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Liste inselkeltischer Mythen und Sagen
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Mythen und Sagen sind aus dem gesamten einst keltischen Raum lediglich von den Inselkelten, also den Bewohnern der Britischen Inseln, überliefert. Seit dem Frühmittelalter wurden sie in diesem Bereich zumeist von Mönchen teils in Gälisch (Irland) oder Kymrisch (Wales), teils in Latein aufgezeichnet. Die schottisch-gälischen Legenden sind gesungene Balladen, die bis ins 20. Jahrhundert noch zu hören waren; mit dem Rückgang der schottisch-gälischen Sprache in Europa sind sie nahezu verschwunden. Die Ursprünge aller Mythen und Sagen sind lokal in mündlicher Form überliefert, wenngleich einige von ihnen in mehreren Regionen der britischen Inseln ihre (wechselnden) Handlungsorte haben. Die regionale Zuordnung der Mythen ist unter dem Gesichtspunkt zu sehen, dass eine saubere Trennung auf Basis der neuzeitlichen Einzelstaaten England, Schottland und Wales sowie Nordirland und Republik Irland nicht den historischen Regionen entsprechen kann. So sind einerseits Irland, andererseits Wales und Britannien zusammengefasst, wobei Britannien für den Teil der britischen Insel steht, der ungefähr dem heutigen England entspricht. Diese Mythen wurden oftmals in Sammelwerken zusammengefasst, deren Name sich manchmal von Material und Farbe des Einbandes herleitet.

Die in Latein überlieferten Werke sind hier nur vermerkt, wenn sie thematisch zur Keltischen Mythologie passen (deshalb sind hier beispielsweise keine Heiligenviten zu finden, außer die in Gälisch oder Kymrisch tradierten).
„Von den Festlandskelten kennen wir (zum Teil wenigstens) die Religion, aber keine Mythologie, wogegen die Inselkelten die Mythologie in einer Zeit literarisch gestalteten, als die zugrundeliegende Religion nicht mehr existierte.“
– Helmut Birkhan[1]
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Mythen und Sagen aus Irland
Zusammenfassung
Kontext
Kategorien der Sagenkreise
Bei den meisten irischen Sagen wird bereits durch das erste Wort des Titels der Leser informiert, in welche Kategorie die Erzählung einzureihen ist. Diese sind häufig:
- aided [ ] – gewaltsamer Tod von Mensch oder Tier
- aisling [ ] – Vision im Traum, Traumgesicht
- aithed [ ] – Flucht eines Mädchens oder einer Frau mit ihrem Liebhaber
- baile [ ], auch buile – Vision, Weissagung in Ekstase oder Wahnsinn
- cath [ ] – Kampf oder Schlacht
- compert [ ] – Zeugung und/oder Geburt
- echtrae [ ] – abenteuerliche Reise, Abenteuer in mythischen Regionen
- immram [ ä. ] – „das Rudern“, Seefahrt, Seereise zu mythischen Inseln o.
- macgnímartha / macgnímrada [ ] – Knaben-/Jugendtaten von Helden
- orgain [ ] – Ermordung von Menschen oder Verwüstung von Orten
- scéla [Remscéla) ] – Geschichte, Erzählung (siehe auch
- táin [ ] – Wegtreiben von Vieh
- tochmarc [ ] – Brautwerbung, Brautfahrt
- togail [ ] – Belagerung oder Zerstörung einer Festung
Es kommen jedoch auch Sagen vor, welche eine alleinige Kategorie bilden, wie beispielsweise acallam ([
] – Unterredung, Gespräch). Ob es hier ebenfalls mehrere Sagen gibt, diese jedoch verschollen sind, ist unklar. Bekannte Sagen sind im Folgenden gelistet.Remove ads
Mythen und Sagen aus Wales und Britannien
Zusammenfassung
Kontext
Nach Bernhard Maier[2] besteht in der walisischen Überlieferung eine immer wieder feststellbare Tendenz, nahezu alle älteren Erzählungen und deren Protagonisten nachträglich in den Artus-Sagenkreis einzubinden. Eine systematische Kategorisierung nach Themenkreisen wie in den irischen Überlieferungen ist allerdings im Kymrischen nicht feststellbar.
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Sprüche-Sammlungen und Glossare
Zusammenfassung
Kontext
Die hier genannten Rechtstexte usw. sind meist die einzige Überlieferung mancher zur Zeit des schriftlichen Festhaltens bereits veralteter und ungebräuchlicher altirischer Wörter oder Glossen.
Sammelwerke aus Irland
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Sammelwerke aus Wales und Britannien
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Moderne Themen-Zyklen
Diese Zyklen sind erst in der Neuzeit von der Keltologie als Zusammenfassung von Themenkreisen geschaffen worden. Hierbei sind die Zyklen relativ deutlich voneinander abgegrenzt. Eine Ausnahme bilden jedoch Historischer Zyklus und Mythologischer Zyklus, wo es zu Überschneidungen von Themen kommt.
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Siehe auch
Literatur
- Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
- Helmut Birkhan: Nachantike Keltenrezeption. Praesens Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-7069-0541-1.
- Helmut Birkhan: Keltische Erzählungen vom Kaiser Arthur. Teil 1. Lit-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-8258-7562-8.
- Helmut Birkhan: Keltische Erzählungen vom Kaiser Arthur. Teil 2. Lit-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-8258-7563-6.
- Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. Walter, Düsseldorf u. a. 1991, ISBN 3-530-70014-2, S. 290 ff. (2. Auflage: Patmos, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-69109-5).
- Barry Cunliffe: Die Kelten und ihre Geschichte. 7. Auflage. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2000.
- Myles Dillon, Nora Kershaw Chadwick: Die Kelten. Von der Vorgeschichte bis zum Normanneneinfall. Parkland-Verlag, Köln 2004 (zuerst 1966), ISBN 3-89340-058-3 (Kindlers Kulturgeschichte).
- Matthias Egeler: Vom Land der Frauen und keltischen Helden. Irische Erzählungen von den Inseln der Unsterblichkeit: ‚Brans Seereise‘, ‚Connles Fahrt in die Anderwelt‘ und ‚Cú Chulainns Krankenlager‘. Praesens, Wien 2016 (=Praesens TextBibliothek 11).
- Bernhard Maier: Die Religion der Kelten. Götter, Mythen, Weltbild. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48234-1.
- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
- Bernhard Maier: Das Sagenbuch der walisischen Kelten. Die vier Zweige des Mabinogi. Dtv München, April 1999, ISBN 3-423-12628-0.
- Wolfgang Meid: Keltische Religion im Zeugnis der Sprache. In: Zeitschrift für celtische Philologie (ZcP), Vol. 53, No. 1, April 2003.
- Wolfgang Meid: Die Kelten. Reclams Universal-Bibliothek, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-017053-3.
- Rudolf Thurneysen: Die irische Helden- und Königssage bis zum siebzehnten Jahrhundert. Halle 1921.
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Einzelnachweise
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