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Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Leiwen an der Mosel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße an. Leiwen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 49′ N, 6° 53′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Schweich an der Römischen Weinstraße | |
Höhe: | 129 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,71 km2 | |
Einwohner: | 1652 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 130 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54340 | |
Vorwahl: | 06507 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 074 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Brückenstraße 26 54338 Schweich | |
Website: | www.leiwen.de | |
Ortsbürgermeister: | Joachim Hagen | |
Lage der Ortsgemeinde Leiwen im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Leiwen ist Namensgeber der naturräumlichen Einheit Leiwener Moselrandhöhen. Ein Ortsteil von Leiwen ist die Leiwener Mühle im Dhrontal.[3] Südöstlich des Ortes liegt auf der Höhe die Siedlung Zummeterhof. Nachbargemeinden sind Köwerich, Trittenheim, Heidenburg, Büdlich, Detzem und Thörnich.
Der Jahresniederschlag beträgt 724 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 45 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im August. Im August fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 2 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Unter dem Namen „Lyve“ oder „Lyue“ wurde der Ort erstmals in einer Urkunde vom 1. September 802 erwähnt, als Karl der Große anlässlich einer Schenkung zugunsten des Trierer Erzbischofs Weomad eine Grenzbeschreibung fertigen ließ.[4]
Der Name des Ortes entstand wahrscheinlich aus dem lateinischen Wort clivus (Abhang, Steilheit, ansteigende Straße), jenem Pfad, der bei Leiwen die römische Handelsstraße auf der Höhe des Talrandes mit der Straße unten an der Mosel verband. Der untere Moselweg gab auch Detzem seinen Namen, da dort der zehnte Meilenstein steht. Oberhalb von Leiwen bietet die Zummethöhe einen eindrucksvollen Blick ins Moseltal auf die Trittenheimer Moselschleife. Hier soll Kaiser Augustus einer lokalen Sage zufolge seiner Gemahlin Livia (58 v. – 29 n. Chr.) eine prunkvolle Villa als Sommerresidenz errichtet haben, wovon volksetymologisch auch der Ortsname Leiwen hergeleitet wurde. Entsprechend zeigt auch das Ortswappen eine römische Münze mit dem Porträt Livias. An archäologischen Überresten aus römischer Zeit sind auf dem Territorium des Ortes zwei Landgüter (villae rusticae) gefunden worden.[5]
Leiwen wurde 1816 Sitz der Bürgermeisterei Leiwen im Landkreis Trier, der 1969 im Landkreis Trier-Saarburg aufging.
Der Ortsgemeinderat in Leiwen besteht aus 16 Ratsmitgliedern und dem Vorsitzenden.[6]
Bei der Stichwahl im Juni 2014 wurde Sascha Hermes (CDU) als Nachfolger von Claus Feller (SPD) zum neuen Ortsbürgermeister gewählt. Bei der Direktwahl im Mai 2019 wurde er für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7] Im Juni 2024 wurde Joachim Hagen zum Ortsbürgermeister gewählt.[8]
Blasonierung: „Das Wappen ist geteilt und in der oberen Hälfte gespalten. Oben links in Rot eine Silbermünze mit dem Bildnis der Kaiserin Livia. Rechts oben in Silber ein rotes Balkenkreuz. Unten in Gold eine grüne Weintraube mit zwei Blättern, beiderseits begleitet von einem Rebmesser mit blauer Klinge und rotem Griff.“ | |
Der örtliche Sportverein SV Leiwen 1946 (jetzt SV Leiwen-Köwerich 2000 e. V.) gehörte von 1971 bis 1978 der Fußball-Amateurliga Rheinland und von 1979 bis 1990 mit Unterbrechungen der Oberliga Südwest an. In der Kegel-Bundesliga (Schere) wurde der KSC Leiwen 1980 Deutscher Klubmeister.
Hauptwirtschaftszweig ist der Weinbau und seine Vermarktung. Eine wichtige Einnahmequelle ist der Tourismus (Jahr 2009: Betten: 2.780, Gäste: 95.431, Übernachtungen: 400.790). Leiwen verfügt über zwei große Ferienparks: Der Landal Greenpark „Sonnenberg“ ist vor allem bei Familien ein beliebtes Ausflugsziel. Im Jahre 1999 wurde der „Eurostrand Mosel“ eröffnet. Hier hat man sich auf Gruppen und Vereine spezialisiert. Nach dem Bau des Freizeitparks „Eurostrand“ konnte Leiwen seine Tourismuszahlen jährlich steigern. Seit 2014 führt der Moselsteig durch den Ort.
Leiwen ist geprägt vom Weinbau und mit 273 Hektar bestockter Rebfläche nach Piesport und Zell größte Weinbaugemeinde der Mosel. Es wird traditionell überwiegend Riesling angebaut. Der Anteil von Weißweinreben liegt bei 94,2 %. Zu einer Zäsur des Leiwener Weinbaus kam es im Jahr 1985 durch die neu gegründete Vereinigung „Leiwener Jungwinzer“. Weg von der Massenerzeugung, hin zu weniger Ertrag, sorgfältiger Lese und schonender Weinbehandlung im Keller waren das erfolgreiche Konzept. Der Wettbewerb in Definitionsproben gilt bis heute als wichtigster Schritt zur Qualitätsoptimierung.
Leiwen ist auch ein Ort mit intaktem Einzelhandel und eines der wenigen Dörfer, in dem sich noch zwei Banken befinden, eine Geschäftsstelle der Sparkasse Trier und der Hauptsitz der Raiffeisenbank Mehring-Leiwen.
Im Juli 2008 gewann Leiwen im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Landesentscheid von Rheinland-Pfalz die Bronzemedaille. Seit 2011 wirbt Leiwen mit dem Slogan „Leiwen – ein starkes Stück Mosel“.
Leiwen liegt an den Landesstraßen 48 und 148 sowie an den Kreisstraßen 86 und 91. Der Mosel-Radweg führt durch den Ort. Früher gab es die Moselbahn,[9] heute bedienen die Busse der Moselbahn GmbH den Ort.
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