Die Lenninger Lauter entwässert ein Gebiet von 191,2km² Größe in etwa nordwestlicher Richtung zum mittleren Neckar, das naturräumlich gesehen beidseits des Albtraufs Anteil hat an der Mittleren Kuppenalb am oberen und am Mittleren Albvorland am unteren Lauf. Am Albaustritt der Lauter selbst und mehr noch an dem ihres einzugsgebietsreicheren rechten Unterlaufzuflusses Lindach, in dessen Zulaufrichtung sie an dessen Mündung schwenkt, haben ihre Gewässer große Stufenrandbuchten geschaffen.
Die Wasserscheide verläuft, von der Mündung beginnend, an der Ostseite schon bald gegen das Einzugsgebiet des nahen abwärtigen Neckarzuflusses Fils. Erst weit im Süden bei Donnstetten knickt die Scheidelinie nach Westen ab, auf einem nur wenige Kilometer langen Stück bis zum Römerstein läuft sie nun auf der Europäischen Hauptwasserscheide gegen das Entwässerungsgebiet der Donau, in das der ferne Blau-Zufluss Ach den jenseitigen oberirdischen Abfluss der zumeist bachlosen Albhochfläche abführt. Danach grenzt auf einem weiteren kurzen Stück im Süden und einem längeren im Südwesten das Einzugsgebiet der nun wiederum zum Neckar laufenden Erms an, die dann ihrerseits bis zur Mündung im Westen und Nordwesten als Konkurrent abgelöst wird durch nacheinander die Steinach, den Tiefenbach und schließlich den Talbach.
Die höchste Erhebung im Einzugsgebiet ist der bis 874mü.NHN aufragende Römerstein an der südlichen Wasserscheide entlang dem dortigen Albtrauf. Auch noch an zwei anderen Stellen, wo die Wasserscheide dem Albtrauf folgt, läuft sie über Höhen von über 800mü.NHN, nahe beim Boßler (806mü.NHN) und nahe am Römerstein auf der Albe (812mü.NHN). Der nordwestliche Albausläufer zwischen den Traufbuchten von Lauter und Lindach im Inneren des Einzugsgebietes ragt auf der Asch bis in eine Höhe von 822mü.NHN und auf dem Auchtert bis auf eine von 814mü.NHN.
Zuflüsse
Liste der direkten Zuflüsse der Lauter und ihrer zwei Quelläste von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 3] Einzugsgebiet[LUBW 5] und Höhe[LUBW 2] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Zusammenfluss der Lauter aus ihren Quellflüssen Weiße und Schwarze Lauter auf etwa 480mü.NHN an der Kläranlage zwischen Lenningen-Gutenberg und Lenningen-Oberlenningen.
Donntalbach, von links und Südwesten auf etwa 501,5mü.NHN[LUBW 1] westlich von Gutenberg, 2,6km und 5,1km². Entsteht auf etwa 680mü.NHN südöstlich der Ruine Sperberseck.
Schwarze Lauter, linker und südlicher Oberlauf, 1,8km und 17,2km². Entspringt auf etwa 505mü.NHN[LUBW 1] der Lauterquelle bei Lenningen-Schlattstall. Mit längerem linkem Oberlauf Seltenbach.
(Zufluss aus dem Schlattstatter Goldloch), von rechts und Süden auf etwa 500mü.NHN in Schlattstall, 0,2km und ca. 0,1km².[LUBW 6] Das Schlattstaller Goldloch ist eine Karstquelle am Unterhang in etwa selber Höhe wie die Lauterquelle der Schwarzen Lauter.
Seltenbach, von links und Südwesten auf etwa 497mü.NHN in Schlattstall, 1,9km und ca. 13,6km².[LUBW 6] Entsteht auf bis zu 560mü.NHN im Talkessel In der Schrecke südsüdöstlich von Grabenstetten.
Bergwiesenlauter, von links und Südosten auf etwa 472mü.NHN etwa einen halben Kilometer nach dem Zusammenfluss der Lauter-Oberläufe, 0,9km und ca. 0,4km².[LUBW 6] Zweigt an der B465 am linken Talrand des Lenninger Tals auf etwa 481mü.NHN nach links von der Schwarzen Lauter ab.
Tobelbach, von rechts und Osten auf unter 450mü.NHN in Oberlenningen, 1,5km und 3,5km². Entsteht auf über 640mü.NHN im Tobeltal östlich von Oberlenningen
Weilbach, von links und Süden auf unter 500mü.NHN in Oberlenningen, 1,1km und 0,8km². Entsteht periodisch auf bis zu 520mü.NHN und dann dem Hirschtalbröller oder Höllloch am Talhang südlich von Oberlenningen.
(Bach aus dem Kellental), von links und Westen auf etwa 429mü.NHN unter der Ruine Sulzburg am Südrand von Lenningen-Unterlenningen, 2,0km und 1,7km². Entsteht auf etwa 670mü.NHN unterm Abschnitt des Heidengrabens nördlich von Erkenbrechtsweiler.
Brühlbach, von rechts und Osten auf etwa 423mü.NHN in Unterlenningen nach der Lauterbrücke der B465, 1,0km und 0,8km². Entsteht auf über 460mü.NHN am Ostrand von Unterlenningen.
Ehnisbach, von rechts und Nordosten auf etwa 421mü.NHN an der Brücke bei der Brunnenstraße in Unterlenningen, 2,1km und 2,5km². Entspringt auf etwa 530mü.NHN unterhalb der Ruine Rauber.
Krötenbach, von rechts und Osten auf 395,2mü.NHN[LUBW 1] in Lenningen-Brucken, 1,5km und ca. 1,6km².[LUBW 6] Entspringt auf etwa 505mü.NHN östlich des Bühls.
Wehrbach, von links und Südwesten auf unter 385mü.NHN verdolt an der Lauterbrücke der Beurener Straße in Owen, 2,2km und 1,3km². Entsteht auf unter 525mü.NHN am Nordhang der Bassgeige.
Kleine Lauter, linker Teilungslauf von vor Brucken (405,6mü.NHN[LUBW 1]) bis nach Owen (etwa 385mü.NHN), 2,1km und ca. 1,3km².[LUBW 6] Quert zuletzt den Wehrbach.
Stadtgraben, von rechts und Nordosten auf unter 365mü.NHN in Owen, 1,1km und ca. 0,6km².[LUBW 6] Entsteht auf unter 500mü.NHN unter der Burg Teck.
Säubadbach, von links und Südwesten auf unter 380mü.NHN vor der Brücke der Schießhüttestraße in Owen, 1,1km und ca. 0,6km².[LUBW 6] Entsteht auf unter 420mü.NHN im Gewann Säubad.
(Zufluss aus dem Gewann Eichenholzteich), von links und Westen auf 372,8mü.NHN[LUBW 1] gegenüber den Sportplätzen am Nordrand Norden Owens, 0,7km und ca. 0,2km².[LUBW 6] Entsteht auf etwa 425mü.NHN im Muldengewann Eichenholzteich.
Wittumbach, von rechts und Osten auf etwa 370mü.NHN kurz vor der Kläranlage nach Owen, 1,9km und ca. 0,7km².[LUBW 6] Entsteht auf etwa 500mü.NHN am Südhang des Hohenbols.
(Waldrandgraben), von links und Westen auf etwa 370mü.NHN gegenüber der Owener Kläranlage, 0,7km und ca. 0,2km².[LUBW 6] Entsteht auf unter 420mü.NHN am Südrand des Dettinger Gemeindewaldes.
(Bach aus dem Fahrtobel), von links und Nordwesten auf 361,9mü.NHN[LUBW 1] gegenüber den Oberen Wasserwiesen, 1,4km und ca. 1,1km².[LUBW 6] Entsteht auf etwa 440mü.NHN unterm Dettinger Käppele.
(Bach am Schwefelbrunnen vorbei), von links und Westen auf unter 355mü.NHN gegenüber dem Südwestrand von Dettingen unter Teck, 1,1km und ca. 0,7km².[LUBW 6] Entspringt auf etwa 430mü.NHN dem Lichtenbergbrunnen unter dem namengebenden Käppele-Ausläufer.
Eulengreutgraben, von links und Südwesten auf etwa 395mü.NHN in Dettingen, 1,2km und ca. 0,5km².[LUBW 6] Entsteht auf etwa 405mü.NHN unterm Sonnenberg.
Lindach, von rechts und Südosten auf unter 305mü.NHN in Kirchheim unter Teck, 16,7km und 100,6km².[LUBW 4] Entsteht als Pfannenbach auf knapp 600mü.NHN südlich von Neidlingen. Größter Zufluss mit einem Einzugsgebiet, das dasjenige der Lauter bis dorthin (72,3km².[LUBW 4]) merklich übertrifft. An diesem Zufluss wechselt die Lauter ihre Abflussrichtung von zuvor Nord auf Nordwest, womit sie die der zufließenden Ĺindach fortsetzt.
Kegelsbach, von links und Süden auf etwa 292mü.NHN, 6,8km und 5,9km². Entsteht auf unter 460mü.NHN westlich von Dettingen am Schnarrenberg. Kreuz kurz vor der Mündung den folgenden.
Fabrikkanal, von links auf unter 290mü.NHN in Ötlingen, 2,5km. Geht kurz nach dem Zufluss der Lindach in Kirchheim von der Lauter ab.
Dupiggraben, von links und Süden auf etwa 279mü.NHN nach Ötlingen, 2,6km und 1,9km². Entsteht auf etwa 343mü.NHN am Waldrand westlich von Lindorf.
Speckbach, von links und Süden auf etwa 278mü.NHN gleich nach dem vorigen, 1,0km und 0,7km². Entsteht auf etwa 310mü.NHN am Nordrand des Waldes Rübholz.
Mündung der Lauter von rechts und Südosten auf über 252,8mü.NHN[LUBW 1] bei Wendlingen in den mittleren Neckar. Der Bach ist hier ab dem Lauterursprung des längeren rechten Oberlaufs Weiße Lauter 25,8km, ab dem Zusammenfluss mit der Schwarzen Lauter auf dem Namenslauf 22,9km lang. Er hat ein 191,6km²[LUBW 4] großes Einzugsgebiet.
Im Einzugsbereich der Lauter gibt es etwa ein Dutzend Naturschutzgebiete.
Das mit fast 6km² größte darunter mit dem Namen Oberes Lenninger Tal mit Seitentälern umfasst– die Orte Gutenberg und Schlattstatt ausgenommen– im Wesentlichen die tief in den Albkörper eingeschnittenen Täler der beiden Quellflüsse. Der dem rechten, der Weißen Lauter, von Süden zulaufende Donntalbach, fließt an seinem Unterlauf über Kalktuff-Bachterrassen.
Das Naturschutzgebiet Tobeltal mit Mittagsfels und Wielandstein liegt östlich von Lenningen und umfasst das Tal des Tobelbachs und angrenzende Albhochfläche. Um das obere Talende zieht sich ein Kranz aus Weißjurafelsen, die den Hangwald überragen.
Östlich von Owen umfasst das Naturschutzgebiet Teck die Mittel- und Oberhänge des bekannten Zeugenbergs Teckberg der Schwäbischen Alb, die nach Westen zur Lauter, nach Osten zum Gießnaubach abfallen. In landschaftstypischer Art liegen unter dem waldgekrönten Bergkamm Heiden und Obstwiesen.
Das kleine Naturschutzgebiet Nägelestal liegt unmittelbar am Südwestrand von Kirchheim unter Teck und zeigt ein Mosaik aus Ackerflächen, Streuobstwiesen, Ödland und Auenflächen des dort von einer Baumgalerie gesäumten Kegelsbachs.
Das Naturschutzgebiet Schopflocher Torfmoor auf der Albhochfläche schützt die Reste des einzigen Hochmoors der Alb, das durch früheren Torfabbau sehr beeinträchtigt ist.
Die übrigen Naturschutzgebiete liegen ganz im Teileinzugsbereich der Lindach.
Es gibt auch viele Landschaftsschutzgebiete im Einzugsbereich der Lauter. Im nördlichen, verstädterten Bereich bestehen sie aus oft zersplitterten Kleinflächen, im südlichen umfassen sie, soweit nicht bereits als Naturschutzgebiet ausgewiesen, den überwiegenden Teil der Albtälern und -höhen.
Oberhalb von Oberlenningen liegen das Tal und alle Nebentäler der Lauter in einem großen Wasserschutzgebiet. Kleinere dem Grundwasserschutz dienende Gebiete liegen auch im Neidlinger Tal der Lindach sowie weiter nördlich im Einzugsgebiet.[LUBW 7]
Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr.7322 Kirchheim unter Teck, Nr.7323 Weilheim an der Teck, Nr.7422 Lenningen, Nr.7423 Wiesensteig, Nr.7522 Bad Urach, Nr.7523 Münsingen