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Liste der Lokomotiven der Compagnie des chemins de fer du Nord
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In dieser Liste sind die Lokomotiven der Compagnie des chemins de fer du Nord, der französischen Nordbahn (Nord), aufgeführt.
Neben den von der Nordbahn selbst beschafften Lokomotiven sind auch die Maschinen der 1852 mit der Nord fusionierten Compagnie du chemin de fer d'Amiens à Boulogne und diverser in den 1870er Jahren übernommener kleinerer Bahngesellschaften, die nach dem Ersten Weltkrieg erhaltenen britischen, US-amerikanischen und deutschen Lokomotiven, sowie die Lokomotiven des 1934 aufgelösten Syndicat du chemin de fer de ceinture (Ceinture) zum Betrieb der Pariser Ringbahnen enthalten.
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Anstrich und Bezeichnung der Lokomotiven
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Farbgebung und Beschriftung
Ursprünglich waren die Lokomotiven der Nord in Grün und Schwarz mit roten Zierstreifen gestrichen. Teile aus Kupferlegierungen (Einfassungen, Nummernschilder, Kesselringe) waren blank poliert. Die Nummernschilder waren, wie bei mehreren französischen Bahnen üblich, zu beiden Seiten des Schornsteins angeordnet. Die vordere Pufferbohle war rot lackiert, mit der Lokomotivnummer in Weiß angeschrieben. Am Führerhaus befand sich die Eigentumsbezeichnung „NORD“, ebenfalls in Weiß.
Nach dem Erscheinen der Lokomotiven mit Verbundtriebwerk wurden diese in einem warmen Braunton mit gelben Zierstreifen ausgeführt, was ihnen den Spitznamen „Chocolat“ einbrachte. Die Kesselringe aus Messing waren von zwei gelben Zierstreifen eingefasst.
Von den 1908/09 in Dienst gestellten Reihen 3.513 und 3.801 an wurde die Betriebsnummer mit Ziffern aus Kupferlegierung am Führerhaus und der Pufferbohle angebracht, ebenso wie die Eigentumsbezeichnung „NORD“ auf den Radschutzkästen oder Windleitblechen, soweit vorhanden. In der Mitte der Rauchkammertür befand sich das kreisrunde Nord-Abzeichen.
Die Angabe des Heimatdepots erfolgte in weißen oder gelben Buchstaben.
Die Lokomotiven der Ceinture waren ebenso wie die Lokomotiven der Nord mit einfacher Dampfdehnung Grün und Schwarz mit weißen Anschriften lackiert.
Nummerierung
In den ersten zweieinhalb Jahrzehnten ihres Bestehens, von 1845 bis 1870, wurden die Lokomotiven der Nordbahn mehr oder weniger sequentiell, d. h. in der Reihenfolge der Indienststellung oder Übernahme nummeriert, wobei Schnellzuglokomotiven Nummern unter 200, Gemischt-, Güterzug- und Tenderlokomotiven Nummern über 200 erhielten. Daneben führten zumindest die allerersten Maschinen sowie die Crampton-Lokomotiven auch Namen.
Mit der weiteren Zunahme des Fuhrparks wurde ein neues, übersichtlicheres, aber dennoch einfaches Nummerierungsprinzip angewendet: Alle Lokomotiven mit zwei oder mehr Treibachsen erhielten eine vierstellige Betriebsnummer, deren erste Ziffer durch einen Punkt abgetrennt war und die Anzahl der Treibachsen angab: 2, 3, 4, schließlich auch 5 und 6. Die Nummern wurden folgerichtig auch getrennt ausgesprochen; so hieß z. B. die „Outrance“-Lokomotive 2.821 also deux, huit cent vingt-et-un (zwei, achthunderteinundzwanzig) und nicht deux mille huit cent vingt-et-un (zweitausendachthunderteinundzwanzig).
Dieses System wurde im Grundsatz bis zum Aufgehen der Nord in der SNCF im Jahr 1938 fortgeführt. Die stetige Vermehrung der Lokomotiven erforderte aber kurz vor dem Ersten Weltkrieg bei den Lokomotiven mit 3 und 4 Treibachsen die Verwendung fünfstelliger Nummern; so führten z. B. die großen 2’C2‘-Schnellzuglokomotiven von 1911 die Nummern 3.1101 und 3.1102. Mit dem starken Zulauf von englischen und amerikanischen Kriegslokomotiven sowie von deutschen Waffenstillstandsabgaben nach 1918 wurden dann auch ältere Drei- und Vierkuppler auf fünfstellige Betriebsnummern umgezeichnet.
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Dampflokomotiven
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Lokomotiven der Anfangszeit
Als die Compagnie des chemins de fer du Nord 1845 gegründet wurde, übernahm sie die ersten Lokomotiven, die für den Betrieb von Strecken im Norden Frankreichs gebaut worden waren und ursprünglich dem französischen Staat gehörten.
Die 16 zwischen 1842 und 1844 gebauten Maschinen waren ausschließlich vom damals üblichen Typ 1A1 englischer Herkunft, weshalb sie nach ihrem Erfinder William Buddicom auch Buddicom-Lokomotiven genannt wurden. Sie besaßen eine einzige Treibachse zwischen zwei Laufachsen, innenliegende Zylinder und einen Doppelrahmen mit Längsträgern auf beiden Seiten, die innerhalb aller Räder und außerhalb der Laufräder lagen. Zumindest einige dieser Lokomotiven wurden später zu Tenderlokomotiven mit gleicher Achsfolge umgebaut.
Die Maschinen stammten von folgenden Herstellern:
- 1 bis 3 und 8 bis 10 von André Koechlin in Mulhouse,
- 4 bis 7 von Pauwels in Lille, Nr. 6 gehörte zuvor der Chemin de fer Versailles RG und kam 1846 zur Nordbahn,
- 11 bis 13 von der Compagnie des Mines d'Anzin,
- 14 bis 16 von Schneider in Le Creusot.
Neben den Nummern führten diese Lokomotiven folgende Namen:
1 | La Ville de Lille | 5 | Philippe de Commines | 9 | La Scarpe | 13 | Jehan Froissart |
2 | La Ville de Roubaix | 6 | Comtesse Jeanne | 10 | La Deule | 14 | Beaudoin VI |
3 | Le Maréchal de Bouffliers | 7 | Le Département du Nord | 11 | Ville de Valenciennes | 15 | Duc de Trévise |
4 | La Ville de Tourcoing | 8 | Douai | 12 | Maréchal de Vauban | 16 | Maréchal de Villars |
Personen- und Schnellzuglokomotiven
Lokomotiven für gemischten Dienst
Güterzuglokomotiven
Tenderlokomotiven für Streckendienst
Tenderlokomotiven für Rangierdienst
Dampftriebwagen
Im Pariser Vorortverkehr wurden von 1901 bis 1932 Dampftriebzüge eingesetzt. Die „Cages à poule“ genannten Garnituren bestanden aus einem Dampf-Gepäcktriebwagen, der von einem vor- und einem nachlaufenden Personenwagen eingerahmt war.
Schmalspurlokomotiven
Für die Betriebsführung der 1910 eröffneten meterspurigen Strecke von Guise nach Hirson beschaffte die Nordbahn zwei Bauarten von Schmalspur-Tenderlokomotiven. Im Ersten Weltkrieg im Kampfgebiet gelegen, wurde die Strecke vollkommen zerstört und 1919/20 in Normalspur wieder aufgebaut. Die Lokomotiven wurden an die Ligne d'Aire-sur-la-Lys à Berck-Plage abgegeben.
Britische und US-amerikanische Kriegslokomotiven
Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt die Nordbahn, ebenso wie alle anderen französischen Eisenbahngesellschaften, für den Kriegsdienst gebaute Lokomotiven aus den Beständen der Railway Operating Division (ROD) der britischen Royal Engineers sowie der American Expeditionary Forces (AEF) der US Army.
Armistice-Lokomotiven (deutsche Waffenstillstandsabgaben)
Aufgrund der Bestimmungen des Waffenstillstands von 1918 musste das Deutsche Reich unter anderem 5000 Lokomotiven an die Entente abliefern. Von diesen erhielt die Nordbahn 544 Stück.
Ceinture-Lokomotiven
Das Syndicat des chemins de fer de ceinture wurde 1880 von den großen, von Paris ausgehenden Eisenbahngesellschaften (Est, Nord, Ouest, État, PO und PLM) gegründet, um den Betrieb auf den beiden Pariser Ringbahnen, der Petite Ceinture de Paris und der Grande Ceinture de Paris, sowie deren Nebenstrecken durchzuführen. Das Syndikat wurde 1934 wieder aufgelöst, der Betrieb wurde nun von der Est, État und Nord sichergestellt. Die Lokomotiven der Ceinture gingen zum größeren Teil an die Nord, zum kleineren Teil an die État.
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Literatur
- Vilain, Lucien Maurice: Dix décennies de locomotives sur le réseau du Nord. Editions Picador, Levallois-Perret 1977, ISBN 2-902653-01-8
- Rolf Ostendorf: Dampftriebwagen, Bauarten und Systeme, Motorbuchverlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-517-0
- Davies, John: Chemins de fer du Nord Locomotive List 1842–1938. Dr. John Davies, Sunnybank, Queensland 1997, ISBN 0-646-30938-2
- Buchmann, Jean; Dupuy, Jean-Marc: Der Aderlaß. Die Waffenstillstandslokomotiven von 1918 und ihr Verbleib. VGB Verlagsgruppe Bahn, Fürstenfeldbruck 2018, ISBN 978-3-8375-2024-8
Weblinks
Einzelnachweise
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