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niederländischer Rechtswissenschaftler und Politiker (RKSP, KVP, Ministerpräsident 1946–1948, 1958–1959) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Louis Joseph Maria Beel (* 12. April 1902 in Roermond; † 11. Februar 1977 in Utrecht) war ein niederländischer Politiker und Ministerpräsident, von 1946 bis 1948 im Kabinett Beel I und von 1958 bis 1959 im Kabinett Beel II.
Louis Beel war der Sohn des Tierarztes Theodor Antoon Louis Beel und seiner Frau Anna Maria Allegonda Rutten. Er besuchte das Bischöfliche Kolleg zu Roermond, das er 1920 mit der Allgemeinen Sekundarschulausbildung abschloss. Seine erste Stelle war die eines Gemeindesekretärs der Gemeinde Roermond. 1924 wurde er Sekretär von P.J.M.Gils, dem Ersten Bischöflichen Inspecteur in Limburg. Im gleichen Jahr schrieb sich Beel als Jurastudent an der Römisch-katholischen Universität zu Nimwegen ein. 1925 wurde er Beamter der Provinzialkanzlei von Overijssel, nachdem seine Bewerbung zum beamteten Sekretär der Gemeinde Deurne abgelehnt worden war.
Am 21. September 1926 heiratete er Henrica Gerardina Maria Josepha van der Meulen. Aus der Ehe gingen ein Sohn und drei Töchter hervor.
Nach der Ablegung seines Doktoralexamens in Rechtswissenschaft 1928 war er von 1929 im Gemeindesekretariat von Eindhoven beschäftigt, seit 1934 als stellvertretender Gemeindesekretär. 1935 promovierte er mit einer Dissertation zur Frage „Selbstverwaltung oder abhängige Dezentralisation?“ (Zelfbestuur of afhankelijke decentralisatie?).
Als in Eindhoven 1942 ein NSB-Bürgermeister, Hub Pulles, gewählt wurde, nahm er freiwillig Abschied.[1] Er ließ sich mit einer Anwaltskanzlei für Verwaltungsrecht nieder. Nach dem Krieg hoffte er, eine wissenschaftliche Karriere anstreben zu können, jedoch brachte ihn der Zufall in die Nachkriegspolitik. Direkt nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er von der Militärobrigkeit von Noord-Brabant als Berater in sozialen Angelegenheiten beauftragt. Diese Tätigkeit brachte ihn auch nach London, wo Königin Wilhelmina noch im Exil war und deren Vertrauen er gewinnen konnte.
Ab 23. Februar 1945 begann er seine politische Karriere als Innenminister im Kabinett Gerbrandy III und im Kabinett Schermerhorn/Drees. Bei den Parlamentswahlen am 17. Mai 1946 erhielt die katholische Volkspartei (KVP) 32 Sitze und die PvdA 29 Sitze (von insgesamt 100). Die beiden Parteien schlossen eine Koalition; Beel bildete die Regierung Beel I. Er Beel vom 3. Juli 1946 bis 7. August 1948 zum ersten Mal Ministerpräsident. Sein Innenminister war Petrus Johannes Witteman. 1948 und 1949 übte Beel das Amt des Vertreters der Krone in Niederländisch-Indien aus, von dem er aber im Mai 1949 aus Protest gegen die – seiner Meinung nach zu nachgiebige – Indonesienpolitik der Regierung zurücktrat (siehe auch Indonesischer Unabhängigkeitskrieg#Renville-Verhandlungen). Sein Nachfolger war Tony Lovink.
Von 1949 bis 1951 lehrte Beel Verwaltungsrecht und Verwaltungskunde an der Universität Nimwegen.
Ab 6. Dezember 1951 wurde er als Innenminister in das Kabinett Drees II berufen, wobei er im September 1952 für wenige Tage auch den neu geschaffenen Posten des Sozialministers bekleidete, ehe er von Frans-Jozef van Thiel abgelöst wurde. Am 7. Juli 1956 trat er als Minister zurück, um der Kommission van Drie (später Beel-Kommission genannt) beizutreten, die auf Ersuchen von Königin Juliana und Prinz Bernhard die Greet-Hofmans-Affäre untersuchte. Am 21. November 1956 ernannte ihn die Königin zum Staatsminister.
Nach dem Rücktritt Kabinett Drees IV war er vom 22. Dezember 1958 bis zum 19. Mai 1959 erneut Ministerpräsident im Interims-Kabinett Beel II. Sein Nachfolger wurde Jan de Quay (Kabinett De Quay).
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