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deutsche Malerin und Kinderbuchillustatorin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Marianne Schneegans (* 10. Dezember 1904 in Kreuznach; † 15. August 1997 in Meisenheim/Glan) war eine deutsche Malerin und Kinderbuchillustratorin.
Marianne Schneegans wurde am 10. Dezember 1904 als dritte von vier Schwestern geboren. Die Mutter, Clara Schneegans geb. Behler, stammte aus einer Koblenzer Kaufmannsfamilie. Der Vater Ferdinand Schneegans war Weinkommissionär in Kreuznach. Zu seinen Kunden zählten die ersten Hotels in Berlin. Die Familie lebte im angesehenen Bäderviertel in Kreuznach, die Bildhauerfamilie Cauer zählte zum engsten Freundeskreis.
Die Schwestern erlebten eine unbeschwerte Kindheit, in der Phantasie, bildnerisches Gestalten und Musik gepflegt wurden. Marianne Schneegans besuchte wie ihre Schwestern das örtliche Lyzeum, das unter der Leitung von Lina Hilger eine beispielhaft fortschrittliche Reformschule war.
Nach den bedrückenden Jahren des Ersten Weltkriegs und nach mehreren lebensbedrohlichen Krankheiten wurde Marianne Schneegans an der Kunstakademie Berlin aufgenommen. Unter Professor Ludwig Bartning bekam sie erste Kontakte zur Blumenmalerei. Nach einem Zwischenspiel 1928 als Zeichenlehrerin an ihrer ehemaligen Schule wechselte sie an die Stuttgarter Akademie in die Klasse von Prof. Hans Spiegel, wo der Schwerpunkt auf der Darstellung von Figürlichem und Bildlichem lag. Hier lernte sie ihren späteren Mann, den aus Maulbronn stammenden Künstler Robs Mayer, kennen. Am 19. September 1931 heiratete das Paar und versuchte, als freischaffende Künstler eine Existenz aufzubauen. Am Anfang standen Arbeiten im Selbstverlag, wie Grußkarten, die Marianne Schneegans entwarf, Robs Mayer als Kupferstich ausführte (er war Graveur) und der Vater Robert Mayer in seiner Zeitungsdruckerei druckte.
Schon während des Studiums war der Kinderbuchverlag Thienemann Stuttgart auf Marianne Schneegans aufmerksam geworden, der Beginn einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit. Bei mehreren Verlagen erschienen, von ihr illustriert, 18 Bilderbücher, 19 Kinderbücher, 19 Adventskalender, 35 Schutzumschläge, sowie zwei illustrierte Gedichtbände Freude mit Blumen und Freude an Tieren. Das bekannteste Buch war wohl die Rätselstiege. Der Rudolf Schneider Verlag Reichenau / Sachsen, der Thienemann Verlag Stuttgart, Ackermanns Kunstverlag Zürich und München, der Michel Verlag Nürnberg, der Korsch Verlag Gilching sowie zahlreiche andere Verlage gehörten zu ihren regelmäßigen langjährigen Auftraggebern.
Außerdem arbeitete sie durch Beiträge in den Schülerzeitschriften Der Sommergarten und Jugendlust sowie in Auerbachs Kinderkalender mit. Von 1936 bis in die 1950er Jahre schuf sie phantasievolle Adventskalender, die weit verbreitet waren. Auch die Zwergenkalender, von denen sie nach 1950 mehrere Jahrgänge für verschiedene Verlage (Michel, Korsch) malte, fanden großen Anklang. Fast gleichzeitig mit den Aufträgen im figürlichen Bereich wurde Marianne Schneegans als Blumenmalerin engagiert. Die beliebten Blumenpostkarten im Ackermann Kunstverlag entwickelten sich zur zweiten Säule ihres Schaffens und erlangten internationale Verbreitung. Von 1936 bis zum Ende ihres künstlerischen Schaffens entstanden über 200 Blumenstücke. Aufträge aus Industrie und Wirtschaft kamen hinzu, für die Marianne Schneegans Verpackungen entwarf sowie Anzeigen und Werbung gestaltete, die häufig von subtilem Humor gekennzeichnet waren.
Von 1939 bis 1948 war Marianne Schneegans mit ihrer Tochter (* 1941) auf sich gestellt, da sich ihr Mann Robs Mayer erst im Krieg und danach in französischer Gefangenschaft befand. Es gelang ihr, auch in diesen Jahren den Lebensunterhalt für sich und ihr Kind ausschließlich mit ihrer Malerei zu verdienen.
Den stilistischen Wandel der Kinderbuchillustration Anfang der 1960er Jahre vollzog Marianne Schneegans nicht mehr, zumal ihre Hände durch eine rheumatische Krankheit beeinträchtigt waren. In dieser Zeit nahm sie in Zusammenarbeit mit dem Michel Verlag Nürnberg die 1953 erstmals erschienenen Zwergenkalender wieder auf und malte drei weitere Jahrgänge (1967–1969), die in vielen Kinderzimmern hingen. Ihr Mann Robs Mayer fand eine Anstellung als Kunsterzieher am Paul Schneider Gymnasium in Meisenheim am Glan, wo das Ehepaar von 1959 an wohnte. Sie malte und zeichnete bis in die 1970er Jahre. Am 15. August 1997 verstarb Marianne Schneegans in Meisenheim. Der künstlerische Nachlass liegt in den Händen der Tochter Irmgard Bossert.
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