Makrosomie

Störung der fetalen Entwicklung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Makrosomie (von altgriechisch μακρός makros, deutsch groß, ‚weit‘, ‚lang‘ und altgriechisch σῶμα sṓma, deutsch Körper) bezeichnet eine abnormale Größe des Körpers, von Körperteilen oder von Organen, also einen Großwuchs.[1]

Schnelle Fakten Klassifikation nach ICD-10 ...
Klassifikation nach ICD-10
P08 Störungen im Zusammenhang mit langer Schwangerschaftsdauer und hohem Geburtsgewicht
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)
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Im Gegensatz zum Riesenwuchs, auch Gigantismus oder Hypersomie genannt, wird mit „Makrosomie“ meist jedoch die fetale Makrosomie bezeichnet.[2]

Fetale Makrosomie

Hinweis: Alle hier angegebenen Durchschnittswerte gelten ausschließlich für die Europäer oder deren Nachkommen. Bei Kindern aus anderen Bevölkerungsgruppen gelten andere Perzentilen.

Die Makrosomie ist definiert als ein Geburtsgewicht oberhalb der 95. Perzentile (4350 g).[3] Das durchschnittliche Geburtsgewicht in der vollendeten 40. Schwangerschaftswoche bei männlichen Einlingen liegt bei 3600 g. Normale Geburtsgewichte liegen innerhalb eines Toleranzbereichs von 10 %. Bei makrosomen Feten kann die Abweichung bis zu 20 % betragen. Das American College of Obstetricians and Gynecologists definiert die Makrosomie mit einem Geburtsgewicht von über 4500 g.[4] Am weitesten verbreitet ist die Grenzziehung bei einem Geburtsgewicht über 4000 g.[5]

Makrosome Feten werden meist durch einen mütterlichen Diabetes mellitus oder einen Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes) verursacht.[2][6][7]

Heutzutage klären Ärzte und Hebammen bei fetaler Makrosomie und geplanter vaginaler Geburt über das Risiko einer Schulterdystokie auf. Es hat sich gezeigt, dass das Risiko hierfür ab einem Geburtsgewicht von 4000 g um das 10–20-fache steigt.

Im Rahmen von Syndromen

Der Begriff Makrosomie tritt bei folgenden Syndromen auf:

Siehe auch

Literatur

  • M. Bleichenbacher, A. F. Haenel: Das perinatale Risiko bei erheblicher Makrosomie. Untersuchung aufgrund der Datenbank der Arbeitsgemeinschaft schweizerischer Frauenkliniken (ASF) 1983–1992. In: Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Band 55, Nr. 6, Juni 1995, S. 339–344, doi:10.1055/s-2007-1023329, PMID 7657143.
  • M. Kolben, K. T. Schneider, C. Thieme, J. Schöffel, H. Graeff: Makrosomie des Feten und klinische Relevanz. In: Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Band 50, Nr. 4, April 1990, S. 270–277, doi:10.1055/s-2007-1026476, PMID 2358178.

Einzelnachweise

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