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Philologe und mittelalterlicher Einbandforscher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Max Joseph Husung (* 16. November 1882 in Zerbst/Anhalt; † 17. September 1944 in Helmstedt) war ein deutscher Bibliothekar und Einbandforscher.
Husung studierte Klassische Philologie und wurde 1910 an der Universität Greifswald promoviert. 1912 wurde er Volontär, 1914 Assistent an der Universitätsbibliothek Göttingen. 1915 wechselte er zunächst als Hilfsbibliothekar, ab 1919 als Bibliothekar an die Universitätsbibliothek Münster. Ab 1922 arbeitete als wissenschaftlicher Beamter an der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin, wo er 1925 Leiter der Geschäftsstelle des Gesamtkatalogs der Wiegendrucke und 1927 dazu Leiter der Inkunabelsammlung wurde. Er begründete dort die „Einbandsammlung“.[1]
Husung wurde im September 1933 aus politischen Gründen aus dem Dienst entlassen und war damit der einzige wissenschaftliche Beamte der Preußischen Staatsbibliothek der aus rein politischen Gründen zwischen 1933 und 1945 aus dem Dienst ausscheiden musste.[2][3]
Er gilt als Experte in den Hilfswissenschaften der Inkunabelkunde und der Einbandkunde des Mittelalters. Seine Schwerpunktthemen des romanischen Blindstempels und der gotischen Lederschnitteinbände und auch sein Streben nach der von ihm angeregten Beziehung zwischen Bucheinband und Graphik im Mittelalter beweisen, wie groß Husungs kunstgeschichtliches Interesse an der Einbandkunde war.[4]: S. 175 Zeitlebens versuchte er, die Bedeutung des Bucheinbandes in ihren kunsthistorischen Kontext zu stellen. Eine seiner zentralen Forderungen war: „Die Forderung des Einbezuges der Geschichte des Bucheinbandes in die vergleichende Kunstgeschichte kann nicht oft genug erhoben werden“[4]: S. 284
Die Einbandsammlung in der Staatsbibliothek zu Berlin und umfangreiche Sammlungen von Einbanddurchreibungen, die in der Einbanddatenbank erfasst sind, bilden die Grundlage einer Reihe weiterer Aktivitäten im Bereich der Einbandforschung.[5]
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