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österreichischer Cellist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Martin Rummel (* 2. Mai 1974 in Linz) ist ein österreichischer Cellist und Kulturmanager. Seit 2021 ist er Rektor der Anton Bruckner Privatuniversität.[1]
Martin Rummels Vater ist der Jurist Peter Rummel. Er besuchte die Volksschule Linz-Harbach und maturierte 1992 mit Auszeichnung am Akademischen Gymnasium. Nach frühem Cembalo- und Klavierunterricht bei Helga Schiff-Riemann begann er 1982 bei Wilfried Tachezi an der heutigen Anton Bruckner Privatuniversität das Cellospiel. Parallel dazu setzte er ebendort ein Cembalostudium bei August Humer fort, das er aber nicht abschloss. Im März 1991 absolvierte er die Diplomprüfung als Cellist mit Auszeichnung. Es folgten private Studien in London bei Robert Cohen und William Pleeth. Nach weiteren Studien bei Maria Kliegel absolvierte er an der Musikhochschule Köln das Diplom mit Auszeichnung und das Konzertexamen.
Rummel tritt international als Solist und Kammermusiker auf. Konzerte führten ihn durch Europa, Asien, Ozeanien, Südamerika und die USA. Er konzertierte unter anderem im Wiener Konzerthaus, im Wiener Musikverein, im Brucknerhaus Linz, in der Tonhalle Düsseldorf, im Krannert Center in Urbana, beim Carinthischen Sommer, beim Varna Summer und bei der Biennale di Venezia.
Rummel spielte zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, darunter das Concerto Drammatico von Graham Whettam (2000, USA) und den Part des Solocellos in Thomas Daniel Schlees Kirchenoper Ich, Hiob (2007, Ossiach).
In den letzten Jahren widmet Rummel sich verstärkt der zyklischen Aufführung der Solosuiten von Johann Sebastian Bach und Projekten wie seinem eigenen Arrangement des Liederzyklus Winterreise von Franz Schubert, das er mit dem Pianisten Norman Shetler und Schauspielern wie August Zirner oder Xaver Hutter zur Aufführung bringt.
Von 2000 bis 2007 leitete Rummel eine Violoncelloklasse an der Musikakademie der Stadt Kassel und wurde 2008 auf einen Lehrstuhl an der University of Auckland berufen, wo er bis Ende 2013 im Blockunterricht eine Celloklasse leitete und ab 2016 als Associate Professor die School of Music leitete. Ab 2014 war Rummel Lehrbeauftragter an der Universität Wien im Universitätslehrgang Cultural Communication.[2] In den Jahren 2020 und 2021 war er Geschäftsführer der Jam Music Lab – Privatuniversität für Jazz und Popularmusik Wien.[3][4] Er gibt außerdem Gast- und Meisterkurse – beispielsweise bei den Holzhauser Musiktagen, an der University of St Andrews, der Folkwang Universität, dem Shanghai Conservatory of Music, dem New England Conservatory,[5] der Longy School of Music in Boston, dem Orchesterzentrum NRW oder der Internationalen Sommerakademie Lenk (Schweiz). Seit 2021 ist er Rektor der Anton Bruckner Privatuniversität Linz.[1] Im September 2024 wurde er als Nachfolger von Karl Wöber zum Vorsitzenden der Österreichischen Privatuniversitätenkonferenz (ÖPUK) gewählt.[6][7]
Rummel war Künstlerischer Leiter der Konzertreihe JSB in der Linzer Ursulinenkirche (1997–1999) sowie des Festivals kammerMUSIK im Stift Wilhering (2001–2002). Von 2004 bis 2005 war er Direktor der Holzhauser Musiktage. Er war Intendant des Klassik Musikfest Mühlviertel[8] in Oberneukirchen (2007 bis 2012[9]) sowie des Wiener Gitarrefestival (2008 bis 2011). Von 2006 bis 2007 war er Präsident des Zentrum für Interkulturelle Begegnung[10] der Jüdischen Gemeinde Baden (Niederösterreich) und von 2010 bis 2015 Präsident der Vienna Music Group. Von 2014 bis 2015 war er Mitglied des Leitungsteams des VTMÖ.[11]
Außerdem war Rummel von 2004 bis 2008 Vorstandssprecher der von seiner Mutter ins Leben gerufenen Stiftung „Instrumente für Talente“, die begabten jungen Musikern Streichinstrumente zur Verfügung stellt. Von 2008 bis 2014 moderierte er die monatliche Sendung Rummels Rubrik.[12] auf Radio Stephansdom, in der er in jeder Sendung einen Musiker porträtierte. 2009 gründete er gemeinsam mit dem Kulturpromotor Wolfgang Lamprecht das Musikunternehmen paladino music, das er seit 2011 als paladino media gmbh[13] alleine weiterführt.
Zwischen 2004 und 2009 erschienen unter Rummels Herausgabe im Bärenreiter-Verlag zahlreiche Etüdenwerke für Violoncello. Für die großen Sammlungen von David Popper, Friedrich Grützmacher und Jean Louis Duport verfasste er Textbände, die den Ausgaben beiliegen.
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