige Sportwagen gehört zur SL-Baureihe von Mercedes-Benz.
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Der R 129 wurde als Nachfolgemodell des R 107 von 1989 bis zum 2. Juli 2001 produziert. 2001 wurde er vom R 230 abgelöst. Innerhalb der Bauzeit des Modells wurden die Mercedes-Klassenbezeichnungen eingeführt. Während frühe Exemplare noch als SL-Modelle (mit angefügtem SL, z. B. 500 SL) bezeichnet wurden, gehörte der R 129 ab 1993 zur SL-Klasse (mit vorangestelltem SL, z. B. SL 500).
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Modellgeschichte
Zusammenfassung
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Allgemeines

Die Entwicklung des R 129 begann bereits Mitte der 1970er Jahre, wurde jedoch vorerst zurückgestellt, weil die neuen Generationen des W 201 und W 124 viele Entwicklungs-Ressourcen beanspruchten. Dadurch erklärt sich auch der ungewöhnlich lange Produktionszyklus des Vorgängermodells R 107.
Erst um 1982 wurde das Projekt wieder aufgenommen. Etwa um das Jahr 1984 wurde das Design festgelegt, ein Patent dazu wurde am 2. Oktober 1986 eingereicht. Bei der Bodengruppe orientierte sich Mercedes an der des W 124, sie wurde jedoch auf Cabrio-spezifische Erfordernisse wie zum Beispiel höhere Torsionssteifigkeit ausgelegt.
Der R 129 hatte eine Mehrlenkerachse und einen automatisch ausfahrbaren Überrollbügel, der im Falle eines Überschlags in Bruchteilen von Sekunden ausgefahren wurde, um die Insassen zu schützen. Zunächst gab es den R 129 mit 6-Zylinder Reihen- und mit V8-Motor, später war auch der Zwölfzylinder-V-Motor aus der S-Klasse verfügbar.
Technik und Innovation
Im R 129 nutzte Mercedes im Wesentlichen die Antriebstechnik der jeweils parallel gebauten Mercedes-Benz S-Klasse. Bei der Baureihe R 129 war das zunächst der W 126, gefolgt vom W 140 und nach dessen Auslaufen der Nachfolger W 220. Da die Bauzeit der SL-Modelle typischerweise jeweils deutlich länger war als die der entsprechenden S-Klasse-Limousinen, gab es auch beim R 129 einen Modellübergang mit partiellem Wechsel der Antriebstechnik. Markant war hierbei der Übergang von den klassischen Zwei- und Vierventil-Reihen-Sechszylindern zu den neuen Dreiventil-V6-Motoren, die wesentlich preisgünstiger zu produzieren und beim Frontalaufprall sicherer sind. Auch bei den Achtzylindern wurde von Vier- auf Drei-Ventiltechnik umgestellt.
Das Fahrwerkssystem ADS (Adaptives Dämpfungssystem) wurde erstmals bei einem Mercedes als Option angeboten. Es war eine teil-hydraulische elektronische Federung der Radaufhängung (siehe Aktive Radaufhängung) mit Niveauregulierung sowohl für die Vorder- als auch für die Hinterachse. Die optimale Dämpfung wurde pro Rad anhand von Parametern von Radbeschleunigungssensoren sowie von Längs- und Querbeschleunigungssensoren des Fahrzeugs ständig elektronisch berechnet und in vier Stufen angepasst. Zudem wurde das Fahrzeug bei Geschwindigkeiten ab 120 km/h um 20 mm tiefergelegt, und die Bodenfreiheit konnte bei Geschwindigkeiten unter 40 km/h per Knopfdruck um 40 mm erhöht werden. (gilt nicht für US Modelle)
Der R 129 erhielt als erstes Mercedes-Cabrio einen automatischen Überrollbügel, der im Falle eines Überschlags binnen 0,3 Sekunden ausfährt. Ein weiteres Sicherheitsfeature sind die A-Säulen, die für den Fall eines Überschlags weitgehend knicksicher sind. Neu waren die Integralsitze, bei denen der Gurt und die Kopfstütze in den Sitz integriert sind. Sie bieten deutlich besseren Seitenhalt als die bis dahin verwendeten Sitze. Ab September 1989 war für den 300 SL-24 ein Fünfgang-Automatikgetriebe lieferbar. Für die Achtzylinder waren zu dieser Zeit die darin eingesetzten schmalen Zahnradsätze noch zu schwach.
Zum Lieferumfang des Fahrzeugs gehörte ein Hardtop, das im Winterbetrieb das Stoffverdeck schützt und das etwa ein Jahr nach Produktionsstart noch für eine kurze Zeit gegen Minderpreis abbestellt werden konnte. Als Zubehör war ab der ersten Modellpflege ein Hardtop mit Glas-Panorama-Dach erhältlich, welches freien Blick nach oben und damit auch das ein gewisses „Cabriogefühl“ in den Wintermonaten ermöglichte.
Die Hardtops sind nur bedingt zwischen den Baujahren austauschbar, da es aufgrund der Kurzhub Funktion der Seitenfenster verschiedene Dichtungssysteme gibt, die untereinander nicht kompatibel sind.
Übersicht
- 300 SL-24
- 300 SL-24
- R 129 mit offenem Verdeck
- R 129 Rechtslenker
- 280 SL (USA)
- Prinzessin Dianas 500 SL im Mercedes-Benz-Museum
- R 129 Interieur
- Ausfahrbarer Überrollbügel im Fond
Serienlackierungen
Der R 129 war zu Produktionsbeginn ab Werk in 10 Serienlackierungen und 14 Metallic-Lackierungen erhältlich. Bug- und Heckschürze sowie Seitenflanken waren in 12 dazu passenden Kontrastfarben lackiert. Das Verdeck gab es wahlweise in schwarz (740), blau (744) und braun (746).
Modellpflege zur IAA 1995
Im September 1995 wurde die Baureihe R 129 überarbeitet und auf der Frankfurter IAA 1995 vorgestellt. Die Modellpflege umfasste unter anderem:
- Neugestaltete Front- und Heckstoßfänger
- Farblose Deckgläser an den vorderen Blinkleuchten
- Dezent veränderter Kühlergrill mit nunmehr sechs statt sieben Lamellen
- Seitenwandverkleidungen und Stoßfänger nicht mehr in Kontrast-, sondern in Wagenfarbe
- Rot erscheinende, bichromatische Heckleuchten
- Neue Leichtmetallräder im 12-Loch-Design
- Türverkleidungen, Lenkrad und Sitzdesign leicht modifiziert
- Neues 5-Gang-Automatikgetriebe für SL 500 und SL 600
- Modifizierter V12- und 5,0-l-V8-Motor
- Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) (Serie nur beim SL 600)
- Aluminium-Hardtop mit Glasdach und Sonnenrollo (Option)
- Xenon-Scheinwerfer (Option)
- Ab Juni 1996 neues 5-Gg.-Automatikgetriebe auch für SL 280 und SL 320
1995 bis 1998
Der modellgepflegte R 129 war 1995 in den vier Serienlackierungen schwarz (040), polarweiß (149), imperialrot (582) und dunkelblau (904) sowie in den neun Metallic-Lackierungen smaragdschwarz (189), turmalingrün (269), azuritblau (366), bornit (481), rubin (572), rauchsilber (702), onyxgrau (721), brilliantsilber (744) und beryll (888) erhältlich.
- SL 320 (Frontansicht)
- SL 320 (Heckansicht)
- SL 500, Softtop (Frontansicht)
- SL 500, Softtop (Heckansicht)
- SL 60 AMG
Modellpflege 1998 und 2000
Im April 1998 erfolgte die zweite Modell-Überarbeitung. Vorgestellt wurde diese auf dem Turiner Automobilsalon: Die Änderungen betreffen eher Details, am markantesten sind die neugestalteten Rückleuchten.
- Neue V6- und V8-Motoren mit Dreiventiltechnik
- Neue ovale Abgasendrohre
- Außenspiegel im SLK-Design
- Neu gestaltete Rückleuchten
- Türgriffe und Karosserie-Anbauteile in Wagenfarbe lackiert
- Überarbeitete und größere Bremsanlage an der Vorderachse mit neugestalteten Fünfloch-Leichtmetallrädern und Reifen der Dimension 245/45 ZR 17
- Ab Juni 1998: SL 60 AMG nicht mehr lieferbar
Die finale und dritte Modellpflege (ab Modelljahr 2000) betrifft nur noch Details:
- Neue Lederexklusivausstattung: Im Gegensatz zu der früheren Ausführung ist nun das Nappaleder weicher und hat eine feine Narbung
- Kleinere Technikänderungen (Funkfernbedienung, APS30, Motorsteuerung etc.)
1998 bis 2001
- SL 320, Heckansicht
- SL 500 mit Hardtop
- SL 500 Softtop (Heckansicht)
- SL 500 Silver Arrow Sondermodell, (US-Version)
- SL 320 (US-Version)
Sondermodelle
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Motoren
Zusammenfassung
Kontext
Im R 129 wurden durchgängig Sechs-, Acht- und Zwölfzylinder angeboten. Anfangs standen die Modelle 300 SL, 300 SL-24 und 500 SL in den Preislisten. Ab 1992 war dann der erste Zwölfzylinder im SL, der 600 SL (später SL 600) lieferbar. Nach und nach bekam der SL die moderneren V6- und V8-Motoren aus der S-Klasse. Diese hatten Doppelzündung und drei Ventile pro Zylinder.
Sechszylinder-Ottomotoren
(1)
Auf Wunsch gab es ein 4-Gang- oder ein 5-Gang-Automatikgetriebe, die beide ab Juni 1996 durch ein ebenfalls optional erhältliches elektronisch gesteuertes 5-Gang-Automatikgetriebe abgelöst wurden.
(2)
Auf Wunsch gab es ein 4-Gang-Automatikgetriebe oder ab September 1989 ein 5-Gang-Automatikgetriebe.
(3)
Bis 1995 war das 5-Gang-Automatikgetriebe serienmäßig verbaut, ab 1995 kam das elektronisch gesteuerte 5-Gang-Automatikgetriebe serienmäßig zum Einsatz.
(4)
Die Modelle SL 280 und SL 320 sind bereits ab Werk auf die Abgasnorm Euro 2 ausgelegt, im Fahrzeugschein sind diese jedoch noch der Abgasnorm Euro 1 zugeordnet. Es besteht die Möglichkeit einer kostenlosen Steuer-Umschlüsselung auf Euro 2.
Achtzylinder-Ottomotoren
(1)
Bis 1995 war das 4-Gang-Automatikgetriebe serienmäßig verbaut, ab Mai 1996 kam das elektronisch gesteuerte 5-Gang-Automatikgetriebe serienmäßig zum Einsatz.
Zwölfzylinder-Ottomotoren
(1)
Bis 1995 war das 4-Gang-Automatikgetriebe serienmäßig verbaut, ab 1995 kam das elektronisch gesteuerte 5-Gang-Automatikgetriebe serienmäßig zum Einsatz.
(2)
Der Wert von 15,5 Litern Super auf 100 Kilometern wurde im ab dem 1. Januar 1996 geltenden NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) ermittelt.
(3)
Ab 1998 erfüllte der SL 600 die Abgasnorm Euro 3 ab Werk.
* Die Motorbezeichnung ist wie folgt verschlüsselt:
M = Motor (Otto), Baureihe = 3-stellig, E = Saugrohreinspritzung, Hubraum = Deziliter (gerundet)
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AMG-Modelle
Zusammenfassung
Kontext
Die AMG-Versionen wurden nur in kleiner Stückzahl gebaut. Ab 1993 bot AMG den SL 60 AMG mit auf sechs Liter aufgebohrtem M 119-Achtzylindermotor an. Er stand bis 1998 offiziell in den Mercedes-Preislisten und kostete in seinem letzten Produktionsjahr zirka 220.000 DM. Mit dem damals erscheinenden Facelift der Baureihe fiel er aus dem Programm.
Aufbauend auf dem SL 280 entwickelte AMG im Jahr 1995 den SL 36 AMG mit 3,6 Liter-Sechszylinder-Reihenmotor (M 104 E 36) und 200 kW (272 PS). Das Fahrzeug wurde von Helmut Werner, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Mercedes-Benz AG, an den Sieger des Stuttgarter MercedesCup (Thomas Muster) übergeben. Dieses Fahrzeug ist ein Einzelstück.[1]
Mitte der 1990er gab es für kurze Zeit den SL 60 AMG, den SL 70 AMG und den SL 73 AMG mit Zwölfzylindermotoren. Nach einer kurzen Pause standen diese Fahrzeuge von 1998 bis 2001 wieder zur Verfügung, allerdings nie offiziell in den Preislisten von Mercedes-Benz. Sie liefen bei Mercedes als SL 600 mit AMG-Styling-Paket und AMG-Rädern vom Band und wurden dann bei AMG in Affalterbach umgebaut.
Zusammen mit dem auf 7,0 oder 7,3 Liter vergrößertem Hubraum, dem geänderten Zylinderkopf beim 6,0-Liter-Motor und weiteren Tuningmaßnahmen wurden die Antriebswellen und die Bremsanlage modifiziert, um der höheren Leistung gerecht zu werden. Das Fahrwerk mit adaptiver Dämpfung (ADS) des Ausgangsmodells wurde beibehalten, auch Getriebe- und Achsübersetzung blieben gleich. Diese Technikpakete kosteten damals 84.441 DM (SL 70 AMG) oder 99.180 DM im SL 73 AMG (aus AMG-Manufaktur Preisliste 04/1999), zusätzlich zum Grundpreis von mindestens 240.000 DM für den SL 600 mit AMG-Styling-Paket und AMG-Rädern. Der hauptsächlich im Auftrag von AMG Japan Inc. gefertigte SL 60 AMG (Motorenkennzeichen 120981 mit 324 kW/600 Nm) kostete 1993 24.300.000 Yen, was ca. 300.000 DM oder einem Aufpreis von rund 60.000 DM entsprach.
1995 wurden 35 Exemplare des SL 72 AMG hergestellt. 25 Stück erwarb der Sultan von Brunei, lediglich 10 Exemplare gingen in den freien Verkauf. Angetrieben wird diese Version von einem Zwölfzylindermotor mit 7,2 Litern Hubraum, 368 kW (500 PS) und einem maximalen Drehmoment von 740 Nm. Die Basis war auch hier der SL 600.[2]
Auch der 1999 vorgestellte SL 55 AMG war ein Manufakturprodukt auf Basis des SL 500 (129.068), der nicht offiziell in den Preislisten von Mercedes-Benz erschien. Den SL 55 AMG treibt der auf den R 129 angepasste hubraumgleiche modifizierte 5,4-Liter-V8 an, der unter anderem auch im E 55 AMG (Baureihe 210) verwendet wurde. Der Preis für das Technikpaket (bei angeliefertem SL 500 mit AMG-Styling-Paket und AMG-Rädern) betrug 37.120 DM. Dazu gehört der Motor, eine angepasste Motorsteuerung, eine angepasste Getriebesteuerung und eine andere Hinterachsübersetzung. Auf Wunsch gab es auch noch weitere Modifikationen wie eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 280 km/h, oder weitere Individualisierungen des Innenraums.
- SL 60 AMG
(1993–1998) - SL 73 AMG
(1999–2001) - SL 55 AMG
(1999–2001) - Detailansicht: 18" AMG-Rad eines SL
- SL 60 AMG
- SL 60 AMG
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Stückzahlen
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Preise
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Sonderausstattungen (Auszug)
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Bestand in Deutschland
Zusammenfassung
Kontext
Aufgeführt ist der Bestand an Mercedes-Benz R 129 nach Hersteller- (HSN) und Typschlüsselnummern (TSN) in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt. Typen mit weniger als 100 Fahrzeugen werden nicht ausgewiesen. Bis 2007 beinhaltete der Bestand neben der Anzahl der angemeldeten Fahrzeuge auch die Anzahl der vorübergehenden Stilllegungen. Seit 2008 enthält der Bestand lediglich den „fließenden Verkehr“ einschließlich der Saisonkennzeichen.
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Weblinks
Commons: Mercedes-Benz R 129 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- R129 SL Club – Der offizielle Markenclub mit Kaufberatung und vielen weiteren Informationen zum 129er
- Fahrtest und Artikel mit Originalprospekt und damaliger Preisliste auf zwischengas.com, zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2016
- Mercedes-Benz AG: SL-Klasse Roadster der Baureihe 129, 1989–1995
- Mercedes-Benz AG: SL-Klasse Roadster der Baureihe 129, 1995–1998
- Mercedes-Benz AG: SL-Klasse Roadster der Baureihe 129, 1998–2001
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Einzelnachweise
Wikiwand - on
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