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Flugunfallkategorie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Controlled Flight into or toward Terrain[1] – deutsch gesteuerter Flug ins Gelände oder darauf zu (meist kurz Controlled Flight into Terrain oder CFIT) – ist eine Kategorie von Flugunfällen, bei denen ein voll steuerbares Luftfahrzeug von der Besatzung gegen die Erdoberfläche oder gegen ein Hindernis geflogen wird. Üblicherweise ist sich die Besatzung des bevorstehenden Zusammenstoßes nicht bewusst (oder erst so spät, dass eine Korrektur nicht mehr möglich ist).[2]
Die internationale Zivilluftfahrtkommission ICAO und das Commercial Aviation Safety Team definieren CFIT als Zusammenprall oder Beinahe-Zusammenprall eines im Flug befindlichen Luftfahrzeugs mit einer Land- oder Wasserfläche oder einem Hindernis, ohne dass es Anzeichen dafür gibt, dass zuvor die Beherrschung über das Luftfahrzeug verloren wurde.[1] Ein CFIT kann sowohl unter Instrumentenflugbedingungen (IMC) als auch unter Sichtflugwetterbedingungen (VMC) stattfinden und umfasst auch Fälle, bei denen die Piloten einer optischen Täuschung oder eingeschränkten Sichtverhältnissen, wie etwa Brownout oder Whiteout, unterliegen.[1]
Nicht unter CFIT fallen Situationen, in denen sich die Besatzung der gefährlichen Situation bewusst ist, aber den Zusammenprall nicht vermeiden kann. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn technisches oder menschliches Versagen oder widrige Wetterverhältnisse dazu führen, dass die Kontrolle über das Flugzeug verloren wird.[1] In diesem Fall spricht man von Loss of Control-Inflight (LOC-I).[1]
Ebenfalls nicht unter den Begriff CFIT fallen Ereignisse, die in den folgenden Situationen entstehen:[1]
Zwischen 1946 und 1955 gab es jährlich im Durchschnitt 3,5 Fälle, in denen ein flugtaugliches, steuerbares Passagierflugzeug ins Gelände geflogen wurde.[3] Diese Häufung von CFIT-Unfällen führte in den 1970er-Jahren zur Entwicklung und Einführung des Bodenannäherungswarnsystems GPWS. Bis 1980 wurde das Risiko trotz der starken Zunahme des Luftverkehrs auf etwa zwei CFITs pro Jahr gesenkt.
Durch die Weiterentwicklung zum Enhanced Ground Proximity Warning System (EGPWS), auch „Terrain awareness and warning system“ (TAWS) genannt, konnten die Unfallzahlen noch weiter gesenkt werden. Dabei wird die momentane Flugzeugposition mit einer internen Terrain-Datenbank abgeglichen, so dass die Besatzung umfassend optisch informiert und bei Bedarf wesentlich früher alarmiert werden kann als bei der reinen Nutzung des Radarhöhenmessers.
Im Instrumentenflug und bei Instrumentenlandungen gelten Mindestflughöhen, die nicht unterschritten werden dürfen. Auf einem VOR-DME-Anflug zum Beispiel zeigen Cockpit-Instrumente die korrekte Richtung des Anfluges an, wie auch die Distanz zum Flughafen. Auf einer Anflugkarte kann die Besatzung ablesen, in welcher Distanz welche Flughöhe eingehalten werden soll.
Auf der Seite der Flugsicherung erfolgt eine computergestützte Warnung, wenn das Flugzeug zu tief fliegt. Jedoch erfolgt eine solche Überwachung nur in der Nähe von Flughäfen, und auch nur dann, wenn die Flugsicherung entsprechend ausgerüstet ist.
Flugzeugseitig bestehen verschiedene Techniken, die CFIT-Unfälle verhindern sollen:
Siehe auch Desorientierung wegen Whiteout.
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