Kraftsolms

Ortsteil von Waldsolms Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Kraftsolms ist ein Ortsteil der mittelhessischen Gemeinde Waldsolms im südlichen Lahn-Dill-Kreis.

Schnelle Fakten Gemeinde Waldsolms ...
Kraftsolms
Gemeinde Waldsolms
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Wappen von Kraftsolms
Koordinaten: 50° 27′ N,  27′ O
Höhe: 203 m ü. NHN
Fläche: 5,53 km²[1]
Einwohner: 840 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 152 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35647
Vorwahl: 06085
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Geografie

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Solmser Straße Ecke Wehrstraße

Der Ort liegt im Solmsbachtal des östlichen Hintertaunus. Gleichzeitig befindet sich Kraftsolms im Naturpark Taunus. Die Ortschaft ist der nördlichste Ortsteil von Waldsolms und wird bis auf die Ostseite von dichten Wäldern umgeben. Höchste Erhebung bei Kraftsolms ist der Buhlenberg mit 363 Meter über NN.

Nachbarorte sind Möttau (westlich), Niederquembach (nordwestlich), Oberquembach (nördlich) und Kröffelbach (südöstlich).

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
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Evangelische Kirche

Ortsgeschichte

Die Namensherkunft ist eindeutig vom Solmsbach herzuleiten, der auch Namenspatron der Grafen von Solms und mehrerer Anrainerorte ist. Erstmals wird das Dorf im Jahr 1319 als Craftsolmese erwähnt. Bereits 1395 hatte Kraftsolms eine eigene Kirche mit einer Filiale in Oberquembach und gehörte dem Quembacher Gericht an, das schließlich 1429 und 1462 an die Solmser Grafen überging.

Im Jahr 1440 wird eine Waldschmiede bei Kraftsolms erwähnt, die bereits lange besteht, und später auch eine Hochofenhütte (vor 1586). Die Verhüttung von Eisenerz blühte lange Zeit, begünstigt durch die Lage an der Hessenstraße.

Kraftsolms gehörte lange zum solmsischen Amt Braunfels und später zur preußischen Bürgermeisterei von Braunfels. Erst 1841 kam der Ort zur Bürgermeisterei Schöffengrund.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Brandoberndorf, Griedelbach, Hasselborn, Kraftsolms, Kröffelbach und Weiperfelden freiwillig zur neuen Großgemeinde Waldsolms.[3][4] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Waldsolms wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Kraftsolms angehört(e):[1][6]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kraftsolms 840 Einwohner. Darunter waren 24 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 141 Einwohner unter 18 Jahren, 324 zwischen 18 und 49, 195 zwischen 50 und 64 und 180 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 396 Haushalten. Davon waren 96 Singlehaushalte, 114 Paare ohne Kinder und 117 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 75 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 234 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung

Kraftsolms: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
 
367
1840
 
421
1846
 
457
1852
 
443
1858
 
409
1864
 
435
1871
 
426
1875
 
438
1885
 
443
1895
 
430
1905
 
418
1910
 
457
1925
 
494
1939
 
560
1946
 
735
1950
 
781
1956
 
756
1961
 
769
1967
 
786
1971
 
854
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
840
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[2]

Historische Religionszugehörigkeit

 1834:367 evangelische Einwohner, 10 Mennoniten und 29 Juden[1]
 1961:667 evangelische (= 86,74 %), 83 katholische (= 10,79 %) Einwohner[1]

Politik

Für Kraftsolms besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Kraftsolms) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 54,01 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der SPD zwei Mitglieder der CDU und ein Mitglied der „Freien Wählergemeinschaft“ (FWG).[8] Der Ortsbeirat wählte Michael Schlott (CDU) zum Ortsvorsteher.[9]

Kulturdenkmäler

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Fachwerk-Einzeldenkmal, Wehrstraße 3, bis 1991 Dorfmetzgerei Guterding

Verkehr und Infrastruktur

Durch den Ort führt entlang des Solmsbachtales die L 3053 aus Richtung Braunfels-Neukirchen kommend über Brandoberndorf nach Butzbach. Außerdem verläuft die L 3054 von Möttau, wo sie von der Bundesstraße 456 abzweigt, nach Schöffengrund und Hüttenberg. Von 1912 bis 1985 hatte Kraftsolms auch einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Friedrichsdorf–Albshausen, die in diesem Abschnitt jedoch mittlerweile demontiert wurde.

Kraftsolms besitzt eine Freiwillige Feuerwehr, ein Ortsgericht und ein Dorfgemeinschaftshaus.

Die Buslinien 160 und 171 verbinden Kraftsolms mit Brandoberndorf, Schöffengrund-Schwalbach und Braunfels.

Literatur

Commons: Kraftsolms – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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