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Straße in Dresden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Ostra-Allee ist eine Straße in Dresden. Sie führte ursprünglich von einem heute nicht mehr erhaltenen Stadttor, dem Wilsdruffer Tor, durch die Wilsdruffer Vorstadt zum kurfürstlichen Ostravorwerk im westlichen Vorland der damaligen Stadt. Entlang ihres Verlaufes lagen seit mehreren Jahrhunderten mehrere landesherrschaftliche Grundstücke und ehemalige Manufakturen. Darunter befanden sich eine Glashütte, eine Schmelzhütte, der Silberhammer, einige Orangeriegebäude, der Herzogin Garten, das höfische Waschhaus, die herrschaftlichen Ställe, der Holzhof und in einem ehemaligen Obstgartengelände das spätere Prinz-Max-Palais.[1]
Ostra-Allee | |
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Straße in Dresden | |
Ostra-Allee 1895 | |
Basisdaten | |
Ort | Dresden |
Hist. Namen | Julian-Grimau-Allee (1963–1991) |
Querstraßen | Magdeburger Straße, Theaterstraße, Hertha-Lindner-Straße, Am Zwingerteich, Kleine Packhofstraße, Maxstraße, Könneritzstraße und Weißeritzstraße. |
Plätze | Postplatz |
Bauwerke | Haus der Presse |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Kraftverkehr, Fußverkehr, Radverkehr |
Die Ostra-Allee, ein alter Fahrweg, der die alte Stadt mit dem Vorwerk beziehungsweise Kammergut Ostra verband, führt in den Landschaftsraum Ostragehege. Diese von Feuchtwiesen geprägte Landschaftszone lag beiderseits der früheren Weißeritzmündung in die Elbe. In unmittelbarer Nähe vom ehemaligen Holzhof und den kurfürstlichen Ställen sowie der Reitbahn befanden sich zur Elbe hin die Ostrawiesen, die später als Kleines Ostragehege bezeichnet wurden. Dieser Landschaftsraum ist in seiner ursprünglichen Form nicht erhalten geblieben. Auf diesem Areal befinden sich das Kongresszentrum, Geländeteile vom Haus der Presse und die Marienbrücke.
Der damaligen Verkehrsrichtung weiter folgend, querte der Weg den Weißeritzmühlgraben und danach die Weißeritz über die Ostrabrücke. Diese Brücke befand sich zwischen der heutigen Eisenbahntrasse (nördlich des Bahnhofs Dresden Mitte) und der Weißeritzstraße, dort in die Friedrichstraße einmündend. Von der landwärtigen Brückenseite führten Wege zum ehemaligen Dorf Ostra (später Friedrichstadt) und seinem Herrengut, in die ehemalige Auenlandschaft vom Großen Ostragehege und südlich in Richtung Wilsdruff. Mit dem Erwerb von Wiesen und Feldern am Dorf Ostra durch Kurfürst Moritz intensivierten sich die landesherrschaftlichen Nutzungen an der späteren Allee. Er tauschte dieses Areal 1559 vom Meißner Bischof Johann IX. von Haugwitz gegen Ländereien am Dorf Leubnitz ein. In der Folge entstand das äußere kurfürstliche Ostravorwerk als großes Landwirtschaftsgut für die Festung Dresden einschließlich des benachbarten Forsthauses.[2]
Im Jahr 1563 übergab Kurfürst August das Ostravorwerk „mit dem Ochsenhof“ an die Kurfürstin Anna und erwarb von 1568 bis 1569 weitere Grundstücke bis in die Fluren von Cotta und Löbtau hinein. Um diese Zeit existierten bereits ein inneres und äußeres Ostravorwerk. Das innere Vorwerk (Ostro minor), im Bereich vom Kleinen Ostragehege wurde 1573 als Viehstall wegen der Hochwassergefahr aufgegeben. An seiner Stelle erbaute man nach Plänen von Hans Irmisch von 1582 bis 1583 eine Schmelzhütte für Kupfer, die bereits 1588 wieder abgerissen wurde. Dort errichtete man 1606 eine Schmelzmühle mit Mahlwerk, Drehbänken, Schleifwerk und Stampfanlagen. Die Schweden zerstörten sie 1706.[3] An der Ostra-Allee befand sich auch der 1622 errichtete Silberhammer zur Erzeugung der in der Dresdner Münze benötigten Silberzaine und ein 1623 erbauter Eisenhammer im Bereich der heute abzweigenden Maxstraße. Ferner gab es einen Gerberhof neben den Orangeriegärten und eine Glashütte („Ostrahütte“). Letztere wurde 1700 in Betrieb genommen und sollte große Spiegel fertigen. Dies gelang jedoch zunächst nicht und man beschränkte sich auf Trinkgefäße und andere gläserne Tischwaren.[4]
Im 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts war der Weg zum Ostravorwerk in Form einer Doppelreihe mit Obstbäumen bepflanzt. Sie waren als Spalier gezogen worden, was auf das Wirken von Gartenbaufachleuten schließen lässt. Als 1706 schwedische Truppen nach Sachsen einmarschierten, grub man die Bäume aus; sie wurden später nicht wieder eingepflanzt.[5]
Nachdem 1730 die Friedrichsstadt gegründet worden war, erfolgte 1741 eine Verbreiterung der Ostra-Allee und 1744 wurde der alte Fahrweg zu einer barocken Prachtstraße umgebaut. Damit beauftragte Graf Brühl den kurfürstlichen Post- und Straßenkommissar Johann Christian Trömer, der bis zur Glashütte eine Kastanienallee anlegte. Im Zuge dieser Arbeiten wurde am früheren Silberhammer eine Platzfläche mit Pflaster befestigt, weil sie bei Regenwetter schwer passierbar war. Seitdem trug diese wirtschaftlich bedeutungsvolle Straße den Namen Ostra-Allee und nahm den Charakter einer öffentlichen Straße an. Mit den Schlosserweiterungsplänen griff man 1743 die Überlegungen zur Errichtung eines neuen kurfürstlichen Reitstalls auf. Dieser entstand zwischen 1744 und 1755 westlich des Zwingers an der Ostra-Allee.
In seiner Stadtbeschreibung von 1804 spricht Friedrich Christian August Hasse für den stadtauswärtigen Teil nach der Brücke über den Flusslauf der Weißeritz von der Ostra- oder Brückenstraße.[6] Um 1850 setzte sich für diesen Straßenabschnitt der Name Friedrichstraße durch.[7]
Den ursprünglichen Verlauf der Ostra-Allee zur Weißeritzbrücke kennzeichnete ein Abknicken nach Westen in Höhe des Prinz-Max-Palais. Die gradlinige Fortsetzung in Richtung Nordwesten entstand erst mit dem Bau der Marienbrücke und erhielt 1862 den Namen Brückenstraße. 1877 änderte man dies, seit diesem Zeitpunkt verläuft die Ostra-Allee geradlinig bis zur Könneritzstraße und der abknickende Straßenzug wurde Maxstraße benannt.[8]
Von 1963 bis 1991 war die Allee nach dem spanischen Kommunisten Julián Grimau benannt. Heute heißt sie wieder Ostra-Allee.[9][10]
An der Ostra-Allee befinden sich heute fünf Kulturdenkmäler, neben dem Schauspielhaus und der ehemaligen Handelslehranstalt, ein Schulgebäude an der Ostra-Allee 9, sind dies die Gebäude an der Ostra-Allee 25, 27 und 29. Mit der Herzogin Garten und dem Zwinger grenzen zwei weitere Kulturdenkmale an die Ostra-Allee.
Die Ostra-Allee beginnt heute am Postplatz und endet an der Könneritzstraße; ihre nordwestliche Fortsetzung ist die Magdeburger Straße. In die Ostra-Allee münden westlich Malergäßchen, Hertha-Lindner-Straße, An der Herzogin Garten und Maxstraße, von Osten Am Zwingerteich und Kleine Packhofstraße.
Der jährlich stattfindende Dresden-Marathon verläuft unter anderem entlang der Ostra-Allee.
An der Ostra-Allee befanden und befinden sich eine ganze Reihe bemerkenswerter Gebäude. Die folgende Nummerierung entspricht im Wesentlichen dem heutigen Stand und gilt seit etwa 1870, zuvor existierten völlig andere Nummern, wodurch die Einordnung aus älteren Quellen erschwert ist.
Die ungeraden Nummern befinden sich an der Westseite der Straße, folgende Gebäude sind hier erwähnenswert:
An der Ostseite der Straße befanden sich die Gebäude mit den geraden Hausnummern. Da weder Zwinger noch Marstall direkt an die Ostra-Allee grenzen, sind von dieser Straßenseite lediglich erwähnenswert:
Auf dem Eckgrundstück Ostra-Allee/Brückenauffahrt zur Marienbrücke befanden sich in den 1860er Jahren das Häuschen der Brückengeldeinnahme und dahinter die „Königliche Hofgärtnerei“ als Teil des Maximiliansgartens. In letztgenanntem hatte seit 1874 die Gartenbaugesellschaft Flora ihren Sitz. In den 1890er Jahren befand sich hinter den Gartengebäuden ein Straßenbahnhof. Auf dem Stadtplan von 1903 ist die Ecke unbebaut, sowohl das Einnehmerhäuschen als auch die Gartengebäude und der Straßenbahnhof sind verschwunden, erst ab 1910 setzte wieder eine Bebauung ein.
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