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US-amerikanischer Musikproduzent und Mitbegründer der Vanguard Records sowie ein namhafter Musikwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Maynard E. Solomon (* 5. Januar 1930 in New York City; † 28. September 2020 ebd.)[1] war ein US-amerikanischer Musikproduzent, Mitbegründer der Vanguard Records und Musikwissenschaftler. Er wurde durch seine biografischen Studien über Komponisten der Wiener Klassik bekannt, insbesondere über Ludwig van Beethoven (er verfasste eine einflussreiche Biografie und eine preisgekrönte Essay-Sammlung), W. A. Mozart (Biografie) und Franz Schubert.[2] Solomon war der erste, der die viel diskutierte Theorie der Homosexualität Schuberts in einem wissenschaftlichen Rahmen offen darlegte.[3]
Zusammen mit seinem Bruder Seymour gründete Solomon 1950 Vanguard Records. Das Label war eines der wichtigsten, die sich in den 1950er Jahren dem Blues und der Folk Music widmeten. Solomon produzierte für Vanguard zahlreiche Alben und schrieb auch die Einführungstexte.
Die erste Band, die Vanguard vertraglich verpflichten konnte, war Pete Seeger & The Weavers. Mit dem Mitschnitt eines Konzerts 1955 in der Carnegie Hall erfolgte der kommerzielle Durchbruch. Solomon sicherte sich auch die Rechte für das Newport Folk Festival. Weitere von Solomon verpflichtete Künstler waren Paul Robeson und Joan Baez. Ende der 1960er Jahre hatte Vanguard einigen Erfolg mit Rockmusikern, insbesondere Country Joe and the Fish.
Solomon war in diesen Jahren überzeugter Marxist und veröffentlichte 1973 das Buch Marxism and Art, das zu einem Standardwerk wurde.
Er wohnte in New York City im Dakota Building.
Später begann Solomon eine zweite Karriere als Musikwissenschaftler, speziell als Autor von Musikerbiographien, darunter zu Mozart und Beethoven. In der Mozart-Monographie stellt er eine Beziehung des Salzburger Komponisten mit der Prager Sopranistin Josepha Duschek in den Raum, die allerdings nicht belegt ist. Nach akribischen Archivforschungen identifizierte er 1972 Beethovens Unsterbliche Geliebte mit Antonie Brentano, womit er große Aufmerksamkeit erregte.
1997 wurde Solomon Mitglied der International Musicological Society. Seine Mozart-Biographie wurde für den Pulitzer-Preis nominiert und erhielt den Deems Taylor Award, ebenso seine Biographie über Beethoven und seine Studien über Charles Ives. Seine Beethoven Essays wurden 1988 mit dem Otto Kinkeldey Award ausgezeichnet. Daneben veröffentlichte Solomon mehrere Aufsätze zur Psychoanalyse und einige Bücher zur Ästhetik. Er war Gastprofessor an den Universitäten in Yale, Harvard und Columbia sowie an der Juilliard School. 2016 wurde er zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt.[4]
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