Liste der Stolpersteine in Dresden

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Liste der Stolpersteine in Dresden

Die Liste der Stolpersteine in Dresden enthält sämtliche Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projektes von Gunter Demnig in Dresden verlegt wurden.

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Stolpersteine für Familie Blum, 2024

Hintergrund

Zusammenfassung
Kontext
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Gunter Demnig während der Verlegung der Stolperschwelle 2024
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Gedenkveranstaltung anlässlich der Stolperstein-Verlegung im Dresdner Zwinger am 2. Dezember 2019

In Dresden kam es 2009 zu ersten öffentlichen Diskussionen um Stolpersteine. Der im gleichen Jahr gegründete Verein Stolpersteine für Dresden setzte sich aktiv für eine Verlegung erster Steine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus vor den letzten freigewählten Wohnorten der Personen ein. Die Umsetzung der Pläne gestaltete sich für potenzielle Steinpaten als schwierig, da die Dresdner Stadtverwaltung nicht nur eine Verwaltungsgebühr für den Vorgang erheben wollte, sondern den Paten auch die Haftung für die Verkehrssicherheit übertragen wollte.[1] Während bis 2009 bereits 120 Stolpersteine in Leipzig verlegt worden waren, wurden die ersten fünf Steine in Dresden „nach langem Ringen“[2] im November 2009 verlegt. Zu dem Zeitpunkt gab es in 480 weiteren deutschen Städten Stolpersteine.[2]

Gunter Demnig nahm im Rahmen der ersten Verlegung in Dresden an einer Gedenkveranstaltung in der Dresdner Synagoge teil.[3] Im Jahr 2012 wurde Demnig für das Projekt Stolpersteine mit dem Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden ausgezeichnet. Er nahm den mit 10.000 Euro dotierten Preis am 25. November 2012 entgegen.

Verlegungen

Im Rahmen der Initiative Stolpersteine für Dresden e.V. wurden seit 2009 nahezu jährlich Aktionen zur Verlegung von Stolpersteinen durchgeführt. Die erste Verlegung fand im November 2009 statt, weitere 19 Steine wurden im Juni 2011 verlegt,[4] im Oktober 2012 folgten 12 Stolpersteine. Am 25. sowie 26. November 2012 wurden in Dresden 29 Stolpersteine verlegt;[5][6] 28 weitere Steine folgten am 24. September 2013.[7] Seit der Verlegung von 18 Stolpersteinen am 5. Dezember 2013 besitzt Dresden mehr als 100 Stolpersteine. Zwei verschiedene Stolpersteine – einer vor dem Arbeitsplatz und einer vor dem Wohnort – erinnern dabei an Textilkaufmann Joseph Fränkel und den Kaufmann Robert Eger.

Am 15. März 2018 verlegte Gunter Demnig weitere 25 Stolpersteine,[8], am 2. Dezember 2019 weitere 29 Steine an 13 Standorten und am 21./22. Juli 2021 34 weitere vor 18 Häusern in Dresden.[9] Mit der zuletzt durchgeführten Verlegung am 8. März 2024 erhöhte sich die Gesamtzahl der Stolpersteine auf 369, zuzüglich einer ersten Stolperschwelle.

Die Verlegungen erfolgen üblicherweise mit einem entsprechendem Rahmenprogramm, an denen Nachfahren und Stolperstein-Paten teilnahmen, sowie einer Feierstunde.

  • 4. November 2009: 5
  • 11. Juni 2011: 19
  • 26. Oktober 2012: 12
  • 25.–26. November 2012: 29
  • 24. September 2013: 29
  • 5. Dezember 2013: 18
  • 11. September 2014: 28
  • 26. Mai 2015: 2 (Anna und Edgar Hahnewald)
  • 28.–29. September 2015: 36
  • 23. Mai 2016: 3 (Familie Berlowitz)
  • 21. September 2016: 19
  • 15. März 2018: 25
  • 2. Dezember 2019: 29
  • 9. November 2020: 3
  • 21.–22. Juli 2021: 34
  • 23. September 2022: 35
  • 10. Oktober 2022: 1 (Eigenverlegung Annemarie Hänel)
  • 8. Februar 2024: 4
  • 8. März 2024: 38 Steine und eine Schwelle.

Initiiert vom Dresdner Stolpersteine-Verein wurde 2009 auch die Verlegung von zwei Stolpersteinen in Wilsdruff.

Liste der Stolperschwellen in Dresden

Am 8. März 2024 verlegte Gunter Demnig eine erste Stolperschwelle in Dresden.

Weitere Informationen Bild, Adresse ...
Bild Adresse Stadtteil Verlege­datum Institution, Inschrift Anmerkung / Link
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Eisenbahnstraße 1
Lage
Leipziger Vorstadt 8. März 2024 Güterbahnhof Dresden-Neustadt
1942 und 1943 wurden von diesen Ort aus
mehrere Hundert Dresdner Jüdinnen und Juden deportiert
in das Ghetto Riga und nach Auschwitz-Birkenau
dort ermordet – nur einige wenige wurden befreit
Deportationszüge von Dresden
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Liste der Stolpersteine in Dresden

Zusammenfassung
Kontext

Zusammengefasste Adressen zeigen an, dass mehrere Stolpersteine an einem Ort verlegt wurden. Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach der Adresse. Die Spalte Person, Inschrift wird nach dem Namen der Person alphabetisch sortiert.

Weitere Informationen Bild, Adresse ...
Bild Adresse Stadtteil Verlege-
datum
Person, Inschrift Kurzvita
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Alaunstraße 11
(Lage)
Äußere Neustadt 26. Okt. 2012 Hier wohnte
Michael Blitzblau
Jg. 1892
Polenaktion 1938
Łodz
ermordet 17.3.1942
Michael Blitzblau kam am 16. Januar 1892 in Łódź zur Welt, seine Frau Rifka Blitzblau wurde am 7. September 1888 geboren. Der Ehe entstammten vier Kinder, darunter der jüngste Sohn Siegfried, geboren am 1. oder 10. März 1927. Die Familie kam 1914 nach Deutschland; Michael wurde Bergarbeiter in Senftenberg. Ab 1921 lebte die Familie in Dresden, wo Blitzblau unter anderem als Obsthändler arbeitete. Im Jahr 1933 wurde er wegen angeblichen Lebensmittelschmuggels verhaftet und 1938 nach Polen abgeschoben („Polenaktion“). Die Familie lebte im Ghetto Łódź, wo Michael 1942 starb.[10] Rifka wurde 1942 deportiert und in einem Lager ermordet. Siegfried lebte noch 1943 im Ghetto Łódź und starb nach der Deportation in einem Lager.[10]
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Hier wohnte
Rifka Blitzblau
geb. Brenner
Jg. 1888
Polenaktion 1938
Łodz
ermordet
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Hier wohnte
Siegfried
Blitzblau

Jg. 1927
Polenaktion 1938
Łodz
Schicksal unbekannt
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Albertstraße 29
(Lage)
Innere Neustadt 5. Dez. 2013 Hier wohnte
Berthold Wronkow
Jg. 1865
Gedemütigt/entrechtet
tot 8.1.1937
Berthold Wronkow wurde am 10. September 1865 geboren. Er war mit Berta Wronkow verheiratet; der Ehe entstammte Sohn Hans.[11] Nach dem Tod ihres Mannes musste Berta mit Hans das Land verlassen. Beide flüchteten 1937 nach Australien.
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Hier wohnte
Elise Berta
Wronkow
Jg. 1881
Flucht 1937
Australien
überlebt
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Hier wohnte
Hans Wronkow
Jg. 1907
Flucht 1937
Australien
überlebt
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Alte Moritzburger Straße 43
(Lage)
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Weixdorf 28. Sep. 2015 Hier wohnte
Otto Degenkolb
Jg. 1896
Zeuge Jehovas
verhaftet 1943
Kriegsdienst verweigert
hingerichtet 11.2.1944
Halle/Saale
Otto Degenkolb kam am 20. August 1896 in Weixdorf zur Welt. Er diente im Ersten Weltkrieg und war nach Kriegsende bei einer Spedition tätig. Wegen Fahnenflucht wurde er 1939 verhaftet und zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt; die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Er war Soldat an der Ostfront, wurde verwundet und verweigerte als Zeuge Jehovas aus Glaubensgründen schließlich den Weiterkampf, woraufhin er zum Tode verurteilt wurde.
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Hier wohnte
Kurt Degenkolb
Jg. 1924
Zeuge Jehovas
verhaftet 1943
Kriegsdienst verweigert
hingerichtet 20.7.1943
Brandenburg-Görden
Kurt Degenkolb war der Sohn von Otto Degenkolb. Am 15. April 1924 geboren, war auch er Zeuge Jehovas. Er wurde Elektromechaniker und verweigerte aus Glaubensgründen den Kriegsdienst, weswegen er hingerichtet wurde.
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Altenzeller Straße 26
(Lage)
Südvorstadt 11. Juni 2011, 8. Februar 2024 (Austausch) Hier wohnte
Elisabeth Pick
geb. Markus
Jg. 1871
vor Deportation
Flucht in den Tod
27. Jan. 1942
Elisabeth Pick kam am 7. April 1871 in Mainz zur Welt. Ihr Mann Franz Pick († 1932) war Mitinhaber der Malzfabrik Niedersedlitz; der Ehe entstammten drei Kinder. Pick lebte ihre letzten Jahre im „Judenhaus“ Caspar-David-Friedrich-Straße 16b; nach Erhalt des Deportationsbefehls nach Theresienstadt nahm sie sich 1942 das Leben.[12]
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Am Anger 10
(Lage)
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Prohlis 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Helmut Gansauge
JG. 1909
Im Widerstand / KJVD
'Schutzhaft' 1933
Polizeipräsidium
1933 Hohnstein
Entlassen Nov. 1933
Tot an Haftfolgen
23. Juli 1934
Zur ausführlichen Biografie siehe Helmut Gansauge (1909–1934)
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Hier wohnte
Frieda Gansauge
Geb. Haubold
JG. 1887
Im Widerstand / KPD
'Schutzhaft' 1933
Unter Polizeiaufsicht
Verhaftet Aug. 1944
'Aktion Gitter'
Entlassen
Zur ausführlichen Biografie siehe Frieda Gansauge (1887–1958)
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Andreas-Schubert-Straße 42
(Lage)
Südvorstadt 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Erich Max
Isakowitz
Jg. 1891
Flucht 1936
England
Erich Max Isakowitz wurde in Königsberg geboren und arbeitete nach einem Studium in Königsberg und München als Zahnarzt. Er nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und heiratete schließlich Sofie Berlowitz aus Eydtkuhnen. Mit der gemeinsamen Tochter Hannelore, die in Tilsit geboren wurde, zog die Familie 1924 nach Dresden. Die Familie gehörte hier zum Freundeskreis von Victor Klemperer und bewegte sich in Künstlerkreisen. Der Familie gelang es, 1936 nach England zu fliehen, wo Erich als Zahnarzt tätig war. Sofie verstarb 1951, Erich 1979 und Hannelore 1986.
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Hier wohnte
Hannelore „Lore“
Isakowitz
verh. Petzal
Jg. 1915
Flucht 1936
England
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Hier wohnte
Sofie Isakowitz
geb. Berlowitz
Jg. 1893
Flucht 1936
England
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Andreas-Schubert-Straße 44
(Lage)
Südvorstadt 29. Sep. 2015, 20. April 2016 (Neuverlegung wegen Vandalismus) Hier wohnte
Martin Joachim
Reichenbach
Jg. 1879
„Schutzhaft“ 1938
Buchenwald
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Martin Joachim Reichenbach kam am 8. März 1879 in Oederan zur Welt. Er war als Rechtsanwalt und Notar in Dresden tätig. Im Jahr 1933 wurde seine Zulassung als Anwalt entzogen. Für die jüdische Gemeinde Dresden arbeitete er als Auswanderungsberater. Er wurde 1938 nach Dachau deportiert, jedoch schwerverletzt entlassen. Mit seiner Frau Lotte musste er in das sog. Judenhaus auf der Strehlener Straße 52 ziehen, von wo aus die im November 1942 in das Lager Hellerberg deportiert wurden, wo sie Zwangsarbeit leisten mussten. Im März 1943 wurden beide nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich kurz nach der Ankunft ermordet wurden.

Tochter Ursula Eva, am 24. Juli 1912 in Dresden geboren, und ihrem Bruder Claus Peter, am 20. April 1920 in Dresden geboren, gelang die Flucht nach England. Ursula verstarb 1992, ihr Bruder im Juni 2015; er initiierte noch die Verlegung der Stolpersteine.

Alle vier Stolpersteine wurden in der Nacht vom 15. zum 16. Oktober 2015 gestohlen und am 20. April 2016 neu verlegt.

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Hier wohnte
Lotte
Reichenbach
geb. Reichenbach
Jg. 1887
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
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Hier wohnte
Ursula Eva
Reichenbach
Jg. 1912
Flucht 1939
England
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Hier wohnte
Claus Peter
Reichenbach
Peter C. Rickenback
Jg. 1920
Flucht 1936
Schweden, Frankreich
Holland, England
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Andreas-Schubert-Straße/Ecke Strehlener Straße
(Lage)
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Südvorstadt 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Abraham Adolf
Wermuth

Jg. 1878
'Polenaktion' 1938
Massenerschiessung
Blutsonntag
12.10.1941 Stanislau
Abraham Adolf Wermuth wurde 1878 in Stanislau geboren und kam Anfang des 20. Jahrhunderts als Handlungsreisender nach Dresden. Er war mit Rosa Hillebrandt verheiratet, der Ehe entstammten fünf Kinder. Die Eltern und ihre Kinder Erika und Karl-Heinz wurden 1938 nach Polen abgeschoben und lebten im Ghetto Stanislaus, wo Abraham Adolf, Rosa und Erika Wermuth am sogenannten Blutsonntag 1941 ermordet wurden. Karl-Heinz gelangt 1939 die Flucht nach Palästina, wo er 1944 verstarb.[13]

Tochter Berta Ryster war mit dem Nicht-Juden Heinz Ryster verheiratet, der sich weigerte, sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Berta, die eine fragile Gesundheit hatte, wurde denunziert, da sie unter anderem das Schwimmbad benutzte, und 1944 nach Bergen-Belsen deportiert, wo sie 1945 verstarb.[14]

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Hier wohnte
Rosa Wermuth
Geb. Hillebrandt
Jg. 1887
'Polenaktion' 1938
Massenerschiessung
Blutsonntag
12.10.1941 Stanislau
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Hier wohnte
Berta 'Gerda'
Ryster
Geb. Wermuth

Jg. 1909
Denunziert
Verhaftet 1944
Bergen-Belsen
Ermordet 16.1.1945
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2. Dez. 2019, 21. Juli 2021 (Austausch) Hier wohnte
Karl-Heinz
Wermuth

Jg. 1922
'Polenaktion' 1938
Flucht 1939
Palästina
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2. Dez. 2019 Hier wohnte
Erika Wermuth
Jg. 1924
'Polenaktion' 1938
Massenerschiessung
Blutsonntag
12.10.1941 Stanislau
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Ankerstraße 7
(Lage)
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Tolkewitz/Seidnitz-Nord 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Robert Grötzsch
JG. 1882
Im Widerstand / SPD
Flucht 1933
Tschechoslowakei
Frankreich
Portugal
1941 USA
Zur ausführlichen Biografie siehe Robert Grötzsch (1882–1946) sowie sein Eintrag in der Sächsischen Biographie[15].
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Hier wohnte
Hedwig Grötzsch
Geb. Günzel
Jg. 1882
Im Widerstand / SPD
Flucht 1933
Frankreich
Portugal
1941 USA
Hedwig Selma Günzel kam 1882 bei Zittau zur Welt und kam nach dem Tod des Vaters nach Dresden, wo sie 1906 den Klempner und Schriftsteller Robert Grötzsch heiratete. Wie ihr Mann war auch Hedwig Grötzsch im Widerstand aktiv und unterstützte dessen Tätigkeiten. Nachdem Robert Grötzsch 1933 untergetaucht war, wurde Hedwig kurzzeitig verhaftet. Nach ihrer Freilassung floh sie mit Robert Grötzsch nach Prag und später über Paris in die USA. Ab 1951 war Hedwig Grötzsch US-amerikanische Staatsbürgerin und verstarb während einer Reise nach Deutschland. Sie wurde in Dresden beigesetzt.[16]
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Anton-Graff-Straße 17
(Lage)
Striesen 11. Sep. 2014 Hier wohnte
Dorothea Rothholz
geb. Rothholz
Jg. 1867
Flucht 1939
England
Dorothea Rothholz kam am 5. April 1867 zur Welt. Mit ihrem Mann, dem Getreidehändler Jakob, lebte sie in Posen; der Ehe entstammten sechs Kinder. Das Paar zog nach Ende des Ersten Weltkriegs nach Dresden, Jakob verstarb 1932. Der Familie gelang 1938/1939 die Flucht nach England, wo Dorothea 1940 verstarb.
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Arndtstraße 2
(Lage)
Radeberger Vorstadt 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Lina Nachod
JG. 1872
Deportiert 1943
Theresienstadt
Ermordet 22.6.1943
Lina Nachod wuchs in Leipzig auf und konvertierte zum Christentum. Sie lebte ab 1932 bei ihrem Bruder Oskar Nachod in Dresden und zog 1939 nach Braunschweig, wo sie in Judenhäusern leben musste. Im Jahr 1943 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie im selben Jahr umkam.[17]
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Auf der Scheibe 11
(Lage)
Briesnitz 4. Nov. 2009 Hier wohnte
Lina Marie
Schöbel

Jg. 1900
eingewiesen 1942
„Heilanstalt“
Großschweidnitz
ermordet 1942
Lina Marie Schöbel kam am 28. März 1900 in Neugersdorf zur Welt. Sie arbeitete in Dresden als Telefonistin für die Reichspost, brachte 1920 ihre Tochter unehelich zur Welt und verlor daraufhin ihre Arbeit. Mit Diagnose Schizophrenie erfolgte 1928 die Einweisung in die Psychiatrie Arnsdorf, ab 1939 dann die systematische Aushungerung; 1940 Verlegung nach Hochweitzschen, 1942 nach Großschweidnitz; dort Tötung mit Luminal.[18]
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Bautzner Straße 20
(Lage)
Äußere Neustadt 4. Nov. 2009 Hier wohnte
Rosa Conradi
Jg. 1911
deportiert 2.11.1939
Ravensbrück
ermordet 29.5.1942 in
„Heilanstalt“ Bernburg
Rosa Conradi kam am 11. oder 14. Juni 1911 in Dresden zur Welt. Ihre Tochter überlebte den Holocaust. Conradi wurde wegen „Rassenschande“ nach Ravensbrück deportiert, 1940 in Dresden vernommen und nach erneuter Deportation 1940 nach Ravensbrück in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet.[19]
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Bautzner Straße 27
(Lage)
Äußere Neustadt 26. Nov. 2012 Hier wohnte
Martha Schmoll
geb. Oppenheim
Jg. 1873
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 6.9.1943
Martha Schmoll kam am 14. März 1873 in Frankfurt am Main zur Welt. Ihr Mann Simon verstarb 1941. Sie musste in das „Judenhaus“ Altenzeller Straße 41 ziehen und wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie im Folgejahr umkam.[20]
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Bayreuther Straße 4
(Lage)
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Südvorstadt 8. Feb. 2024 Hier wohnte
Dr. Walter
Blumenfeld

Jg. 1882
Gedemütigt / Entrechtet
Zwangsemeritiert
Flucht 1935
Peru
Zur ausführlichen Biografie siehe Walter Blumenfeld.
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Hier wohnte
Margarete
Blumenfeld

Geb. Meyer
JG. 1889
Gedemütigt / Entrechtet
Zwangsemeritiert
Flucht 1935
Peru
Margarete Blumenfeld stammte aus Berlin, wo sie einen Kinderhort leitete. Sie heiratete 1922 Walter Blumenfeld und ging mit ihm nach Dresden, wo er an der dortigen TH lehrte. Das Ehepaar floh 1935 nach Peru, wo sie 1944 an Krebs verstarb.[21]
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Bayreuther Straße 14
(Lage)
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Südvorstadt 26. Nov. 2012 Hier wohnte
Julie Salinger
geb. Braun
Jg. 1863
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 16.9.1942
Zur ausführlichen Biografie siehe Julie Salinger.
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23. Sep. 2022 Hier wohnte
Max Wieselmann
JG. 1889
Flucht 1938
Tschechoslowakei
1939 Polen
Verhaftet/Zurückgeführt
Deportiert
Auschwitz
Ermordet 15.3.1943
Max Wieselmann kam 1889 in Solotwina zur Welt und führte in Dresden das Teppichgeschäft Orient-Teppich-Import, das sich auf der Prager Straße befand. Er engagierte sich in der Israelitischen Religionsgemeinde Dresden. Mit seiner Frau Cecilie Lotte, gebürtig aus Berlin, und dem gemeinsamen Sohn Heinz floh er 1938 nach Prag. Er flüchtete 1939 nach Krakau, wo er verhaftet wurde. Bis 1943 war er in Dresden inhaftiert und wurde von dort 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.

Cecilie und Heinz wurden 1942 in Prag verhaftet und über das KZ Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, wo sie bei der Ankuft umgebracht wurden.[22]

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Hier wohnte
Cecilie Lotte
Wieselmann

Geb. Kandel
JG. 1901
Flucht 1938
Tschechoslowakei
Deportiert 1942
Theresienstadt
1942 Auschwitz
Ermordet
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Hier wohnte
Heinz Wieselmann
JG. 1929
Flucht 1938
Tschechoslowakei
Deportiert 1942
Theresienstadt
1942 Auschwitz
Ermordet
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Behrischstraße 7
(Lage)
Striesen 15. März 2018 Hier wohnte
Robert
Kronenthal

Jg. 1896
‘Schutzhaft’ 1938
Buchenwald
deportiert
Auschwitz
ermordet 11.1.1943
Robert Kronenthal kam in Neuwied am Rhein zur Welt und absolvierte eine Kaufmannsausbildung. Er diente im Ersten Weltkrieg, seine Frau Berta, die er 1923 heiratete, war Nicht-Jüdin. Robert Kronenthal arbeitete in Dresden als Vertreter der Schokoladenüberzugmaschinenhersteller Johannes Kegel KG und war später Alleininhaber der Greco-Maschinenfabrik. Er musste die Frma 1938 zwangsverkaufen. Robert Kronenthal wurde 1938 in Schutzhaft genommen und in das KZ Buchenwald deportiert. Nach seiner Freilassung war er als Sprachlehrer tätig, wurde 1942 jedoch erneut verhaftet und in das KZ Auschwitz deportiert, wo er 1943 verstarb.[23][24]
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Beilstraße 14
(Lage)
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Gruna 8. März 2024 Hier wohnte
Walter
Sternfeld

JG. 1875
Flucht 1939
Brasilien
Walter Sternfeld (1875–1948)[25] war Sohn eines Kaufmanns und heiratete 1902 Elsa Michels[26]. Beide lebten in Berlin und hatten drei Kinder, Gerhard[27], Inge[28] und Hans Eduard[29]. Die Familie zog 1911 nach Dresden. Walter Sternfeld diente im Ersten Weltkrieg und war später in verschiedenen Fabriken in leitender Funktion tätig, bevor er entlassen wurde. Er floh mit seiner Frau 1939 über Hamburg nach Brasilien. Elsa Sternfeld verstarb 1942 in São Paulo, Walter Sternfeld 1948.


Gerhard Sternfeld studierte Medizin und arbeitete in einem Berliner Krankenhaus. Er emigrierte 1936 nach Brasilien, wo er als Arzt mit eigener Praxis praktizierte. Er verstarb 1961 in São Paulo.

Inge Sternfeld war promovierte Juristin und in Dresden an Gerichten als Rechtsanwältig tätig. Ihre Zulassung als Anwältin wurde 1933 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft entzogen. Sie emigrierte 1937 nach Brasilien und kehrte erst 1964 nach Deutschland zurück. Sie ließ sich in Berlin nieder, wo sie 1993 verstarb.

Hans Eduard Sternfeld war Radio-Ingenieur und arbeitete im Dresdner Residenz-Kaufhaus, bis er 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen wurde. Er lebte mit der Nicht-Jüdin Charlotte Müller zusammen. Beide hatten ein Kind, konnten jedoch aufgrund der Nürnberger Gesetze nicht heiraten. Hans Eduard Sternfeld wurde 1937 u. a. wegen „Rassenschande“ verhaftet, jedoch wieder freigelassen. Er floh nach Italien, 1939 in die Schweiz und anschließend nach Marseille, wo er mit seiner Frau 1943 festgenommen wurde. Sie wurden nach Dresden überführt; Charlotte Müller wurde zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt. Hans Eduard Sternfeld wurde in das KZ Auschwitz deportiert und erlebte nach dem Todesmarsch in das KZ Buchenwald die Befreiung. Nach dem Krieg führte er mit seiner Frau ein Radiogeschäft und wurde 1948 als vermeintlicher westlicher Spion denunziert und inhaftiert; er verstarb in der Haft an Tuberkulose.[30]

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Hier wohnte
Elsa Sternfeld
Geb. Michels
JG. 1878
Flucht 1939
Brasilien
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Hier wohnte
Dr. Gerhard Sternfeld
JG. 1905
Flucht 1939
Brasilien
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Hier wohnte
Dr. Inge
Sternfeld

Verh. Hartwich
JG. 1906
Berufsverbot 1933
Flucht 1939
Brasilien
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Hier wohnte
Hans Eduard
Sternfeld

JG. 1907
Flucht 1939 Frankreich
Verhaftet 1943 Gefoltert
Deportiert 1943 Auschwitz
Todesmarsch 1945
KZ Buchenwald
Befreit
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Bergstraße 42
(Lage)
Südvorstadt 24. Sep. 2013 Hier wohnte
Elfriede Maria
Scholz
geb. Remark
Jg. 1903
im Widerstand
verhaftet 1943
‚Wehrkraftzersetzung‘
Frauengefängnis Berlin
hingerichtet 16.12.1943
Berlin-Plötzensee
Zur ausführlichen Biografie siehe Elfriede Scholz.
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Bergstraße 63
(Lage)
Räcknitz/
Zschertnitz
26. Mai 2015 Hier wohnte
Edgar William
Hahnewald
Jg. 1884
im Widerstand / SPD
Flucht 1933
Tschechoslowakei /
Schweden
Zur ausführlichen Biografie siehe Edgar Hahnewald.
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Hier wohnte
Anna Hahnewald
geb. Brehme
Jg. 1891
im Widerstand / SPD
Flucht 1933
Tschechoslowakei /
Schweden
Anna Brehme, die als Metall- und Tabakarbeiterin tätig war, heiratete 1922 Edgar Hahnewald. Beide flohen 1933 über die ČSR nach Schweden. Anna verstarb 1949, Edgar am 6. Januar 1961.
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Bernhardstraße 37
(Lage)
Südvorstadt 26. Nov. 2012 Hier wohnte
Erich Schapira
Jg. 1883
deportiert 1942
Ghetto Warschau
ermordet in
Auschwitz
Erich Salomon Schapira kam am 2. Juli 1883 in Hannover zur Welt. Er war Direktor der Telefongesellschaft PRITEC und zog 1912 berufsbedingt nach Dresden. Bereits 1910 hatte er Toni Schapira geheiratet, der Ehe entstammten zwei Kinder. Nach 1933 wurde er aus der Firma entlassen. Ab 1934 war Schapira Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Dresdens. Seine Frau beging 1942 Selbstmord, Schapira musste in das „Judenhaus“ Fürstenstraße 2 ziehen und Zwangsarbeit leisten. Er wurde 1942 nach Warschau deportiert und von dort in das KZ Auschwitz.[31]
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Hier wohnte
Toni Schapira
geb. Hoffmann
Jg. 1886
gedemütigt/entrechtet
Flucht in den Tod
1.5.1942
Toni Schapira wurde am 27. August 1886 in Essen geboren. Im Jahr 1910 heiratete sie Erich Schapira, der Ehe entstammten zwei Kinder, die 1935 und 1938 emigrierten. Nach einer schweren Erkrankung der Tochter durfte Toni Schapira sie in Frankreich besuchen. Ihr wurde gedroht, ihren Mann zu verhaften, sollte sie nicht zurückkehren. Schapira nahm sich am 1. Mai 1942 das Leben.[31]
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Bernhardstraße 39
(Lage)
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Südvorstadt 24. Sep. 2013 Hier wohnte
Richard Steinhart
Jg. 1873
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 15.7.1943
Richard Steinhart wurde am 26. Mai 1873 in Merseburg geboren. Er war mit Bertha Steinhart verheiratet; der Ehe entstammten drei Kinder, darunter Kurt Steinhart. Er war Inhaber des Kaufhauses Steinhart in der Kesselsdorfer Straße. Obwohl bereits die Flucht nach Panama organisiert war, blieb das Ehepaar in Deutschland und wurden 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Richard Steinhart umkam.[32]
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24. Sep. 2013 Hier wohnte
Bertha Steinhart
geb. Auerbach
Jg. 1875
deportiert 1942
Theresienstadt
1944 Auschwitz
ermordet
Bertha Steinhart kam am 1. September 1875 in Tauchau zur Welt. Sie war mit Richard Steinhart verheiratet; der Ehe entstammten drei Kinder. Mit ihrem Mann wurde sie 1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort 1944 in das KZ Auschwitz, wo sie ermordet wurde.[32]
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24. Sep. 2013 Hier wohnte
Kurt Steinhart
Jg. 1903
‚Schutzhaft‘ 1938
Buchenwald
Flucht 1939 Frankreich
interniert Drancy
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 23.6.1942
Kurt Steinhart kam am 29. Dezember 1903 in Dresden zu Welt. Er war Inhaber des Kaufhauses Steinhart auf der Kesselsdorfer Straße, das er zwangsverkaufen musste. Er war mit Sonja Steinhart verheiratet; das Paar hatte zwei Kinder. Er wurde 1938 nach Buchenwald deportiert. Die Freilassung erfolgte unter der Auflage, Deutschland zu verlassen. In Paris war er in der Résistance aktiv und wurde 1942 verhaftet, deportiert und in Auschwitz ermordet.[33]
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11. Juni 2011 Hier wohnte
Sonja Steinhart
geb. Goldschmidt
Jg. 1910
interniert 1942
Hellerberge
deportiert
ermordet in
Auschwitz
Sonja Steinhart kam am 18. November 1910 in Braunschweig zur Welt. Der Ehe mit Kaufhausbesitzer Kurt Steinhart entstammten zwei Kinder. Sie war als Verkäuferin tätig, musste in das „Judenhaus“ Strehlener Straße 52 ziehen und wurde über das „Judenlager Hellerberg“ (1942) mit ihren Kindern nach Auschwitz deportiert.[33]
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24. Sep. 2013 Hier wohnte
Gert Steinhart
Jg. 1937
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Gert Steinhart kam am 3. Oktober 1937 in Dresden zur Welt. Seine Eltern waren Kurt und Sonja Steinhart. Er musste mit seiner Schwester und seiner Mutter in das „Judenhaus“ auf der Strehlener Straße ziehen und wurde mit ihnen 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ sowie ein Jahr später in das KZ Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.[33]
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24. Sep. 2013 Hier wohnte
Marion Steinhart
Jg. 1931
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Marion Steinhart kam am 26. Juli 1931 in Dresden zur Welt. Ihre Eltern waren Kurt und Sonja Steinhart. Sie musste mit ihrem Bruder und ihrer Mutter in das „Judenhaus“ auf der Strehlener Straße ziehen und wurde mit ihnen 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ sowie ein Jahr später in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.[33]
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9. Nov. 2020 Hier wohnte
Jenny Goldschmidt
Geb. Stern
Jg. 1882
Interniert 1942
Hellerberge
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet 3.3.1943
Jenny Goldschmidt war die Mutter von Sonja Steinhart; sie arbeitete als Kontoristin und später Kosmetikerin. Sie musste in das „Judenhaus“ auf der Strehlener Straße ziehen und wurde mit der Famile ihrer Tochter 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ sowie ein Jahr später in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.[34]
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Bodelschwinghstraße 1
(Lage)
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Friedrichstadt 15. März 2018 Hier lebte
Bertha Kirschbaum
verh. Levy
Jg. 1896
eingewiesen 1941
Heilanstalt Arnsdorf
‘verlegt’ 7.1.1942
Anstalt Großschweidnitz
ermordet 26.4.1942
Bertha Kirschbaum, geb. Levy, war vermutlich als Arbeiterin tätig. Sie wurde 1929 geschieden; im Jahr 1934 brachte sie Tochter Ruth zur Welt. Bertha hatte psychische Probleme und war geistig mittelgradig behindert. Sie wurde 1941 in die Anstalt Arnsdorf gebracht und von dort aus 1942 in die Anstalt Großschweidnitz, wo sie 1942 angeblich an Pneumonie starb.[35] Ruth Kirschbaum

Ruth Kirschbaum wurde 1934 geboren und galt nach den Rassegesetzen als „Mischling" 1. Grades“. Sie war geistig behindert und wurde nach mehreren Klinikaufenthalten 1941 in die Anstalt Großschweidnitz und von da in die „Kinderfachabteilung“ des Krankenhauses Leipzig-Dösen gebracht, wo sie ermordet wurde.[36]

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Hier lebte
Ruth Kirschbaum
Jg. 1934
Klinik Löbtauer Str.
‘verlegt’ 18.6.1941
Anstalt Großschweidnitz
‘Kinderfachabteilung’
Leipzig-Dösen
ermordet 21.11.1941
Thumb
Bramschstraße 2
(Lage)
Löbtau 22. Juli 2021 Hier wohnte
Arthur Leuschner
Jg. 1894
verhaftet 1943
Zwangsarbeit
deportiert 1942
Gross-Rosen
1945 Mauthausen
ermordet 13.3.1945
Arthur Leuschner kam als Sohn eines Gutsbesitzers unweit iN Dresden zur Welt. Er wurde Maschinenputzer bei der Reichsbahn und heiratete 1920; der Ehe entstammten sechs Kinder. Wahrscheinlich war Leuschner Mitglied der Arbeiterbewegung. Er weigerte sich, in die NSDAP einzutreten. Seine Frau ließ sich von ihm 1943 scheiden und einer seiner Söhne fiel im selben Jahr an der Front. Da Arthur Leuschner sich angeblich öffentlich negativ über die Machthaber äußerte, wurde er 1944 verhaftet. Zunächst zu Zwangsarbeit verurteilt, wurde er anschließend in das KZ Groß-Rosen deportiert. Anfang 1945 wurde er in das KZ Mauthausen verbracht, wo er entkräftet verstarb.[37]
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Brühlscher Garten 1
(Lage)
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Innere Altstadt 15. März 2018 Hier wohnte
Max
Goldschläger

Jg. 1898
Flucht 1938
Rumänien
Palästina
Max Goldschläger (1898–1988), Inhaber eines Möbelgeschäfts in Dresden, und Sofia Goldschläger (1891–1975) emigrierten mit ihrer Tochter Sabina 1939 nach Rumänien; Tochter Anna (1919–2009) floh über England in die USA. Während Max und Sofia den Krieg überlebten und nach Palästina gingen, wurde Sabina 1941 in Czernowitz verhaftet und in das Lager Obodowka deportiert, wo sie umkam.[38]
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Hier wohnte
Sofia Goldschläger
geb. Wind
Jg. 1891
Flucht 1938
Rumänien
Palästina
Thumb
Hier wohnte
Anna Goldschläger
Jg. 1919
Flucht 1939
England
USA
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Hier wohnte
Sabina Goldschläger
Jg. 1922
Flucht 1938
Rumänien
Lager Obodowka
ermordet 1941
Thumb
Budapester Straße 69
(Lage)
Südvorstadt 26. Okt. 2012 Hier lebte
Else Auguste
Seifert

Jg. 1902
seit 1928 Patientin
in verschiedenen
Heil- und Pflegeanstalten
‚verlegt‘ 1940
Pirna-Sonnenstein
ermordet 28.8.1940
Aktion T4
Else Auguste Seifert kam am 6. September 1902 in Hamburg zur Welt. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kunst- und Werkenlehrerin und arbeitete ab 1927 als Zeichenlehrerin in Stettin. Im Jahr 1928 erlitt sie einen Zusammenbruch und wurde von der in Dresden lebenden Familie in die Nervenheilanstalt Dresden eingewiesen und war später unter anderem in der Psychiatrie Arnsdorf untergebracht. Sie wurde zwangssterilisiert. Im Jahr 1940 wurde sie in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein deportiert, wo sie im gleichen Jahr ermordet wurde (siehe Aktion T4).[6][39]
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Carl-Zeiss-Straße 46
(Lage)
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Trachau 8. März 2024 Hier wohnte
Friedrich
Langhorst

Jg. 1872
Im Widerstand / SPD
Verhaftet 15.2.1935
Polizeipräsidium Dresden
Ermordet 16.2.1935
Zur ausführlichen Biografie siehe Friedrich Langhorst.
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Hier wohnte
Johanna Emilie
Langhorst

Geb. Weidner
Jg. 1870
Im Widerstand / SPD
Verhaftet 15.2.1935
Polizeipräsidium Dresden
Entlassen 23.2.1935
Johanna Emilie Langhorst wurde 1870 in Stassfurt und war als Plätterin tätig. Sie heiratete 1900 den Gewerkschaftssekretär Friedrich Langhorst; 1925 zogen sie nach Dresden. Wie ihr Mann war sie SPD-Mitglied; ab 1933 war die Familie im Widerstand aktiv und verteilte u. a. verbotene Zeitungen. Im Jahr 1935 wurde die Familie verhaftet; Johanna Emilie Langhorst und ihre Tochter kamen nach acht Tagen frei. Friedrich Langhorst kam in der Haft um, die beiden Söhne wurden an die Front geschickt, wo sie starben. Johanna Emilie Langhorst überlebte den Krieg und verstarb 1951.[40]
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Caspar-David-Friedrich-Straße 15b
(Lage)
Zschertnitz 26. Okt. 2012 Hier wohnte
Ernst Kreidl
Jg. 1878
verhaftet 1941
1942 Buchenwald
ermordet 21.5.1942
Ernst Kreidl kam am 11. Mai 1878 in Wittingau zur Welt. Das Wohnhaus auf der Caspar-David-Friedrich-Straße 15b befand sich in seinem Besitz, als es 1940 vom Staat in Besitz genommen und zum „Judenhaus“ erklärt wurde. Zu den Zwangsbewohnern gehörte auch Victor Klemperer. Kreidl wurde 1941 verhaftet und 1942 in das KZ Buchenwald deportiert.[41]
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Chauseehausstraße 8
(Lage)
Löbtau 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Heinz Max Wenk
Jg. 1920
Zeuge Jehovas
Kriegsdienst verweigert
hingerichtet 11.10.1943
Halle/Saale
Wenk kam am 25. Oktober 1920 zur Welt und verweigerte als Zeuge Jehovas den Kriegsdienst, weswegen er im August 1943 in Torgau zum Tode verurteilt und zwei Monate später hingerichtet wurde.
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Chemnitzer Straße 119
(Lage)
Plauen 24. Sep. 2013 Hier wohnte
Arthur Anton Zinn
Jg. 1899
eingewiesen 1916
Heilanstalt Arnsdorf
‚verlegt‘ 31.7.1940
Pirna-Sonnenstein
ermordet 31.7.1940
Aktion T4
Arthur Zinn wurde 1899 mit einer geistigen Behinderung geboren. Er besuchte vom 24. August 1908 bis 8. März 1909 die Landesanstalt Chemnitz-Altendorf, lebte anschließend wieder bei seiner Familie und war von 1911 bis 1916 Patient der psychiatrischen Abteilung im Krankenhaus Löbtauer Straße in Dresden. Danach lebte er bis Sommer 1940 in der Landesanstalt Arnsdorf. Am 31. Juli 1940 wurde er in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein deportiert und wahrscheinlich am selben Tag ermordet. Siehe auch: Video[42]
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Comeniusstraße 46
(Lage)
Striesen 21. Juli 2021 Hier wohnte
Hans Friedrich Lewy
Jg. 1886
Flucht 1935
Frankreich
interniert Drancy
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 30.11.1942
Zur ausführlichen Biografie siehe Hans Lewy.
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Dresdner Straße 125
(Lage)
Gohlis 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Karl Blochwitz
Jg. 1899
Zeuge Jehovas
verhaftet 1940
Kriegsdienst verweigert
hingerichtet 3.4.1940
Bienitz bei Leipzig
Karl Blochwitz kam am 12. April 1899 zur Welt und arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg als Koch, verlor seine Anstellung jedoch 1933. Er wurde bis 1939 mehrfach verhaftet, seine Frau sollte sich von ihm scheiden lassen. Im Jahr 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, verweigerte jedoch den Kriegsdienst und wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet.
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Dürerstraße 10
(Lage)
Pirnaische Vorstadt 26. Okt. 2012 Hier wohnte
Josef Altbach
Jg. 1886
Polenaktion 1938
ermordet im
besetzten Polen
Josef Altbach kam am 28. Oktober 1886 in Wyszków zur Welt. Er kam 1926 nach Dresden und arbeitete als Tabakhändler. Sarah Altbach, geb. Fischer, kam am 5. Juli 1882 in Spas zur Welt. Sie heiratete Josef Altbach, der Ehe entstammten zwei Kinder. Im Jahr 1938 wurde das Paar nach Polen abgeschoben und lebte in Beuthen und Lemberg. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.[43]
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Hier wohnte
Sarah Altbach
geb. Langer
Jg. 1882
Polenaktion 1938
ermordet im
besetzten Polen
Thumb
Elsasser Straße 5
(Lage)
Johannstadt 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Eva Stein
Geb. Wollheim
Jg. 1883
Flucht 1940
Palästina
Eva Stein wurde in Rogasen geboren und wuchs nach dem Tod des Vaters in Berlin auf. Sie erhielt eine kaufmännische Ausbildung und war im Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens als Korrespondentin tätig. Im Jahr 1905 heiratete sie Leopold Stein, Stellvertreter von Rabbiner Jakob Winter in Dresden, wo sie sich niederließ. Der Ehe entstammten zwei Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes 1916 wurde Eva Stein Religionslehrerin und war daneben sozial engagiert. Sie floh 1940 nach Palästina, wo sich bereits ihre Tochter aufhielt. Sie verstarb 1958 in Tel Aviv.[44]
Thumb
Fetscherstraße 34
(Lage)
Striesen 24. Sep. 2013 Hier wohnte
Ernst Schindler
Jg. 1855
gedemütigt/entrechtet
tot 5.11.1941
Ernst Schindler kam am 20. Dezember 1855 in Stanislau zur Welt. Er heiratete 1884 die am 21. März 1861 in Gleiwitz geborene Thekla Bermann, der Ehe entstammten drei Kinder. Mit seiner Frau betrieb er eine Vertretung für die Textilbranche. Er verstarb 1941. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie ermordet wurde.[45]
Thumb
Hier wohnte
Thekla Schindler
geb. Berman
Jg. 1861
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 3.10.1942
Thumb
Förstereistraße 42
(Lage)
Äußere Neustadt 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Alfred Leupold
Jg. 1894
eingewiesen 1938
Heilanstalt
Pirna-Sonnenstein
‘verlegt’ 21.4.1941
Heilanstalt Wiesengrund
ermordet 14.5.1942
Alfred Leupold kam 1894 in Dresden zur Welt, wo er als eines von vier Geschwistern aufwuchs. Er war als Arbeiter tätig und mit der Jüdin Lina Leupold verheiratet; der Ehe entstammten drei Kinder. Alfred Leupold war lange Zeit arbeitslos und erlitt einen Nervenzusammenbruch. Der Druck der Behörden, sich von seiner Ehefrau scheiden zu lassen, setzte ihm psychisch weiter zu, sodass er in die Anstalt Arnsdorf eingewiesen wurde. Im Jahr 1938 folgte die Verlegung in die Heilanstalt Wiesengrund, wo er 1942 ermordet wurde.[46][47]
Thumb
Franklinstraße 20
(Lage)
Südvorstadt 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Samuel Husch
Jg. 1868
gedemütigt / entrechtet
tot 4.7.1942
Samuel Husch kam am 1. Februar 1868 in Pudewitz zur Welt und arbeitete bis 1936 als Getreidegroßhändler. Er lebte in Dresden und kam 1942 in das Altersheim Henriettenstift, das als „Judenhaus“ galt. Einer Anfang Juli 1942 angesetzten Deportation entging Husch; am 4. Juli 1942 fand man ihn erhängt in seiner Wohnung vor.
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Franz-Liszt-Straße Ecke Wiener Straße
(Lage)
Thumb
Strehlen 21. Sep. 2016 Hier wohnte
Julius Ferdinand
Wollf

Jg. 1871
gedemütigt / entrechtet
Flucht in den Tod
27.2.1942
Zur ausführlichen Biografie siehe Julius Ferdinand Wollf.
Thumb
Hier wohnte
Johanna Sophie
Wollf

geb. Gutmann
Jg. 1877
gedemütigt / entrechtet
Flucht in den Tod
27.2.1942
Johanna Sophie Wollf, geb. Gutmann, wurde am 18. Oktober 1877 in Mannheim geboren.[48] Angesichts der zunehmenden Repressalien und Demütigungen der Nationalsozialisten entschied sie sich, sich gemeinsam mit ihrem Mann am 27. Februar 1942 mittels Gift das Leben zu nehmen. Sie verstarb später in einem Krankenhaus in Dresden.[49]
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Freiberger Straße 43
(Lage)
Altstadt 21. Juli 2021 Hier wohnte
Margarete Schreiber
Jg. 1886
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Im November oder Dezember 2024 wurde der Stolperstein gestohlen. Er soll im Rahmen der nächsten Stolperstein-Verlegungen im Mai 2025 an gleicher Stelle neu verlegt werden.[50]
Thumb
Fritz-Meinhardt-Straße 22
(Lage)
Prohlis 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Fritz Aron
Meinhardt
Jg. 1899
mehrmals verhaftet
Zwangsarbeit
ermordet 23.4.1943
Polizeigefängnis
Zur ausführlichen Biografie siehe Fritz Meinhardt.
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Frühlingstraße 12
(Lage)
Äußere Neustadt 21. Sep. 2016 Hier wohnte
Hans Otto
Jg. 1900
Im Widerstand / KPD
Gewerkschafter
verhaftet 14.11.1933
Gestapo-Zentrale Berlin
Gefoltert
Ermordet 24.11.1933
Zur ausführlichen Biografie siehe Hans Otto.
Thumb
Geibelstraße 3
(Lage)
Kaditz 8. März 2024 Hier wohnte
Charlotte Selma
Sternfeld

Geb. Kreis
Jg. 1900
Flucht 1939 Frankreich
Verhaftet 1943
Zuchthaus Coswig/Anhalt
Aussenlager Griebo
Befreit
Charlotte Selma Sternfeld wurde 1900 als Charlotte Kreis in Dresden geboren. Sie nahm den Namen ihres ersten Ehemanns an und hieß auch nach der Scheidung Charlotte Müller. Sie arbeitete als Damenschneiderin und lernte den Radioingenieur Hans Eduard Sternfeld (sh. Stolperstein Beilstraße 14) kennen, mit dem sie 1936 einen Sohn bekam. Aufgrund der Nürnberger Rassegesetze durften sie nicht heiraten. Im Jahr 1939 floh sie mir ihrem Sohn in die Schweiz, wo sie mit ihrem Partner zusammentraf; die Familie ging anschließend nach Frankreich und wurde 1943 in Marseille verhaftet und nach Dresden gebracht. Charlotte Müller wurde zu einer Zuchthausstrafe verurteilt, die sie im Strafgefangenenlager Griebo bei Magdeburg verbrachte. Charlotte und Hans Eduard Sternfeld heirateten nach Kriegsende. Charlotte Selma Sternfeld verstarb 1980.[51]
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Geisingstraße 14 (Ecke Borsbergstraße)
(Lage)
Striesen 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Maria Lange
Geb. Stephan
Jg. 1906
Seit 1935 mehrere
Heilanstalten
Zwangssterilisiert 1936
'Verlegt' 27.11.1940
Pirna-Sonnenstein
Ermordet 27.11.1940
'AKTION T4'
Maria Lange wurde als Maria Stephan 1906 in Bad Kudowa, Schlesien, geboren. Die Familie war streng katholisch; als sie 1931 in Dresden den Schlossergehilfen Alfred Lange heiratete, verstieß die Familie sie. Der Ehe entstammten zwei Kinder. Maria Lange arbeitete als Weißnäherin, doch verarmte die Familie während der Weltwirtschaftskrise und kam in einer Notwohnung unter. Erste psychische Auffälligkeiten zeigten sich bei ihr Ende 1934. Sie wurde in verschiedene Krankenhäuser eingeliefert, darunter nach Pirna-Sonnenstein, wo 1936 ihre Sterilisierung beschlossen wurde. Es folgten Verlegungen nach Leipzig-Dösen und Arnsdorf, bevor sie 1940 im Rahmen der Aktion T4 erneut nach Pirna-Sonnenstein kam, wo sie ermordet wurde.[52]
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Georg-Nerlich-Straße 2
(Lage)
Thumb
Johannstadt 11. Juni 2011 Hier wohnte
Dr. Leo Fantl
Jg. 1885
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 8.3.1944
Leo Fantl kam am 25. Februar 1885 in Prag zur Welt. Der promovierte Germanist, Musiker und Judaist arbeitete bei den Dresdner Neuesten Nachrichten, publizierte rege und war in der jüdischen Gemeinde Dresdens musikalisch aktiv. Nach seiner Entlassung 1933 zog er nach Liberec und 1938 nach Prag um. Er wurde 1943 über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert.[53]
Thumb
Hier wohnte
Helene Fantl
geb. Stier-Somlo
Jg. 1902
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 8.3.1944
Helene Fantl wurde am 25. Januar 1902 in Bonn als Tochter von Fritz Stier-Somlo geboren. Sie heiratete 1927 Leo Fantl. Die promovierte Germanistin war im Widerstand aktiv und zog nach Liberec und 1938 nach Prag um. Sie wurde 1943 über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert.[53]
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Hier wohnte
Bedřich Fantl
Jg. 1928
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 8.3.1944
Bedřich Fantl kam am 14. März 1928 in Dresden zur Welt. Er war der Sohn von Leo und Helene Fantl.[53]
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Hier wohnte
Brigitte Fantl
Jg. 1931
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 8.3.1944
Brigitte Fantl kam am 10. Oktober 1931 in Dresden zur Welt. Sie war die Tochter von Leo und Helene Fantl.[53]
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Georg-Nerlich-Straße 4
(Lage)
Thumb
Johannstadt 11. Juni 2011 Hier wohnte
Harry Herbert
Hirschel Meyer

Jg. 1891
deportiert 1942
Riga
ermordet 1944 in
Dachau
Harry Meyer kam am 9. April 1891 in Beuthen zur Welt. In Dresden führte er ein Spielwarengeschäft (Spielwaren-Meyer) auf der Wilsdruffer Straße, das 1936 geschlossen werden musste. Meyer war Geiger und Leiter des Jüdischen Jugendorchesters in Dresden. Im Jahr 1942 nach Riga deportiert, war er zunächst Zwangsarbeiter bei Wolf & Döring; 1944 Deportation über das Ghetto Kauen nach Dachau.[54]
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11. Juni 2011, 8. Februar 2024 (Austausch) Hier wohnte
Johanne Meyer
geb. Schifter
Jg. 1893
deportiert 1942
ermordet 1943 in
Riga
Johanne Meyer, geb. Schifter, kam am 30. Dezember 1893 in Potschappel zur Welt. Sie heiratete Harry Meyer und wurde im Januar 1942 in das Ghetto Riga deportiert, wo sie starb.[54]
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11. Juni 2011 Hier wohnte
Heinz Meyer
Jg. 1923
interniert 1942
Hellerberge
deportiert
Auschwitz
Buchenwald
befreit / überlebt
Zur ausführlichen Biografie von Heinz Wolfgang Meyer siehe Henry Meyer.
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11. Juni 2011 Hier wohnte
Fritz Meyer
Jg. 1925
interniert 1942
Hellerberge
deportiert
ermordet 1943 in
Auschwitz
Fritz Joachim Meyer wurde am 28. Mai 1925 in Dresden als Sohn von Johanne und Harry Meyer geboren. Er spielte Klavier, erhielt Unterricht bei Margarete Anschel und Arthur Chitz[55] und gestaltete mit seinem Bruder Konzerte in Dresden. Im Jahr 1942 wurde er in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort 1943 in das KZ Auschwitz, wo er an Typhus verstarb.[56]
Thumb
Georgplatz
(Lage)
Innere Altstadt 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Alfred Schwarz
Jg. 1892
Zwangsarbeit
Schutzraumverbot
Tot bei Luftangriff
13.2.1945
Alfred Schwarz kam in Hamburg-Altona zur Welt. Er war gehörlos und hatte eine Gehbehinderung. Er wurde Damenschneider. Mit Freunden und seinem Bruder Iwan (sh. Stolperstein Schandauer Straße 22) gründete er 1920 den Dresdner Taubstummen Schwimmverein 1920, der noch heute als Dresdner Gehörlosen-Sportverein 1920 e.V. existiert. Alfred Schwarz war mit einer Nicht-Jüdin verheiratet, die als „privilegierte Mischehe“ galt. Erst Ende 1944 musste er Zwangsarbeit verrichten und in das „Judenhaus“ Bautzner Straße 20 ziehen. Zuletzt wohnte er im „Judenhaus“ Sporergasse 2, wo er wie alle Bewohner bei der Bombardierung der Stadt im Februar 1945 ums Leben kam.[57]
Thumb
Gerhart-Hauptmann-Straße 1
(Lage)
Südvorstadt 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Siegfried Sonnenschein
Jg. 1909
Flucht 1939
Shanghai
USA
Zur ausführlichen Biografie siehe Siegfried Sonnenschein.
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Gmünder Straße 7
(Lage)
Laubegast 5. Dez. 2013 Hier wohnte
Irma Wolff
geb. Gellner
Jg. 1872
deportiert 1944
Theresienstadt
befreit/überlebt
Irma Wolff kam am 31. Dezember 1872 in Brüx zur Welt. Sie wurde im Januar 1944 in das KZ Theresienstadt deportiert. Sie überlebte.[58]
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Goetheallee 14b
(Lage)
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Blasewitz 22. Juli 2021 Hier wohnte
Jenny Jacoby
Geb. Löwald
Jg. 1856
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 27.9.1942
Jenny Jacobi kam 1856 in Berlin zur Welt. Sie heiratete 1876 den Juwelier Julius Jacoby; der Ehe entstammten sechs Kinder, darunter Alexander und Johann. Die Familie lebte ab 1894 in der Villa Lothringer Weg 2, die Julius Jacoby für die Familie erbauen ließ. Er verstarb 1925, Sohn Alexander führte das Juweliergeschäft am Jüdenhof 1 weiter.

Die Villa der Familie wurde 1940 zum „Judenhaus“; unter anderem mussten Victor und Eva Klemperer in das Haus ziehen. Sohn Johann, der als Kunstmaler tätig war, wurde 1942 nach Riga deportiert, wo er im selben Jahr umkam. Alexander Jacoby, dessen Juweliergeschäft bereits 1939 zwangsenteignet worden war, verstarb 1939 an einer Lungenentzündung. Jenny Jacobi wurde 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie kurz nach der Ankunft verstarb.[59]

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Hier wohnte
Johann Jacoby
Jg. 1879
deportiert 1942
Riga
ermordet 1942
Thumb
23. Sep. 2022 Hier wohnte
Alexander Jacoby
Jg. 1889
Gedemütigt / Entrechtet
1939 Geschäft arisiert
Tot 7. März 1942
Thumb
Goetheallee 26
(Lage)
Blasewitz 11. Sep. 2014 Hier wohnte
Richard Hepner
Jg. 1880
mehrmals „Schutzhaft“
Sachsenhausen
befreit/überlebt
Richard Hepner wurde erstmals im Zuge der Novemberpogrome 1938 verhaftet; Mitte 1943 erfolgte die erneute Verhaftung und im Oktober 1944 die Deportation in das KZ Sachsenhausen. Er überlebte und verstarb 1950 in Dresden.[60] Seine Frau Johanna und ihr Sohn Peter zogen nach dem Tod Richards zunächst in die Bundesrepublik und später in die USA.
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Hier wohnte
Johanna Hepner
geb. Berlet
Jg. 1900
gedemütigt/entrechtet
überlebt
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Hier wohnte
Peter Hepner
Jg. 1928
gedemütigt/entrechtet
überlebt
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Großenhainer Straße 194
(Lage)
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Wilder Mann 28. Sep. 2015 Hier wohnte
Helga Margot
Grünewald
verh. Weinberg
Jg. 1924
Flucht Holland
interniert Westerbork
deportiert 1943
Sobibor
ermordet 23.7.1943
Sie kam am 9. November 1924 in Dresden zur Welt. Sie verlor früh ihren Vater, die Mutter heiratete erneut und verstarb 1936. Helga lebte ab dieser Zeit in der Familie ihres Stiefvaters Arthur Rosenbaum, der erneut heiratete. Die Familie flüchtete 1938 nach Palästina, Helga musste wegen fehlender Papiere zurückbleiben. Sie floh nach Arnheim; im Jahr 1942 heiratete sie Hans Weinberg. Das Paar wurde in Westerborg inhaftiert und von hier 1943 nach Sobibor deportiert, wo sie im Juli 1943 ermordet wurden.
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21. Juli 2021 Hier wohnte
Heinz Grunewald
Jg. 1920
Flucht 1939
Ecuador
Heinz Grunewald war der ältere Bruder von Helga Margot Grünewald.
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Gutzkowstraße 32
(Lage)
Südvorstadt 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Simon Sigismund
Jonas
Jg. 1866
Flucht 1938 Holland
interniert Westerbork
deportiert 1943
Sobibor
ermordet 23.7.1943
Simon Sigismund Jonas und Laura Jonas, geb. Loewenthal, waren die Eltern der Fotografin Genja Jonas. Sie lebten ab 1921 bei ihren Kindern in Dresden. Sie konnten zunächst in die Niederlande emigrieren. In Rotterdam wurden beide im März 1943 verhaftet und in das Konzentrationslager Westerbork und von dort in das Vernichtungslager Sobibor deportiert. Hier wurden sie am 23. Juli 1943 ermordet.
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Hier wohnte
Laura Jonas
geb. Loewenthal
Jg. 1867
Flucht 1938 Holland
interniert Westerbork
deportiert 1943
Sobibor
ermordet 23.7.1943
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Hans-Böheim-Straße 2
(Lage)
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Striesen 24. Sep. 2013 Hier wohnte
Aron Höxter
Jg. 1892
deportiert 1942
Riga
1944 Stutthof/Burggrafen
ermordet Feb. 1945
Aron Höxter wurde am 18. November 1892 in Treysa geboren. Er war mit Paula Höxter verheiratet; der Ehe entstammten zwei Kinder. Er war als Lehrer an der Jüdischen Schule in Dresden tätig. Die Familie musste in „Judenhäuser“ in Dresden ziehen. Aron und Paula Höxter wurden 1942 nach Riga deportiert, wo Aron Höxter Zwangsarbeit verrichten musste. Vermutlich wurde er 1944 in das KZ Stutthof deportiert und 1945 unweit von Danzig ermordet.[61]
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24. Sep. 2013 Hier wohnte
Paula Höxter
geb. Sachs
Jg. 1894
deportiert 1942
Riga
ermordet 1.10.1944
Stutthof
Paula Höxter kam am 15. Juni 1894 in Bibra zur Welt. Sie war mit Aron Höxter verheiratet; der Ehe entstammten zwei Kinder. Sie musste mit ihrem Mann in verschiedene „Judenhäuser“ in Dresden ziehen und wurde mit ihm 1942 nach Riga deportiert. Im Jahr 1943 erfolgte vermutlich die Deportation in das KZ Kaiserwald sowie im Folgejahr in das KZ Stutthof, wo sie ermordet wurde.[61]
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21. Sep. 2016, 2. Dezember 2019 (Austausch) Hier wohnte
Margot Höxter
verh. Natowitz
Jg. 1920
Interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
1945 Todesmarsch
befreit
Margot Sophie Höxter, verh. Natowitz, wurde am 20. September 1920 in Bibra geboren. Sie war Schneiderin in Dresden und mit Leonhard Herbert Natowitz verheiratet. Beide wurden zusammen mit seinen Eltern am 23./24.11.1942 zunächst in das „Judenlager Hellerberg“ in Dresden deportiert und am 2. März 1943 in das KZ Auschwitz. Margot hatte in Auschwitz die Häftlingsnummer 37034; sie konnte die Befreiung am 27.01.1945 in Auschwitz erleben. Danach emigrierte sie in die USA, wo sie am 17. Mai 2014 in New York verstarb.[62]
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24. Sep. 2013, 21. September 2016 (Austausch), 2. Dezember 2019 (Austausch) Hier wohnte
Günter Höxter
Jg. 1925
Kindertransport 1938
Holland
interniert Westerbork
deportiert 1942
Auschwitz
Todesmarsch
tot 2.2.1945
Günter Höxter kam am 5. Mai 1925 in Bibra als einziger Sohn von Aron und Paula Höxter zur Welt. Er floh 1938 mit einem Kindertransport in die Niederlande, von wo er 1942 in das KZ Auschwitz deportiert wurde. Er verstarb im Februar 1945 während eines Todesmarschs.[61]
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Hans-Sachs-Straße 27
(Lage)
Pieschen
Trachenberge
24. Sep. 2013 Hier wohnte
Heinz Martin
Wendisch
Jg. 1913
eingewiesen 1938
Heilanstalt Colditz
‚verlegt‘ 1939
Heilanstalt
Großschweidnitz
ermordet 19.3.1940
Heinz Martin Wendisch wurde 1913 unehelich geboren. Er war geistig behindert und wurde bis zu seinem 16. Lebensjahr von der Familie gepflegt. Im Jahr 1929 wurde er in die Landesanstalt Arnsdorf gegeben und 1938 nach Colditz verlegt, wo er systematisch ausgehungert wurde. Nach seiner Zwangsverlegung nach Großschweidnitz 1939 verstarb er dort 1940 an „allgemeinem Kräfteverfall“.
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Hauptstraße 19
(Lage)
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Innere Neustadt 8. März 2024 Hier wohnte
Gustav Agunte
Jg. 1887
1942 Ausschluss aus der
Reichsmusikkammer
Berufsverbot
Überlebt
Gustav Agunte kam 1887 in Neiße zur Welt. Er war Musiker und spielte professionell Geige. Er heiratete 1912 die Jüdin Anna Erna Lauffer; der Ehe entstammten drei Kinder. Gustav Agunte gründete 1925 die Kapelle Agunte, die er leitete und die häufig im Konzertsender der MIRAG zu hören war. Die Auftritte im Radio endeten 1929; noch 1937 sind Auftritte der Kapelle in Kaffeehäusern nachgewiesen. Gustav Agunte, der sich nicht von seiner jüdischen Ehefrau trennen wollte, wurde 1942 aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen. Anna Erna Agunte wurde zu Zwangsarbeit in der Kartonagenfabrik Bauer verpflichtet und 1944 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie Anfang Januar 1945 verstarb. Gustav Agunte verstarb 1947 in Dresden.[63]
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Hier wohnte
Anna Erna
Agunte

Geb. Lauffer
Jg. 1894
Zwangsarbeit
Kartonagenfabrik Bauer
Deportiert 1944
Auschwitz
Ermordet 4.1.1945
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Helmholtzstraße 3b
(Lage)
Südvorstadt 5. Dez. 2013,
11. Sep. 2014 (Neuverlegung wegen Vandalismus)
Hier wohnte
Dr. Arthur Oskar
Chitz
Jg. 1882
‚Schutzhaft‘ 1938
Buchenwald
deportiert 1942
Riga
ermordet 1944
Riga-Kaiserwald
Arthur Oskar Chitz kam am 5. September 1884 in Prag zur Welt. Er lernte das Klavier- und Geigenspiel und komponierte. Unter anderem studierte er Musikgeschichte und promovierte 1905 zur Hofmusikkapelle Kaiser Rudolf II. Nach der Heirat mit Gertrud Helene Stern 1907 studierte Chitz an der TH Dresden Chemie, blieb jedoch anschließend als Musiker und Komponist aktiv. Er wurde 1920 musikalischer Leiter des Dresdner Schauspielhauses. Im Jahr 1933 wurde er aus seinen Ämtern entlassen und während der Novemberpogrome 1938 verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert, jedoch 1938 entlassen. Mit seiner Frau musste er 1940 in das „Judenhaus“ Lothringer Weg 2 ziehen. Beide wurden im Januar 1942 nach Riga deportiert, wo sie vermutlich im KZ Kaiserwald umkamen.[64]
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5. Dez. 2013 Hier wohnte
Gertrud Helene
Chitz
geb. Stern
Jg. 1884
deportiert 1942
Riga
Riga-Kaiserwald
ermordet
Gertrud Helene Stern wurde am 24. Mai 1884 in Prag geboren. Sie war als Schriftstellerin, Sängerin, Pianistin und Malerin aktiv. Im Jahr 1907 heiratete sie Arthur Oskar Chitz, der Ehe entstammen zwei Kinder. Mit ihrem Mann musste sie 1940 in das „Judenhaus“ Lothringer Weg 2 ziehen. Beide wurden im Januar 1942 nach Riga deportiert, wo sie vermutlich im KZ Kaiserwald umkamen.[64]
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5. Dez. 2013,
11. Sep. 2014 (Neuverlegung wegen Vandalismus)
Hier wohnte
Hilda Margarete
Bock
geb. Chitz
Jg. 1907
Flucht 1939
Frankreich
China
USA
Hilda Margarethe Chitz war die Tochter von Arthur Oskar und Gertrud Helene Chitz. Ihr gelang die Flucht.[64] Der Stolperstein wurde nach Vandalismus (Stein wurde herausgebrochen) neu verlegt. Dabei wurden die letzten beiden Zeilen verändert, so hieß es im Original „China/USA (Absatz) überlebt“.
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5. Dez. 2013,
11. Sep. 2014 (Neuverlegung wegen Falschschreibung)
Hier wohnte
Dr. Herman Ernst
Sheets
Jg. 1908
Flucht 1936
Tschechoslowakei
USA
Herman Ernst Sheets war der Sohn von Arthur Oskar und Gertrud Helene Chitz. Ihm gelang über die Tschechoslowakei die Flucht in die USA.[64] Sein Stolperstein wurde ersetzt, weil der Name mit Hermam falschgeschrieben war. Der erste Stolpersteine endete zudem mit dem Wort „überlebt“.
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Henzestraße 15
(Lage)
Striesen 25. Nov. 2012 Hier wohnte
Selma Nussbaum
geb. Braun
Jg. 1876
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 29.12.1942
Selma Nussbaum wurde am 14. September 1876 in Dortmund geboren. Sie war mit dem Fleischer Leopold Nussbaum († 1926) verheiratet, der Ehe entstammten zwei Töchter. Selma Nussbaum lebte zuletzt im „Judenhaus“ Altenzeller Straße 32 und wurde am 25. August 1942 nach Theresienstadt deportiert.[65]
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Hochschulstraße 20a
(Lage)
Südvorstadt 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Ilija Stojanovic
Jg. 1917
im Widerstand
verhaftet 1944
Gefängnis Radeberg
1945 Buchenwald
Todesmarsch Flossenbürg
befreit / tot 10.5.1945
an den Haftfolgen
Er wurde am 26. August 1917 im jugoslawischen Bujanovac geboren. Er studierte von 1939 bis 1944 Chemie an der Technischen Hochschule Dresden und war ab 1943 Mitglied der illegalen Studentengruppe BONSS („Bălgarski obšt naróden studéntski săjúz“). Im Jahr 1944 wurde er verhaftet und 1945 in das KZ Buchenwald deportiert. Im April 1945 wurde er auf einen Todesmarsch nach Flossenbürg geschickt.
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Hochschulstraße/Fußweg Verlängerung Schnorrstraße 20
(Lage)
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Südvorstadt 22. Juli 2021 Hier wohnte
Curt Fraenkel
Jg. 1900
„Schutzhaft“ 1938
Sachsenhausen
Tot an Haftfolgen
19.1.1939
Curt Fraenkel kam 1900 in Dresden zur Welt und arbeitete als Vertreter. Er war mit der Kassiererin Dora Hönigsberg verheiratet. Er wurde 1938 verhaftet und in das KZ Sachsenhausen deportiert, wo er Folterung ausgesetzt war. Unterernährt wurde er Anfang 1939 freigelassen und verstarb kurz darauf an den Haftfolgen. Dora Fraenkel lebte zuletzt im „Judenhaus“ Canalettostraße 2 und ab 1942 im Judenlager Hellerberge, von wo aus sie 1943 in das KZ Auschwitz deportiert wurde, wo sie umkam.[66]
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Hier wohnte
Dora Fraenkel
Geb. Hönigsberg
Jg. 1901
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 1943
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Holbeinstraße 48
(Lage)
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Johannstadt 22. Juli 2021 Hier wohnte
Katharina Caro
Jg. 1873
deportiert 11.8.1942
Theresienstadt
ermordet 24.3.1944
Charlotte, Paula und Katharina Caro waren Schwestern und wohnten gemeinsam in der Dresdner Johannstadt. Sie mussten 1940 in das „Judenhaus“ Ziegelstraße 41 ziehen. Paula und Katharina Caro wurden 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie 1944 umkamen. Die jüngste Schwester Charlotte wurde in das Judenlager Hellerberge verbracht und leistete in den Goehle-Werken Zwangsarbeit. Wie alle Insassen des Lagers wurde sie 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.[67]
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Hier wohnte
Paula Caro
Jg. 1874
deportiert 11.8.1942
Theresienstadt
ermordet 23.4.1944
Thumb
Hier wohnte
Charlotte Caro
Jg. 1889
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Thumb
Holbeinstraße 139
(Lage)
Thumb
Johannstadt 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Martin Grün
Jg. 1876
Gedemütigt / Entrechtet
Tot 27. Okt. 1939
Martin Grün kam 1876 in Striesen zur Welt und arbeitete als Kaufmann. Er heiratete 1909 Frieda Johanna Schlesinger aus Dresden, der Ehe entstammten drei Kinder. Martin Grün verstarb 1939 an den Folgen einer Krebserkrankung. Frieda Johanna Grün lebte zuletzt im „Judenhaus“ Chemnitzer Straße 27. Sie wurde 1942 zunächst in das KZ Ravensbrück deportiert und von dort aus nach Auschwitz, wo sie ermordet wurde.[68]
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Hier wohnte
Frieda Johanna
Grün

Geb. Schlesinger
Jg. 1878
Verhaftet 29.9.1942
Ravensbrück
Deportiert 1942
Auschwitz
Ermordet 10.10.1942
Thumb
Hopfgartenstraße 2
(Lage)
Johannstadt 15. März 2018 Hier wohnte
Otto Ernst
Faber

Jg. 1896
verhaftet
verurteilt § 175
Sachsenhausen
ermordet 4.12.1939
Otto Ernst Faber kam 1896 in Dresden zur Welt. Er arbeitete als Maler und wurde aufgrund seiner Homosexualität 1939 in das KZ Sachsenhausen deportiert, wo er im selben Jahr ermordet wurde.[69]
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Hoyerswerdaer Straße 1
(Lage)
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Innere Neustadt 8. März 2024 Hier wohnte
Julius Lewin
Jg. 1875
Verhaftet 1941
Polizeigefängnis Dresden
Deportiert 1942
Theresienstadt
Befreit
Zur ausführlichen Biografie siehe Julius Lewin.
Thumb
Hier wohnte
Sarah Lewin
Geb. Grzebinarz
Jg. 1874
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 17.10.1942
Sarah Grzebinarz war 1874 in Westpreußen zur Welt gekommen. Sie heiratete Julius Lewin; der Ehe entstammten vier Kinder. Julius Lewin war 1941 verhaftet worden, kam jedoch nach kurzer Zeit wieder frei. Das Haus der Familie auf der Kurfürstenstraße 11 wurde zum „Judenhaus“ erklärt. Sarah und Julius Lewin wurden 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo Sarah Lewin im selben Jahr verstarb. Julius Lewin wurde 1945 befreit und ging in die USA, wo er 1950 verstarb.[70]
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Kleinzschachwitzer Ufer 68
(Lage)
Kleinzschachwitz 5. Dez. 2013 Hier wohnte
Emil Hochberg
Jg. 1874
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 26.8.1943
Emil Hochberg kam am 10. September 1874 in Osterode zur Welt. Er war mit Martha Hochberg geb. Wetzig verheiratet. Weil er angeblich seinen Judenstern verdeckt hatte, wurde er verhaftet und in das KZ Auschwitz deportiert, wo er umkam.[71]
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Klingenberger Straße 3
(Lage)
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Plauen 8. März 2024 Hier wohnte
Gustav Hermann
Kottner

Jg. 1875
Zeuge Jehovas
Inhaftiert 1937-1938
Gefängnis Dresden
Verhaftet 1940
Gefoltert Dresden-Plauen
Ermordet 20.2.1941
Gustav Hermann Kottner kam 1875 in der Nähe von Görlitz zur Welt und war als Schaffner bei der Reichsbahn tätig. Er heiratete 1899 Martha Minna Körbs; der Ehe entstammten vier Kinder. Ab 1919 (Martha) bzw. 1921 (Gustav) war die Familie Mitglied der Zeugen Jehovas, die 1933 verboten wurden. Das Ehepaar engagierte sich aktiv im Widerstand und schmuggelte unter anderem Publikationen der Religionsgemeinschaft. Im Jahr 1936 waren sie an der Flugblattaktion der Zeugen Jehovas beteiligt, die sich gegen das Regime wandte. Im Jahr 1937 wurde zunächst Martha Minna Kottner und kurz darauf Gustav Hermann Kottner verhaftet. Er wurde aufgrund seines Gesundheitszustands zwischenzeitlich freigelassen, 1940 jedoch erneut verhaftet und misshandelt. Er verstarb an den Folgen der Haft 1941. Martha Kottner war 1937 bis 1938 in Haft und wurde 1943 erneut verhaftet und 1945 durch die Alliierten befreit. Sie verstarb 1969.[72]
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Hier wohnte
Martha Kottner
Geb. Körbs
Jg. 1879
Zeugin Jehovas
Inhaftiert 1937-1938
Gefängnis Dresden
1943 München-Stadelheim
Traunstein
Befreit
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Königsbrücker Straße 26
(Lage)
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Äußere Neustadt 15. März 2018 Hier lebte
Robert Schein
Jg. 1876
gedemütigt / entrechtet
Schutzraumverbot
tot bei Luftangriff
13.2.1945
Robert Schein wuchs als eines von elf Geschwistern auf. Er war mit der Nicht-Jüdin Martha Schein verheiratet, der Ehe entstammten zwei Kinder. Robert Schein arbeitete als Kaufmann und war Mitinhaber des Textilwarenkaufhauses Meidner & Co. Er musste Zwangsarbeit verrichten; das Paar lebte zuletzt im „Judenhaus“ Sporergasse 2. Kurz vor der geplanten Deportation wurden sie beim Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 getötet.[73]
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Hier lebte
Martha Schein
geb. Ehrich
Jg. 1876
gedemütigt / entrechtet
Schutzraumverbot
tot bei Luftangriff
13.2.1945
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Königsbrücker Straße 37
(Lage)
Äußere Neustadt 5. Dez. 2013 Hier wohnte
Jacob Urbach
Jg. 1893
Flucht 1936
Polen
Schicksal unbekannt
Jacob Benjamin Urbach wurde am 5. November 1893 in Alexandrowo geboren. Als Vertreter lebte er ab 1917 in Sachsen. Er war mit Martha Hentschel verheiratet, der Ehe entstammten drei bzw. vier Kinder. Urbach wurde 1936 nach Polen ausgewiesen. Er gilt als verschollen.[74]
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Hier wohnte
Martha Urbach
geb. Hentschel
Jg. 1900
Polenaktion 1938
deportiert
Łodz/Litzmannstadt
ermordet
Martha Hentschel wurde am 17. Mai 1900 geboren. Sie war mit Jacob Benjamin Urbach verheiratet, der Ehe entstammten drei bzw. vier Kinder. Sie wurde vermutlich mit ihrem Sohn Siegfried 1938 nach Polen abgeschoben („Polenaktion“). Sie soll im Ghetto Łódź gelebt haben und gilt als verschollen.[74]
Thumb
Hier wohnte
Siegfried Urbach
Jg. 1920
Polenaktion 1938
deportiert
Łodz/Litzmannstadt
ermordet
Siegfried Urbach war der einzige Sohn von Jacob Benjamin und Martha Urbach. Er kam am 25. März 1920 in Dresden zur Welt und arbeitete in seiner Jugend als Arbeitsbursche. Er wurde vermutlich mit seiner Mutter Martha 1938 nach Polen abgeschoben („Polenaktion“). Er soll im Ghetto Łódź gelebt haben und gilt als verschollen.[74]
Thumb
Hier wohnte
Fanny Urbach
Jg. 1921
Flucht
Palästina
überlebt
Fanny Urbach war die älteste Tochter von Jacob Benjamin und Martha Urbach. Sie kam am 13. März 1921 in Dresden zur Welt. Ihr gelang die Flucht nach Palästina.[74]
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Hier wohnte
Edith Urbach
Jg. 1922
Flucht
Palästina
überlebt
Edith Urbach war die zweite Tochter von Jacob Benjamin und Martha Urbach. Sie kam am 5. Dezember 1922 in Dresden zur Welt. Ihr gelang die Flucht nach Palästina.[74]
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Königsbrücker Straße 57
(Lage)
Äußere Neustadt 26. Nov. 2012 Hier wohnte
Nathan Arthur
Levi

Jg. 1894
verhaftet 1942
Buchenwald
ermordet 17.10.1942
Nathan Arthur Levi, auch Levy, kam am 30. August 1894 in Potsdam zur Welt. Er war möglicherweise als Botengänger, Markthelfer oder Krankenpfleger tätig. Nach seiner Verhaftung in Dresden wurde er in das KZ Buchenwald deportiert, wo er umkam.[75]
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Köpckestraße 1
(Lage)
Innere Neustadt 25. Nov. 2012 Hier wohnte
Marianne
Schönfelder

Jg. 1917
eingewiesen 1938
Heilanstalt Arnsdorf
„verlegt“ 1943
Heilanstalt
Großschweidnitz
ermordet 16.2.1945
Aktion Brandt
Zur ausführlichen Biografie siehe Marianne Schönfelder.
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Krenkelstraße 23
(Lage)
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Striesen 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Lucie Meyring
geb. Hinzelmann
Jg. 1896
Flucht 1938
USA
Walter (1891–1985) und Lucie Meyring (1896–1957) lebten in Dresden, wo Walter Inhaber der Firma Infeld and Meyring (Großhandel mit Seiden- und Baumwollwaren) war. Beide hatten eine Tochter, Ingetraut. Walter Meyring wurde 1938 gezwungen, sein Geschäft aufzugeben. Der Familie gelang die Flucht in die USA.[76]
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Hier wohnte
Ingetraut Meyring
Jg. 1923
Schulverweis
Flucht 1938
USA
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Hier wohnte
Walter Meyring
Jg. 1891
Berufsverbot 1938
Flucht 1938
USA
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Kyffhäuserstraße 15
(Lage)
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Blasewitz 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Viktor
Bodländer

Jg. 1868
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 13.11.1942
Viktor Bodländer wurde 1868 in Schlesien geboren. Er war gelernter Kaufmann und heiratete Henriette Gitel Benger, die als Drogistin tätig war. Der Ehe entstammten mindestens zwei Kinder. Viktor Bodländer kaufte 1921 die Villa Kyffhäuser Weg 15 und bezog das Haus 1931 auch selbst. Im Jahr 1940 wurde die Villa zum „Judenhaus“ umfunktioniert. Viktor und Henriette Bodländer wurden 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie im selben Jahr umkamen.[77]
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Hier wohnte
Henriette
Bodländer

Geb. Benger
Jg. 1875
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 15.10.1942
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Laubegaster Ufer 22
(Lage)
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Laubegast 8. März 2024 Hier wohnte
Alois Blum
Jg. 1891
Deportiert 1942
Auschwitz
1944 KZ Buchenwald
1945 KZ Bergen-Belsen
Befreit
Die Familie Blum gehörte den Sinti an und war eine Schaustellerfamilie, die ein Wander-Marionettentheater betrieb. Vater Alois Blum diente im Ersten Weltkrieg. Er heiratete 1915 Antonie „Toni“ Richter; der Ehe entstammten die Kinder Willy Richter, Anna, Hugo, Therese, Elisabeth, Elli, Ella, Willy, Dora und Rudolf Blum. Zuletzt lebte die Familie von 1934 bis 1938 in Dresden. Im Jahr 1938 erhielt sie Berufsverbot, war jedoch noch bis 1942 in Hoyerswerda tätig, wo schließlich die Gewerbegenehmigung entzogen wurde. Alois Blum kam in Haft, musste Zwangsarbeit leisten und wurde schließlich in das KZ Bergen-Belsen deportiert, wo er 1945 befreit wurde. Seine Söhne Willy und Rudolf Blum wurden 1944 in das KZ Buchenwald und kurz darauf in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden. Alle anderen Familienmitglieder wurde in verschiedene Konzentrationslager deportiert, überlebten den Krieg jedoch. Nur Ella Blum konnte Anfang der 1940er-Jahre untertauchen. Toni Blum verstarb 1968, Alois Blum 1982.[78]
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Hier wohnte
Toni Blum
Geb. Richter
Jg. 1893
Deportiert 1943
Auschwitz
1944 KZ Ravensbrück
Todesmarsch
Überlebt
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Hier wohnte
Willy Richter
Jg. 1914
Deportiert 1943
Auschwitz
1944 KZ Sachsenhausen
1945 'Sondereinheit
Dirlewanger'
Desertiert
Überlebt
Thumb
Hier wohnte
Anna Blum
Jg. 1919
Deportiert 1943
Auschwitz
1944 KZ Ravensbrück
KZ-Außenlager Graslitz
Befreit
Thumb
Hier wohnte
Hugo Blum
Jg. 1920
Deportiert 1943
Auschwitz
1944 KZ Sachsenhausen
1945 'Sondereinheit
Dirlewange'r
Desertiert
Überlebt
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Hier wohnte
Therese Blum
Jg. 1921
Deportiert 1943
Auschwitz
1944 KZ Ravensbrück
KZ-Außenlager Graslitz
Überlebt
Thumb
Hier wohnte
Elisabeth Blum
Jg. 1923
Deportiert 1943
Auschwitz
1944 KZ Ravensbrück
KZ-Außenlager Graslitz
Todesmarsch
Überlebt
Thumb
Hier wohnte
Elli Blum
Jg. 1924
Deportiert 1943
Auschwitz
1944 KZ Ravensbrück
Todesmarsch
Überlebt
Thumb
Hier wohnte
Ella Blum
Jg. 1925
Gedemütigt / Entrechtet
Überlebt
Thumb
Hier wohnte
Willy Blum
Jg. 1928
Deportiert 1943
Auschwitz
1944 KZ Buchenwald
1944 Auschwitz
Ermordet
Thumb
Hier wohnte
Dora Blum
Jg. 1930
Deportiert 1943
Auschwitz
1944 KZ Ravensbrück
Todesmarsch
Überlebt
Thumb
Hier wohnte
Rudolf Blum
Jg. 1934
Deportiert 1943
Auschwitz
1944 KZ Buchenwald
1944 Auschwitz
Ermordet
Thumb
Laubegaster Ufer 23
(Lage)
Laubegast 5. Dez. 2013 Hier wohnte
Richard Roy
gedemütigt/entrechtet
tot 15.9.1935
Richard Roy war mit Marie Roy verheiratet. Er starb am 15. September 1935 „im Zusammenhang mit den Nürnberger Gesetzen“, der Grund ist nicht bekannt.[79]
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Hier wohnte
Marie Roy
geb. Langer
Jg. 1895
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Marie Langer kam am 30. September 1895 oder 96 in Dresden zur Welt. Die Verkäuferin heiratete in zweiter Ehe Richard Roy. Sie musste in das „Judenhaus“ Maxstraße 1 ziehen und Zwangsarbeit leisten. Sie wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ und 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.[79]
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Laubestraße 4
(Lage)
Striesen 21. Sep. 2016 Hier wohnte
Hedwig
Löwenstamm

Jg. 1891
interniert 1942 Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Hedwig Löwenstamm wurde am 19. Juli 1891 als Tochter von Salo und Elisabeth Löwenstamm in Meißen geboren. Anfang der 1920er Jahre zog sie von Meißen nach Dresden. Im Zusammenhang mit den ab 1938 zunehmenden Repressionen gegen jüdische Dresdner musste Hedwig Löwenstamm in sogenannte Judenhäuser ziehen, zunächst in der Cranachstraße 6, dann in der Ziegelstraße 41. Ab November 1942 verrichtete sie bei Zeiss Ikon Zwangsarbeit. Im März 1943 deportierte man alle Zwangsarbeiter des Kamerabauers nach Auschwitz, wo Löwenstamm vermutlich am 3. März 1943 ermordet wurde. Von ihren Geschwistern überlebte nur Erwin Löwenstamm. Bruder Willy wurde nach Riga deportiert und dort 1942 ermordet. Ihr Bruder Kurt wurde in Auschwitz ermordet.[80]
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Laubestraße 24
(Lage)
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Striesen 11. Sep. 2014 Hier wohnte
Max Steinhart
Jg. 1881
„Schutzhaft“ 1938
Buchenwald
deportiert 1942
Riga
1944 Dachau
ermordet 1944
Auschwitz
Kaufmann Max Steinhart kam am 22. Juli 1881 in Tachau zur Welt. Er war mit Bertha Steinhart verheiratet, der Ehe entstammten die Kinder Gerald, Edith und Irwin. Er kam 1904 nach Sachsen und wurde 1927 eingebürgert. Er führte in Dresden ein Kaufhaus. Er wurde im Zuge der Pogromnacht 1938 in das KZ Buchenwald deportiert; nach seiner Rückkehr lebte er mit Ehefrau und Tochter Edith im „Judenhaus“ Strehlener Straße 52. Mit Frau und Tochter wurde er 1942 in das Ghetto Riga und anschließend nach Strasdenhof deportiert. Nach weiteren Deportationen nach Dachau und Auschwitz verliert sich seine Spur.[81]
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Hier wohnte
Bertha Steinhart
geb. Brauch
Jg. 1892
deportiert 1942
Riga
1944 Stutthof
ermordet 19.11.1944
Riga-Strasdenhof
Bertha Steinhart kam am 7. August oder 9. März 1892 in Neudorf zur Welt. Mit Tochter und Ehemann lebte sie im „Judenhaus“ Strehlener Straße 52, wurde 1942 in das Ghetto Riga und anschließend nach Strasdenhof deportiert. Möglicherweise wurde sie anschließend nach Stutthof deportiert; ihre Spur verliert sich.
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Hier wohnte
Edith Steinhart
Jg. 1921
deportiert 1942
Riga
1944 Stutthof
1944 Riga-Strasdenhof
ermordet
Edith Steinhart kam am 13. Januar 1918 in Dresden zur Welt. Mit ihren Eltern musste sie ins „Judenhaus“ Strehlener Straße 52 ziehen und wurde von dort in das Lager Riga deportiert. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.
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Hier wohnte
Gerald Steinhart
Jg. 1914
Flucht 1939
England
USA
Gerald Steinhart wurde am 19. Februar 1914 in Dresden geboren. Ihm gelang möglicherweise die Flucht.
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Hier wohnte
Irwin Steinhart
Jg. 1918
Flucht 1939
England
USA
Irwin Steinhart wurde am 13. Januar 1918 in Dresden geboren. Ihm gelang möglicherweise die Flucht. Der Stolperstein wurde am 28. September 2015 wegen eines Schreibfehlers neu verlegt.
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Laubestraße 24
(Lage)
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Striesen 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Markus
Rosengarten

Jg. 1876
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 15.9.1942
Markus Rosengarten war ab 1898 mit Julche (auch Julie) Joseph verheiratet. Beide führten in Bad Ems ein Fahrrad- und Nähmaschinengeschäft. Der Ehe entstammten die drei Kinder, Moritz, Walter Julius und Rosa (verst. 1907). Die Familie zog 1912 nach Dresden, wo Markus Rosengarten Bezirksdirektor der Lebensversicherungs AG wurde. Er verlor 1938 seine Position und musste in das „Judenhaus“ Altenzeller Straße 41 ziehen. Julche Rosengarten wurde durch die Gestapo schwer misshandelt. Beide wurden 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie 1942 ermordet wurden. Sohn Moritz gelang die Flucht nach Uruguay, Sohn Walter Julius emigrierte nach Frankreich und floh nach Jahren der Haft in die Schweiz, bevor er sich nach Kriegsende in der BRD niederließ.[82]
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Hier wohnte
Julche 'Julie'
Rosengarten

Geb. Joseph
Jg. 1868
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 30.11.1942
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Hier wohnte
Moritz
Rosengarten

Jg. 1900
Flucht 1933
Uruguay
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9. Nov. 2020 Hier wohnte
Walter Julius
Rosengarten

Jg. 1910
Flucht 1933
Frankreich
1942 Schweiz
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Lehnertstraße 8
(Lage)
Weißer Hirsch 22. Juli 2021 Hier wohnte
Heinz Steinberg
Jg. 1897
„Schutzhaft“ 1938
Sachsenhausen
Flucht 1939 Frankreich
Zwangsarbeit 1940
Bou Arfa / Marokko
befreit
Heinz Steinberg wurde 1897 in Gelsenkirchen geboren. Er war als Kaufmann tätig und wohnte in einer Pension auf dem Weißen Hirsch, wo er 1938 verhaftet und in das KZ Sachsenhausen deportiert wurde. Er hatte Ausreisepapiere nach Frankreich und kam Ende 1938 aus dem KZ frei. In Frankreich galt er als unerwünschte Person und kam in ein Sammellager und von dort nach Marokko, wo er zwischen 1940 und 1943 Zwangsarbeit verrichtete. Anschließend lebte er in Casablanca, wo er nach 1945 als Kaufmann tätig war. Er lebte später in Peru und England, wo er 1968 verstarb.[83]
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Leipziger Straße 72
(Lage)
Pieschen 28. Sep. 2015 Hier wohnte
Kurt Schlosser
Jg. 1900
im Widerstand/KPD
verhaftet 3.12.1943
„Hochverrat und
Feindbegünstigung“
hingerichtet 16.8.1944
Landgericht
Zur ausführlichen Biografie siehe Kurt Schlosser.
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Lene-Glatzer-Straße 23
(Lage)
Blasewitz 15. März 2018 Hier wohnte
Dr. Werner
Hofmann

Jg. 1878
Berufsverbot 1934
Flucht in den Tod
3.3.1939
Werner Hofmann war studierter Elektrotechniker und war zunächst für die Porzellanfabrik Hermsdorf in Freiberg tätig. Für die Porzellanmanufaktur Kahla projektierte und baute er ein Werk in Freiberg und leitete von 1906 bis 1930 die Freiberger Porzellanfabrik. Er war ab 1924 Ehrensenator der Bergakademie Freiberg und erhielt 1929 die Ehrendoktorwürde der Bergakademie. Er ging 1930 in Rente und siedelte im Folgejahr nach Dresden über. Nach 1933 wurde sein Ehrendoktortitel aberkannt und sein Name aus den Unterlagen der Akademie getilgt. Aufgrund der staatlichen Schikanen beging Hofmann 1939 Suizid.[84][85]
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Leubener Straße 2
(Lage)
Laubegast 5. Dez. 2013 Hier arbeitete
Joseph Fränkel
Jg. 1888
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Kurzbiografie siehe Ehepaar Fränkel, Oberer Kreuzweg 6.
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Liebigstraße 23
(Lage)
Südvorstadt 24. Sep. 2013 Hier wohnte
Josef
Rabinowitsch
Jg. 1864
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 1. Oktober 1942
Josef Rabinowitsch wurde am 19. Oktober 1864 im litauischen Haindan geboren. Er war mit Selma Rabinowitsch verheiratet, der Ehe entstammte Sohn Martin Herbert. Er arbeitete als Kaufmann. Das Paar musste mit der Familie seines Sohnes in das „Judenhaus“ Schweizer Straße ziehen und wurde 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert.[86]
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Hier wohnte
Selma
Rabinowitsch
geb. Jacoby
Jg. 1872
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 6.10.1942
Selma Rabinowitsch wurde am 13. Februar 1872 in Schwetz geboren. Sie war mit Kaufmann Josef Rabinowitsch verheiratete, der Ehe entstammte ein Sohn. Sie musste mit ihrem Mann und der Familie ihres Sohnes in das „Judenhaus“ Schweizer Straße ziehen und wurde 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert.[86]
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Hier wohnte
Martin Herbert
Rabinowitsch
Jg. 1895
verhaftet 1941
Buchenwald
ermordet
Martin Herbert Rabinowitsch kam am 25. Mai 1895 in Dresden als Sohn von Josef und Selma Rabinowitsch zur Welt. Vermutlich übernahm er in den 1930er-Jahren das Geschäft seines Vaters. Er war mit Hertha Ruth Rabinowitsch verheiratet; der Ehe entstammte ein Sohn. Er musste mit seiner Familie und seinen Eltern in das „Judenhaus“ Schweizer Straße ziehen und wurde von dort 1941 nach Buchenwald deportiert.[87]
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Hier wohnte
Hertha Ruth
Rabinowitsch
geb. Kann
Jg. 1904
deportiert 1942
Riga
ermordet
Hertha Ruth Rabinowitsch kam am 30. Juni 1904 in Berlin oder Dresden zur Welt. Sie besuchte das Lyzeum und war anschließend als kaufmännische Korrespondentin tätig. Sie war mit Martin Herbert Rabinowitsch verheiratet, der Ehe entstammte Sohn Stefan. Mit ihren Schwiegereltern und ihrer Familie musste sie in das „Judenhaus“ Schweizer Straße ziehen. Sie wurde 1942 in das Ghetto Riga deportiert und dort ermordet.[87]
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Hier wohnte
Stefan
Rabinowitsch
Jg. 1936
deportiert 1942
Riga
ermordet
Stefan Rabinowitsch kam am 30. März 1936 als Sohn von Herbert Martin und Hertha Ruth Rabinowitsch in Dresden zur Welt. Er musste mit seiner Familie in das „Judenhaus“ Schweizer Straße ziehen. Er wurde 1942 mit seiner Mutter in das Ghetto Riga deportiert und dort ermordet.[87]
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Lortzingstraße 1
(Lage)
Johannstadt 11. Sep. 2014 Hier wohnte
Hildegard Rau
Jg. 1917
eingewiesen 1944
Heilanstalt Arnsdorf
„verlegt“ 19.5.1944
Heilanstalt
Großschweidnitz
ermordet 25.6.1944
Hildegard Marie Elisabeth Rau kam am 28. Oktober 1917 in Dresden zur Welt. Sie litt früh an Angstzuständen und war seit ihrer Jugendzeit wegen epileptischen Anfällen in Behandlung. Sie wurde zwangssterilisiert und nach einem schweren Anfall 1944 zunächst in das Stadtkrankenhaus Löbtau, anschließend in die Landesanstalt Arnsdorf und schließlich in die Sächsische Landesheilanstalt Großschweidnitz verlegt. Sie erhielt hier überdosiert Luminal und verstarb 1944 infolge einer Lungenentzündung.
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Louisenstraße 12
(Lage)
Äußere Neustadt 26. Okt. 2012 Hier wohnte
Justine Kleiner
geb. Kaplan
Jg. 1891
deportiert 1942
Riga
ermordet in
Riga-Kaiserwald
Justine Kleiner kam am 18./31. Januar 1891 in Warschau zur Welt. Sie war mit Uhrmacher Markus Kleiner (1879–1933) verheiratet, der Ehe entstammten vier Kinder. Justine Kleiner lebte ab 1917 in Dresden und arbeitete als Krankenpflegerin. Im Jahr 1942 wurde sie nach Riga und anschließend in das KZ Riga-Kaiserwald deportiert.[88]
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Hier wohnte
Moses Kleiner
Jg. 1918
deportiert 1942
Riga
Schicksal unbekannt
Moses Kleiner kam am 4. November 1918 zur Welt. Er war einer von drei Söhnen von Markus und Justine Kleiner. Mitte Januar 1942 wurde er in das Polizeihaftlager Salaspils deportiert. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.[88]
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Hier wohnte
Heinrich Kleiner
Jg. 1920
deportiert 1941
Theresienstadt
1942 Riga
Schicksal unbekannt
Heinrich Kleiner kam am 18. Januar 1920 in Dresden zur Welt. Er war einer von drei Söhnen von Markus und Justine Kleiner. Er wurde nach Theresienstadt und Riga deportiert und gilt seit 1942 als verschollen.[88]
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Hier wohnte
Marie Kleiner
Jg. 1922
tot 6.6.1940
Todesursache
nie geklärt
Marie Kleiner kam am 21. Oktober 1922 als einzige Tochter von Markus und Justine Kleiner in Dresden zur Welt. Sie verstarb 1940 aus ungeklärten Gründen in Dresden.[88]
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Lukasstraße 3
(Lage)
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Südvorstadt (Dresden) 23. Mai 2016 Hier wohnte
Dr. Friedrich L.
Berlowitz

Jg. 1897
Flucht 1936
Palästina
Dr. Friedrich Leopold Berlowitz wurde am 24.3.1897 in Eydtkuhnen in Ostpreußen geboren. Aufgrund von Pogromen während des Russischen Bürgerkriegs floh die Familie nach Königsberg, wo Friedrich ein Zahnmedizinstudium aufnahm und es mit der Verteidigung seiner Dissertation 1921 abschloss. 1931 wurde er zum Vorstand der Zionistischen Vereinigung Deutschland der Ortsgruppe Dresden gewählt. Ferner engagierte sich Friedrich Berlowitz 1931/1932 als Freimaurer in der Fraternitasloge. Seine Zahnarztpraxis befand sich in der Johannstadt. 1936 floh er mit seiner Familie über Triest nach Haifa, wo er bis zu seinem Ruhestand 1960 eine Zahnarztpraxis leitete. Er starb am 7.6.1963 in Ramat Gan, in der Nähe von Tel Aviv.[89]
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Hier wohnte
Cilly
Berlowitz
geb. Rowelsky
Jg. 1900
Flucht 1936
Palästina
Cecilia „Cilly“ Berlowitz wurde am 2.6.1900 in Saillen/Insterburg geboren. Sie heiratete Friedrich Leopold Berlowitz und zog mit ihm nach Dresden. An der Semperoper war sie als Sängerin und Korrepetitorin tätig und gehörte dem liberal-intellektuellen Bürgertum sowie dem Bekanntenkreis von Victor Klemperer an. 1936 floh sie mit ihrer Familie über Triest nach Haifa. Sie starb am 14.9.1985 in Ramat Gan (Tel Hashomer) in der Nähe von Tel Aviv. Zwei ihrer Schwestern wurden im KZ Majdanek bei Lublin ermordet, andere Schwestern und Brüder wanderten in die USA aus.[90]
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Hier wohnte
Doris Ruth
Berlowitz
verh. Levy
Jg. 1925
Flucht 1936
Palästina
Zur ausführlichen Biografie siehe Ruth Levy-Berlowitz.
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Mansfelder Straße 17
(Lage)
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Striesen 21. Sep. 2016 Hier wohnte
Arthur Juliusburger
Jg. 1888
mehrmals verhaftet
Zwangsarbeit
ermordet 23.4.1943
Polizeigefängnis
Arthur Juliusburger wurde am 6. Juni 1888 im oberschlesischen Belk im Kreis Rybnik geboren. Er war verheiratet mit Martha Juliusburger, geb. Zeidler. Arthur war Konfektionär, Kaufmann und Inhaber der 1858 gegründeten Firma Carl Meyer, Fachgeschäft für Herren- und Knabenkleidung. Im Juli 1942 leistete er Zwangsarbeit im Goehle-Werk, wo jüdische Zwangsarbeiter von der Firma ZEISS unter anderem zum Montieren von Torpedozündern gezwungen wurden. Nach einer ersten Verhaftung im Juli 1942 für 3 Wochen wurde er am 21.4.1943 erneut verhaftet und zusammen mit Fritz Meinhardt ins Polizeigefängnis Dresden gebracht. Nach 2 Tagen waren beide tot.[91]
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Hier wohnte
Martha
Juliusburger

geb. Zeidler
Jg. 1891
gedemütigt, entrechtet
überlebt
Martha Juliusburger, geb. Zeidler, wurde am 6.07.1891 in Dippoldiswalde geboren. Sie war verheiratet mit Artur Juliusburger und überlebte als nichtjüdische Frau die Shoa.[92]
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8. März 2024 Hier wohnte
Hermann Lewin
JG. 1904
Flucht 1938
Dänemark
USA
Hermann Lewin war der Sohn von Julius und Sarah Lewin (sh. Stolperstein Hoyerswerdaer Str. 1). Er wurde Mitinhaber des Familienunternehmens Yramos und reiste nach Griechenland und auf den Balkan, um vor Ort Rohtabak für die Dresdner Produktion zu kaufen. Er heiratete 1935 in Berlin Else Zorek. Nachdem die Firma 1938 zwangsverkauft werden musste und Hermann Lewin kurzzeitig in Haft kam, flohen er und seine Frau über Dänemark in die USA.[93]
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Hier wohnte
Else Lewin
Geb. Zorek
JG. 1914
Flucht 1938
Dänemark
USA
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Marschnerstraße 21
(Lage)
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Johannstadt 28. Sep. 2015 Hier wohnte
Otto Kastner
Jg. 1880
verhaftet 1937
Flucht in den Tod
21.2.1938
Polizeigefängnis
Otto Kastner kam am 19. Oktober 1880 in Görlitz zur Welt. Im Jahr 1910 heiratete er die am 4. April 1877 geborene Alexandrine Jacoby aus Dresden. Der Ehe entstammte der am 4. Januar 1913 in Dresden geborene Sohn Hans Werner. Otto war ab 1920 als Kinderarzt in Dresden tätig und 1933 zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Er wurde 1935 und 1937 angeklagt und im zweiten Prozess zu fünf Monaten Haft verurteilt. Er soll sich am 21. Februar 1938 erhängt haben. Alexandrine hatte nach anfänglichem Interesse für Musik Medizin studiert und arbeitete als Schulärztin, bis ihr 1934 die Arbeitserlaubnis entzogen wurde. Sie zog mit ihrem Sohn nach dem Tod des Mannes nach Berlin. Sie organisierte für ihren Sohn 1939 die Flucht nach England. Alexandrine wurde 1942 nach Trawniki deportiert.
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Hier wohnte
Alexandrine
Kastner
geb. Jacoby
Jg. 1877
deportiert 1942
Ghetto Warschau
ermordet.
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Hier wohnte
Hans-Werner
Kastner
Jg. 1913
Flucht 1939
England
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Martin-Luther-Platz 6
(Lage)
Äußere Neustadt 10. Okt. 2022 Hier wohnte
Annemarie Hänel
Jg. 1930
Seit 1938 mehrere
Heilanstalten
'Verlegt' 2.10.1940
Pirna-Sonnenstein
Ermordet 2.10.1940
'Aktion T4'
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Mathildenstraße 15
(Lage)
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Pirnaische Vorstadt 15. März 2018 Hier wohnte
Salcia Geyer
geb. Kandel
Jg. 1883
deportiert 1942
Riga
1943 Auschwitz
ermordet Nov. 1943
Salcia Geyer war mit Paul Pinchas Geyer verheiratet; der Ehe entstammten die Kinder Cäcilie, Minna und Max. Paul Pinchas Geyer verstarb bereits 1931; Salcia Geyer wurde 1942 nach Riga und 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde. Cäcilia und Minna gelang die Flucht nach England, Max Geyer wurde 1938 in das KZ Dachau deportiert, im Folgejahr jedoch freigelassen. Ihm gelang ebenfalls die Flucht nach England.[94]
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Hier wohnte
Cäcilie Geyer
Jg. 1912
Flucht 1939
England
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Hier wohnte
Minna Geyer
Jg. 1914
Flucht 1939
England
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Hier wohnte
Max Geyer
Jg. 1918
‘Schutzhaft’ 1938
Dachau
Flucht 1939
England
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Max-Sachs-Straße 2
(Lage)
Briesnitz 11. Juni 2011 Hier wohnte
Dr. Max Sachs
Jg. 1883
verhaftet 1935
KZ Sachsenburg
ermordet 27.9.1935
Zur vollständigen Biografie siehe Max Sachs.
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26. Nov. 2012 Hier wohnte
Maria Sachs
geb. Meyer
Alter unbekannt
unfreiwillig verzogen
1935 Bielefeld
überlebt
Maria Friederike Adele Sachs war die Ehefrau von Max Sachs. Beide heirateten 1910, der Ehe entstammten zwei Kinder. Kurz nach der Heirat zog die Familie nach Dresden.[95] Nach der zweiten Verhaftung Max Sachs’ wurde das Wohnhaus der Familie zwangsenteignet; Maria Sachs ging nach Bielefeld, wo ihr Mann beigesetzt wurde.[96]
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Hier wohnte
Claire Ehrmann
geb. Sachs
Jg. 1916
Flucht 1935
Holland
Frankreich
Portugal
USA
überlebt
Ursula Klara „Claire“ Ehrmann (geb. Sachs) kam am 13. Januar 1916 in Dresden zur Welt. Sie war die zweite Tochter von Max und Maria Sachs. Während der NS-Zeit hatte sie Kontakt zu verbotenen Untergrundorganisationen der SPD und wurde ebenfalls verfolgt. Über Holland und Frankreich gelang ihr die Flucht in die USA, wo sie sich in der Frauenrechtsbewegung engagierte.[95][97]
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Hier wohnte
Edith Kaufmann
geb. Sachs
Jg. 1912
Flucht 1935
Holland
Frankreich
USA
überlebt
Edith Kaufmann kam am 11. November 1912 (oder 1911) in Dresden als erste Tochter von Max und Maria Sachs zur Welt. Nach der Deportation des Vaters gelang ihr die Flucht.[95]
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Melanchthonstraße 23
(Lage)
Innere Neustadt 11. Sep. 2014 Hier wohnte
Joseph Fränkel
Jg. 1888
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Joseph Fränkel wurde am 18. Juni 1888 in Schneidemühl geboren. Er arbeitete als Textilkaufmann. Im Jahr 1935 heiratete er Ida Steinhart, Inhaberin des Kaufhauses Max Steinhart. Fränkel wurde mit seiner Frau 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort 1943 in das KZ Auschwitz, wo beide umkamen.[98]
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Hier wohnte
Ida Fränkel
geb. Steinhart
Jg. 1887
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Ida Fränkel kam am 9. Dezember 1887 in Tachau zur Welt. Sie war in erster Ehe mit Max Steinhart verheiratet; aus dieser Ehe entstammten zwei Kinder. Die Ehe mit Joseph Fränkel wurde 1935 geschlossen. Das Ehepaar wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort 1943 in das KZ Auschwitz, wo beide umkamen.
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Mendelssohnallee 10
(Lage)
Thumb
Blasewitz 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Bruno Gimpel
Jg. 1886
Berufsverbot 1935
Flucht in den Tod
28.4.1943
Zur ausführlichen Biografie siehe Bruno Gimpel.
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Hier wohnte
Irene Gimpel
geb. Herzing
Jg. 1895
Berufsverbot 1933
gedemütigt / entrechtet
mit Hilfe überlebt
Irene Gimpel war die Tochter des Kunstmalers Andreas Herzing. Sie arbeitete als Musiklehrerin und heiratete 1923 den Maler Bruno Gimpel. Während der NS-Zeit weigerte sie sich, sich von ihrem Ehemann zu trennen, und wurde mit einem Berufsverbot belegt. Sie überlebte den Krieg und verstarb 1978 in Dresden.[99]
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Mosczinskystraße 14
(Lage)
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Seevorstadt 21. Sep. 2016 Hier wohnte
Max Schweriner
Jg. 1877
deportiert 1942
Theresienstadt
1944 Auschwitz
ermordet
Max Schweriner wurde am 8. Mai 1877 in Greifenberg geboren. Er betrieb in Dresden die Fabrikation und ein Geschäft für Herrenwäsche. Verheiratet war er mit Käthe Schweriner; sie hatten einen Sohn und eine Tochter. Gemeinsam wurden sie am 28. Juli 1942 zunächst nach Theresienstadt und am 15. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden. Ihrem Sohn Emil gelang über mehrere Länder die Flucht.[100]
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Hier wohnte
Käthe Viktoria
Schweriner

geb. Marwitz
Jg. 1883
deportiert 1942
Theresienstadt
1944 Auschwitz
ermordet
Käthe Viktoria Schweriner, geb. Marwitz, Ehefrau von Max Schweriner, wurde am 4. Juli 1883 in Dresden geboren. Gemeinsam mit ihrem Mann wurde sie am 28. Juli 1942 zunächst nach Theresienstadt und am 15. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert, wo beide ermordet wurden.[100]
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Mosczinskystraße 14
(Lage)
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Seevorstadt 11. Juni 2011 Hier wohnte
Thea Liebermann
geb. Katz
Jg. 1908
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Thea Liebermann kam am 1. Oktober 1908 oder 1910 in Beuthen zur Welt. Ab 1935 lebte sie mit ihrem Mann Emil Liebermann in Dresden. Der Ehe entstammten vier Kinder. Ihrem Mann gelang 1939 die Emigration. Thea Liebermann wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ und 1943 nach Auschwitz deportiert.[101]
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Hier wohnte
Klaus Peter
Liebermann

Jg. 1932
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Klaus Peter Liebermann kam am 25. August 1932 in Breslau als Sohn von Emil und Thea Liebermann zur Welt. Er wurde 1942 mit seiner Mutter in das „Judenlager Hellerberg“ und 1943 nach Auschwitz deportiert.[101]
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Hier wohnte
Gabriele Ruth
Liebermann

Jg. 1934
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Gabriele Ruth Liebermann wurde am 2. Juni 1934 in Dresden als Tochter von Emil und Thea Liebermann geboren. Vermutlich verbrachte sie ihre letzten Lebensjahre in Breslau bei ihren Großeltern, die 1942 deportiert wurden. Sie gilt als verschollen.[101]
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Hier wohnte
Wolfgang Dietrich
Liebermann

Jg. 1937
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Wolfgang Dietrich Liebermann kam am 30. Juni 1937 in Dresden als Sohn von Emil und Thea Liebermann zur Welt. Vermutlich verbrachte er seine letzten Lebensjahre in Breslau bei seinen Großeltern, die 1942 deportiert wurden. Er wurde 1942 nach Grüssau und von dort im Mai 1942 nach Osten deportiert. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.[101]
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Hier wohnte
Denny
Liebermann

Jg. 1939
deportiert 1945
ermordet in
Auschwitz
Denny Liebermann wurde am 30. September 1939 als Sohn von Emil und Thea Liebermann in Dresden geboren. Vermutlich verbrachte er seine letzten Lebensjahre in Breslau bei seinen Großeltern, die 1942 deportiert wurden. Er gilt als verschollen.[101]
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Niederwaldstraße 30
(Lage)
Striesen 25. Nov. 2012 Hier wohnte
Sally Saul
Jg. 1882
Schicksal unbekannt
Sally Saul wurde am 21. November 1882 in Preußisch Stargard geboren. Er arbeitete als Kaufmann in Dresden und handelte mit Getreide- und Futtermitteln. Seine Ehefrau Elsa Margareta Schneider kam am 19. Dezember 1893 in Dresden zur Welt. Das Paar emigrierte wahrscheinlich nach Dänemark, wo beide deportiert wurden. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.[102]
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Hier wohnte
Elsa Margareta
Saul

geb. Schneider
Jg. 1893
Schicksal unbekannt
Thumb
Nürnberger Straße 28g
(Lage)
Südvorstadt 21. Sep. 2016 Hier wohnte
Margareta Beate
Schmitz

geb. Egerström
Jg. 1902
eingewiesen 1938
Heilanstalt Hartheck
‘verlegt’ 23.4.1941
Heilanstalt Wiesengrund
ermordet 17.8.1941
Margareta Beate Schmits, geb. Egerström, wurde am 1.4.1902 in Schweden geboren. Sie war Kunststudentin in Dresden und lebte nach ihrer Heirat in Berlin und nach Scheidung 1934 mit ihrer Tochter Ingrid in Dresden. Als „Geisteskranke“ wurde sie 1938 in verschiedene Nervenkliniken eingeliefert, wo ihre Zwangssterilisation veranlasst wurde, wie es das 1933 von den Nationalsozialisten erlassene „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ vorschrieb. Am 23. April 1941 wurde sie in die Heil- und Pflegeanstalt Wiesengrund, dem heutigen tschechischen Dobrany, überführt, wo sie im Alter von 39 Jahren ums Leben kam. Im Totenregister wurde als Todesursache vermerkt: an „Lungenentzündung“; einer der üblichen offiziellen NS-Euphemismen für „ermordet“.[103]
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Oberer Kreuzweg 6
(Lage)
Innere Neustadt 11. Sep. 2014 Hier wohnte
Alfred Steinhart
Jg. 1909
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Alfred Steinhart war der Sohn von Max und Ida Steinhart (später Fränkel, sh. Melanchthonstraße 23). Er kam am 17. Februar 1907 in Dresden zur Welt. Er war Inhaber eines Haushaltwarengeschäfts und wurde enteignet. Er wurde vermutlich nach Auschwitz deportiert, wo er umkam.[104]
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Hier wohnte
Herta Steinhart
verh. Saalheimer
Jg. 1915
Flucht 1938
England
Kanada
Herta Steinhart wurde am 27. November 1915 in Dresden geboren; ihre Eltern waren Max und Ida Steinhart (später Fränkel), ihr Bruder Alfred. Ihr gelang die Flucht.
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Oeserstraße 5
(Lage)
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Loschwitz 15. März 2018 Hier wohnte
Emanuel Goldberg
Jg. 1881
Flucht 1933
Frankreich
1937 Palästina
Zur ausführlichen Biografie siehe Emanuel Goldberg.
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2. Dez. 2019 Hier wohnte
Sophie Goldberg
geb. Posniak
Jg. 1886
Flucht 1933
Frankreich
1937 Palästina
Sophie Posniak (1886–1968) heiratete 1907 den Chemiker und späteren Leiter von Zeiss Ikon Emanuel Goldberg; der Ehe entstammten die Kinder Herbert (1914–2010) Goldberg und Renate Eva (1922–2015). Nachdem ihr Mann 1933 durch SA-Männer entführt worden war, floh die Familie im selben Jahr nach Paris und ging von dort aus nach Palästina. Herbert wanderte die die USA aus.[105]
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Hier wohnte
Herbert Goldberg
Jg. 1914
Flucht 1933
Frankreich
1937 USA
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Hier wohnte
Renate Eva Goldberg
Jg. 1922
Flucht 1933
Frankreich
1937 Palästina
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Ostra-Allee (Kronentor)
(Lage)
Innere Altstadt 2. Dez. 2019 Hier arbeitete
Fritz Isidor
van Emden

Jg. 1898
Berufsverbot 1933
Flucht 1936
England
Zur ausführlichen Biografie siehe Fritz van Emden.
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Pestalozzistraße 1
(Lage)
Innere Altstadt 25. Nov. 2012 Hier wohnte
Leizer Kohn
Jg. 1884
Polenaktion 1938
ermordet im
besetzten Polen
Leizer bzw. Leon Kohn wurde am 8. März 1884 geboren. Im Jahr 1911 heiratete er Berta Kohn, das Paar hatte fünf Kinder. Leizer Kohn war in Dresden als Fleisch- und Wurstwarenhändler tätig und besaß ein eigenes Geschäft. Im Jahr 1938 wurde er nach Polen abgeschoben und lebte dort mit seiner Familie in Przemyśl. Über das weitere Schicksal ist nichts bekannt.[106]
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Hier wohnte
Bela Kohn
geb. Podhorzer
Jg. 1885
Polenaktion 1938
ermordet im
besetzten Polen
Berta bzw. Beile Kohn, geb. Podhover (auch Podhorcer bzw. Pordhotzer) kam um 1885 zur Welt. Sie war die Ehefrau von Leizer Kohn, den sie 1911 ehelichte. Das Paar hatte fünf Kinder. Berta Kohn wurde im Oktober 1938 nach Polen abgeschoben und lebte dort mit ihrer Familie in Przemyśl. Über das weitere Schicksal ist nichts bekannt.[106]
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Hier wohnte
Regina Kohn
Jg. 1919
Polenaktion 1938
ermordet im
besetzten Polen
Regina Kohn wurde am 25. März 1919 in Dresden geboren. Sie war eine Tochter von Leizer und Berta Kohn. Mit ihren Eltern wurde sie 1938 nach Polen abgeschoben und lebte dort mit ihrer Familie in Przemyśl. Über das weitere Schicksal ist nichts bekannt.[106]
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Hier wohnte
Edith Kohn
Jg. 1920
Polenaktion 1938
ermordet im
besetzten Polen
Edith Kohn wurde am 3. April 1920 in Dresden geboren. Sie war eine Tochter von Leizer und Berta Kohn. Mit ihren Eltern wurde sie 1938 nach Polen abgeschoben und lebte dort mit ihrer Familie in Przemyśl. Von 1939 bis 1940 lebte sie in Novi Schokly und plante dort die Emigration nach Palästina. Sie kehrte kurz vor der Ausreise zu ihren Eltern nach Przemyśl zurück. Über das weitere Schicksal ist nichts bekannt.[106]
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Hier wohnte
Fanny Kohn
Jg. 1922
Polenaktion 1938
ermordet im
besetzten Polen
Fanny Kohn kam am 5. Dezember 1922 in Dresden zur Welt. Sie war eine Tochter von Leizer und Berta Kohn. Mit ihren Eltern wurde sie 1938 nach Polen abgeschoben und lebte dort mit ihrer Familie in Przemyśl. Über das weitere Schicksal ist nichts bekannt.[106]
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Pestalozzistraße 17
(Lage)
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Pirnaische Vorstadt 21. Sep. 2016 Hier wohnte
Ignatz Isaak
Natowitz
Jg. 1885
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Ignatz Isaak Natowitz wurde am 26. September 1885 in Kalwaria in Polen geboren. Er war verheiratet mit Feiga Sofia, geb. Weinsieder. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder: Günther und Leonard. Ignatz war als Chemigraph tätig und engagierte er sich als stellvertretender Vorsitzender des Vereins Jüdischer Händler und Angestellter Dresdens. Das Paar wurde zunächst in das „Judenhaus“ Cranachstraße 6 eingewiesen, am 23./24.11.1942 in das „Judenlager Hellerberg“ bei Dresden und im März 1943 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Vermutlich wurden sie unmittelbar nach der Ankunft ermordet.[107]
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Hier wohnte
Feiga Fanny
Natowitz
geb. Weinsieder
Jg. 1888
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Feiga Sofia Natowitz, geb. Weinsieder wurde am 1. April 1888 in Kolomea, damals Polen, heute Ukraine, geboren. Sie war verheiratet mit Ignatz Isaak Natowitz. Gemeinsam hatten sie zwei Söhne: Günther und Leonard. Das Paar wurde zunächst in das „Judenhaus“ Cranachstraße 6 eingewiesen, am 23./24.11.1942 in das „Judenlager Hellerberg“ bei Dresden und im März 1943 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Vermutlich wurden sie unmittelbar nach der Ankunft ermordet.[108]
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Hier wohnte
Leonard Natowitz
Jg. 1914
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
1945 Todesmarsch
Buchenwald
befreit
Leonard Natowitz, Sohn von Ignatz und Feiga Natowitz, wurde am 11. Oktober 1914 in Dresden geboren. Er heiratete Margot Sophie, geb. Höxter. Er schloss ein Lehrerseminar in Würzburg ab und unterrichtete als Lehrer an der Jüdischen Schule in Dresden. Beide wurden, zusammen mit seinen Eltern, in das „Judenlager Hellerberg“ in Dresden am 23./24.11.1942 deportiert. Von dort wurden sie am 2. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert. Er hatte die Häftlingsnummer 105486 und musste größtenteils in der Kohlengrube arbeiten. Bei der Evakuierung am 22. Januar 1945 gelangte er mit dem sogenannten Todesmarsch nach Buchenwald und wurde dort im April 1945 befreit. Nach einem Wiedertreffen in Dresden wanderten beide nach Amerika aus.[109]
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Hier wohnte
Günther Natowitz
Jg. 1922
Kindertransport 1939
Holland
interniert / deportiert
Auschwitz
Sachsenhausen
befreit
Günter Natowitz, Sohn von Ignatz und Feiga Natowitz, wurde am 15.8.1922 in Dresden geboren. Er feierte am 24.8.1935 seine Bar Mitzwa. Mit dem Kindertransport gelangte er im Jahr 1939 in die Niederlande, wurde interniert und nach Auschwitz deportiert. Er hatte die Häftlingsnummer 150744. Von Auschwitz wurde er in das KZ Sachsenhausen deportiert, wo er am 23. April 1945 befreit wurde.[110]
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Pfotenhauer Straße 16
(Lage)
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Johannstadt 28. Sep. 2015 Hier wohnte
Oskar
Steinhart
Jg. 1883
deportiert 1942
Riga
ermordet Nov. 1943
Auschwitz
Oskar Steinhart kam am 8. Februar 1883 in Tachau zur Welt. Seine Geschwister waren Ida Fränkel, Max Steinhart und Rosa Steinhart (sh. Stolpersteineinträge). Oskar war mit Bertra Rosenberger, geboren am 10. Dezember 1881 in Haid verheiratet. Erich, geboren am 29. März 1912, und Herbert, geboren am 18. Januar 1914, kamen in Dresden zur Welt. Die Familie wurde 1942 in das Ghetto Riga deportiert, das Ehepaar wurde 1943 in Auschwitz ermordet. Erich Steinhart gilt als verschollen; seine Spur verliert sich im Lager Buchenwald. Herbert wurde im KZ Natzweiler ermordet.
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Hier wohnte
Berta
Steinhart
geb. Rosenberger
Jg. 1881
deportiert 1942
Riga
ermordet 5.11.1943
Auschwitz
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Hier wohnte
Erich
Steinhart
Jg. 1912
deportiert 1942
Riga
1944 Stutthof
ermordet in
Buchenwald
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Hier wohnte
Herbert
Steinhart
Jg. 1914
deportiert 1942
Riga
1944 Stutthof
ermordet 27.11.1944
Natzweiler
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Pillnitzer Straße 34
(Lage)
Pirnaische Vorstadt 21. Sep. 2016 Hier wohnte
Hans Nagelstock
Jg. 1906
mehrmals verhaftet
wegen § 175
Gefängnis Bautzen
1941 Sachsenhausen
ermordet 16.2.1942
Hans Nagelstock wurde am 1. August 1906 in Dresden geboren. Er war als Kaufmann tätig. Aufgrund seiner Homosexualität wurde er mehrfach verhaftet. Im Januar 1941 wurde er mit der Häftlingsnummer 35.056 und den Häftlingskategorien als „Berufsverbrecher“, §175 und als Jude in das KZ Sachsenhausen deportiert, wo er 1942 ermordet wurde.[111]
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Pirnaische Straße 9
(Lage)
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Pirnaische Vorstadt 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Alfred Michaelis
JG. 1887
Verhaftet Jan. 1942
Buchenwald
Sachsenhausen
Ermordet 30.6.1942
Alfred Michaelis kam 1887 in Adlig Briesen zur Welt und heiratete 1941 Bertha Adler. Aus erster Ehe stammte Tochter Annelies Irma. Alfred Michaelis war als Kaufmann tätig und als ehemaliger Schwiegersohn von Julius Kornblum Mitinhaber des Warenhauses Ludwig Bach & Co. auf der Wettiner Straße.[112] Das Paar musste in das „Judenhaus“ Fürstenstraße 2 ziehen. Alfred Michaelis wurde mehrfach verhaftet und schließlich in das KZ Sachsenhausen deportiert, wo er 1942 ermordet wurde. Bertha und Annelies Irma Michaelis musste 1942 im Judenlager Hellerberge wohnen, von wo aus sie 1943 in das KZ Auschwitz deportiert wurden. Hier wurde Bertha Ende 1943 oder Anfang 1944 ermordet; Annelies Irma wurde nervenkrank und im März 1944 ermordet.[113]
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Hier wohnte
Bertha Michaelis
Geb. Adler
JG. 1892
Deportiert 1943
Ermordet in
Auschwitz
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Hier wohnte
Annelies Irma
Michaelis

JG. 1924
Interniert 1942
Hellerberge
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet 15.3.1943
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Rabenauer Straße 32
(Lage)
Naußlitz 9. Nov. 2020 Hier wohnte
Theresia Freudenfels
Geb. Steinhart
Jg. 1885
Gedemütigt/Entrechtet
Tot 31.1.1942
Theresia Steinhart kam 1885 in Breslau zur Welt und heiratete 1907 Georg Freudenfels. Der Ehe entstammten zwei Kinder, die jeweils kurz nach der Geburt starben. Theresia Freudenfels war seit den späten 1910er-Jahren verwitwet und verstarb Ende Januar 1942 in Dresden.[114]
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Räcknitzstraße 11
(Lage)
Seevorstadt 22. Juli 2021 Hier wohnte
Haydee Schmidt
Geb. Grünwald
Jg. 1884
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 31.3.1943
Haydee Schmidt war die Tochter der Schriftstellerin Sidonie Grünwald-Zerkowitz und des Fabrikanten Leopold Grünwald. Sie kam 1884 in Wien zur Welt und wurde zur Harfenistin ausgebildet. Sie lebte mit ihrem ersten Mann, dem Musiker Ludwig Andreas Kloo, in England, und war in zweiter Ehe ab 1910 mit dem Musiker Franz Karl Paul Schmidt verheiratet, der bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden spielte. Im Jahr der zweiten Heirat konvertierte Haydee Schmidt zum evangelisch-lutherischen Glauben. Sie trat ab 1902 regelmäßig in Konzerten als Harfenistin auf und war ab 1926 als Hochschullehrerin für Harfe auch am Dresdner Konservatorium tätig. Im Jahr 1939 wurde sie aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen und 1942 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie 1943 verstarb.[115]
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Regensburger Straße 3
(Lage)
Plauen 4. Nov. 2009 Hier wohnte
Chaim Levin
Jg. 1866
deportiert 7.9.1942
Theresienstadt
ermordet 15.12.1942
Kaufmann Chaim Lewin kam am 25. November 1866 in Aschmjany zur Welt. Seine erste Frau, mit der er vier Kinder hatte, verstarb 1923. Chaim Lewin war in zweiter Ehe mit Anna Barwich verheiratet.[116] Er musste seine letzten Jahre im „Judenhaus“ Pirnaische Straße 23 verbringen und wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert.[117]
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Regensburger Straße 15
(Lage)
Plauen 26. Nov. 2012 Hier wohnte
Herbert Samuel
Jg. 1894
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Herbert Samuel kam am 12. Mai 1894 in Stolp zur Welt. Er war als Kaufmann für Getreide- und Futtermittel tätig. Aus der Ehe mit Kinderpädagogin Ellen Samuel entstammte ein Sohn. Samuel musste in das „Judenhaus“ Röhrhofsgasse 16 ziehen und wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert. Im Jahr 1943 wurde er in das KZ Auschwitz deportiert.[118]
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Riesaer Straße 40
(Lage)
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Pieschen 21. Juli 2021 Hier wohnte
Georg Friedrich
Schweizer
Jg. 1870
Mitglied SPD
„Schutzhaft“ 1933
Hohnstein
1934 krank entlassen
Georg Friedrich Schweizer kam 1870 in Schwäbisch Hall zur Welt. Er arbeitete als Buchbinder und heiratete 1896 in Dresden Louise Martha Wiesner. Der Ehe entstammten fünf Kinder, darunter der 1901 geborene Sohn Ludwig Alexander. Georg Friedrich Schweizer, der in Dresden Stadtverordneter der SPD war, wurde 1933 inhaftiert und schwer misshandelt. Erst 1934 wurde er aus dem KZ Honstein entlassen und kehrte zu seiner Familie zurück. Sohn Ludwig Alexander galt als geistig zurückgeblieben und befand sich seit seiner Jugend wiederholt in medizinischer Behandlung; 26 Jahre lebte er in der Landesanstalt Arnsdorf. Im Jahr 1935 wurde er zwangssterilisiert und 1941 nach Pirna-Sonnenstein verbracht, wo er im selben Jahr im Rahmen der Aktion T4 umgebracht wurde. Louise Martha Schweizer, die sehr unter dem Schicksal des Mannes und Sohnes litt, verstarb 1942.[119]
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Hier wohnte
Louise Martha
Schweizer
geb. Wiesner
Jg. 1874
gedemütigt/entrechtet
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Hier wohnte
Ludwig Alexander
Schweizer
Jg. 1901
seit 1914 mehrere
Heilanstalten
„verlegt“ 26.5.1941
Pirna-Sonnenstein
ermordet 26.5.1941
Aktion T4
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Rietschelstraße 15
(Lage)
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Pirnaische Vorstadt 21. Sep. 2016 Hier wohnte
Leo Leiser Langer
Jg. 1887
‘Polenaktion’ 1938
Beythen / Bytom
ermordet im
besetzten Polen
Leo Langer wurde am 5. Dezember 1887 in damals zu Polen gehörenden Spas geboren. Er hatte acht weitere Geschwister. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts lebte er in Dresden. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der deutschen Armee an der Ostfront und geriet in russische Gefangenschaft. Nach seiner Befreiung erhielt er ein Verdienstkreuz. Am 30. Juni 1913 wurde sein Sohn Max Langer geboren, fast zehn Jahre später, am 25. August 1923 wurde Antonie, genannt Toni, Langer geboren. Zusammen mit seiner Ehefrau Rosa (Reisel) Langer, geb. Adler, betrieb er ein Möbel- und Antiquitätengeschäft sowie eine Schuhwarenhandlung. Beide hatten 2 Kinder: Max und Toni. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten waren sie zunehmenden Repressalien ausgesetzt. Im Rahmen der sog. „Polenaktion“ zwischen dem 28. und 29. Oktober 1938 ließ Reinhard Heydrich, der Chef des SS-Sicherheitsdienstes, alle polnisch-stämmigen Juden verhaften und schob sie nach Polen ab. Bis auf Max, der sich retten konnte, war die Familie Langer davon betroffen. Vermutlich wurden sie 1942 in einem Vernichtungslager ermordet.[120]
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Hier wohnte
Rosa Langer
geb. Adler
Jg. 1887
‘Polenaktion’ 1938
Beythen / Bytom
ermordet im
besetzten Polen
Rosa/Reisel Langer wurde am 5. Dezember 1887 im damals zu Polen gehörenden Roschnjatiw als Rosa/Reisel Adler, genannt Morgenstern, geboren. Sie hatte sieben weitere Geschwister. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts lebte sie in Dresden und betrieb mit ihrem Ehemann Leiser Leo Langer ein Möbel- und Antiquitätengeschäft sowie eine Schuhwarenhandlung. Beide hatten 2 Kinder: Max und Toni. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten waren sie zunehmenden Repressalien ausgesetzt. Im Rahmen der sog. „Polenaktion“ zwischen dem 28. und 29. Oktober 1938 ließ Reinhard Heydrich, der Chef des SS-Sicherheitsdienstes, alle polnisch-stämmigen Juden verhaften und schob sie nach Polen ab. Bis auf Max, der sich retten konnte, war die Familie Langer davon betroffen. Vermutlich wurden sie 1942 in einem Vernichtungslager ermordet.[121]
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Hier wohnte
Max Langer
Jg. 1913
Flucht 1936
Palästina
Max Langer wurde am 30. Juni 1913 als erstes Kind von Rosa und Leo Langer in Dresden geboren. Er besuchte das Wettiner Gymnasium und war auch in der deutsch-jüdischen Pfadfindergruppe Blau-Weiß tätig. Später war er in der KPD aktiv. Nach Machtantritt der Nationalsozialisten riet ihm sein Vater, Dresden zu verlassen. Er besorgte sich ein Ausreisezertifikat für zwei Personen nach Palästina, heiratete zum Schein seine Cousine Ester Edelstein und wanderte mit ihr 1936 aus, wodurch er sie vor der Ermordung rettete. Nach ihrer Scheidung heiratete Max die aus Holland stammende Flora Elisabeth Langer, geb. Hamburg. Max Langer starb am 8. November 2000 in Israel.[122]
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Hier wohnte
Toni Langer
Jg. 1923
‘Polenaktion’ 1938
Beuthen / Bytom
ermordet im
besetzten Polen
Antonie (Toni) Langer wurde am 25. August 1923 als zweites Kind von Rosa und Leo Langer in Dresden geboren. Mit ihren Eltern wurde sie bei der sogenannten „Polenaktion“ nach Polen abgeschoben. Vermutlich wurden sie 1942 in einem Vernichtungslager bei Lemberg ermordet.[123]
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Rietschelstraße 19
(Lage)
Pirnaische Vorstadt 11. Sep. 2014 Hier wohnte
Owadie Leib
Zwecher
Jg. 1880
„Polenaktion“ 1938
Bentschen/Zbaszyn
ermordet im
besetzten Polen
Owadie Leib Zwecher wurde am 9. Juni 1880 in Kolomea geboren. Er war mit Chane Zwecher verheiratet; der Ehe entstammten die Kinder Malka Lea und Chaskel Kurt. Er war als Kaufmann tätig und wurde mit Ehefrau und Tochter 1938 nach Polen abgeschoben; sein Schicksal ist unbekannt.[124]
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Hier wohnte
Chane Zwecher
geb. Fränkel
Jg. 1879
„Polenaktion“ 1938
Bentschen/Zbaszyn
ermordet im
besetzten Polen
Chane Zwecher wurde am 23. Oktober 1879 in Buckow geboren. Sie wurde mit Ehemann und Tochter 1938 nach Polen abgeschoben und gilt als verschollen.
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Hier wohnte
Malka Lea
Zwecher
Jg. 1919
„Polenaktion“ 1938
Bentschen/Zbaszyn
ermordet im
besetzten Polen
Malka Lea Zwecher wurde am 21. Juli 1919 in Dresden geboren. Sie wurde mit ihren Eltern 1938 nach Polen abgeschoben; möglicherweise gelang ihr die Emigration.
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Hier wohnte
Chaskel Kurt
Zwecher
Jg. 1912
Flucht 1939
Italien
Palästina
Chaskel Kurt Zwecher kam am 11. November 1912 in Dresden zur Welt und engagierte sich im jüdischen Kulturleben der Stadt. Er studierte Jura und nach seinem Ausschluss Jüdische Theologie in Breslau. Nach kurzer Inhaftierung in Dresden 1939 gelang ihm im selben Jahr die Flucht.
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Rietschelstraße 28
(Lage)
Pirnaische Vorstadt 11. Sep. 2014 Hier wohnte
Albert Hirsch
Jg. 1900
verhaftet 1943
Mauthausen
befreit/überlebt
Albert Hirsch, geboren am 2. Februar oder Dezember 1900 in Borghorst, war ab 1929 mit Fanny Hirsch verheiratet; der Ehe entstammte Sohn Manfred. Er wurde 1938 verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert. Er emigrierte nach seiner Freilassung 1939 in die Niederlande, wurde verhaftet und nach Dresden gebracht, 1939 erneut verhaftet und ab 1941 Zwangsarbeiter im Goehle-Werk in Dresden. Ab 1942 lebte die Familie im „Judenhaus“ Sporergasse 2 und wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ und 1943 in das KZ Auschwitz deportiert. Im Jahr 1945 kam Hirsch in das KZ Mauthausen, wo er befreit wurde.[125]
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Hier wohnte
Fanny Hirsch
geb. Schneck
Jg. 1901
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Fanny Hirsch wurde am 17. September 1901 als Tochter von Abraham und Pessia Schneck (sh. Seestraße 7) in Dresden geboren. Der 1929 geschlossenen Ehe mit Albert Hirsch entstammte ein Sohn. Ab 1941 musste sie Zwangsarbeit im

Goehle-Werk in Dresden leisten und 1942 in das „Judenhaus“ Sporergasse 2 ziehen. Im Jahr 1942 wurde sie in das „Judenlager Hellerberg“ und 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie umkam.

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Hier wohnte
Manfred Hirsch
Jg. 1929
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Manfred Hirsch, geboren am 10. November 1929 in Dresden, musste mit seinen Eltern 1942 in das „Judenhaus“ Sporergasse 2 ziehen. Im Jahr 1942 wurde er in das „Judenlager Hellerberg“ und 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo er umkam.
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Robert-Blum-Straße 1
Ecke Kleine Marienbrücke
(Lage)
Innere Neustadt 11. Juni 2011 Hier wohnte
Zalko
Bialaschewsky

Jg. 1865
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 7.2.1943
Kaufmann Zalko Bialaschewsky wurde am 15. Oktober 1865 in Grajewo geboren und zog 1897 nach Dresden. Mit seiner Frau Tauba († 1933) hatte er vier Kinder. Zuletzt musste Bialaschewsky, der 1920 die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hatte, im „Judenhaus“ Kaiserstraße 1 leben. Er wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert.[126]
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Röhrhofsgasse 18
(Lage)
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Altstadt 21. Juli 2021 Hier wohnte
Jona Hönigsberg
Jg. 1879
Flucht 1939
verhaftet 20.10.1938
1939 Zuchthaus Waldheim
entlassen 1941
Tot an Haftfolgen in Hannover
6.5.1941
Jona Hönigsberg kam 1879 in Stanislau zur Welt und war als Kaufmann tätig. Um 1900 kam er nach Dresden. Er war mit Klara Geller verheiratet, der Ehe entstammte Tochter Dora (sh. Stolperstein Hochschulstraße/Fußweg Verlängerung Schnorrstraße 20). Jona Hönigsberg wurde 1938 inhaftiert und im Folgejahr zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Waldheim verbrachte. Er erkrankte dort an Lungentuberkulose, an der er 1941 verstarb. Klara Hönigsberg wurde 1939 nach Polen deportiert, wo sie sehr wahrscheinlich ermordet wurde.[127]
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Hier wohnte
Klara ‘Chaye’ Hönigsberg
geb. Geller
Jg. 1880
ausgewiesen nach Polen 1939
Schicksal unbekannt /
ermordet im besetzten Polen
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Rosa-Menzer-Straße 19
(Lage)
Striesen 24. Sep. 2013 Hier wohnte
Rosa Menzer
geb. Litwin
Jg. 1886
im Widerstand
verhaftet 1934
Zuchthaus Waldheim
1940 Ravensbrück
‚verlegt‘ Mai 1942
Bernburg
ermordet 28.5.1942
Zur ausführlichen Biografie siehe Rosa Menzer.
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Rosenstraße 31
(Lage)
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Altstadt 21. Juli 2021 Hier wohnte
George Steinhart
Jg. 1879
verhaftet
Gefängnis Dresden
Hellerberge
Flucht in den Tod
31.1.1935
George Steinhart wurde 1879 im polnischen Ilawa geboren und arbeitete als Elektriker. Er war Jude. Im Jahr 1916 heiratete er und wurde Vater eines Sohnes, Theodor Waldemar Steinhart. Das Ehepaar trennte sich 1932 und George Steinhart lebte anschließend bei seiner Schwägerin. Nachdem George Steinhart Anfang 1935 festgenommen worden war, nahm er sich Ende Januar 1935 das Leben. Sohn Theodor Waldemar floh nach dem Tod des Vaters nach Prag, von wo aus er 1942 in das KZ Theresienstadt und später nach Auschwitz deportiert wurde, wo er 1944 umkam.[128]
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23. Sep. 2022 Hier wohnte
Theodor Waldemar
Steinhart

JG. 1916
Flucht
Tschechoslowakei
Deportiert 1942
Theresienstadt
1944 Auschwitz
Ermordet
Thumb
Rückertstraße 12
(Lage)
Pieschen 5. Dez. 2013 Hier wohnte
Kurt Mosberg
Jg. 1911
verhaftet 1940
Sachsenhausen
1941 Dachau
verlegt 3.3.1942
Schloss Hartheim
ermordet 3.3.1942
Kurt Mosberg kam am 13. April 1911 in Dresden zur Welt. Mit seiner Partnerin Ella Greif hatte er ein Kind. Er arbeitete als Galvaniseur. Er wurde vermutlich in das KZ Sachsenhausen und 1940 in das KZ Dachau deportiert. Er kam mit einem „Invalidentransport“ 1942 in die Tötungsanstalt Hartheim in Österreich und wurde hier nach der Ankunft 1942 vergast.[129]
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Rudolf-Leonhard-Straße 36
(Lage)
Hechtviertel 28. Sep. 2015 Hier wohnte
Walter Karl
Schäfer
Jg. 1910
Zeuge Jehovas
verhaftet 1942
Kriegsdienst verweigert
hingerichtet 26.9.1942
Brandenburg-Görden
Walter Karl Schäfer kam am 28. November 1910 in Dresden zur Welt. Als Zeuge Jehovas verweigerte er den Kriegsdienst, wurde im August 1942 zum Tode verurteilt und im September 1942 hingerichtet.
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Saarstraße 30
(Lage)
Coschütz 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Hans Schulze
Jg. 1920
Zeuge Jehovas
verhaftet 1941
Kriegsdienst verweigert
hingerichtet 9.5.1941
Brandenburg-Görden
Hans Schulze kam am 21. November 1920 in Dresden zur Welt. Als Zeuge Jehovas verweigerte er den Kriegsdienst, wurde im April 1941 zum Tode verurteilt und im Mai 1941 hingerichtet.
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Schäferstraße 9
(Lage)
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Friedrichstadt (Dresden) 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Wilhelm Nollert
JG. 1895
Zeuge Jehovas
Verhaftet 7.1.1937
Buchenwald
1942 Dachau
Deportiert 1944
Majdanek
Ermordet 2.3.1944
Wilhelm Nollert kam 1895 in Ludwigshafen zur Welt und wuchs bei Pflegeeltern auf. Er absolvierte eine Ausbildung zum Gärtner. Er war Soldat im Ersten Weltkrieg und kehrte als Kriegsinvalide zurück. Er ließ sich in Dresden nieder und arbeitete in einer Nähmaschinenfabrik. Im Jahr 1931 heiratete er Gertrud Drechsler. Das Ehepaar Nollert gehörte ab 1928 den Zeugen Jehovas an und unterstützte die Gemeinschaft in den 1930er-Jahren im Widerstand. Wilhelm Nollert wurde 1935 entlassen. Aufgrund ihrer Aktivitäten im Widerstand wurden beide 1937 verhaftet. Ende 1937 wurde Wilhelm Nollert in das KZ Buchenwald und 1942 in das KZ Dachau deportiert. Als er als nicht mehr arbeitsfähig galt, wurde er 1944 in das Lager Majdanek deportiert und dort ermordet. Gertrud Nollert wurde in die KZs Moringen, Lichtenburg und Ravensbrück deportiert; in Ravensbrück leistete sie in einem Außenkommando Zwangsarbeit. Gertrud Nollert überlebte und verstarb 1996.[130]
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Hier wohnte
Gertrud Nollert
Geb. Drechsler
JG. 1906
Zeugin Jehovas
Verhaftet 30.12.1936
Moringen
1938 Lichtenburg
1939 Ravensbrück
Befreit 15.10.1942
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Schandauer Straße 22
(Lage)
Striesen 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Iwan Schwarz
Jg. 1893
Zwangsarbeit
Schutzraumverbot
Tot bei Luftangriff
13.2.1945
Iwan Schwarz kam 1893 in Dresden zur Welt. Wie sein Bruder Alfred (sh. Stolperstein Georgplatz) war er gehörlos und hatte eine Gehbehinderung. Er wurde Maschinist. Mit Freunden gründete er 1920 den Dresdner Taubstummen Schwimmverein 1920, der noch heute als Dresdner Gehörlosen-Sportverein 1920 e.V. existiert. Alfred Schwarz war mit einer Nicht-Jüdin verheiratet, die als „privilegierte Mischehe“ galt. Erst Ende 1944 musste er Zwangsarbeit verrichten und in das „Judenhaus“ Sporergasse 2 umziehen, wo er wie alle Bewohner bei der Bombardierung der Stadt im Februar 1945 ums Leben kam.[131]
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Schloßplatz,
Katholische Hofkirche,
Haupteingang
(Lage)
Innere Altstadt 11. Juni 2011 Hier wirkte
Kaplan
Alojs Andritzki
Jg. 1914
verhaftet 1941
Dachau
ermordet
3.2.1943
Zur ausführlichen Biografie siehe Alojs Andritzki.
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Schloßstraße 2
(Lage)
Altstadt 23. Sep. 2022 Hier arbeitete
Robert Eger
Geb. 1893
'Schutzhaft' 1938
Buchenwald
Verhaftet 15.10.1942
Polizeigefängnis
Deportiert 1942
Auschwitz
Ermordet 1.1.1943
Siehe Stolperstein Robert Eger, Wasastraße 7.
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Schlüterstraße 22b
(Lage)
Gruna 4. Nov. 2009 Hier wohnte
Clara Weiss
geb. Nathan
Jg. 1889
deportiert 1942
Lager Hellerberge
ermordet 1943 in
Auschwitz
Clara Weiss kam am 22. Juni 1889 in Zduny zur Welt. Sie war mit Tuchhändler Hermann Weiss verheiratet; der Ehe entstammten zwei Kinder. Sie musste zuletzt in das „Judenhaus“ Fiedlerstraße 3 ziehen und wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ sowie 1943 nach Auschwitz deportiert.[132]
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Hier wohnte
Eva Weiss
Jg. 1921
Lager Hellerberge
ermordet 1943 in
Auschwitz
Eva Weiss kam am 28. Juli 1921 in Dresden als Tochter von Hermann und Clara Weiss zur Welt. Sie spielte im Verein Handball und arbeitete ab 1940 als Sprechstundenhilfe bei Arzt Willy Katz. Sie wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ und 1943 in das KZ Auschwitz deportiert.[132]
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Schlüterstraße 23
(Lage)
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Gruna 8. März 2024 Hier wohnte
Berthold
Altmann

JG. 1882
Interniert 1942
Dresden-Hellerberg
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet 3.3.1943
Berthold Altmann kam 1882 in Graudenz zur Welt und lebte bis 1922 in Berlin, wo er als Kaufmann tätig war. Er heiratete 1923 die Witwe Julia Levy und lebte mit ihr in Dresden. Er wurde Inhaber eines Stickereigeschäfts, das seiner Frau gehörte und das bis 1935 bestand. Zwischen 1940 und 1942 musste die Familie in Dresdens „Judenhäusern“ leben, ab 1942 im Judenlager Hellerberge. Berthold Altmann wurde zu Zwangsarbeit verpflichtet. Im Jahr 1943 wurde das Ehepaar wie alle Bewohner des Lagers in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden.[133]
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Hier wohnte
Julia Altmann
Geb. Levy
Verw. Löwenstein
JG. 1888
Interniert 1942
Dresden-Hellerberg
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet 3.3.1943
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Schurichtstraße 3
(Lage)
Räcknitz/
Zschertnitz
26. Nov. 2012 Hier wohnte
Ruth Jahrreiss
geb. Mannheim
Jg. 1902
„Schutzhaft“ 1942
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 23.12.1942
Ruth Jahrreiß, auch Jahreiß, wurde am 2. Januar 1902 in Berlinchen geboren. Sie war Zeichenlehrerin. Mit ihrem Ehemann Robert Otto Jahrreiß, der kein Jude war, hatte sie zwei Söhne. Sie wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet und vermutlich nach einer Denunziation 1942 verhaftet und in das KZ Auschwitz deportiert.[134]
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Schweizer Straße Ecke Kaitzer Straße
(Lage)
Südvorstadt 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Bertha Kaps
geb. Beck
Jg. 1882
Deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 1.11.1943
Bertha Kaps war die Tochter von Aurelie Beck.
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Schweizer Straße 5
(Lage)
Südvorstadt 29. Sep. 2015 Hier wohnte
Aurelie Beck
geb. Simon
Jg. 1856
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 8.9.1942
Aurelie Beck wurde am 20. Dezember 1856 in Horschitz als Tochter von Salomon Simon und Sophie Mandelbaum geboren. Sie zog Mitte der 1880er-Jahre mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern nach Dresden, wo die Familie zum Protestantismus konvertierte. Nach dem Tod ihres Mannes 1932 lebte sie bei ihrer Tochter und später im Altersheim Henriettenstift („Judenhaus“), von wo aus sie nach Theresienstadt deportiert wurde.
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Seestraße 7
(Lage)
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Innere Altstadt 11. Sep. 2014 Hier wohnte
Abraham Jacob
Schneck
Jg. 1874
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 18.12.1943
Auschwitz
Abraham Jacob Schneck kam am 20. September 1874 in Kolomea zur Welt. Der Ehe mit Pessia entstammten die Kinder Rosa, Leon, Betty und Fanny (verh. Hirsch, sh. Rietschelstraße 28). Er arbeitete als Kaufmann und musste mit seiner Frau in das „Judenhaus“ Röhrsdorfgasse 16 ziehen. Beide wurden 1942 nach Theresienstadt und 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie umkamen.[135]
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Hier wohnte
Pessia Schneck
geb. Prinsterstein
Jg. 1876
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 18.12.1943
Auschwitz
Pessia Schneck, geboren am 13. September 1876 in Kolomea, wurde mit ihrem Mann 1942 nach Theresienstadt und 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie umkamen.
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Hier wohnte
Rosa Schneck
Jg. 1905
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Rosa Schneck kam am 21. oder 24. Januar 1905 in Dresden zur Welt. Sie wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ sowie 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie umkam.
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Hier wohnte
Leon Schneck
Jg. 1914
„Schutzhaft“ 1939
deportiert 1940
ermordet im
besetzten Polen
Leon Schneck, geboren am 22. Juni 1914 in Dresden, wurde 1939 verhaftet und Ende 1939 oder Anfang 1940 nach Lublin deportiert, wo er umkam.
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28. Sep. 2015 Hier wohnte
Betty Schneck
Jg. 1907
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Betty Schneck, geboren am 8. Oktober 1907 in Dresden, war die Schwester von Leon und Rosa Schneck. Sie war die Mutter von Jutta (geboren am 9. Juli 1938 in Dresden) und Tana (geboren am 16. Juni 1940 in Dresden). Sie wurde mit ihren Töchtern im November 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort im März 1943 nach Auschwitz-Birkenau, wo sie vermutlich sofort ermordet wurden.
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Hier wohnte
Tana Schneck
Jg. 1940
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Thumb
Hier wohnte
Jutta Schneck
Jg. 1938
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Thumb
Seestraße 7
(Lage)
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Innere Altstadt 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Markus Hundert
Jg. 1906
Flucht 1934 Frankreich
interniert Drancy
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 13.8.1942
Markus Hundert kam 1906 in Stanislau zur Welt und war in Dresden Facharbeiter bei der Firma Spengler. Wie sein Bruder Berl war er Mitglid der KPD und floh 1934 nach Frankreich, wo er in Paris mit anderen Parteimitgliedern zusammenlebte. Er wurde verhaftet und von Drancy aus in das KZ Auschwitz deportiert, wo er im August 1942 ermordet wurde.[136]

Berl (auch Bernhard) Hundert hatte eine Ausbildung zum Kaufmann absolviert, lebte seit 1921 in Dresden und war Inhaber der Textil- und Möbelhandlung Berl Hundert. Er war mit Heni (auch Hencia) Vogel verheiratet, der Ehe entstammte Sohn Isel (auch Isydor). Alle drei wurden 1938 nach Polen abgeschoben und mussten 1941 in das Ghetto Stanislau ziehen, wo sie 1942 ermordet wurden.[137]

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Hier wohnte
Berl Hundert
Jg. 1899
'Polenaktion' 1938
1941 Ghetto Stanislau
ermordet 1942
Thumb
Hier wohnte
Heni Hundert
Geb. Vogel
Jg. 1904
'Polenaktion' 1938
1941 Ghetto Stanislau
ermordet 1942
Thumb
Hier wohnte
Isel Hundert
Jg. 1925
'Polenaktion' 1938
1941 Ghetto Stanislau
ermordet 1942
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Semperstraße 3b
(Lage)
Thumb
Südvorstadt 22. Juli 2021 Hier wohnte
Mary Gertrud Cronheim
Jg. 1870
deportiert 1942
Theresienstadt
1944 Auschwitz
ermordet
Mary (auch Marie) Gertrud Cronheim wurde 1870 in Leipzig geboren. Sie hatte eine Zwillingsschwester, die jung verstarb. Elisabeth Virginie war die ältere Schwester von Mary Gertrud Cronheim. Beide Frauen blieben wahrscheinlich unverheiratet und lebten in den 1930er-Jahren zusammen auf der Semperstraße 3b. Elisabeth Cronheims letzte gemeldete Adresse war Schnorrstraße 65, wo sie 1938 verstarb. Mary Cronheim musste in das „Judenhaus“ Zeughausstraße 1 ziehen. Sie wurde 1942 nach Theresienstadt und 1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.[138]
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Hier wohnte
Elisabeth Cronheim
Jg. 1860
gedemütigt / entrechtet
tot 1938
Thumb
Sophienstraße 16
(Lage)
Altstadt 29. Sep. 2015 Hier arbeitete
Hermann Max
Dietze
Jg. 1901
Zeuge Jehovas
verhaftet 1933
Hohnstein
1935 Sachsenburg
tot an Haftfolgen
28.9.1938
Max Hermann Dietze kam am 20. Juli 1901 in Auerbach zur Welt. Er absolvierte eine Lehre an der Porzellanmanufaktur Meißen und war als Miterfinder stimmbarer Porzellanglocken unter anderem an der Entwicklung des Porzellanglockenspiels der Frauenkirche Meißen und des Dresdner Zwingers beteiligt. Als Zeuge Jehovas wurde Dietze erstmals 1933 verhaftet und im Dezember 1933 in das KZ Hohnstein deportiert. Mehrere Verhaftungen sowie seine Entlassung auf der Manufaktur Meißen 1935 folgten. Bis 1936 war er im KZ Sachsenburg inhaftiert und verstarb 1938 an den Folgen der Misshandlungen in Selb.
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Hier arbeitete
Ernst Fritz
Gottschling
Jg. 1903
Zeuge Jehovas
verhaftet 1937
Buchenwald
Todesmarsch
ermordet 21.4.1945
Ernst Fritz Gottschling kam am 3. Oktober 1903 in Meißen zur Welt und war als Porzellanmaler tätig. Er war an der Entwicklung des Glockenspiels im Dresdner Zwinger beteiligt. Als Zeuge Jehovas wurde Gottschling 1935 entlassen, 1937 verhaftet und zu sechsmonatiger Haft verurteilt. Nach Haftende wurde er in das KZ Buchenwald deportiert. Während eines Todesmarschs wurde er im April 1945 erschossen.
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Spenerstraße 36
(Lage)
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Striesen 15. März 2018 Hier wohnte
Willy Nathan
Estreicher

Jg. 1879
verhaftet 8.12.1941
Gestapo Dresden
1942 Buchenwald
ermordet 2.7.1942
Willy Nathan Estreicher wurde am 21.09.1879 in Dresden geboren und jüdisch getauft. Er war als Kaufmann ausgebildet und arbeitete u. a. als Anzeigenwerber für die Israelitische Religionsgemeinde Dresden, wo er 1939 auch als Leiter der Wohnungsvermittlung tätig war. Am 8.12.1941 wurde er von der Gestapo zu Hause in der Stormstraße 31 abgeholt, eingesperrt und nach Deportation im KZ Buchenwald am 2.7.1942 ermordet. Seine Asche wurde seiner Frau Else in einer Urne nach Hause geschickt. Haus und Straße existieren nicht mehr, daher die Verlegung der Stolpersteine „um die Ecke“.
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Hier wohnte
Else Estreicher
geb. Göbler
Jg. 1900
gedemütigt / entrechtet
überlebt
Else Göbler wurde am 9.10.1900 in Sebnitz / Erzgebirge geboren und zog mit ihrer Familie nach dem Ersten Weltkrieg nach Dresden-Striesen. Dort heiratete sie in den späten 1920er Jahren Willy Nathan Estreicher und bekam 1929 einen Sohn, Erhard Estreicher. Als Willy von der Gestapo 1941 verhaftet und eingesperrt wurde, drängten die Nazis Else zur Scheidung ihrer Ehe (sie war christlichen, er jüdischen Glaubens), was sie jedoch ablehnte und daher ebenfalls für Monate ins Gestapogefängnis kam, ohne nachzugeben. Nach Entlassung, Ausbombung und Kriegsende zog sie mit ihren beiden Söhnen (Joachim Hammer aus 1. Ehe) nach Geising / Erzgebirge, wo sie 1986 verstarb.
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Stollestraße 40
(Lage)
Löbtau 21. Sep. 2016 Hier wohnte
Arthur Weineck
Jg. 1900
im Widerstand / KPD
verhaftet 3.12.1943
‘Hochverrat und
Feindbegünstigung’
hingerichtet 16.8.1944
Landgericht
Zur ausführlichen Biografie siehe Arthur Weineck.
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Strehlener Straße 19
(Lage)
Südvorstadt 26. Nov. 2012 Hier wohnte
Leo Silbermann
Jg. 1895
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Leo Silbermann wurde am 18. April 1895 in Łódź geboren. Simon Silbermann (Stolperstein Winckelmannstraße 3) war sein Bruder. Leo Silbermann kam 1923 nach Deutschland, wo er als Kassierer arbeitete. Er musste mit seiner Frau und seiner Tochter in das „Judenhaus“ Strehlener Straße 52 ziehen, wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort 1943 in das KZ Auschwitz.[139]
Thumb
Hier wohnte
Rosa Silbermann
geb. Semmel
Jg. 1900
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet
Rosa Silbermann kam am 3. Dezember 1900 in Stanislau zur Welt. Sie heiratete 1926 Leo Silbermann, im Folgejahr kam Tochter Margot Felicja zur Welt. Mit Mann und Tochter musste Rosa Silbermann in das „Judenhaus“ Strehlener Straße 52 ziehen, wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort 1943 in das KZ Auschwitz.[139]
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Hier wohnte
Margot Felicja
Silbermann

Jg. 1927
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet
Margot Felicja Silbermann wurde am 8. September 1927 in Dresden als Tochter von Leo und Rosa Silbermann geboren. Sie besuchte die Jüdische Schule in Dresden. Mit ihren Eltern musste sie in das „Judenhaus“ Strehlener Straße 52 ziehen, wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort 1943 in das KZ Auschwitz.[139]
Thumb
Striesener Straße 38a
(Lage)
Johannstadt 25. Nov. 2012 Hier wohnte
Sigmund Hann
Jg. 1875
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 15.2.1943
Sigmund Hann kam am 17. November 1875 in Dresden zur Welt. Er arbeitete als Konditor. Mit seiner am 4. August 1875 in Prag geborenen Frau Malwine musste er in das „Judenhaus“ auf der Cranachstraße 6 in Dresden ziehen. Beide wurden im August 1942 nach Theresienstadt deportiert.[140]
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Hier wohnte
Malwine Hann
geb. Brandeis
Jg. 1875
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 16.12.1942
Thumb
Stübelallee 7h
(Lage)
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Johannstadt 22. Juli 2021 Hier wohnte
Olga Kussi
Geb. Langer
Jg. 1874
Flucht 1939 Holland
interniert Westerbork
deportiert 1943
Theresienstadt
ermordet 30.10.44
Auschwitz
Olga Kussi kam 1874 in Brüx zur Welt. Im Alter von 17 Jahren kam sie nach Dresden und legte ihr Abitur ab. Sie heiratete 1895 Edmund Kussi, der Ehe entstammten die Kinder Nelly, Viktor und Werner Franz. Ab 1905 lebte die Familie in Dresden. Edmund Kussi, der als Geschäftsmann tätig und Leiter der Firma Rheostat war, verstarb 1936. Seine Söhne Werner Franz und Viktor Kussi führten das Unternehmen weiter.

Olgas Tochter Nelly Kussi heiratete 1921 Eugen Steinberg (verstorben 1931), der Ehe entstammten die Söhne Stefan Manfred und Franz Egon Steinberg. Stefan Manfred Steinberg gelang 1938 die Flucht nach England.

Nach der Reichspogromnacht war die Familie gezwungen, das Unternehmen zu verkaufen. Olga, Viktor und Werner Franz flohen 1939 in die Niederlande, wo sie bis 1942 lebten. Sie wurde dort 1942 verhaftet und über das KZ Westerbork nach Theresienstadt deportiert. Im Jahr 1944 wurden sie nach Auschwitz deportiert, wo Olga und Viktor Kussi ermordet wurden. Werner Franz musste in Auschwitz Zwangsarbeit leisten und wurde 1945 durch die russische Armee befreit. Er verstarb 2010.

Nelly und ihr Sohn Franz Egon Steinberg blieben 1939 in Dresden. Sie mussten 1941 in ein Judenhaus ziehen. Nelly Steinberg wurde 1942 in das KZ Ravensbrück deportiert und von dort nach Auschwitz, wo sie ermordet wurde. Franz Egon Steinberg musste in Dresden Zwangsarbeit leisten. Er wurde 1943 nach Auschwitz deportiert und von dort 1944 in das KZ Dachau, wo er 1945 befreit wurde. Er verstarb 1960 in den USA. Sein Bruder Stefan Manfred Steinberg, der 1938 nach England geflohen war, trat der britischen Armee bei und wurde Ende 1944 als Soldat an die deutsche Front gesendet. Er wurde im April 1945 unweit von Hannover getötet.[141]

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Hier wohnte
Nelly Steinberg
Geb. Kussi
Jg. 1896
deportiert 1942
Ravensbrück
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 15.11.1942
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Hier wohnte
Dr. Viktor Kussi
Jg. 1897
Flucht 1939 Holland
interniert Westerbork
deportiert 1943
Theresienstadt
ermordet 30.10.44
Auschwitz
Thumb
Hier wohnte
Dr. Werner Franz
Kussi
Jg. 1910
Flucht 1939 Holland
interniert Westerbork
deportiert 1943
Theresienstadt
1944 Auschwitz
befreit
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Hier wohnte
Stefan Manfred
Steinberg
Jg. 1923
Flucht 1939
England
englischer Soldat
tot 9.4.1945
bei Hannover
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Hier wohnte
Franz Egon
Steinberg
Jg. 1925
deportiert 1943
Auschwitz
Zwangsarbeit 1943
Ghetto Warschau
1944 Dachau
befreit
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Tiergartenstraße 8
(Lage)
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Altstadt 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Felicia Glückmann
Geb. Elb
Jg. 1858
gedemütigt / entrechtet
tot 1941
Felicia Glückmann war die Schwester von Max Elb. Sie war ab 1878 mit dem Bankier Carl Glückmann verheiratet, der Ehe entstammten die Töchter Helen Martha und Elsa Clara (sh. Stolperstein Tiergartenstraße 18). Die Familie besaß die Villa Salzburg, die Felicia Glückmann nach dem Tod ihres Mannes 1917 teilvermietete. Tochter Helene Martha zog nach der Trennung von ihrem Mann bei ihrer Mutter ein; 1938 folgte auch Schwester Elsa Clara, deren EIgentum konfisziert worden war. Im selben Jahr wurde auch Felicia Glückmanns Vermögen eingezogen und sie musste aus der Villa ausziehen. Im Jahr 1940 musste sie in das „Judenhaus“ Schulgutstraße 15 umziehen, so sie 1941 verstarb. Elsa Clara gelang die Flucht, Helene Martha Zucker wurde 1942 in das Ghetto Riga deportiert, wo sie ermordet wurde.[142]
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21. Juli 2021 Hier wohnte
Helene Martha Zucker
Geb. Glückmann
Jg. 1879
deportiert 1942
Riga
ermordet
5.2.1942
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Tiergartenstraße 18
(Lage)
Thumb
Altstadt 2. Dez. 2019 Hier wohnte
Elsa Salzburg
geb. Glückmann
Jg. 1881
Flucht 1940
Kuba
USA
Elsa Salzburg war die Tochter von Felicia Glückmann (siehe Stolperstein Tiergartenstraße 8). Sie war mit dem Arzt Siegmund Salzburg verheiratet, der Ehe entstammte unter anderem Tochter Liselotte Stein, die später Fred Stein heiratete. Der Tod von Siegmund Salzburg 1932 brachte die Familie in finanzielle Not. Elsa zog zu ihrer Mutter; als sie mit ihrer Mutter und Schwester in das „Judenhaus“ Schulgutstraße 15 umziehen musste, floh sie über Genua und Kuba in die USA, wo sie 1950 verstarb.[143]
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Hier wohnte
Alfred ‚Fred‘
Stein

Jg. 1909
Flucht 1933 Frankreich
verhaftet 1939
‘Feindlicher Ausländer’
interniert Villerbon
1940 geflohen / versteckt
Flucht 1941 USA
Zur ausführlichen Biografie siehe Fred Stein.
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Hier wohnte
Liselotte ‚Lilo‘
Stein

geb. Salzburg
Jg. 1910
Flucht 1933 Frankreich
seit 1940 versteckt
Flucht 1941 USA
Liselotte Stein war die Tochter von Elsa Salzburg. Ihr gelang mit ihrem Mann Fred Stein über Frankreich die Flucht in die USA.
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Tiergartenstraße 66
(Lage)
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Altstadt 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Dr. Viktor
Klemperer
Edler v. Klemenau

JG. 1876
Flucht 1938
Südrhodesien
Zur ausführlichen Biografie siehe Victor Klemperer von Klemenau.[144]
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Hier wohnte
Sophie Klemperer
Edle v. Klemenau

Geb. Reichenheim
JG. 1887
Flucht 1938
Südrhodesien
Sophie Reichenheim kam 1887 als Tochter eines wohlhabenden Tuchhändlers in Berlin zur Welt. Sie heiratete 1907 den späteren Bankier Victor Klemperer Edler von Klemenau und zog 1914 nach Dresden in ihre neuerbaute Villa Tiergartenstraße 64. Der Ehe entstammten vier Kinder. Als der Druck auf die wohlhabende und einflussreiche Familie ab 1934 immer stärker wurde, entschloss sie sich auch auf Drängen von Victors Bruder Ralph Leopold (sh. Stolpersteine Wiener Straße 86), Deutschland zu verlassen. Sie emigrierten 1938 nach Südrhodesien (heutiges Simbabwe), wo Victor 1938 verstarb. Sophie Klemperer Edle von Klemenau übersiedelte 1943 nach Südafrika, wo sie 1976 verstarb.[145]
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Tolstoistraße 9
(Lage)
Thumb
Loschwitz 22. Juli 2021 Hier wohnte
Dr. Hans Maier
Jg. 1889
Mitglied / SPD
gedemütigt / entrechtet
Flucht in den Tod
18.12.1937
Hans Maier kam 1889 in Frankfurt am Main zur Welt. Er war studierter Jurist und Ökonom und engagierte sich unter anderem in der Arbeiterbildung. Bereits 1914 hatte er Kindergärtnerin und Sozialarbeiterin Anna Graetz geheiratet; der Ehe entstammten die Kinder Hanna, Heinrich (später Henry) und Margarete. Zunächst in Frankfurt ansässig, zog die Familie 1923 nach Dresden, wo Hans Maier Ministerialrat für Arbeit und Wohlfahrt in Sachsen war. Im Jahr 1933 wurde er entlassen und wegen angeblicher Korruption angeklagt. Die Familie ging zurück nach Frankfurt am Main. Anna Maier verstarb 1937 an den Folgen einer Operation, Hans Maier nahm sich im selben Jahr das Leben. Hanna (verst. 2003) und Heinrich Maier (gest. 2005)[146] emigrierten in die USA, Margarete Maier gelang die Flucht nach Brasilien, wo sie 1997 verstarb.[147]
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Hier wohnte
Anna Maier
Geb. Graetz
Jg. 1890
gedemütigt / entrechtet
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Hier wohnte
Hanna Maier
Jg. 1915
Flucht 1938
USA
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Hier wohnte
Henry Maier
Jg. 1918
Flucht 1938 USA
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Hier wohnte
Margarete Maier
Jg. 1921
Flucht 1938
Brasilien
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Trachenberger Straße 23
(Lage)
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Pieschen 26. Nov. 2012 Hier wohnte
Walter Steinhart
Jg. 1880
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Walter Steinhart kam am 5. September 1880 in Weiden zur Welt. Er führte ein Geschäft für Haus- und Küchengeräte. Im Jahr 1940 erlitt er einen Schlaganfall. Mit seiner am 17. Juni 1885 in Tachau geborenen Frau Rosa Steinhart musste er in das „Judenhaus“ Bautzner Straße 20 ziehen, 1942 erfolgte die Deportation in das „Judenlager Hellerberg“ sowie im Folgejahr die Deportation in das KZ Auschwitz.[148]
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Hier wohnte
Rosa Steinhart
Jg. 1885
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Zur ausführlichen Biografie siehe Rosa Steinhart.
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23. Sep. 2022 Hier wohnte
Oskar Freudenfels
Jg. 1877
1938 Vermögen eingezogen
Verhaftet 1939
Schicksal unbekannt
Oskar Freudenfels wuchs mit fünf Geschwistern in Dresden auf. Er wurde Kaufmann und führte ein Geschäft für Damen- und Herrenkonfektion auf der Pirnaischen Straße. Er war ab 1906 mit Margarete Arendt verheiratet, sie adoptierten Sohn Frank, der 1919 auf die Welt gekommen war. Margarethe verstarb 1936, Sohn Frank im Folgejahr. Oskar Freudenfels verlor sein Geschäft und Vermögen 1938. Die Angaben zu seinem weiteren Leben sind widersprüchlich. Möglicherweise wurde er 1939 verhaftet und verstarb an einem unbekannten Ort; 1939 wurde er für tot erklärt.[149] Anderen Angaben nach lebte er zuletzt im „Judenhaus“ Cranachstraße 6 und wurde Anfang 1942 ins Ghetto Riga deportiert, wo sich seine Spur verliert.[150]
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Uhlandstraße 34
(Lage)
Südvorstadt 26. Okt. 2012 Hier wohnte
Gertrud Hille
Jg. 1899
Patientin
in verschiedenen
Heil- und Pflegeanstalten
‚verlegt‘ 1941
Pirna-Sonnenstein
ermordet 25.3.1941
Aktion T4
Gertrud Hille wurde am 12. Dezember 1899 in Coschütz geboren. Sie arbeitete als Haushaltsgehilfin, 1917 wurde bei ihr Schizophrenie diagnostiziert. Es folgte 1918 eine kurze Behandlung in der Psychiatrie Arnsdorf; von 1927 bis 1940 Psychiatrie Arnsdorf, 1940 Hochweitzschen, 1941 Großschweidnitz und anschließend Deportation in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein, wo sie 1941 ermordet wurde.[151][6][152]
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Uhlandstraße 39
(Lage)
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Südvorstadt 8. März 2024 Hier wohnte
Ferdinand
Loheit

JG. 1892
'Polenaktion' 1938
Ghetto Krakau
Ermordet im
besetzten Polen
Ferdinand Loheit kam 1892 als sechstes von acht Kindern einer Kaufmannsfamilie in Naklo zur Welt. Er zog 1917 nach Dresden, wohin bereits der Rest der Familie gezogen war. Er heiratete Anfang der 1920er-Jahre Berta Hamel; der Ehe entstammten die Kinder Anna und Karl Erich. Ferdinand Loheit war Inhaber eines Modegeschäfts. Im Jahr 1938 wurde die Familie im Rahmen der sogenannten „Polenaktion“ abgeschoben. Sie lebten zunächst in Kattowitz und später in Krakau, wo sie bei einem Brand ihren sämtlichen Besitz verloren. Sie blieben in Krakau und wohnten aufgrund von Platzmangel in verschiedenen Wohnungen. Als das Ghetto Krakau gebildet wurde, flüchteten sie wahrscheinlich im Rahmen der zweiten großen Vertreibungswelle aus der Stadt. Kein Familienmitglied überlebte den Holocaust.[153]
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Hier wohnte
Berta Loheit
Geb. Hamel
JG. 1905
'Polenaktion' 1938
Ghetto Krakau
Ermordet im
besetzten Polen
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Hier wohnte
Anna Loheit
JG. 1927
'Polenaktion' 1938
Ghetto Krakau
Ermordet im
besetzten Polen
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Hier wohnte
Karl Erich
Loheit

JG. 1930
'Polenaktion' 1938
Ghetto Krakau
Ermordet im
besetzten Polen
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Ulrichstraße 7
(Lage)
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Loschwitz/Wachwitz 8. März 2024 Hier wohnte
Dr. Felix
Popper

JG. 1858
Gedemütigt/Entrechtet
Tot 28.Aug. 1937
Felix Popper kam 1858 als Sohn des Bankiers Nathan Popper in Dresden zur Welt. Er war ab 1887 Rechtsanwalt und später unter anderem persönlicher Anwalt von Karl August Lingner. Er betätigte sich mäzenatisch und war ein großer Förderer des Deutschen Hygiene-Museums. Er saß im Aufsichtsrat in zahlreichen Unternehmen Sachsens. Ab 1888 war er mit Paula Weleminsky verheiratet, der Ehe entstammten Tochter Anna und Sohn Fritz, der 1918 im Ersten Weltkrieg fiel. Ab 1933 wurde Felix Popper aus seinen Ämtern gedrängt. Er verstarb an den Folgen eines Schlaganfalls 1937, wenige Monate nach dem Tod von Paula Popper.

Tochter Anna Popper heiratete 1919 den nicht-jüdischen Arzt Peter Erdmann Zobel und bekam die Söhne Andreas und Klaus; die Ehe wurde 1923 geschieden. Anna floh mit Sohn Andreas nach Großbritannien (Klaus war nach Frankreich emigriert), wo sie von 1940 bis 1944 in einem Internierungslager lebten. Sie verstarb 1978.[154]

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Hier wohnte
Anna Zobel
Geb. Popper
JG. 1893
Flucht 1939 Schweiz
England
Interniert 1940
Isle of Man
Entlassen 1944
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Hier wohnte
Paula Popper
Geb. Weleminsky
JG. 1867
Gedemütigt/Entrechtet
Tot 12.Okt. 1936
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Voglerstraße 15
(Lage)
Striesen 25. Nov. 2012 Hier wohnte
Elfriede
Lohse-Wächtler

geb. Wächtler
Jg. 1899
eingewiesen 1932
Heilanstalt Arnsdorf
„verlegt“ 31.7.1940
Pirna-Sonnenstein
ermordet 31.7.1940
Aktion T4
Zur ausführlichen Biografie siehe Elfriede Lohse-Wächtler.
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Volkersdorfer Straße 3
(Lage)
Trachenberge 28. Sep. 2015 Hier wohnte
Albert Hensel
Jg. 1895
im Widerstand / KPD
verhaftet 1941
„Vorbereitung zum
Hochverrat“
Polizeigefängnis
hingerichtet 5.6.1942
Berlin-Plötzensee
Zur ausführlichen Biografie siehe Albert Hensel.
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Wallotstraße 7
(Lage)
Johannstadt 24. Sep. 2013 Hier wohnte
Hirsch Deutsch
Jg. 1873
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 15.4.1943
Hirsch Deutsch kam am 9. Mai 1873 in Zempelburg zur Welt. Er war ab 1909 mit Ella Deutsch verheiratet, möglicherweise hatten beide eine Tochter. Er arbeitete als Kaufmann für Textilien und musste mit seiner Frau in das „Judenhaus“ Chemnitzer Straße ziehen. Beide wurden 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie 1943 umkamen.[155]
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Hier wohnte
Ella Deutsch
geb. Jessel
Jg. 1877
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 15.2.1943
Ella Deutsch wurde am 9. Oktober 1877 in Stettin geboren. Sie heiratete 1909 Hirsch Deutsch; der Ehe entstammte möglicherweise eine Tochter. Sie musste mit ihrem Mann in das „Judenhaus“ Chemnitzer Straße ziehen. Beide wurden 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie 1943 umkamen.[155]
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Wallotstraße 35
(Lage)
Johannstadt 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Moritz Stühler
Geb. 1897
Gedemütigt / Entrechtet
Tot 1. Dez. 1944
Moritz Stühler wurde 1897 in Hammelburg geboren, wo er mit fünf weiteren Geschwistern aufwuchs. Er absolvierte eine Ausbildung zum Kaufmann und lebte nach Ende des Ersten Weltkriegs in München. Er heiratete 1924 die Katholikin Elisabeth Burkhardt, mit der er im selben Jahr nach Dresden zog; der Ehe entstammte ein Sohn. In Dresden war Moritz Stühler als Handelsvertreter tätig, konnte diese Tätigkeit nach 1933 aber kaum noch ausüben. Im Jahr 1938 musste die Familie in das „Judenhaus“ Zeughausstraße 1 umziehen und Moritz Stühler wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet. Er verstarb infolge von Mangelernährung und fehlender medizinischer Behandlung 1944. Frau und Kind überlebten aufgrund der Bombardierung der Stadt und emigrierten 1947 in die USA.[156]
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Wallstraße 9
(Lage)
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Altstadt 15. März 2018 Hier wohnte
Gabriel
Blumenkranz

Jg. 1888
Flucht 1938
Argentinien
Gabriel (1888–1951) und Hanna (1888–1964) Blumenkranz heirateten 1912 in Bodenstein an der Elbe. Der Ehe entstammten die Kinder Michael (1911–1994), Hans (1912–1986), Fritz (1914–2000), Berta (1916–2002) und Max (1917–1978). Bereits 1937 waren Michael und Fritz nach Argentinien geflohen, im Folgejahr kamen Gabriel und Hanna mit Hans, Berta und Max nach. Sie ließen sich zunächst in Entre Rios nieder, wo Berta verblieb. Der Rest der Familie zog nach Buenos Aires.[157]
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Hier wohnte
Hanna
Blumenkranz

geb. Müller
Jg. 1888
Flucht 1938
Argentinien
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Hier wohnte
Michael
Blumenkranz

Jg. 1911
Flucht 1938
Argentinien
Thumb
Hier wohnte
Hans
Blumenkranz

Jg. 1912
Flucht 1938
Argentinien
Thumb
Hier wohnte
Fritz
Blumenkranz

Jg. 1914
Flucht 1938
Argentinien
Thumb
Hier wohnte
Berta
Blumenkranz

Jg. 1916
Flucht 1938
Argentinien
Thumb
Hier wohnte
Max
Blumenkranz

Jg. 1917
Flucht 1938
Argentinien
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Wasastraße 7
(Lage)
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Strehlen 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Robert Eger
JG. 1893
'Schutzhaft' 1938
Buchenwald
Verhaftet 15.10.1942
Polizeigefängnis
Deportiert 1942
Auschwitz
Ermordet 1.1.1943
Rosa Eger wurde 1868 in Fürth geboren und war die Ehefrau von Arthur Eger, der bereits 1924 verstarb. Der Ehe entstammten drei Kinder, darunter Sohn Robert. Die Familie war Miteigentümer des Hauses Wasastraße 7, in dem Rosa nach dem Tod ihres Mannes unter anderem mit Sohn Robert und dessen Frau Charlotte lebte. Bereits 1938 wurde Kaufmann Robert Eger verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert, jedoch kurz darauf wieder entlassen. Im Jahr 1942 musste die Familie das Haus verkaufen und in das „Judenhaus“ Lothringer Weg 2 ziehen. Rosa Eger wurde 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie Ende des Jahres verstarb. Robert Eger wurde 1942 verhaftet und in das KZ Auschwitz deportiert, wo er 1943 ermordet wurde. Charlotte Eger wurde 1942 mit ihrem Mann verhaftet, jedoch nach drei Wochen freigelassen. Sie emigrierte nach dem Tod ihres Mannes nach Australien, wo sie 1964 verstarb.[158]
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Hier wohnte
Charlotte Eger
Geb. Höhle
JG. 1904
Verhaftet 10.10.1942
Gefängnis Dresden
Entlassen 4.11.1942
Flucht
Australien
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Hier wohnte
Rosa Eger
Geb. Eichmann
JG. 1868
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 31.12.1942
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Weinbergstraße 40
(Lage)
Pieschen
Trachenberge
24. Sep. 2013 Hier wohnte
Edith Hildegard
Kühnert
geb. Teutsch
Jg. 1913
Deportationsbefehl
16.2.1945
Dresden verlassen
tot 18.2.1945
Todesursache unklar
Edith Hildegard Kühnert wurde am 5. Oktober 1913 in München geboren. Sie arbeitete als Lehrerin; ihr Mann war Katholik, was sie zunächst vor der Deportation bewahrte. Das Paar hatte eine Tochter, Barbara. Sie erhielt am 16. Februar 1945 den Deportationsbefehl und flüchtete mit ihrer Tochter zu Fuß Richtung Elsterwerda. Ihre Leiche und die ihres Kindes wurde am 18. Februar 1945 in einem Fischteich bei Thalberg gefunden, wobei die Todesursache nicht geklärt werden konnte.[159]
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Hier wohnte
Barbara Kühnert
Jg. 1943
Deportationsbefehl
16.2.1945
Dresden verlassen
tot 18.2.1945
Todesursache unklar
Barbara Kühnert kam am 5. Februar 1945 als einziges Kind von Willibald und Edith Hildegard Kühnert in Dresden zur Welt. Ihre Mutter flüchtete mit ihr zu Fuß Richtung Elsterwerda, nachdem sie im Februar 1945 den Deportationsbefehl erhalten hatte. Ihre Leiche und die ihrer Mutter Edith Hildegard wurden am 18. Februar 1945 in einem Fischteich bei Thalberg gefunden, wobei die Todesursache nicht geklärt werden konnte.[159]
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Werdauer Straße / Zwickauer Straße
(Lage)
Südvorstadt 8. März 2024 Hier wohnte
Anton Josef
Schmidt

Jg. 1906
Verhaftet Dez. 1936
Polizeigefängnis Dresden
Ermordet 18.12.1936
Anton Josef Schmidt war das älteste von vier Geschwistern. Der Vater, der als Glasmacher arbeitete, fiel 1917 im Ersten Weltkrieg. Anton Josef Schmidt war in der Kommunistischen Partei, er arbeitete bei den Dresdner Verkehrsbetrieben. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Einige Zeit nach der Machtergreifung wurde er entlassen und zerstörte daraufhin ein Porträt Hitlers in seiner Wohnung. Er wurde von Nachbarn verraten und 1936 in Haft genommen, wo er ermordet wurde.[160]
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Wiener Straße 85a
(Lage)
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Seevorstadt-Ost/Großer Garten 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Julius Wahle
JG. 1861
Gedemütigt / Entrechtet
Tot 7. Nov.1940
Zur ausführlichen Biografie siehe Julius Wahle.
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Hier wohnte
Kurt Heinrich
Hirschel

JG. 1892
Deportiert 1943
Theresienstadt
1944 Auschwitz
Ermordet
Kurt Heinrich Hirschel wurde 1892 in Dresden geboren. Er war Kaufmann und heiratete Elsa Glauber, eine Nichte von Julius Wahle. Der Ehe entstammten die Söhne Alfred und Wolfgang. Kurt Heinrich Hirschel war ab 1942 der letzte Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Dresden und musste in der Funktion unter anderem Deportationsaufforderungen überbringen. Im Jahr 1943 musste die Familie in das „Judenhaus“ Zeughausstraße 3 ziehen. Im Juni 1943 wurde die Familie in das KZ Theresienstadt deportiert sowie von dort 1944 nach Auschwitz, wo sie umkam.[161]
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Hier wohnte
Elsa Hirschel
JG. 1898
Deportiert 1943
Theresienstadt
1944 Auschwitz
Ermordet
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Hier wohnte
Wolfgang Hirschel
JG. 1935
Deportiert 1943
Theresienstadt
1944 Auschwitz
Ermordet
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Hier wohnte
Alfred Hirschel
JG. 1931
Deportiert 1943
Theresienstadt
1944 Auschwitz
Ermordet
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Wiener Straße 86
(Lage)
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Seevorstadt-Ost/Großer Garten 23. Sep. 2022 Hier wohnte
Dr. Ralph Leopold
Klemperer
Edler v. Klemenau

JG. 1884
Flucht 1937
Südafrika
Ralph Leopold Klemperer Edler von Klemenau war der Sohn des Dresdner Bankiers Gustav von Klemperer Edler von Klemenau. Er heiratete 1913 Lili Huldschinsky, Tochter des Großindustriellen Oscar Huldschinsky. Der Ehe entstammten vier Kinder. Ralph Leopold Klemperer Edler von Klemenau war Industrieller und leitete von 1919 bis 1936 die AG für Cartonnagen-Industrie. Zudem saß er im Aufsichtsrat verschiedener Firmen und war unter anderem Mitglied im Vorstand des Reichsbundes der Metallwarenindustrie. Sohn Hubert Ralph war bereits Anfang 1936 nach Südafrika emigriert und drängte seine Eltern zur Flucht. Als die Familie zunehmend ausgegrenzt wurde, emigrierten Ralph Leopold und Lili mit ihren Kindern 1937 nach Südafrika. Ralph Leopold Klemperer Edler von Klemenau verstarb 1956, Lili Klemperer Edle von Klemenau 1979.[162]
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Hier wohnte
Lili Klemperer
Edle v. Klemenau

Geb. Huldschinsky
Jg. 1893
Flucht 1937
Südafrika
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Wiener Straße 95
(Lage)
Seevorstadt 24. Sep. 2013 Hier wohnte
Irma
Sonnenschein
Jg. 1924
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Irma Sonnenschein wurde am 13. November 1924 in Dresden geboren. Sie wuchs mit ihren Schwestern Mirjam und Sonja bei den Großeltern auf, nachdem der Vater 1931 und die Mutter 1933 verstarben. Im Jahr 1942 wurde Irma mit ihren Geschwistern in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort 1943 nach Auschwitz, wo sie umkam.[163]
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Hier wohnte
Mirjam
Sonnenschein
Jg. 1926
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Mirjam Sonnenschein wurde am 26. August 1926 in Dresden geboren. Sie wuchs mit ihren Schwestern Irma und Sonja bei den Großeltern auf, nachdem der Vater 1931 und die Mutter 1933 verstarben. Im Jahr 1942 wurde Mirjam mit ihren Geschwistern in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort 1943 nach Auschwitz, wo sie umkam.[163]
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Hier wohnte
Sonja
Sonnenschein
Jg. 1929
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Sonja Sonnenschein wurde am 25. Februar 1929 in Dresden geboren. Sie wuchs mit ihren Schwestern Mirjam und Irma bei den Großeltern auf, nachdem der Vater 1931 und die Mutter 1933 verstarben. Im Jahr 1942 wurde Sonja mit ihren Geschwistern in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort 1943 nach Auschwitz, wo sie umkam.[163]
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Wilsdruffer Straße
Ecke Wallstraße
(Lage)
Innere Altstadt 11. Juni 2011 Hier wohnte
Anna Pick
geb. Fleischner
Jg. 1862
deportiert
Theresienstadt
ermordet 30.11.1942
Anna Pick wurde am 22. Oktober oder Dezember 1862 in Zájezdec, Böhmen, als eine von vier Schwestern geboren. Sie heiratete Jakob Pick († 1904), der Ehe entstammten drei Kinder. Anna Pick lebte bei ihrer Schwester in Dresden und wurde am 7. September 1942 nach Theresienstadt deportiert.[164]
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Wilsdruffer Straße 25
(Lage)
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Innere Altstadt 8. Feb. 2024 Hier wohnte
Siegmund Salomon
Flasch

Jg. 1866
Deportiert 1942
Theresienstadt
1944 Auschwitz
Ermordet 25.10.1943
Siegmund Salomon Flasch kam 1866 in Lübeck zur Welt. Er war wie sein Vater als Landwirt und Getreidehändler in Friedland tätig. In Posen heiratete er Berta Leiser, der Ehe entstammten zwei Töchter. Im Jahr 1933 zogen Siegmund Salomon und Berta Flasch nach Dresden, wo bereits Tochter Elisabeth lebte. Sie war mit Dr. Ludwig Katz, dem Bruder von Willy Katz, verheiratet. Siegmund Flasch wurde 1939 gezwungen, seinen Besitz in Friedland zu verkaufen. Mit seiner Frau musste er in das „Judenhaus“ Kurfürstenstraße 11 ziehen. Beide wurden von dort 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo Siegmund Salomon Flasch 1943 verstarb. Berta Flasch wurde im Mai 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert und starb noch im selben Monat.[165]
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Hier wohnte
Berta Flasch
Geb. Leiser
JG. 1869
Deportiert 1942
Theresienstadt
1944 Auschwitz
Ermordet
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Winckelmannstraße 3
(Lage)
Trachenberge 26. Nov. 2012 Hier wohnte
Simon Silbermann
Jg. 1891
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Simon Silbermann wurde am 18. März 1891 in Łódź geboren. Leo Silbermann (Stolperstein Strehlener Straße 19) war sein Bruder. Simon Silbermann lebte ab 1919 in Sachsen und arbeitete als Kaufmann. Er war mit Gertrud Silbermann verheiratet, der Ehe entstammten zwei Zwillingssöhne. Er wurde mit seiner Frau 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort 1943 nach Auschwitz, wo er umkam.[166]
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Hier wohnte
Gertrud
Silbermann

geb. Fleischmann
Jg. 1895
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Gertrud Silbermann wurde am 16. April 1895 in Dresden geboren. Sie heiratete Simon Silbermann, der Ehe entstammten Zwillingssöhne. Gertrud Silbermann war Zwangsarbeiterin bei Zeiss Ikon. Sie wurde mit ihrem Mann 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert. Im Jahr 1943 erfolgte die Deportation nach Auschwitz, wo sie umkam.[166]
Thumb
Wolfshügelstraße 7
(Lage)
Weißer Hirsch 22. Juli 2021 Hier wohnte
Hedwig Simon
Jg. 1881
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Hedwig Simon wurde 1881 in Bromberg geboren und führte auf dem Weißen Hirsch eine Pension für jüdische Gäste. Ende der 1930er-Jahre musste sie in das Henriettenstift, eines der „Judenhäuser“ der Stadt, ziehen und wurde im November 1942 in das Judenlager Hellerberge verbracht. Von dort aus wurde sie im März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und verstarb noch wärend des Transports.[167]
Thumb
Ziegelstraße 12
(Lage)
Pirnaische Vorstadt 24. Sep. 2013 Hier wohnte
Josef Herzberg
Jg. 1887
deportiert 1940
Lublin
Schicksal unbekannt
Josef Hillel Herzberg kam am 6. Februar 1887 in Dolina zur Welt. Mit seiner Frau Helene Herzberg hatte er drei Kinder. Die Familie lebte ab 1922 in Sachsen, wo er als Kantor und Fleischbeschauer tätig war. Er wurde zunächst inhaftiert und 1940 in das KZ Lublin deportiert, wo er wahrscheinlich erschossen wurde.[168]
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Hier wohnte
Helene Herzberg
geb. Waldhorn
Jg. 1887
interniert 1942
Hellerberge
deportiert 1943
Auschwitz
ermordet 3.3.1943
Helene Herzberg wurde am 18. Dezember 1887 in Bohorodczany geboren. Sie war mit Josef Herzberg verheiratet; der Ehe entstammten drei Kinder. Ab 1922 lebte die Familie in Sachsen. Helene Herzberg arbeitete als Packerin in einer Zigarettenfabrik; sie musste nach der Deportation des Mannes in das „Judenhaus“ Sporergasse 2 ziehen und Zwangsarbeit leisten. Sie wurde 1942 in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert und von dort im März 1943 nach Auschwitz, wo sie ermordet wurde.[168]
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11. Sep. 2014 Hier wohnte
Szymon Zwecher
Jg. 1897
„Polenaktion“ 1938
Bentschen/Zbaszyn
ermordet im
besetzten Polen
Szymon Zwecher kam am 26. Februar 1897 zur Welt und kam 1922 nach Deutschland, wo er als Handlungsgehilfe arbeitete. Er heiratete 1935 Anna Zwecher; der Ehe entstammte Sohn Bernhard. Die Familie wurde 1938 nach Polen ausgewiesen; ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt.[169]
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Hier wohnte
Anna Zwecher
geb. Weinsieder
Jg. 1905
ausgewiesen 1939
ermordet im
besetzten Polen
Anna Zwecher kam am 5. Juni 1905 in Dresden zur Welt. Sie war ab 1935 mit Szymon Zwecher verheiratet. Die Familie wurde 1938 nach Polen ausgewiesen; ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt.
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Hier wohnte
Bernhard Zwecher
Jg. 1939
ausgewiesen 1939
ermordet im
besetzten Polen
Der am 8. Januar 1939 in Dresden geborene Bernhard Zwecher kam mit seinen 1938 ausgewiesenen Eltern Szymon und Anna nach Polen; ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt.
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Literatur

  • Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Arbeitskreis Gedenkbuch (Hrsg.): Buch der Erinnerung. Juden in Dresden. deportiert, ermordet, verschollen 1933–1945. Thelem Universitätsverlag, Dresden 2006, ISBN 3-939888-14-1.
Commons: Stolpersteine in Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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