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deutscher Karikaturist, Zeichner und Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lutz Backes (auch Bubec; * 16. Juli 1938 in Mannheim) ist ein deutscher Karikaturist, Schnellzeichner, Schriftsteller und Bildhauer. Er lebt in Nürnberg.
Der als Sohn des Bankdirektors und akademischen Kunstmalers Ernst M. Backes geborene Lutz Backes erlernte den Beruf eines Industriekaufmanns und studierte nebenbei am Nürnberger Konservatorium Sprechtechnik und Dramaturgie. Er versuchte sich in unterschiedlichen Berufen als Redakteur, Bankangestellter und Auktionator und wurde ab 1961 in Nürnberg (Neues Theater, Die Hintertreppe) als Schauspieler, Autor und Regisseur aktiv. Seine Szenenfolge Bis zum letzten Wutstropfen entfachte 1965 wegen des Nacktauftritts einer Schauspielerin einen Theaterskandal. Die Folge: 132 Aufführungen in Nürnberg, München und Stuttgart. Zu der Zeit war Backes bereits als Karikaturist aktiv. Seine Zeichnungen wurden in verschiedenen Publikationen in Deutschland und über eine US-Agentur auch weltweit unter dem Künstlernamen Bubec veröffentlicht. Ab 1977 engagierte ihn das Handelsblatt, Düsseldorf, exklusiv als Porträtkarikaturisten. Seine Rubrik Bubecs Zerr-spektive wurde über 25 Jahre zu einem Markenzeichen des Wirtschaftsblattes. In den 1960er Jahren wurde er zudem „Hauskarikaturist“ der Münchner Lach- und Schießgesellschaft.
1967 entwarf Backes durch Vermittlung seines Schulfreundes Gerd Dassler (Sohn des Unternehmers Rudolf Dassler) das Logo der Puma AG, heute eines der bekanntesten Markenlogos der Welt.[1] 1981 stellte die Commerzbank seine Handelsblatt-Karikaturen aus, was so erfolgreich war, dass die Sammlung als Wanderausstellung 15 Jahre lang an 246 Orten gezeigt wurde. Ebenfalls über Jahre konnte Bubec seinen Weltrekord (Guinness-Buch der Rekorde) im Schnellzeichnen verteidigen. Als Show-Zeichner trat er in zwölf Ländern und in zahlreichen deutschen, italienischen, türkischen und bulgarischen Fernsehsendungen auf. Im Laufe der Jahre erschienen von Bubec ein Dutzend Karikaturenbände. Mehrfach wurde er beim Humorfestival („Salone dell’ Umorismo“) in Sanremo mit Goldenen Palmen ausgezeichnet. Zeitweise wirkte er als Gastdozent an der Grazer Universität für Innovation und Kreativität.
Seit den 1990er Jahren war Backes dann wieder als Kabarettist tätig. Mit der Chansonnette Barbara Sewien führte er mehrere literarisch-musikalische Kabarettprogramme auf. Als Autor veröffentlichte er drei Bücher und mehrere Boulevardkomödien, von denen die erste, Nasch mich, ich bin der Honig, in Mannheim drei Jahre lief und danach in der Schweiz, in Italien, den Niederlanden und in Belgien aufgeführt wurde. Backes war von 2002 bis 2008 zusätzlich Mitglied der Chefredaktion des EUROjournals pro management. Seit 2008 fertigt er vorwiegend Büsten und Skulpturen an, die er in Bronze gießen lässt.
Als Bildhauer steht Lutz Backes in der Tradition der Franzosen Jean-Pierre Dantan und Honoré Daumier. Diese Bildhauer, Grafiker und Karikaturisten schufen bedeutende revolutionäre politische und sozialkritische Karikaturen. Mit „schöpferischer Begabung und zeitkritischem Humor“ (so Museumsleiter Joe F. Bodenstein vom Museum Europäischer Kunst – dem früheren Museum Arno Breker im Schloss Nörvenich) modelliert Backes nun karikaturistische Bronze-Skulpturen. Erlernt hat Backes diese Kunst beim italienischen Karikaturisten und Bildhauer Giorgio Gabellini.
2023 verlieh Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Backes das Bundesverdienstkreuz am Bande. Sein besonderes Talent als Karikaturist habe er zum Wohl der Gesellschaft für Spendenaktionen an bedürftige Menschen und in besonderem Maße für Menschen mit Behinderung genutzt, teilt das zuständige Ministerium mit.[2]
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