Loading AI tools
deutscher Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Manfred Hinrich Görtemaker (* 28. April 1951 in Großoldendorf/Ostfriesland) ist ein deutscher Historiker. Er ist emeritierter Professor für Geschichte des 19./20. Jahrhunderts der Universität Potsdam.
Nach dem Abitur am Gymnasium Westerstede studierte Görtemaker von 1969 bis 1975 Geschichte, Politikwissenschaft und Publizistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und an der Freien Universität (FU) Berlin, wo ihn insbesondere Richard Löwenthal als akademischer Lehrer prägte.[1] Parallel dazu absolvierte er ein journalistisches Volontariat bei der Siegener Zeitung. Er war von 1975 bis 1980 wissenschaftlicher Assistent von Arnulf Baring, zunächst am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft und nach Barings Wechsel 1976 auf den Lehrstuhl für Zeitgeschichte und Internationale Beziehungen am geschichtswissenschaftlichen Friedrich-Meinecke-Institut der FU.[2]
Görtemaker wurde 1977 bei Ulrich Albrecht mit einer politikwissenschaftlichen Arbeit zur Entspannungspolitik und europäischen Sicherheit im Ost-West-Verhältnis promoviert. 1980/81 arbeitete er als John F. Kennedy Memorial Fellow an der Harvard University und anschließend 1982/83 als Visiting Assistant Professor of Overseas Studies an der Stanford University. Von 1983 bis 1989 kehrte er als Hochschulassistent an die Freie Universität zurück, wo er 1990 mit einer Schrift über die Deutschland- und Europapolitik des US-Außenministers John Foster Dulles in den 1950er-Jahren habilitiert wurde. 1989/90 war er Krupp Foundation Senior Associate am Institute for East-West Security Studies in New York.[3]
Seit 1992 war Görtemaker ordentlicher Professor für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt 19./20. Jahrhundert an der Universität Potsdam. Dort fungierte er 1994/95 auch als Prorektor für Lehre und Studium sowie von 2001 bis 2004 als Vorsitzender des Senats. Seit 2014 war er erneut Mitglied des Senats. Zu seinen Schülern gehören Jürgen Angelow, Stefan Creuzberger, Helmut R. Hammerich, Clemens Heitmann, Dierk Hoffmann, Matthias Oppermann, Ernst Piper und Katarzyna Stokłosa. Im Herbst 2018 wurde Görtemaker emeritiert.[4]
Gastprofessuren führten ihn 1995 an die Duke University in Durham (North Carolina, USA) und 1999 an das Dartmouth College in Hanover (New Hampshire, USA). 2002/03 war er Visiting Fellow am St. Antony’s College der University of Oxford. Von 2005 bis 2017 war er Gastprofessor am Dipartimento di Politica, Istituzioni, Storia der Università di Bologna und am Dipartimento di Scienze Politiche e Sociali der Università di Bologna.
Von 1992 bis 1994 gehörte Görtemaker dem Wissenschaftlichen Beirat zur Neugestaltung der Historischen Stätte im Schloss Cecilienhof an. Von 1996 bis 2004 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam und von 2005 bis 2011 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Menschenrechtszentrums der Universität Potsdam sowie von 2009 bis 2015 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Point-Alpha-Stiftung. Von 2006 bis 2010 wirkte er als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats Memorium Nürnberger Prozesse an der Einrichtung eines Museums im Justizpalast in Nürnberg mit, das an die Nürnberger Prozesse von 1945 bis 1949 erinnert und zugleich die Geschichte der Völkerstrafrechtspolitik von den Haager Konferenzen bis zum 2002 eingerichteten Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (IStGH) dokumentiert.
Seit 1998 ist Görtemaker Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) und des Beirates für Museumsfragen der Bundeswehr. Er ist Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv im Landesarchiv Berlin.
2012 wurde er zusammen mit dem Professor für Strafrecht Christoph Safferling von dem Bundesjustizministerium mit der Untersuchung der „Kontinuität des nationalsozialistischen Deutschlands in das Regierungshandeln des Bundesministeriums der Justiz in der Nachkriegszeit der 1950er und 1960er Jahre“ beauftragt.[5] Der Abschlussbericht wurde 2016 veröffentlicht.[6]
2016 erhielt Görtemaker das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold.
Er ist mit der Historikerin Heike B. Görtemaker verheiratet.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.