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Werkzeug, das zum Trennen oder Bearbeiten verwendet wird Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Meißel (von mittelhochdeutsch meizel) ist ein Werkzeug, das zum Trennen oder Bearbeiten unterschiedlicher Stoffe (im Wesentlichen Stein, Metall oder auch Knochen) verwendet wird. Hierbei handelt es sich um ein Werkzeug aus Stahl, das eine gehärtete keilartige Schneide sowie eine ungehärtete Schlagfläche aufweist.
Meißel werden mit Hilfe eines Hammers dazu eingesetzt, Bearbeitungsgegenstände zu teilen oder von diesen Teile abzutrennen. Zu den gängigen Typen, die in verschiedenen Größen und Ausführungen existieren, gehören Flachmeißel, Nutenmeißel, Aushaumeißel, Stegmeißel (Trennstemmer) und Kreuzmeißel. Sonderformen sind das Scharrier-, Bossier-, Schlag-, Zahn- und Sprengeisen usw. (Meißel werden von Steinmetzen als Eisen bezeichnet). Zum Hammer sagen die Steinmetze Fäustel. Fäustel und Eisen sowie weitere von Hand geführte metallene Werkzeuge werden von den Stein-Fachleuten als Geschirr bezeichnet und gehören zur Grundausrüstung bei der Steinbearbeitung.
Meißel werden in der Metallbearbeitung durch Schmiede/Kunstschmiede und Metallbauer, in der Steinbearbeitung von Steinmetzen oder auch in der Medizin zur Durchtrennung von Knochen (Osteotomie/Stomatologie) eingesetzt. Daneben gibt es auch motorgetriebene Meißel an Abbruchhämmern, Drucklufthämmern, Abbauhämmern und Bohrhämmern.
Von Laien werden die Begriffe Stemmeisen und Meißel entgegen der Fachsprache auch austauschbar verwendet.
Im Straßenbau werden an Kaltfräsen rotierende Walzen eingesetzt, die mit Fräsmeißeln bestückt sind. Diese haben die Form eines Kreisels und sind auswechselbar.
In der Tiefbohrtechnik – zumeist zum Zweck der Erschließung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten – werden als Meißel bezeichnete Bohrköpfe verwendet. Die zu diesem Zweck verbreitetste Form stellt der Rollenmeißel dar, bei dem gezähnte Kegelräder bei Drehung des Meißels das zu durchbohrende Gestein zerkleinern. Für Bodenprobenentnahmen sind spezielle Hohlmeißel üblich, siehe Pürckhauer-Bohrstock.
Hier werden Meißel als Gegenstand der Beforschung behandelt. (Meißel können andererseits auch als Werkzeug der Suche in der Archäologie dienen.)
Meißel sind lange, schmale Arbeitsmittel, die der Zerspanung dienten. Der Querschnitt kann recht- oder achteckig, rund oder quadratisch sein. Die Schneide ist in der Breite etwa gleich groß wie die Dicke, die Länge liegt bei etwa 15 cm. Der Meißel ist ein formveränderndes Werkzeug, auf das mit einem anderen Gerät geschlagen wird. Als Schlegel eigneten sich z. B. Hölzer und Schlagsteine. Der Meißel lässt sich mit dosierten Schlägen in ein Material eintreiben (z. B. beim Spalten von Fischbein, Knochen oder Geweih). Der Hohlmeißel ist zur Schneide konkav (nach innen) gewölbt und dient der Aushöhlung.
Vorzeitliche Meißel bestehen aus Feuerstein, Gestein, Geweih, Knochen, Zahnbein, z. B. vom Mammut oder Bernstein.[4][5][6][7] Sie wurden vor allem in der Levallois- und der Abschlagtechnik eingesetzt. Sie sind seit dem ausgehenden Paläolithikum bekannt, fanden ihre größte Verbreitung als Schmal- oder Hohlmeißel im Neolithikum. Ewald Schuldt fand in 106 Megalithanlagen in Mecklenburg-Vorpommern 60 Flach- und 36 Hohlmeißel. Der älteste geschliffene Knochenmeißel stammt aus Přezletice in Tschechien und ist etwa 700.000 Jahre alt.[8]
Die bisher ersten Nachweise durch Verhüttung hergestellter Meißel aus fast reinem Kupfer entstammen dem 6. vorchristlichen Jahrtausend aus dem heutigen Serbien (Pločnik).[9][10] Deren Schneiden wurden kalt ausgeschmiedet und somit verfestigt.
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