Münsing

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Münsingmap

Münsing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen am Starnberger See. Sitz der Gemeindeverwaltung ist im gleichnamigen Dorf.[2]

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 47° 54′ N, 11° 22′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Bad Tölz-Wolfratshausen
Höhe: 666 m ü. NHN
Fläche: 52,23 km2
Einwohner: 4375 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82541
Vorwahlen: 08177, 08171, 08801
Kfz-Kennzeichen: TÖL, WOR
Gemeindeschlüssel: 09 1 73 137
Gemeindegliederung: 24 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Weipertshausener Straße 5
82541 Münsing
Website: www.muensing.de
Erster Bürgermeister: Michael Grasl (FW)
Lage der Gemeinde Münsing im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
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Karte
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Münsing von Norden mit Zugspitze

Geografie

Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Ufer des Starnberger Sees auf eine Länge von ca. 15 km[3] bis auf den Münsinger Rücken, der sich zwischen dem See und dem Isartal erhebt, und schließt auch den westlichen Tischberg mit ein, der die südliche Kuppe des Rückens bildet. Die Orte Ammerland, Holzhausen, Ambach und St. Heinrich liegen unmittelbar am Ostufer des Starnberger Sees. Der Ort Münsing selbst liegt 2 km vom Ostufer des Sees entfernt.

Gemeindeteile

Es gibt 24 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

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Ansicht von Münsing
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Münsing, Bachstraße
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Hügelgrab an der „Biber“

Münsing wurde im Frühmittelalter von den Bajuwaren besiedelt. Die urkundliche Ersterwähnung um 740 als Munigisingun in den Traditionen des Hochstifts Freising lässt auf einen Ursiedler namens Munigis schließen. Die Kirche in Münsing war seit 1355 dem Kloster Beuerberg inkorporiert. Der Ort Münsing war ab 1596 ein Teil der geschlossenen Hofmark Ammerland, die ab 1681 nacheinander drei geistlichen Fürsten aus dem Hause Wittelsbach gehörte: Albrecht Sigmund (1623–1685), Bischof von Freising und Regensburg, Joseph Clemens (1671–1723), Erzbischof von Köln sowie Bischof von Regensburg, Freising, Hildesheim und Lüttich, sowie Johann Theodor (1703–1763), Kardinal und Bischof von Regensburg, Freising und Lüttich. Es folgten als Besitzer die Grafen von Baumgarten.

Ab 1800

Die Gemeinde Münsing sowie die Gemeinden Holzhausen am Starnberger See und Degerndorf wurden 1818 im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern selbstständige politische Gemeinden. Franz Graf von Pocci, der Schloss Ammerland in den 1840er Jahren übernahm, machte die Gegend zu einem beliebten Treffpunkt von Malern und anderen Persönlichkeiten der bildenden Kunst.[6]

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinde Holzhausen am Starnberger See und ein Teil der Gemeinde Degerndorf eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3440 auf 4301 um 851 Einwohner bzw. um 30,2 %.

Politik

Zusammenfassung
Kontext

Bürgermeister

Michael Grasl ist seit April 2005 Erster Bürgermeister. Bei der Wahl im März 2014 erhielt er 91,4 % der Stimmen; 2020 wurde er im Amt bestätigt.

Gemeinderat

Nach der Kommunalwahl am 15. März 2020 hat der Gemeinderat 16 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,5 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

Gemeinderatswahl Münsing 2020
Wahlbeteiligung: 70,5 %
 %
30
20
10
0
20,9
16,7
13,5
11,3
11,2
9,4
9,1
7,9
n. k.
WGMb
WGAd
EDe
WGHg
BLh
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  −5
−10
+20,9
−5,5
+1,8
−2,8
−0,4
−4,9
−1,6
−1,7
−5,8
WGM
WGA
ED
WGH
BL
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Wählergruppe Münsing
d Wählergruppe Ammerland
e Einigkeit Degerndorf
g Wählergruppe Holzhausen
h Bürgerliste
Sitzverteilung im Gemeinderat Münsing 2020
        
Insgesamt 16 Sitze
  • Grüne: 3
  • WGA: 2
  • WGH: 1
  • WGM: 3
  • ED: 2
  • BL: 1
  • FW: 2
  • CSU: 2

Weitere Wahlen

In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse von Bundes-, Landtags- und Europawahlen in Münsing dargestellt.

Weitere Informationen Jahr, Wahl ...
Jahr Wahl Wbt. CSU Grüne AfD SPD FDP FW Linke BSW ÖDP Sonst.
2025 Bundestagswahl 89,4 46,4 15,6 11,7 8,2 6,2 3,8 3,7 2,0 0,4 2,0
2024 Europawahl 75,5 40,7 15,2 7,2 5,9 6,5 11,1 1,3 3,3 1,8 7,0
2023 Landtagswahl 81,9 40,0 18,5 8,5 4,9 4,1 16,9 1,6 1,9 4,6
2021 Bundestagswahl 87,9 36,4 17,7 5,5 10,9 13,2 7,6 2,2 1,2 5,3
2019 Europawahl 74,7 42,8 21,8 4,7 6,6 4,6 4,6 1,8 6,0 7,1
2018 Landtagswahl 83,9 38,0 25,9 5,3 5,0 5,4 10,0 1,9 4,3 4,2
2017 Bundestagswahl 87,1 43,6 13,7 7,3 7,8 15,1 2,7 4,5 1,0 4,3
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Wappen

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Wappen der Gemeinde Münsing
Blasonierung: „Über silbernen Wellen von Rot und Blau geteilt, darauf nebeneinander eine goldene heraldische Lilie und schräg gekreuzt ein goldener Schlüssel und ein goldenes Schwert.“[8]

Das Wappen wird seit 1985 geführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Fernsehen

Die Gemeinde ist, zusammen mit der Nachbarstadt Wolfratshausen, der zentrale Schauplatz der erfolgreichen ARD Vorabend-Serie Hubert ohne Staller.

Regelmäßige Veranstaltungen

Traditionell findet in Münsing alle vier Jahre, zuletzt 2016, das Münsinger Ochsenrennen statt.

Jedes Jahr wird in einem Gemeindeteil von Münsing (Münsing-West, Münsing-Ost, Ammerland) und den anderen Dörfern in der Gemeinde (Holzhausen und Degerndorf) ein Maibaum aufgestellt. Im Jahre 2022 wurde der Maibaum in Münsing-Ost neu errichtet, der Maibaum in Degerndorf wird 2024 neu aufgestellt. 2023 bekam der Westteil von Münsing einen neuen Maibaum.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahn

In der Gemeinde gibt es heute keinen Bahnhof. Im Gemeindeteil Degerndorf befand sich bis 1972 ein Bahnhof der ehemaligen Isartalbahn von München Süd nach Bichl.

Bus

Münsing wird durch zwei Regionalbuslinien des MVV erschlossen.

Weitere Informationen Linie, Linienverlauf ...
Linie Linienverlauf Verkehrsunternehmen
373Seeshaupt – Münsing – Wolfratshausen (S)RVO
961Ammerland – Münsing – Starnberg Nord (S)DB Regio Bus Bayern
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Straßenverkehr

Die A 95 verläuft bei Münsing und bietet so eine schnelle Verbindung nach München.

Schifffahrt

Es gibt eine Schiffsanlegestelle der Bayerischen Seenschifffahrt in Ambach. Außerdem fahren Busse nach Starnberg, Wolfratshausen, Seeshaupt und Innsbruck.

Bildungseinrichtungen

In der Gemeinde gibt es die Grundschule Münsing und Kindergärten in Holzhausen (kirchlich), Degerndorf (kommunal) und Ammerland (privat).

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1993: Vicco von Bülow (Loriot; 1923–2011), Humorist, von 1963 bis zu seinem Tod in Ammerland ansässig

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit Münsing verbunden

Literatur

  • Maximilian Schmidt: Die Fischerrosl von St. Heinrich. 2000, ISBN 3-935115-11-3.
  • Dirk Heisserer: Wellen: Wind und Dorfbanditen: Literarische Erkundungen am Starnberger See. 1996, ISBN 3-424-01242-4.
  • Festschrift 1200 Jahre Münsing. Münsing 1979.
  • Friedrich Schnell und Hans-Peter Uenze: Orts- und Pfarrgeschichte von Münsing, 740–1400, Eigenverlag 1966.
  • Alma Lanzinger und Gemeinde Münsing: Ammerland anno dazumal. Eigenverlag 2005.
  • Reihe Chronik Münsing, Band 1, Pfarrbeschreibungen, Familienbücher und Katasterkarten – Quellen zu den Familien Münsings, Holzhausens, Höhenrains und Degerndorfs vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, herausgegeben von Johannes Bernwieser und Sarah Ewerling im Auftrag der Gemeinde Münsing, Ambacher Verlag, 2013, ISBN 978-3-9816330-0-9.
  • Reihe Chronik Münsing, Band 2, Die Ortschaft Münsing von 1900 bis 2000 in Bildern, Geschichten und Erinnerungen – ein Bürgerprojekt, herausgegeben von Johannes Bernwieser im Auftrag der Gemeinde Münsing, Ambacher Verlag, 2013, ISBN 978-3-9816330-3-0.
  • Dorf & See – Die Gemeinde Münsing in alten Ansichten. Die schönsten Motive aus der historischen Postkartensammlung der Gemeinde Münsing, Ambacher Verlag, 2016, ISBN 978-3-9816330-5-4.
  • See & Dorf – Das Münsinger Ostufer in historischen Bildern und Fotografien. Der zweite Band mit Motiven aus der Postkartensammlung der Gemeinde Münsing, Ambacher Verlag, 2017, ISBN 978-3-9816330-6-1.
Commons: Münsing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Münsing – Reiseführer

Einzelnachweise

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