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Lycoming GO-480 ist die Bezeichnung eines Kolbenflugmotors aus einer Triebwerksfamilie des US-amerikanischen Herstellers Lycoming. Alle sind in Baukastenform zusammengesetzte luftgekühlte OHV-4-Takt-Boxermotoren. Die hier verwendeten sechs Zylinder haben eine Bohrung von 130,2 mm bei einem Hub von 98,4 mm. Damit ergibt sich ein Hubraum von 7861 cm³, entsprechend 480 inch³, woraus sich die Musterbezeichnung ableitet. Der Motor wurde erstmals 1954 vorgestellt und blieb bis 1978 in Produktion. Andere Triebwerke des Herstellers mit Zylindern gleicher Abmessungen sind die Zweizylinder Lycoming O-160 und die Vierzylinder Lycoming O-320. Wie das G (geared) in der Bezeichnung zeigt, wird die Luftschraubendrehzahl durch ein Getriebe mit i=1,5625 oder i=1,55844 herabgesetzt. Je nach Verdichtung waren sie mit Kraftstoff von entweder 80/87 oder 91/96 Oktan zu betreiben. Alle Motoren mit Kompressor und die von vornherein für den Betrieb mit Kraftstoff von 100/130 Oktan ausgelegten besaßen eine Kolbenbodenkühlung durch Spritzöl.
Lycoming | |
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Lycoming GO-480 von Piaggio in einer Dornier Do 27 | |
Lycoming O-480 | |
Produktionszeitraum: | 1954–1978 |
Hersteller: | Lycoming |
Funktionsprinzip: | Otto |
Motorenbauform: | Sechszylinder-Boxermotor |
Hubraum: | 7861 cm3 |
Gemischaufbereitung: | Saugrohreinspritzung |
Motoraufladung: | teilweise Kompressor |
Leistung: | 194 – 235 kW |
Masse: | 226 kg |
Die Kolben bestehen aus einer Aluminiumlegierung und besitzen je zwei Kompressions-, einen Ölabstreifring und einen Ölverteilring. Die Pleuel weisen ein Doppel-T-Profil auf und sind aus Stahl geschmiedet. Die Kurbelwelle besteht aus einer Chrom-Nickel-Molybdänstahllegierung und wird ebenfalls im Schmiedeverfahren gefertigt. Nach der Bearbeitung werden alle Lagerflächen durch Nitrieren gehärtet. Das Kurbelgehäuse ist ein vertikal geteiltes Leichtmetallgussstück. Im vorderen Lagerschild nimmt ein Kugellager die Propellerschubkräfte auf. Alle Lager bis auf die Kolbenbolzenlager werden durch Drucköl geschmiert. In der Kurbelwelle befindet sich eine Schlammhülse, die Schwebstoffe durch Schleuderwirkung abscheidet. Die Kolbenbolzen wie auch die Kolbenbahn und die Hilfsantriebswelle bekommen ihre Schmierung durch Schleuderöl. Der aus Leichtmetall bestehende Hilfsgerätedeckel ist hinten an den Motor und den Ölsumpf angeschraubt. Er enthält die Ölpumpe und die Hilfsantriebswelle. An dem Deckel sind Starter, Generator, Kraftstoffpumpe, Drehzahlwelle und die Zündmagnete befestigt.
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