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Mar Saba
byzantinisches christlich-orthodoxes Kloster Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Mar Saba, das Sabas-Kloster, die Heilige Laura von Sankt Sabbas (griechisch Ἱερὰ Λαύρα τοῦ Ὁσίου Σάββα τοῦ Ἡγιασμένου, syrisch ܕܝܪܐ ܕܡܪܝ ܣܒܐ, arabisch دير مار سابا, hebräisch מנזר מר סבא) ist ein griechisch-orthodoxes Kloster im Kidrontal in der Wüste Juda, 12 km östlich von Betlehem. Es ist nach seinem Gründer, dem hl. Sabas, benannt. Mar Saba ist eines der ältesten bewohnten Klöster weltweit. Derzeit leben dort etwa zehn Mönche.

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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Das Sabas-Kloster wurde 483 als eine Lawra, eine Einsiedlerkolonie mit einer gemeinsamen Kirche, gegründet. Der erste Abt war der Gründer Sabas.
Im 8. Jahrhundert verbrachte der Kirchenvater Johannes von Damaskus dort seine letzten Lebensjahre; auch sein Adoptivbruder Cosmas von Maiuma lebte dort bis zu seiner Ernennung zum Bischof im Jahr 743. Zur Klostergemeinschaft zählten neben Griechischsprechern auch Gruppen von Syrern (Aramäern) und Georgiern sowie in wachsender Zahl Arabischsprecher. Mar Saba blieb auch zur Zeit der Kreuzfahrerherrschaft (1099–1187) als ostkirchliches Kloster aktiv.
Das Kloster pflegte eine seinen Bedürfnissen angepasste Art der Alt-Jerusalemer Liturgie, bis es Anfang des 2. Jahrtausends den Byzantinischen Ritus übernahm. In georgischer Übersetzung erhalten ist das in Mar Saba gebräuchliche spätantike Tropologion (Gesangbuch: georg. Iadgari), bezeugt durch die Handschrift Tiflis H-2123 sowie mehrere Kodizes im Sinaikloster.[1]
Das byzantinische liturgische Typikon des Klosters[2] fand weiteste Verbreitung und wurde in mehrfach überarbeiteter Konstantinopler Form zur andauernden Leitlinie der Kirchen byzantinischer Tradition.[3]
Das Sabas-Kloster war in Spätantike und Mittelalter ein bedeutendes Zentrum georgischer Gelehrsamkeit und Literatur.[4] 864 ließ der im Georgier-Kloster Chandsta (im Nordosten der heutigen Türkei) ausgebildete Mönch Makari Leteteli in Mar Saba durch den Kalligraphen Ammonas das Mravaltavi (Homiliar) Cod. Sinait. iber. 32+57+33+89/N kopieren, das er später dem Sinaikloster stiftete.[5]
Zur Zeit der Abbasiden wurde das Kloster ein führendes intellektuelles Zentrum des entstehenden arabischsprachigen Christentums. Um 885/86 kopierte in Mar Saba der Mönch Antonios David aus Bagdad mehrere arabische Handschriften mit homiletischen und asketischen Texten für das Sinaikloster (Vat. arab. 71; Strasb. Orient. 4226 [arab. 151]; Sinait. NE arab. M35 [Homilien und Hymnen]).[6]
Im Kloster fand Morton Smith im Jahr 1958 die fragmentarische Kopie eines dem Clemens von Alexandria zugeschriebenen Briefs. Dieser enthielt Zitate aus dem heute so genannten Geheimen Markus-Evangelium.
- Mar Saba um 1900
- Mar Saba 2005
- Mar Saba 2005
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Literatur
- Albert Ehrhard: Das griechische Kloster Mâr-Saba in Palästina: seine Geschichte und seine literarischen Denkmäler. In: Römische Quartalschrift, Jg. 7 (1893), S. 32–79, ebd. S. 63–65: Liste mit 21 griechischen Handschriften aus Mar Saba.
- Joseph Patrich (Hg.): The Sabaite Heritage in the Orthodox Church from the Fifth Century to the Present (= Orientalia Lovaniensia Analecta 98). Peeters, Leuven 2001, ISBN 978-90-429-0976-2.
- Sidney H. Griffith: Anthony David of Baghdad, Scribe and Monk of Mar Sabas: Arabic in the Monasteries of Palestine. In: Church History 58,1 (1989), p. 7–19.
- Nikolaus Egender: Die Mönchskolonie Mar Saba in der judäischen Wüste. Er machte die Wüste zum Wasserteich (Ps 107,35). In: Erbe und Auftrag 80 (2004) S. 46–53.
- Diego R. Fittipaldi: The Typikon of Mâr Saba in the XIII Century or what and when to read in the Monastic Byzantine Liturgy. In: Temas Medievales, Band 23, 2015, p. 89–113.
- Martin Lüstraeten: Die handschriftlichen arabischen Übersetzungen des byzantinischen Typikons. Zeugen der Arabisierung und Byzantisierung der melkitischen Liturgie (= Jerusalemer Theologisches Forum, Bd. 31). Aschendorff, Münster 2017, ISBN 978-3-402-11039-3.
- Daniel Galadza: Liturgy at the Great Lavra of St. Sabas from its Beginnings to the First Crusade. In: Orientalia Christiana Periodica 85 (2019), p. 113–138.
- Diego Rodrigo Fittipaldi: Die Konstantinopler Rezension des Typikons des Sabas-Klosters bei Jerusalem eingeleitet und herausgegeben nach den griechischen Handschriften Vimariensis Q 740, Hierosolymitani S. Sabae 628 und S. Crucis 106, Diss. phil. Köln 2022.
- Sebastian Brock: Two Syriac manuscripts containing the Typikon of St Sabbas: Sinai Syr. 129 and 136 (im Druck für 2024).
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Weblinks
Commons: Mar Saba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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