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polnischer Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lothar Kroll (* 9. April 1959 in Glogowek, Oberschlesien, Polen) ist ein deutsch-polnischer Maschinenbauingenieur und Hochschullehrer an der Technischen Universität Chemnitz.
Kroll studierte an der Technischen Hochschule Oppeln in Polen und an der TU Clausthal in der Fachrichtung Fahrzeugtechnik bzw. Maschinenbau, wo er 1992 promoviert wurde. Anschließend wirkte er mehrere Jahre als leitender Wissenschaftler am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden. 2005 habilitierte er sich zum Thema Leichtbau und Werkstoffmechanik und wurde 2006 auf die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung an die TU Chemnitz berufen.[1] Seit 2008 ist er Direktor des Instituts für Strukturleichtbau.[2] Zudem war er an der Fakultät für Maschinenbau von 2013 bis 2016 Dekan,[1] von 2016 bis 2019 Prodekan für Forschung, Internationales und Gleichstellung[3] und war außerdem von 2019 bis 2020 Mitglied im Erweiterten Senat der Hochschule.
Von 2015 bis 2017 war Kroll Gastprofessor am Institut für Mechanik und Angewandte Maschinenkonstruktion an der Technischen Universität Oppeln in Polen.[4] Seit 2017 ist an dieser Universität Professor für „Technische Wissenschaften“ an der Fakultät Produktion und Logistik.[5]
Kroll ist darüber hinaus seit 2013 Leiter des IWU-Fraunhofer-Kunststoffzentrum Oberlausitz[1] in Zittau und seit 2015 Leiter des IWU-Fraunhofer Forschungszentrums STEX[1] in Chemnitz, Dresden und Wolfsburg.[6]
Kroll ist Gründungsvorstand und seit 2021 Vorstandsvorsitzender der Leichtbau-Allianz Sachsen (LAS) e.V.,[7] die er als wissenschaftliche Vereinigung zur Bündelung der vorhandenen Leichtbau-Kompetenz der drei Technischen Universitäten in Chemnitz, Dresden und Freiberg, unter Beteiligung weiterer Forschungseinrichtungen aus Sachsen, strategisch konzeptionierte und mitbegründete.
Ebenfalls wirkt Kroll als Gutachter und Sachverständiger. So ist er zum Beispiel seit 2007 Gutachter der DFG und AiF und DBU, Aufbaubanken der Bundesländer und Forschungsgesellschaften, seit 2009 Mitglied im Gutachtergremium zur Evaluierung von An-Instituten, seit 2019 Sachverständiger im Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland[8] und seit 2019 EU-Gutachter für Twinning-Evaluierungen in H2020 Spreading Excellence and Widening Participation.
Er ist Mitglied in wissenschaftlichen Redaktionsbeiräten und Editor mehrerer Fachjournale. Sein jüngstes Projekt ist das englischsprachige Open Access Journal Technologies for Lightweight Structures, in dem Wissenschaftler schnell und mit qualifizierten Peer-Reviews Beiträge veröffentlichen können.[9]
Der im Fachgebiet Leichtbau deutschlandweit einzigartige Bundesexzellenzcluster MERGE entstand an der TU Chemnitz unter Krolls Federführung und wurde im Projektzeitraum von November 2012 bis zum Ende Oktober 2019 mit rund 40 Millionen Euro von der DFG gefördert.[10] Durch Krolls Kontakte zu polnischen Hochschulen und Partnern, u. a. der Technischen Universität Breslau und der Technischen Hochschule Oppeln, kann MERGE auch internationalen Erkenntnistransfer befördern. So wurde 2016 die Polish-German Bridge Conference[11] unter Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten a. D. von Sachsen, Stanislaw Tillich, ins Leben gerufen. Seit 2015 wird die „International MERGE Technologies Conference for Lightweight Structures“ (IMTC)[12] als Austauschplattform des Forschungsclusters MERGE an der TU Chemnitz abgehalten. In Kooperation mit MERGE hat Kroll zudem den internationalen Masterstudiengang „Merge Technologies for Resource Efficiency“ an Universität geschaffen.
Kroll ist (Mit-)Begründer mehrerer Institute bzw. An-Institute der TU Chemnitz, die den Forschungsschwerpunkt des Strukturleichtbaus zusätzlich vertiefen und in Kooperation mit Unternehmen in industrielle Anwendungen umsetzen. Dazu zählen das Cetex Institut gGmbH in Chemnitz (Erforschung und Entwicklung von Technologien und Anlagen für technische Textilien und textile Halbzeuge für Faserverbundwerkstoffe),[13] dessen Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats er ist, sowie das Zentrum Integrative Leichtbautechnologien, Chemnitz (neue Spritzgießtechnologien für Hochleistungsbauteile mit Textilverstärkung oder mit komplexen Funktions- und Elektronikkomponenten),[14] das Fraunhofer Forschungszentrum STEX am Fraunhofer IWU in Chemnitz (neuartige Textilmaschinen, Technologien und Schnittstellen für faserverstärkte Halbzeuge, In-line-Textilprozesse für Near-Net-Shape-Strukturen, Technologien textiler und kunststoffbasierter Fertigungsprozesse sowie Preformtechnologien für bionisch verstärkte Leichtbaustrukturen),[15] Kunststoffzentrum Oberlausitz des Fraunhofer IWU in Zittau[16] sowie das Project Center ALighT (Advanced Lightweight Technologies), Opole (gemeinsame Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft, der TU Opole und des Technologieparks Opole zur Entwicklung von Produktionsprozessen, Designkonzepten und Kalkulationsstrategien für die Produktion hybrider Leichtbaukomponenten, insbesondere für die Automobilindustrie).
Zur Vernetzung auf Bundesebene wurde bereits 2009 unter Leitung von Kroll die Allianz Textiler Leichtbau (ATL) als Zusammenschluss der TU-Institute IST (Institut für Strukturleichtbau) und IFK (Institut für Fördertechnik und Kunststoffe) an der Fakultät für Maschinenbau und der drei An-Institute Cetex, STFI (Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V.) und KVB (Institut für Konstruktion und Verbundbauweisen e. V.) der TU Chemnitz gegründet. Ziel ist die Bündelung der Kompetenzträger für zukunftsorientierte Forschung und Entwicklung durch Verknüpfung der Potenziale von Textil- und Kunststofftechnik für technische Anwendungen.
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